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Als Umbauwagen Aufbauwagen oder Rekowagen werden Eisenbahnwagen und Strassenbahnfahrzeuge bezeichnet zu deren Bau das Chassis sowie weitere Teile alterer Fahrzeuge verwendet wurden Aufbauwagen der Ustra in HannoverDie Bandbreite reicht dabei von einzelnen Fahrzeugen die in ortlichen Werkstatten entsprechend umgebaut wurden bis zur industriellen Fertigung grosserer Serien Bei letzteren diente die Bezeichnung als Umbauwagen Rekowagen oder Aufbauwagen teilweise auch als offizielle Namensgebung Inhaltsverzeichnis 1 Strassenbahn 2 Eisenbahn 3 Kleinbahnen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStrassenbahn Bearbeiten nbsp Aufbauwagen der DVG in Dessau nbsp Niederflurwagen von Aliance TW erstellt auf der Basis hochfluriger Tatra StrassenbahnenBei Strassenbahnbetrieben ist der Ersatz alterer Wagenkasten durch neue Aufbauten fast seit Beginn des Betriebs elektrischer Strassenbahnen ublich Ursache war die oftmals deutlich langere Lebensdauer von Fahrgestellen und Motoren im Vergleich mit den zunachst noch aus Holz hergestellten Wagenkasten Es gab jedoch auch Umbauwagen bei denen der Wagenkasten beibehalten wurde und es zum Einbau neuer Fahrgestelle und motoren kam wie beim Typ U3l der Berliner Strassenbahn Bei grosseren aus verschiedenen Vorlauferbetrieben entstanden kommunalen Betrieben wie etwa der BVG wurden entsprechende Umbauten auch aus Grunden der Vereinheitlichung und Rationalisierung des Wagenparks vorgenommen In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland in grosser Zahl kriegsbeschadigte Fahrzeuge wiederhergestellt Viele Verkehrsunternehmen ubernahmen dies in Eigenregie teilweise erfolgte der Wiederaufbau bei der Fahrzeugindustrie Nach Empfehlungen des VOV wurden dabei in Westdeutschland von vielen Betrieben einheitliche Wagenkasten verwendet deren Aussehen aus dem Kriegsstrassenbahnwagen abgeleitet worden war Fur diese Fahrzeuge burgerte sich die Bezeichnung Aufbauwagen ein Sie wurden nicht nur in den Werkstatten einzelner Verkehrsbetriebe hergestellt sondern auch bei grossen Herstellern wie DUEWAG und Westwaggon Insgesamt wurden rund 270 Triebwagen und 120 Beiwagen des Aufbautyps hergestellt 1 Der ursprunglich fur den Wiederaufbau vom VOV empfohlene Wagenkasten der Aufbauwagen wurde auch fur neue Fahrzeuge die sogenannten Verbandstriebwagen verwendet die noch bis 1958 gebaut wurden teilweise auch auf dreiachsigen Fahrgestellen Der Ubergang zwischen Aufbau und Verbandswagen ist dabei fliessend je nach Umfang der verwendeten Teile alterer Fahrzeuge Ahnliche gelegentlich auch als Aufbautyp bezeichnete Fahrzeuge wurden auch fur einige Strassenbahnbetriebe der DDR von der VVB LOWA bzw dem Waggonbau Gotha auf Basis alter Fahrgestelle hergestellt Acht Triebwagen gingen nach Karl Marx Stadt funf nach Dessau acht nach Magdeburg und einer nach Zwickau 2 Wahrend im Westen Deutschlands ab Mitte der 1950er Jahre die alten Zweiachser durch drehgestellgestutzte Grossraum und Gelenkwagen ersetzt wurden lief in der DDR ein grosseres Programm an um alte Zweiachser mit neuen Wagenkasten zu versehen Diese Rekowagen entstanden im Reichsbahnausbesserungswerk Berlin Schoneweide und beim Waggonbau Gotha Dessen Neuproduktion waren sie ausserlich stark angenahert Die Produktion von Reko Wagen wurde verlangert so mit dem Rekowagen TZ 70 1 seit im RGW keine neuen Zweirichtungsstrassenbahnen mehr gebaut wurden Seit Ende der 1950er Jahre nahmen viele Strassenbahnbetriebe weitere Umbauten an ihren Fahrzeugen vor vor allem mit dem Ziel der Personaleinsparung Aufgrund der Vollbeschaftigung hatten viele westdeutsche Betriebe Personalmangel hinzu kamen die steigenden Lohnkosten Um den Personalbedarf der damals ublichen Strassenbahnzuge aus zweiachsigen Trieb und Beiwagen zu reduzieren ein Drei Wagen Zug erforderte vier Mann Personal liessen verschiedene Betriebe zweiachsige Aufbautriebwagen in Gelenkwagen umbauen entweder mit aufgesatteltem Endwagen etwa in Aachen oder mit schwebendem Mittelteil beispielsweise in Duisburg nbsp Einrichtungs Triebwagen der Type T2 der Wiener VerkehrsbetriebeAuch in Wien wurden seit Anfang der 1950er Jahre Strassenbahnfahrzeuge in grosserem Stil rekonstruiert meist handelte es sich dabei um Modernisierungen und Neuaufbauten veralteter oder vom Krieg verschlissener Wagentypen So entstanden z B die Stadtbahnwagen der Typen N1 und n2 unter Verwendung von Altteilen v a Elektrik aber auch Fahrgestellteile der Vorgangertype Die Strassenbahnwagen der Typen T1 und T2 entstanden unter Verwendung von Fahrgestellen aus dem Jahre 1912 Ahnlich war es bei der Type L3 welche bereits der dritte Aufbau auf einem ursprunglich 1918 erstmals gebauten Fahrgestell waren 3 Auch der erste Wiener Gelenktriebwagen vom Typ D entstand unter Verwendung von Fahrgestellen von ehemaligen Stadtbahn Beiwagen aus den 1920er Jahren Mit Aufkommen der Niederflurwagen liessen verschiedene Strassenbahnbetriebe wie etwa in Mannheim Graz oder Nurnberg altere Gelenktriebwagen durch Einsatz eines neuen niederflurigen Mittelteils umbauen wobei allerdings der Wagenkasten weitgehend unverandert blieb Gegenwartig stellt der tschechische Hersteller Aliance TW Umbauwagen her freilich mit anderem Ausgangsmaterial und anderem Ergebnis als bei den Reko Strassenbahnen der DDR Aliance TW baut aus Tatra Vierachsern moderne Niederflurbahnen Eisenbahn Bearbeiten Hauptartikel Umbauwagen DB Reko Wagen DR und Spantenwagen nbsp Ausgangsmaterial Dreiachsiger preussischer AbteilwagenSowohl die Deutsche Bundesbahn DB als auch die Deutsche Reichsbahn DR liessen in den 1950er und 1960er Jahren alte Abteilwagen zu modernen Nahverkehrswagen umbauen Mit den sogenannten Spantenwagen hatten die Osterreichischen Bundesbahnen OBB ein ahnliches Programm zur Modernisierung alter Wagentypen laufen welches sogar schmalspurige Waggons aufwies Die Umbauwagen der DB hatten ein hohes tonnenformiges Dach und eingeruckte Turen Es gab drei und vierachsige Wagentypen Die Dreiachser hatten an beiden Wagenenden die Vierachser zusatzlich in der Mitte Turen Die Rekowagen der DR hatten eine relativ niedrige Dachwolbung Da bei der Aufarbeitung dreiachsiger Abteilwagen teilweise die mittlere Achse entfernt wurde und auch zweiachsige Wagen beispielsweise Durchgangswagen mit offenen Plattformen als Ausgangsmaterial dienten gab es zwei und dreiachsige Rekowagen mit gleichem neuen Wagenkasten Die Serienwagen hatten an jedem Wagenende nur auf einer Seite eine breite einteilige Einstiegsschiebetur Die vierachsigen Rekowagen hatten Einstiege an beiden Enden in ublicher Anordnung die durch Drehfaltturen verschlossen wurden Auch Reko Guterwagen wurden von der DR hergestellt Drei und vierachsige Umbau bzw Rekowagen der DB und der DR nbsp Dreiachsiger Umbauwagen der DB nbsp Vierachsiger Umbauwagen der DB bei der Museums Landeseisenbahn Lippe nbsp Dreiachsige Rekowagen der DR nbsp Vierachsige Rekowagen der DRDie Spantenwagen der OBB waren in der Regel aus verschweissten Eisenprofilen auch Spanten genannt daher der Name gefertigte und recht einheitliche Neuaufbauten auf alten Fahrgestellen die grosstenteils noch von k k osterreichischen Staatsbahnen stammten Diese wurden mitunter durch Einschweissen von Zwischenstucken auf einheitliche Langen gebracht Die Umbauten nahmen die Hauptwerkstatten in Wien Simmering und St Polten vor als Vorbild diente die aus den 1920er Jahren stammende Type N28 Es gab zwei drei und vierachsige normal und schmalspurige Personenwaggons mit offenen und geschlossenen Plattformen sowie Halbgepackswagen mit einem Dienstabteil und reine Dienst Gepackwagen Die Typen fur Normalspur und Schmalspur Bosnische Spurweite unterschieden sich sowohl in den Dimensionen als auch in der Dachwolbung Die normalspurigen Waggons waren bis in die 1980er Jahre im Einsatz wahrend die schmalspurigen Vierachser auf der Mariazellerbahn bis 2013 Dienst taten Spantenwagen der OBB nbsp Normalspuriger Spantenwagen mit Ganzfenstern nbsp Normalspuriger Spantenwagen mit Halbfenstern und in blau weisser Triebwagenanhanger Lackierung nbsp Die Inneneinrichtung der Spantenwagen war einheitlich gestaltet und bestand aus beigen Verkleidungen und grunen Sitzbanken nbsp Schmalspuriger zweiachsiger Spantenwagen mit offenen Plattformen in einem Zug der Waldviertler Schmalspurbahnen nbsp Schmalspuriger zweiachsiger Spanten Dienstwagen nbsp Schmalspuriger vierachsiger Halbgepackwagen der MariazellerbahnKleinbahnen Bearbeiten nbsp Stubaitalbahn Triebwagen von 1904 mit in den 1950ern erneuerten BeiwagenDa lange Zeit die Chassis von Schienenfahrzeugen wesentlich solider gebaut waren als die Wagenkasten setzte man bei zahlreichen Bahngesellschaften vielfach neue Wagenkasten auf alte Untergestelle so auch in Osterreich bei der inzwischen mit modernen Strassenbahngelenkzugen betriebenen Stubaitalbahn bei Stern amp Hafferl in Oberosterreich oder bei den OBB mit den Spantenwagen Dabei sprach man aber meist nicht von Umbauten sondern lediglich von Modernisierungen Siehe auch BearbeitenPersonenwagen Bauart Bezeichnungssystem fur ReisezugwagenWeblinks BearbeitenWagenpark der Museumsbahn Wutachtal Berlin macht Dampf PDF Datei 517 KiB Einzelnachweise Bearbeiten Martin Pabst Taschenbuch Deutsche Strassenbahntriebwagen 2 Elektrotriebwagen 1931 heute Stuttgart 1982 S 53 Pabst S 54 Type L 1918 1944 Strassenbahnjournal Wiki Abgerufen am 7 Juli 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Umbauwagen amp oldid 226457879