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Walter Kautz 18 Marz 1900 in Spandau bei Berlin 28 September 1971 in West Berlin war ein deutscher kommunistischer Gewerkschaftsfunktionar und Widerstandskampfer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKautz besuchte die Volksschule von 1906 bis 1914 Danach absolvierte er zwischen 1914 und 1918 in einer Maschinenfabrik und Schiffswerft in Spandau eine Ausbildung zum Maschinenschlosser 1918 wurde Kautz Mitglied des Deutschen Metallarbeiter Verbandes DMV 1918 19 war er in der USPD organisiert Nachdem er die Partei verlassen hatte organisierte er sich mehrere Jahre spater im Jahr 1924 in der KPD fur die er verschiedene Funktionen ubernahm Unter anderen war er fur die KPD Betriebs und Strassenzellenleiter und Mitglied der Unterbezirksleitung Berlin Spandau Von 1929 bis 1932 war Kautz Vorsitzender des Betriebsrates in der Firma Orenstein amp Koppel In dieser Zeit engagierte er sich in der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition RGO die in der Firma Orenstein amp Koppel einen vergleichsweise grossen Einfluss hatte Als im November 1930 der kommunistische Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins EVMB gegrundet wurde trat Kautz in diese radikale Gewerkschaft ein Fur den Verband wurde er ehrenamtlicher Bezirksleiter in Berlin Spandau Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten war Kautz einer der treibenden Krafte beim illegalen Wiederaufbau des EVMB Neben Rudolf Lentzsch August Bolte Wilhelm Bielefeld und Oskar Walz gehorte Kautz der Leitung der vergleichsweise umfangreichen gewerkschaftlichen Widerstandsgruppe an Der Historiker und Politikwissenschaftler Siegfried Mielke konstatiert in diesem Zusammenhang In der illegalen EVMB Organisation eher ein Netzwerk ehemaliger EVMB Mitglieder und Funktionare nahm Walter Kautz als einer von vier Instrukteuren eine fuhrende Stellung ein Bei den Vorermittlungen war die Gestapo sogar der Meinung Kautz sei der geistige Urheber der illegalen Neuorganisierung Die Instrukteure die jeweils fur mehrere der insgesamt 18 Berliner EVMB Bezirke zustandig waren bildeten zusammen mit Rudolf Lentzsch die Leitung der illegalen kommunistischen Metallarbeiterorganisation Kautz arbeitete eng mit Lentzsch zusammen und war fur die Bezirke Berlin Mitte Berlin Sudwest Moabit und Charlottenburg Siemensstadt Spandau zustandig Im spateren Prozess gab er zu Koordinationsaufgaben zwischen den Bezirken durchgefuhrt und eine Reihe ehemaliger EVMB Mitglieder fur die Mitarbeit geworben zu haben darunter die EVMB Bezirksleiter Willi Boremski Berlin Mitte Ludwig Marmulla Siemensstadt Spandau und Johann Hinz der fur Kurierdienste und die Verbreitung illegalen Materials eingesetzt wurde 1 Kautz wurde wegen seiner illegalen Tatigkeiten am 15 Dezember 1933 verhaftet Zeitweise war er im KZ Columbia inhaftiert Vom 5 6 bis 19 Januar 1934 war Kautz im KZ Oranienburg in Haft Danach erfolgte eine Untersuchungshaftzeit in Berlin Moabit Am 19 Juni 1934 wurde Kautz mit anderen EVMB Widerstandskampfern vom Kammergericht Berlin wegen Vorbereitung eines hochverraterischen Unternehmens zu einer Haftstrafe von 30 Monaten Zuchthaus verurteilt die er im Zuchthaus Brandenburg Gorden verbusste Die Zeit der Untersuchungshaft wurde auf die Gesamthaftzeit angerechnet Auch nach der Entlassung aus dem Zuchthaus soll sich Kautz weiter illegal im Widerstand gegen das NS Regime betatigt haben Er arbeitete wieder als Metallarbeiter in Berlin Spandau Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Kautz aktiv am gewerkschaftspolitischen Wiederaufbau beteiligt Unter anderem wurde er FDGB Bezirkssekretar in Berlin Spandau Fur den FDGB wurde Kautz 1946 Mitarbeiter der Organisationsabteilung des Bundesvorstandes Die weiteren Details des Lebensweges liessen sich nicht rekonstruieren Kautz lebte weiterhin in Berlin Spandau wo er auch verstarb Literatur BearbeitenStefan Heinz Siegfried Mielke Hrsg Funktionare des Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins im NS Staat Widerstand und Verfolgung Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 2 Metropol Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 062 2 S 24 30 32 42 47 60 71 84 164 174 177 Kurzbiografie 178 208 209 284 Stefan Heinz Moskaus Soldner Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins Entwicklung und Scheitern einer kommunistischen Gewerkschaft VSA Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 89965 406 6 S 152 291 311 f 324 368 376 385 453 457 466 473 Stefan Heinz Roter Verband und Widerstandsgruppe Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins 1930 1935 In informationen Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933 1945 42 Jg 2017 Nr 85 S 10 15 Landesarchiv Berlin Bestand C Rep 118 01 Nr 1734 Unterlagen im Zusammenhang mit der Anerkennung als Opfer des Faschismus Weblinks BearbeitenSiegfried Mielke Kurzbiografie in der Internetausstellung uber politische Haftlinge im KZ OranienburgEinzelnachweise Bearbeiten Kurzbiografie von Siegfried Mielke in der Internetausstellung uber politische Haftlinge im KZ OranienburgNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 24 August 2019 PersonendatenNAME Kautz WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher kommunistischer Gewerkschaftsfunktionar und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 18 Marz 1900GEBURTSORT Spandau bei BerlinSTERBEDATUM 28 September 1971STERBEORT West Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Kautz amp oldid 231660027