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Heinz Werner Meyer 24 August 1932 in Harburg 9 Mai 1994 in Siegburg war von 1990 bis 1994 Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds DGB Der geburtige Harburger kam im Alter von sechzehn Jahren ins Ruhrgebiet und begann eine Ausbildung als Berglehrling auf der Schachtanlage Monopol in Kamen Meyer engagierte sich fruh in der Gewerkschaft und der SPD der er 1953 beitrat Auf dem zweiten Bildungsweg legte er trotz der Arbeit unter Tage seine allgemeine Hochschulreife auf dem Abendgymnasium ab Ab 1955 studierte Meyer Volkswirtschaft an der Akademie fur Wirtschaft und Politik in Hamburg Seine eigentliche Gewerkschaftskarriere begann 1957 als er hauptamtlicher Jugendsekretar der IG Bergbau in Bochum wurde 1964 ubernahm er die Leitung der Abteilung Organisation 1969 ruckte er in den geschaftsfuhrenden Vorstand seiner Gewerkschaft auf Meyer verfolgte eine traditionelle Gewerkschaftspolitik an der Seite von Adolf Schmidt Gebeutelt durch die Krise im Ruhrbergbau hielt Meyer unbeirrbar an der von ihm verfochtene Formel von Kohle und Kernenergie fest und ruckte damit ins offentliche Sperrfeuer der aufkommenden Okologiebewegung Meyer sass seit 1975 als Abgeordneter der SPD im nordrhein westfalischen Landtag Als er 1984 zum zweiten Vorsitzenden seiner Gewerkschaft gewahlt wurde kehrte er der Landespolitik den Rucken zu und widmete sich vorrangig der gewerkschaftlichen Interessenvertretung 1985 wurde er Vorsitzender der IG Bergbau und Energie Sein deutlicher Wahlerfolg zeugte von der traditionellen Gebundenheit der Bergleute die an seinen energiepolitischen Leitlinien festhielten Meyer stand zum Prinzip der Sozialpartnerschaft und betonte den harmonischen Dreiklang von Arbeitnehmern Unternehmern und Politikern Sein neues Amt ubernahm er in einer wirtschaftlich schwierigen Phase Absatznote und Arbeitsplatzabbau im Bergbau waren an der Tagesordnung Die Zahl der Bergarbeiter im Steinkohlebergbau war kontinuierlich gesunken 600 000 1957 auf 150 000 1989 Die Mitgliederzahl ging stark zuruck 650 000 auf 433 000 Als Vorsitzender der IG Bergbau und Energie stand Meyer fur eine Politik ein die den Strukturwandel einschliesslich der zahlreichen Zechenstillegungen mittrug bei gleichzeitiger materieller Absicherung der Bergleute Verhandeln statt demonstrieren Vertrage anstelle von Arbeitskampfen waren die Kennzeichen seiner Politik Im November 1988 wurde er mit 98 3 Prozent der Delegiertenstimmen als Vorsitzender der IG Bergbau und Energie bestatigt Am 23 Mai 1990 wurde er Nachfolger von Ernst Breit als Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds DGB Er galt als Vertreter des rechten Gewerkschaftsflugels Sein politisches Verhandlungsgeschick seine Arbeit in der Partei und den Gewerkschaften sowie seine Fahigkeit zur pragmatischen Problemlosung machten ihn zum erfolgversprechenden Anwarter auf das Amt des Vorsitzenden Zu einem Stolperstein seiner Karriere ware beinahe Meyers angebliche Verstrickung in den coop und Neue Heimat Skandal geworden An der Basis rumorte es da es augenscheinlich war dass es mit Meyer weder einen moralischen noch einen genossenschaftspolitischen Neuanfang geben wurde Der Unmut der Ortsverbande traf Meyer bei der Wahl zum DGB Vorsitzenden Mit nur 64 Prozent der Stimmen musste er das schlechteste Wahlergebnis hinnehmen das je auf einen DGB Vorsitzenden entfallen war Die gesellschaftlichen Probleme hauften sich Die Rezession und die Folgen der deutschen Einheit zwangen den DGB in die Defensive Der Mitgliederschwund minus 6 7 1992 und die damit gesunkenen Beitragseinnahmen machten es der Organisation schwer als starke politische Interessengruppe nach aussen zu treten Angesichts der Finanzlucke beim DGB von 50 Mio DM zog Meyer im Februar 1993 die Notbremse Er verordnete eine sofortige Ausgabensperre in Hohe von 9 Mio DM fur bestimmte Haushaltspositionen Im Herbst 1993 legte er einen Umsetzungsplan vor der die Arbeitsteilung zwischen Mitgliedsgewerkschaften und DGB sowie Kernaufgaben des Dachverbandes definierte und erste Umsetzungsschritte beschrieb Die Personalkosten sollten bis 1996 um 13 reduziert und 300 der 2600 DGB Stellen eingespart werden was er mit den Konjunktur und Strukturschwierigkeiten der Wirtschaft begrundete Meyer war ein stiller Reformer doch seine Reformen losten ein gut vernehmbares Echo bei der Kollegenschaft aus Seine Kenntnisse des Krisenmanagementes an der Ruhr halfen ihm jedoch den DGB durch die schwerste Phase seiner Geschichte zu steuern Sein uberraschender Tod funf Wochen vor dem DGB Kongress in Berlin 1994 bedeutete einen grossen Verlust fur die Gewerkschaftsbewegung Meyer war auch in der Bundespolitik aktiv so sass er als direkt gewahlter Abgeordneter des Wahlkreises Recklinghausen I von 1987 bis 1990 im Deutschen Bundestag Ehrungen BearbeitenMeyer wurde am 2 September 1987 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein Westfalen ausgezeichnet 1 Eine Strasse auf dem fruheren Areal der Schachtanlage Monopol in Kamen wird per Ratsbeschluss vom 6 Juli 2017 nach ihm benannt 2 Ein Jugendtreff in Dortmund Dorstfeld ist ebenfalls nach ihm benannt 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinz Werner Meyer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekBelege Bearbeiten Verdienstordentragerinnen und trager seit 1986 Nicht mehr online verfugbar Staatskanzlei des Landes Nordrhein Westfalen archiviert vom Original am 31 Marz 2019 abgerufen am 11 Marz 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www land nrw 2 Fischer Carsten Der Gewerkschaftsboss der auf Monopol lernte in Hellweger Anzeiger Kamen 2017 Nr 155 S 19 Heinz Werner Meyer Treff Interkultureller Treffpunkt am Hannibal in Dorstfeld Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds Hans Bockler 1949 1951 Christian Fette 1951 1952 Walter Freitag 1952 1956 Willi Richter 1956 1962 Ludwig Rosenberg 1962 1969 Heinz Oskar Vetter 1969 1982 Ernst Breit 1982 1990 Heinz Werner Meyer 1990 1994 Dieter Schulte 1994 2002 Michael Sommer 2002 2014 Reiner Hoffmann 2014 2022 Yasmin Fahimi 2022 Vorsitzende der IG Bergbau und Energie August Schmidt 1949 1953 Heinrich Imig 1953 1956 Heinrich Gutermuth 1956 1964 Walter Arendt 1964 1969 Adolf Schmidt 1969 1985 Heinz Werner Meyer 1985 1990 Hans Berger 1990 1997 Normdaten Person GND 129440442 lobid OGND AKS LCCN no95007299 VIAF 55227296 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer Heinz WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Gewerkschafter und Politiker SPD MdL MdBGEBURTSDATUM 24 August 1932GEBURTSORT HarburgSTERBEDATUM 9 Mai 1994STERBEORT Siegburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Werner Meyer amp oldid 238181296