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Das Wappen der Stadt Siegen ist das offizielle heraldische Hoheitszeichen der deutschen Kreisstadt Siegen im Bundesland Nordrhein Westfalen In seiner Emblematik geht das Wappen auf das Siegener Stadtsiegel aus der Mitte des 13 Jahrhunderts zuruck Die Emblematik des Wappens gibt mehrere Hinweise auf die Entstehungsgeschichte der Stadt Die Stadt Siegen fuhrt die gegenwartige Form des Wappens als Hoheitszeichen seit dem 20 August 1975 mit Genehmigung des Regierungsprasidenten Arnsberg 2 Siegen Nordrhein WestfalenBlasonierung In Weiss Silber eine rote Zinnenmauer mit offenem von zwei niedrigen Turmen flankiertem Tor daruber wachsend ein Erzbischof in blauem Ornat blauer Mitra und weissem silbernem Pallium in der Rechten einen Stab mit gelber goldener Krumme in der Linken ein offenes Buch im Torbogen ein blauer Schild belegt mit einem gelben goldenen rotbewehrten Lowen 1 Stadtfarben und Flagge Blau und Gelb Orange BasisdatenEinfuhrung 20 August 1975Belege Genehmigung des Regierungsprasidenten Arnsberg Inhaltsverzeichnis 1 Blasonierung 2 Beschreibung 3 Das Stadtsiegel von Siegen als Vorganger des Wappens 4 Symbolik des Stadtwappens 4 1 Figur im Bischofsornat 4 2 Wappen von Nassau Siegen mit Lowe 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBlasonierung Bearbeiten In Silber eine wachsende rote Zinnenmauer mit offenem von zwei schwarz gefugten erniedrigten Turmen mit je drei Rundbogenfenstern und Zeltdach flankiertem Tor erhoht von zwei Vierpassoffnungen in Schwarz und Silber aus den Zinnen wachsend ein Erz Bischof in naturlichen Farben mit wallenden blonden Haar blauem Ornat und Mitra und silbernem Pallium in den angehobenen Handen rechts einen silbernen Krummstab mit links gewandter goldener Krumme links ein offenes silbernes Buch mit Goldschnitt leerer und golden unterlegter schwarz beschrifteter Seite im Torbogen ein Schildchen Portalseiten und unteren Schildrand beruhrend darin in Blau ein goldener rot bewehrter und bezungter Lowe Beschreibung BearbeitenDer Wappenschild des Siegener Stadtwappens hat die Form eines Franzosenschilds der mehrere Gemeine Figuren zeigt Grundform ist ein von Rot und Silber durch Zinnen halbgeteilter Wappenschild Im oberen Feld steht eine von der Hufte aufwarts abgebildete Bischofsfigur in blauem Ornat mit silbernem Pallium und mit blauer Mitra die Arme ausgebreitet In der rechten Hand halt die Figur einen goldenen Krummstab mit der Krumme zu sich gewandt in der linken Hand ein aufgeschlagenes silbernes Buch mit angedeutetem Text Das untere Feld wird von der grafischen Darstellung einer roten Mauer mit sieben Zinnen zwei Schiessscharten nach anderer Deutung Locher fur die Ketten einer Zugbrucke sowie mit einem von zwei Turmen flankierten Torbogen gebildet In den offenen Torbogen ist auf Silber eingesetzt ein weiterer Wappenschild in alter franzosischer Form mit einem auf Blau nach heraldisch rechts aufgerichteten goldenen Lowen mit roter Zunge und roten Krallen Das Stadtsiegel von Siegen als Vorganger des Wappens Bearbeiten nbsp Siegener Stadtsiegel von 1270 1493 und 1469 3 Das Siegel der Stadt Siegen aus dem das Stadtwappen hervorging wurde erstmals in einer Urkunde vom 27 April 1248 erwahnt Diese Urkunde von der nur eine Abschrift aus dem 15 Jahrhundert erhalten geblieben ist nennt ausserdem Ratsmitglieder und Schoffen der Stadt 4 Von der ersten Version des Stadtsiegels sind insgesamt neun Exemplare aus den Jahren 1270 bis 1317 erhalten geblieben Das annahernd elliptisch geformte Siegel zeigt bereits in seiner ersten Fassung dieselben Symbole wie das spatere Stadtwappen es ist daruber hinaus zusatzlich mit dem umlaufenden lateinischen Schriftzug SIGILLUM BURGENSIUM OPPIDUM IN SEGEN versehen 5 Etwa ab dem Jahr 1364 bis ins fruhe 17 Jahrhundert verwendete die Stadt Siegen eine neue Fassung des Siegels mit der geanderten Umschrift S IGILLUM SECRET UM OP PIDI SIGEN Geheimsiegel der Stadt Siegen eine letzte Fassung dieses Stadtsiegels wird auf das Jahr 1742 datiert 6 Symbolik des Stadtwappens Bearbeiten nbsp Das Wappen von Siegen in gusseiserner Ausfuhrung uber einem Eingang des Siegener RathausesFigur im Bischofsornat Bearbeiten Uber die Identitat der auf dem Wappen dargestellten Person aufgrund seines Ornats mit Mitra und Krummstab eindeutig als Angehoriger des Klerus zu identifizieren existieren zwei miteinander konkurrierende Auffassungen Einige Autoren meinen in der Figur im Bischofsornat den Heiligen St Martin 316 317 397 Bischof von Tours und Namenspatron des altesten erhaltenen Kirchenbaus der Stadt der Martinikirche zu erkennen 5 Gegen diese Auffassung konnte der Umstand sprechen dass das Stadtsiegel seit dem Jahr 1248 nachgewiesen ist 5 die Martinikirche jedoch erst im Jahr 1311 erstmals urkundlich erwahnt wurde Doch bestand am Ort der Martinikirche im 11 Jahrhundert ein Vorgangerbau eine Stiftskirche von der Reste in den bis in die Gegenwart bestehenden Kirchenbau integriert wurden 7 Zwar wird dieser Vorgangerbau in Teilen der Literatur auch als Martinikirche angesprochen aufgrund fehlender zeitgeschichtlicher Dokumente durfte eine Weihe fur St Martin jedoch nicht mehr nachweisbar sein Ein Indiz dafur dass es sich bei der Figur des Wappens um St Martin handelt ist die Lage der Martinikirche ausserhalb der historischen Siegener Stadtbefestigung Kirche vor der Mauer ecclesia extra muros wie im Stadtwappen bildlich dargestellt Legenden zufolge zog Martin von Tours auch als geweihter Bischof ein Leben ausserhalb der Stadtmauern vgl dazu St Martin in the Fields dem stadtischen Leben vor 8 Die Interpretation der Figur als St Martin wird vom Umstand gestutzt dass sie den Krummstab mit der Krumme zu sich gewandt halt im kirchlichen Gebrauch ein Symbol dafur dass sich dieser Bischof auf fremdem Gebiet ausserhalb des eigenen Machtbereichs Jurisdiktion aufhalt Ein De facto Machthaber der Stadt wurde den Stab mit der Krumme von sich weggewandt nach aussen halten Damit besteht die Wahrscheinlichkeit dass es sich bei der dargestellten Person um einen Weihbischof handelt Andere Autoren gehen davon aus dass sowohl auf den aus dem 13 Jahrhundert erhalten gebliebenen Stadtsiegeln als auch auf dem daraus entstandenen Wappen der Erzbischof Engelbert I von Koln 1186 1225 abgebildet ist 9 Die Interpretation der Figur als Erzbischof Engelbert wird von der Tatsache gestutzt dass die erste urkundliche Erwahnung Siegens aus einem Vertrag des Jahres 1224 stammt In diesem Vertrag teilten Engelbert und der damals uber Siegen herrschende Graf von Nassau Heinrich der Reiche 1190 1251 Munze Zoll und sonstige Einnahmen der neu errichteten Stadt Siegen lateinischer Wortlaut oppidi Sige de novo constructi untereinander auf 10 11 was auf eine wichtigere Rolle Engelberts in dieser Epoche fur die Entwicklung der Stadt als diejenige von St Martin schliessen lasst nbsp Das nassauische Wappen In Blau ein goldener Lowe mit goldenend Schindeln besat wie von Heinrich dem Reichen im 13 Jahrhundert verwendetWappen von Nassau Siegen mit Lowe Bearbeiten Den Rundbogen des Tores in der Mauer auf Stadtsiegel und Stadtwappen fullt ein schlichtes Wappen des Hauses Nassau Siegen mit einer Lowenfigur aus Diese Form des Wappens war bei den nassauisch siegener Herrschern bis hochstens 1221 in Gebrauch bereits Heinrich der Reiche hatte das Wappen um mehrere rechteckige Schindeln als Beizeichen erweitern lassen 5 Der Grund fur die Verwendung der alteren Form des nassauischen Wappens im ersten Siegener Siegel und im Wappen der Stadt geht aus der Literatur nicht hervor Literatur BearbeitenHeinrich von Achenbach Geschichte der Stadt Siegen I bis VII Teil Erster Band Erganzter Nachdruck der Ausgabe Siegen 1894 Verlag die Wielandschmiede Kreuztal 1978 Wilhelm Guthling Hrsg Geschichte der Stadt Siegen im Abriss Vorlander Siegen 1955 Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 12 Kreis Siegen Schoningh Munster i W 1903 PDF 8 9 MB auf Wikimedia Commons Wilhelm Ochse Kirchliche Heimatkunde Regensbergsche Verlagsbuchhandlung Munster Westf 1946 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wappen der Stadt Siegen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hauptsatzung der Stadt Siegen laut Ratsbeschluss vom 14 Dezember 2005 Darin 3 Hoheitszeichen PDF Datei 84 kB abgerufen am 16 April 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Hauptsatzung der Stadt Siegen 1 2 Vorlage Toter Link www siegen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis laut Ratsbeschluss vom 14 Dezember 2005 Darin 3 Hoheitszeichen PDF 84 kB abgerufen am 16 April 2011 3 der Hauptsatzung der Stadt Siegen Hoheitszeichen 1 2 Vorlage Toter Link www siegen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 84 kB Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Kreis Siegen S 113 Guthling Geschichte der Stadt Siegen im Abriss S 12 a b c d Guthling Geschichte der Stadt Siegen im Abriss S 14 Guthling Geschichte der Stadt Siegen im Abriss S 24 f Manfred Seifarth Die Martinikirche in Siegen Heft zur Geschichte des Bauwerks herausgegeben vom Presbyterium der Evangelischen Martini Kirchengemeinde Siegen 1999 Verschiedene Autoren ecclesia extra muros 1311 2011 700 Jahre Martinikirche in Siegen Jubilaums Festschrift erschienen in der Reihe Siegener Beitrage Jahrbuch fur regionale Geschichte Sonderband 2011 Vorlander Siegen 2011 ISSN 1435 1412 Wilhelm Ochse Kirchliche Heimatkunde S 11 Achenbach Geschichte der Stadt Siegen S 5 Wilhelm Ochse Kirchliche Heimatkunde S 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wappen der Stadt Siegen amp oldid 239301619