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Unbefleckte Empfangnis Maria auch St Marien genannt ist die romisch katholische Kirche im Hildesheimer Ortsteil Bavenstedt Sie gehort heute zur Pfarrgemeinde St Martin mit Sitz in Achtum im Dekanat Borsum Sarstedt des Bistums Hildesheim AussenansichtInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Siedlung Bavenstedt wird im 13 Jahrhundert urkundlich nachweisbar In einer Urkunde aus dem Jahre 1264 ist ein Johannes de Bavensteden erwahnt Die Grundherrschaft uber Bavenstedt besass zum einen die Dompropstei in Hildesheim und zum anderen das Amt Steuerwald Aufgrund des Alters der Siedlung die moglicherweise auf die Grundung des Dompropstes Bava im 10 Jahrhundert zuruckzufuhren ist kann aber schon fur das Mittelalter eine ortliche Kapelle angenommen werden Die Moglichkeit eines Doppelpatroziniums von St Marien und St Nikolaus in Drispenstedt wird dabei nicht ausgeschlossen 1 Kirchlich gehorten Bavenstedt und Drispenstedt in den Bann der Hildesheimer Haupt und Taufkirche St Andreas Die Patronatsrechte uber die Kapellengemeinden besass somit der Archidiakon dieser Hauptkirche der haufig in Personalunion auch das Amt des Dompropstes ausubte Die Pfarrzugehorigkeit zu St Andreas blieb bis in das 16 Jahrhundert erhalten Schriftlich erwahnt wird St Marien erst im 16 Jahrhundert im Zusammenhang mit der Reformation Das Patrozinium der Bavenstedter Kapelle St Marien lasst aber auf einen fruhen Kirchbau schliessen da sich mit dem Bau des Doms bereits im 9 Jahrhundert dessen Marienpatrozinium im ganzen Bistum Hildesheim ausbreitete 2 Die Annahme des lutherischen Glaubens durch den Rat der Hildesheimer Altstadt im Jahr 1542 war an die Hauptkirche St Andreas gebunden Man berief sich auf bereits bestehende Strukturen und sandte daher auch in die Filialgemeinden evangelische Pradikanten Daruber hinaus war seit 1557 der lutherische Herzog Adolf von Holstein in den Besitz des Amtes Steuerwald gelangt der in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts die Reformation auch in Bavenstedt und Drispenstedt entscheidend forderte Das Eintreten des Hildesheimer Bischofs Burchard von Oberg Amtszeit 1557 1573 fur die Rekatholisierung der lutherischen Kirchengemeinden und Filialen innerhalb des Amtes Steuerwald fuhrte zunachst nur zu Teilerfolgen So wurden die Gemeinden Bavenstedt und Drispenstedt bis 1609 noch von einem lutherischen Pradikanten betreut 1609 setzte Furstbischof Ernst II von Bayern dort den katholischen Pastor Heinrich Lubeken ein Die endgultige Rekatholisierung der Gemeinden fand jedoch erst nach der Restitution des grossen Stiftgebietes 1643 ihren Abschluss 3 In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurde dem Chorherrenstift St Bartholomaus auf der Sulte die Seelsorge der Pfarrei Drispenstedt Bavenstedt ubertragen Der Sitz der Pfarrei war von 1668 bis 1803 St Nikolaus mit St Marien als Filiale Von 1663 bis 1665 wurde die Marienkapelle im Dorf in Fachwerk erneuert Im Jahre 1803 hatte sich durch die Sakularisation des Sultestiftes fur die Pfarrei St Nikolaus und deren Filialkirche St Marien eine neue Situation ergeben sie war ohne Seelsorger Der Plan der Bistumsleitung die Drispenstedter Pfarrei an Asel und die Bavenstedter Filiale an Bettmar anzugliedern schlug fehl In Bavenstedt bot sich jedoch die Gelegenheit in einem ehemaligen Gebaude des Sultestiftes ein Pfarrhaus einzurichten Nach der staatlichen Genehmigung zur Nutzung des Hauses durch die katholische Kirche wurde 1805 der Sitz der Pfarrei von Drispenstedt nach Bavenstedt verlegt mit St Marien als Pfarrkirche und St Nikolaus als Filialkirche 4 Da die dorfliche Fachwerkkirche im 19 Jahrhundert baufallig geworden war wurde 1887 mit dem Neubau der heutigen Pfarrkirche begonnen Der Kirchenbau verzogerte sich durch den Kulturkampf bis 1889 Ein weiterer Grund fur den Neubau war das Bevolkerungswachstum in Bavenstedt nach der Verkoppelung im Jahr 1858 Im Jahre 1904 wurde die Filialkirche St Nikolaus von St Marien losgelost und wieder eine eigenstandige Kirchengemeinde 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen mit dem Strom von Fluchtlingen und Heimatvertriebenen aus dem Osten vorwiegend evangelische Christen nach Bavenstedt die dort ihren Wohnsitz nahmen und ihre kirchliche Heimat in der evangelischen Kapelle St Martin im Ort fanden Die Mitgliederzahl der katholischen Pfarrgemeinde St Marien stieg daher in dieser Zeit nur geringfugig 1974 wurde die Gemeinde Bavenstedt als Ortsteil in die Stadt Hildesheim eingemeindet Kirchlicherseits wurde dem 1978 mit der Verlegung von St Marien aus dem Dekanat Borsum in das Stadtdekanat Rechnung getragen Am 1 November 2014 wurde die neue Pfarrgemeinde St Martin mit Sitz in Achtum errichtet In diesem Zusammenhang wurde die Pfarrgemeinde Unbefleckte Empfangnis Maria aufgehoben und der neuen Kirchengemeinde zugefuhrt Unbefleckte Empfangnis Maria ist seitdem eine Filialkirche von St Martin 6 Architektur BearbeitenDer im Jahre 1887 begonnene Kirchenbau ist im neuromanischen Stil errichtet 1977 wurde eine Neueinrichtung des Hauptaltars vorgenommen Die Weihe durch Bischof Heinrich Maria Janssen erfolgte am 18 Dezember 1977 Literatur Bearbeiten100 Jahre St Marien Kirche Hildesheim Bavenstedt Festschrift zum 100 jahrigen Kirchenweihjubilaum Bavenstedt 1989 Wilhelm Machens Die ehemalige Klosterlandschaft im Gebiet des heutigen Hildesheim in Die Diozese Hildesheim 53 S 103 105 Hildesheim 1985Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Immaculate Conception Church Bavenstedt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrgemeinde St Martin AchtumEinzelnachweise Bearbeiten Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim S 55 u 57 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim S 55 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim S 56 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim S 57 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim S 58 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Kirchlicher Anzeiger Nr 8 2014 S 222 22452 174885 9 990012 Koordinaten 52 10 29 6 N 9 59 24 O Normdaten Geografikum GND 1133290744 lobid OGND AKS VIAF 199149662202607020004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unbefleckte Empfangnis Maria Bavenstedt amp oldid 232718555