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Dieser Artikel befasst sich mit dem Politiker Walter Freitag Zum osterreichischen Radrennfahrer siehe Walter Freitag Radsportler Zu anderen Personen siehe Walter Freytag Walter Freitag 14 August 1889 in Remscheid 7 Juni 1958 in Herdecke war ein deutscher Politiker USPD SPD und Gewerkschaftsfunktionar Inhaltsverzeichnis 1 Kaiserreich 2 Revolution und Weimarer Republik 3 Nationalsozialismus und Verfolgung 4 Nachkriegszeit 4 1 Politik 4 2 Gewerkschaftsarbeit 5 Literatur 6 WeblinksKaiserreich BearbeitenWalter Freitag war Sohn eines Schlossers und erlernte den Werkzeugdreher beruf 1907 wurde er Gewerkschafts mitglied und 1908 Mitglied der SPD Revolution und Weimarer Republik BearbeitenGepragt von seiner Fronterfahrung wahrend des Ersten Weltkriegs schloss sich Freitag 1917 der USPD an und war 1918 Mitglied des Remscheider Arbeiter und Soldatenrates Nach der Revolution war er Gewerkschaftssekretar in Remscheid und anschliessend ab 1920 Bezirksleiter des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Hagen Er gehorte zu dem Teil der USPD der eine Vereinigung mit der KPD ablehnte und 1922 sich wieder der SPD anschloss 1931 wurde er zum Vorsitzenden des Unterbezirks Hagen Schwelm der SPD gewahlt Anfang 1932 zog er in den Preussischen Landtag ein Nationalsozialismus und Verfolgung BearbeitenNoch zu Beginn des nationalsozialistischen Diktatur organisierte Freitag im April 1933 eine sozialdemokratische Funktionarsversammlung die jedoch von der SA gewaltsam aufgelost wurde Trotz seiner sozialdemokratischen Vergangenheit wurde er nach Auflosung der Gewerkschaften gezwungen fur die Deutsche Arbeitsfront weiter zu arbeiten Freitag bestand im August 1933 auf seiner Entlassung und wurde daraufhin in das KZ Neusustrum bei Papenburg verschleppt spater wurde er in das KZ Lichtenburg verlegt 1935 wurde Freitag aus der Haft entlassen blieb aber wie fur Gewerkschaftsfunktionare ublich unter Polizeiaufsicht Die Familie konnte sich mit einem kleinen Gemusegeschaft von Freitags Frau uber Wasser halten Von einigen Gelegenheitsarbeiten abgesehen war Freitag bis 1941 arbeitslos Danach fand er eine Anstellung als Pfortner Wach und Feuerwehrmann im Werk Hoerde des Dortmund Hoerder Huttenvereins Nachkriegszeit BearbeitenPolitik Bearbeiten Freitag war von 1946 bis 1949 ehrenamtlicher Landrat des Ennepe Ruhr Kreises und von 1946 bis 1950 Mitglied des Landtags von Nordrhein Westfalen Von 1949 bis 1953 gehorte er dem Deutschen Bundestag an Er wurde im Bundestagswahlkreis Ennepe Ruhr Kreis II direkt gewahlt Gewerkschaftsarbeit Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete Freitag massgeblich am Wiederaufbau der sozialdemokratischen Parteiorganisation im Ruhrgebiet vor allem in Herdecke mit Er war einer der Mitbegrunder der Metallarbeiter Gewerkschaft zu deren Vorsitzendem er 1946 gewahlt wurde Etwa in dieser Zeit war Freitag Vorsitzender der IG Metall im Siegerland 1947 wurde er zusammen mit Wilhelm Petersen Vorsitzender der IG Metall fur den Bereich britische Zone und das Land Bremen und ab 1948 in der Bizone Seit 1950 teilte er sich mit Hans Brummer den Vorsitz der IG Metall im Deutschen Gewerkschaftsbund DGB 1952 wurde er erneut auf diesem Posten bestatigt Bis 1952 war Freitag zudem Mitglied im Beratenden Ausschuss der Europaischen Gemeinschaft fur Kohle und Stahl Der Kampf um die Wiederaufrustung und das Scheitern des DGB im Kampf um das Betriebsverfassungsgesetz brachte die IG Metall und damit Freitag in einen Gegensatz zum damaligen DGB Vorsitzenden Christian Fette 1952 spitzte sich die Auseinandersetzung zwischen Fette und Freitag auf dem Berliner DGB Kongress zu Freitag sturzte Fette am 17 Oktober mit Ruckendeckung der IG Metall und wurde neuer Vorsitzender des DGB Zu einer Radikalisierung der Gewerkschaftsbewegung kam es dabei nicht Freitag verfolgte eine Politik des gewerkschaftlichen Pragmatismus Er setzte insbesondere in den Tarifauseinandersetzungen mit den Arbeitgebern und in den Konflikten mit der Christlichen Gewerkschaftsbewegung mehr auf kooperative als auf konfrontative Strategien Ihm gelang es jedoch nicht den Gewerkschaften die offentliche Aufmerksamkeit und Prasenz wiederzugeben die der erste Vorsitzende Hans Bockler dem Dachverband verschafft hatte Spekulationen uber einen Rucktritt aus gesundheitlichen Grunden nahmen bereits im Juni 1956 den Abschied Freitags vorweg Am 6 Oktober 1956 wurde der bis dahin in der Offentlichkeit kaum bekannte Willi Richter auf dem DGB Kongress in Hamburg zu seinem Nachfolger gewahlt Diese Abwahl war im Hintergrund durch eine junge Generation von Funktionaren um den IG Metall Vorsitzenden Otto Brenner inszeniert worden Dadurch waren die Weichen fur eine Neuausrichtung der Gewerkschaftspolitik auf das klassische Feld der Tarifpolitik gestellt und der Kampf fur eine aktive Lohnpolitik sowie um eine verlangerte Urlaubs und Arbeitszeit und um eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall aufgenommen worden Bis 1956 war Freitag Vizeprasident des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften Er starb am 7 Juni 1958 an den Folgen eines Schlaganfalls Literatur BearbeitenSozialdemokratische Partei Deutschlands Hrsg Der Freiheit verpflichtet Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20 Jahrhundert Marburg 2000 S 101f Bernd Haunfelder Nordrhein Westfalen Land und Leute Ein biographisches Handbuch Dusseldorf 2006 S 156f Hermann Herberts Walter Freitag Weg und wollen eines deutschen Gewerkschafters Berlin 1954 arani Verlags GmbH Willi Creutzenberg Walter Freitag 1889 1958 in Bernd Faulenbach u a Hrsg Vom Aussenposten zur Hochburg der Sozialdemokratie Essen 1993 S 179f Wilfriede Otto P Rosenzweig Freitag Walter In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970 S 139 140 Weblinks BearbeitenWalter Freitag beim Landtag Nordrhein Westfalen Bestand Walter Freitag im AdsD der Friedrich Ebert StiftungVorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds Hans Bockler 1949 1951 Christian Fette 1951 1952 Walter Freitag 1952 1956 Willi Richter 1956 1962 Ludwig Rosenberg 1962 1969 Heinz Oskar Vetter 1969 1982 Ernst Breit 1982 1990 Heinz Werner Meyer 1990 1994 Dieter Schulte 1994 2002 Michael Sommer 2002 2014 Reiner Hoffmann 2014 2022 Yasmin Fahimi 2022 Vorsitzende der IG Metall Walter Freitag 1948 1952 Hans Brummer 1948 1956 Otto Brenner 1952 1972 Eugen Loderer 1972 1983 Hans Mayr 1983 1986 Franz Steinkuhler 1986 1993 Klaus Zwickel 1993 2003 Jurgen Peters 2003 2007 Berthold Huber 2007 2013 Detlef Wetzel 2013 2015 Jorg Hofmann 2015 2023 Christiane Benner seit 2023 Normdaten Person GND 12357997X lobid OGND AKS VIAF 74763856 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Freitag WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker USPD SPD MdL MdB und Vorsitzender des DGBGEBURTSDATUM 14 August 1889GEBURTSORT RemscheidSTERBEDATUM 7 Juni 1958STERBEORT Herdecke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Freitag amp oldid 223743688