www.wikidata.de-de.nina.az
Wanda op 25 tschechisch Vanda ist eine tragische Oper in funf Aufzugen von Antonin Dvorak Sie entstand von April bis Dezember 1875 Mit der Urauffuhrung am 17 April 1876 eroffnete Rudolf Wirsing seine Amtszeit als Direktor des Prager Prozatimni Theaters WerkdatenTitel WandaOriginaltitel VandaForm Oper in funf AufzugenOriginalsprache TschechischMusik Antonin DvorakLibretto Vaclav Benes SumavskyLiterarische Vorlage Julian SurzyckiUrauffuhrung 17 April 1876Ort der Urauffuhrung Narodni divadlo PragOrt und Zeit der Handlung Polen 10 JahrhundertPersonenWanda Tochter des verstorbenen polnischen Fursten Krak Sopran Bozena ihre Schwester Mezzosopran Slavoj Krakauer Ritter Tenor Heidnischer Hohepriester Bass Lumir Krakauer Barde Bariton Homena Zauberin Mezzosopran Roderich deutscher Furst Bariton Bote Herold Tenor Velislav Vserad und Vitomir Stammeshauptlinge Adlige niederen Standes Soldaten die Altesten des Krakauer Landes Madchen aus dem Gefolge der Wanda heidnische Priester fremde Ritter Chor Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Gestaltung 2 1 Instrumentation 2 2 Musik 3 Werkgeschichte 4 Quellenlage 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung Bearbeiten nbsp Der Tod Wandas Gemalde von Maksymilian Piotrowski 1859 Die polnische Furstentochter Wanda kampft leidenschaftlich gegen Roderich einen deutschen Fursten und sturzt sich zur Errettung ihres Landes in die Wellen der Weichsel Vor allem der Kampf zwischen den heidnischen Slawen und den christlichen Germanen wurde herausgearbeitet Einige Motive wie der Streit zwischen den Bewerbern um die Hand der Herrscherin die Wahl des Gemahls und des Herrschers aus niedrigem Stand und der Ubergang der Regierungsgewalt von der Frau auf den Mann stehen in Verbindung mit den bohmischen Sagen um die Furstin Libuse Gestaltung BearbeitenInstrumentation Bearbeiten Die Orchesterbesetzung der Oper enthalt die folgenden Instrumente 1 Holzblaser zwei Floten auch Piccolo zwei Oboen auch Englischhorn zwei Klarinetten zwei Fagotte Blechblaser vier Horner zwei Trompeten drei Posaunen Tuba Schlagzeug Harfe StreicherMusik Bearbeiten Alan Houtchens weist im Vorwort der kritischen Erstausgabe auf den harmonischen Reichtum die farbenreiche Instrumentierung feine und transparente Textur und die rhythmische Lebendigkeit von Dvoraks Musik hin Bestimmte Themen kehren im Verlauf der Oper vielfach variiert in mannigfaltigen Zusammenhangen wieder Die Arien Ensembles Tanze und Chore bilden grossere Szenenkomplexe nach Art der franzosischen Grand opera 1 Werkgeschichte BearbeitenDie Autorschaft des Librettos ist nicht vollstandig geklart Auf dem Titelblatt des gedruckten Textbuchs sowie in der damaligen Presse wurden Vaclav Benes Sumavsky und Frantisek Zakrejs genannt Die Manuskript Vorlage stammt von dem anderweitig nicht schriftstellerisch hervorgetretenen Warschauer Professor Julian Surzycki Da es unwahrscheinlich ist dass Dvorak ein Libretto eines ihm vollig unbekannten Autors vertonte wurde die Vermutung geaussert dass der wirkliche Verfasser seine Identitat aus politischen Grunden geheim halten wollte Eine nicht slawische Vorlage hatte zudem dem Erfolg der Oper entgegenstehen konnen 1 Die Urauffuhrungsinszenierung erlebte nur vier weiteren Auffuhrungen wahrend der Spielzeit 1876 77 bevor sie vom Spielplan genommen wurde Unter Jan Nepomuk Mayr Wirsings Nachfolger im Amt des Direktors gab es 1880 vier weitere Wanda Vorstellungen allerdings in drastisch gekurzter Fassung Beiden Inszenierungen fehlte es an Sangerkapazitaten sowie adaquaten Buhnenmoglichkeiten um das Werk richtig zur Auffuhrung zu bringen Geplante Auffuhrungen wie in Wien oder Budapest wurden nicht realisiert 1 1881 erwarb August Alwin Cranz die Verlags und teilweise auch die Auffuhrungsrechte vom Komponisten 1 Im 20 Jahrhundert wurde die Oper ganze 3 Mal auf die Buhne gebracht jedoch nicht in der Originalfassung 1925 spielte man sie in Pilsen Das Nationaltheater in Prag nahm sich ihrer 1929 an Schliesslich gab es 1989 eine Inszenierung in Olmutz Am 15 Marz 2014 erfolgte die deutsche Erstauffuhrung am Theater Osnabruck in einer Inszenierung von Robert Lehmeier Quellenlage BearbeitenDie autographe Partitur sandte Dvorak vermutlich 1883 nach Leipzig Dort scheint sie Anfang Dezember 1943 bei einem der Luftangriffe auf Leipzig vernichtet worden zu sein 1 Eine noch existente beurkundete Kopie eines Cranz Kopisten weist viele schwerwiegende Diskrepanzen mit dem originalen Auffuhrungsmaterial auf die aus Fehlerkorrekturen resultieren durften welche Dvorak um 1900 selbst vornahm Anlasslich seines 60 Geburtstags im Jahr 1901 war namlich ein Zyklus seiner Opern im Nationaltheater geplant Unter Zeitdruck konnte er jedoch nur einige der offensichtlichsten Fehler beheben Zum Grossteil sind seine Anderungen und Verbesserungen in der vorhandenen Partitur die Cranz ihm anstelle des Autographs zusandte zu entziffern 1 Weitere Zusatze oder komplette Radierungen die wahrend der vergangenen 20 Jahre vorgenommen wurden machten jedoch viele seiner Korrekturen unleserlich Die gravierendsten Anderungen im dramaturgischen wie musikalischen Ablauf zog jedoch die Entscheidung des Operndirektors Edmund Chvalovsky und des Dirigenten Adolf Cech nach sich 1880 eine Neuinszenierung auf die Buhne zu bringen 1 Bis auf ein zur Zeit der Urauffuhrung gedrucktes Libretto liegen die gesamten Primarquellen der Oper lediglich als Manuskripte vor Nur drei einzelne Nummern aus der Oper wurden bis heute veroffentlicht darunter die neue Ouverture die Dvorak gegen Ende 1879 fur die revidierte Fassung der Inszenierung von 1880 im Prozatimni Theater komponierte 1 Eine von Dirigent Gerd Albrecht initiierte Neuedition enthalt alle Zusatze und Anderungen die Dvorak selbst im Verlauf von 25 Jahren seit ihrer Urauffuhrung 1876 bis zum Jahr 1901 vornahm Albrecht der bereits die Dvorak Opern Dimitrij und Armida eingespielt hat liess dafur Teile der Partitur aus den originalen Orchesterstimmen rekonstruieren 1 Weblinks BearbeitenVanda Noten und Audiodateien im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Alan Houtchens Vorwort zur kritischen Erstausgabe der Alkor Edition Memento vom 3 Juli 2008 im Internet Archive Opern von Antonin Dvorak Alfred 1870 Der Konig und der Kohler 1871 Die Dickschadel 1874 Wanda 1876 Der Bauer ein Schelm 1877 Dimitrij 1882 Der Jakobiner 1889 Die Teufelskathe 1899 Rusalka 1900 Armida 1904 Normdaten Werk GND 30050313X lobid OGND AKS VIAF 263962221 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wanda Dvorak amp oldid 233161063