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Der Vielsamige Gansefuss 1 2 Lipandra polysperma Syn Chenopodium polyspermum 3 ist die einzige Pflanzenart der Gattung Lipandra innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Er ist in Europa Westasien 3 weitverbreitet und in Nordamerika ein Neophyt Vielsamiger GansefussVielsamiger Gansefuss Lipandra polysperma SystematikOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Unterfamilie ChenopodioideaeTribus AtripliceaeGattung LipandraArt Vielsamiger GansefussWissenschaftlicher Name der GattungLipandraMoq Wissenschaftlicher Name der ArtLipandra polysperma L S Fuentes Uotila amp Borsch Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Verwendung 6 Trivialnamen 7 Quellen 7 1 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Sturm nbsp Herbarbeleg nbsp Blutenstand nbsp Fruchtstand und Blatter nbsp Fruchtstand nbsp FruchteVegetative Merkmale Bearbeiten Der Vielsamige Gansefuss ist eine einjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von 8 bis 2 meist 15 bis 60 selten bis zu 100 Zentimetern erreicht 1 Der vierkantige Stangel ist oft rotlich uberlaufen Die Stangel konnen sowohl aufrecht als auch niederliegend bis aufsteigend wachsen und sind oft von der Stangelbasis an meist stark sowie weit ausladend verzweigt 1 2 Die oberirdischen hell oder dunkelgrunen Pflanzenteile sind weder behaart noch mehlig bestaubt und fast geruchlos nicht stinkend Im Herbst ist oft auch die ganze Pflanze rot gefarbt 1 Die Wurzeln reichen bis zu 85 Zentimeter tief 4 Die untersten Laubblatter sind gegenstandig und die oberen wechselstandig Die Laubblatter sind deutlich gestielt Die einfache Blattspreite ist bei einer Lange von 4 bis 8 3 bis 10 Zentimetern sowie einer Breite von 2 bis 4 1 5 bis 6 Zentimetern breit eiformig rhombisch bis langlich elliptisch eiformig mit gerundetem oberem Ende 1 Die Blattspreiten des Vielsamigen Gansefusses sind im Gegensatz zu denen der meisten anderen Gansefuss Arten vollkommen ganzrandig Der Blattrand ist oft rotlich uberlaufen Die Laubblatter haben anfangs oft eine frisch grune bis gelblichgrune Farbe spater sind sie oft mehr oder weniger rot gefarbt Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit liegt hauptsachlich im Hochsommer 2 und reicht von Juni bis August oder September 1 Die end und seitenstandigen ahrigen Blutenstande bestehen aus kugeligen Teilblutenstanden die jeweils mehrere Bluten enthalten Die grunlichen bis rotlichen Bluten sind zwittrig oder rein weiblich Die selten vier oder meist funf hautrandigen und ungekielten Blutenhullblatter sind nur an ihrer Basis verwachsen In zwittrigen Bluten sind ein bis drei selten bis zu funf Staubblatter vorhanden Der Fruchtknoten tragt zwei Narben Die rotlichbraunen bis dunkelbraunen Nussfruchte sind etwa 1 Millimeter breit und im offen stehenden zur Fruchtzeit unveranderten Perigon sichtbar Die Fruchthulle ist hautig Der horizontal stehende Same ist rundlich bis flach kugelformig 5 Die braune bis schwarze Samenschale ist gerillt 5 und fein grubig punktiert 2 Die Chromosomengrundzahl betragt x 9 es liegt Diploidie vor mit einer Chromosomenzahl von 2n 18 6 2 Okologie BearbeitenBeim Vielsamigen Gansefuss handelt es sich um einen hygromorphen Therophyten 2 Die Bestaubung erfolgt durch den Wind 2 Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch Wasser oder den Wind 2 Vorkommen BearbeitenDer Vielsamige Gansefuss kommt in Europa und den gemassigten Gebieten Westasiens vor In verschiedenen Gebieten Nordamerikas ist er ein Neophyt Der Vielsamige Gansefuss wachst in Mitteleuropa an nahrstoffreichen nicht zu trockenen Standorten beispielsweise an Ufern von langsam fliessenden oder stehenden eutrophen Gewassern Dort ist er eine der Charakterarten der Pflanzengesellschaften der Knoterich Uferflur Gesellschaften Polygono Chenopodietalia besonders des Chenopodio Oxalidetum fontanae und der Zweizahn Teichufer Gesellschaften Bidentetalia tripartitae aus dem Verband Chenopodion rubri 4 Ausserdem findet man ihn zum Beispiel auf nicht zu trockenen Ackern an frischen Ruderalstellen oder als Unkraut in Garten Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung als Chenopodium polyspermum erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 7 Nach molekulargenetischen Untersuchungen trennten Fuentes Bazan et al 2012 diese Art von der Gattung Chenopodium ab und reaktivierten die Gattung Lipandra mit der Neukombination zu Lipandra polysperma L S Fuentes Uotila amp Borsch 5 Das Artepitheton polyspermum bedeutet vielsamig Der Gattungsname Lipandra setzt sich aus den Worten liparos fur glanzend und andros fur Mann zusammen Der akzeptierte Gattungsname ist Lipandra der von Alfred Moquin Tandon 1840 in Chenopodearum monographica enumeratio S 19 erstveroffentlicht wurde und Oliganthera Less 1835 ersetzt da es sich um ein Homonym des fruher veroffentlichten Namens Oligandra Less 1832 handelt 5 8 9 Weitere Synonyme des Gattungsnamens Lipandra Moq sind Gandriloa Steud nom illeg Oliganthera Endl nom illeg Chenopodium ohne Rang Polysperma Standl und Chenopodium subsect Polysperma Standl Kowal ex Mosyakin amp Clemants 5 Synonyme fur Lipandra polysperma L S Fuentes Uotila amp Borsch die auf demselben Typusexemplar beruhen sind Chenopodium polyspermum L Atriplex polysperma L Crantz und Vulvaria polysperma L Bubani Auf anderen Typusexemplaren beruhen die Synonyme Anserina betifolia Montandon Chenopodium acutifolium Sm Chenopodium acutifolium Kit nom illegit Chenopodium angustifolium Gilib Chenopodium bisaeriale Menyh Chenopodium marginatum Spreng ex Hornem Chenopodium polispermum Neck Chenopodium polyspermum var acutifolium Sm Gaudin Chenopodium polyspermum var spicatum A Gray Lipandra atriplicoides Less Moq und Oligandra atriplicoides Less 5 Die Gattung Lipandra gehort zur Tribus Atripliceae in der Unterfamilie Chenopodioideae innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae 5 Verwendung BearbeitenDie Samen des Vielsamigen Gansefusses wurden fruher als Lockmittel beim Fischfang verwendet Daher wird er auch manchmal Fisch Gansefuss oder Fischmelde 1 genannt Trivialnamen BearbeitenFur den Vielsamigen Gansefuss bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Fischmelden Maier Stauderich Frankfurt an der Oder und Vielsamen Ostpreussen 10 Quellen BearbeitenRudolf Schubert Klaus Werner Hermann Meusel Hrsg Exkursionsflora fur die Gebiete der DDR und der BRD Begrundet von Werner Rothmaler 13 Auflage Band 2 Gefasspflanzen Volk und Wissen Berlin DDR 1987 ISBN 3 06 012539 2 Siegmund Seybold Flora von Deutschland und angrenzender Lander Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und haufig kultivierten Gefasspflanzen Begrundet von Otto Schmeil Jost Fitschen 93 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2006 ISBN 3 494 01413 2 Siegfried Danert Urania Pflanzenreich Die grosse farbige Enzyklopadie Blutenpflanzen 1 Urania Leipzig 1993 ISBN 3 332 00496 4 Dietmar Brandes Bidentetea Gesellschaften Internet Publikation Zugriff am 6 Dezember 2011 J Gasquez Hrsg J P Lonchamp HYpermedia pour la Protection des Plantes Adventices Chenopodium polyspermum 2000 Internet Publikation Zugriff am 6 Dezember 2011 Joachim Schmitz Schmitzens Botanikseite Rheinische Pflanzengesellschaften Donau Knoterich Uferflur Chenopodio Polygonetum bittringeri lt sic gt 2004 Internet Publikation Zugriff am 6 Dezember 2011 United States Department for Agriculture Hrsg Plants Profile Chenopodium polyspermum L var obtusifolium Gaudich USDA Internet Publikation Zugriff am 6 Dezember 2011 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Chenopodiaceae Chenopodium polyspermum Vielsamen Gansefuss Fisch Gansefuss Fischmelde Datenblatt mit Fotos bei Botanik im Bild Flora von Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2011 letzter Zugriff am 14 September 2017 a b c d e f g h i Chenopodium polyspermum L Vielsamiger Gansefuss FloraWeb de a b Lipandra polysperma im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 15 September 2017 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 344 a b c d e f g Susy Fuentes Bazan Pertti Uotila Thomas Borsch A novel phylogeny based generic classification for Chenopodium sensu lato and a tribal rearrangement of Chenopodioideae Chenopodiaceae In Willdenowia Volume 42 2012 S 14 DOI 10 3372 wi 42 42101 Chenopodium polyspermum bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Carl von Linne Species Plantarum Band 1 Lars Salvius Stockholm 1753 S 220 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D1 26issue 3D 26spage 3D220 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Lipandra polysperma bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 14 September 2017 Lipandra bei Tropicos org In Flora Palaestina Missouri Botanical Garden St Louis Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 92 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vielsamiger Gansefuss Lipandra polysperma Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Vielsamiger Gansefuss In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Chenopodium polyspermumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos europaischer 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