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Triploidit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Mn2 2 OH PO4 2 und ist damit chemisch gesehen ein Mangan Phosphat mit zusatzlichen Hydroxidionen TriploiditSteinbruch Abija N Fillow Branchville Fairfield County Connecticut USA Grosse 7 0 cm 4 8 cm 2 6 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Tpd 1 Chemische Formel Mn2 2 OH PO4 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 03 VII B 03 060 8 BB 15 41 06 03 02Ahnliche Minerale WolfeitKristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe P21 a Nr 14 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 14 3Gitterparameter a 12 37 A b 13 23 A c 9 84 Ab 108 4 3 Formeleinheiten Z 16 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5 bis 5 4 Dichte g cm3 gemessen 3 70 berechnet 3 80 4 Spaltbarkeit gut nach 100 deutlich nach 120 undeutlich nach 010 4 Bruch Tenazitat uneben bis schwach muscheligFarbe braunlichrosa weingelb bis gelblichbraun rotorangeStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glasglanz Diamantglanz FettglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 709 bis 1 735 5 nb 1 710 bis 1 736 5 ng 1 714 bis 1 740 5 Doppelbrechung d 0 005 5 Optischer Charakter zweiachsig positivDa Triploidit mit Wolfeit Fe2 2 OH PO4 2 eine luckenlose Mischkristallreihe bildet kann entsprechend ein Teil des Mangans durch Eisen vertreten substituiert sein was in verschiedenen Quellen mit der Formel Mn Fe 2 OH PO4 3 ausgedruckt wird Triploidit entwickelt prismatische bis saulige parallel der c Achse gestreckte und gestreifte Kristalle bis etwa einem Millimeter Lange mit glas diamant oder fettahnlichem Glanz auf den Oberflachen Oft findet er sich aber auch in Form von parallelfaserigen oder spharolithischen kugeligen Mineral Aggregaten und unregelmassigen Kornern Je nach Mischungsverhaltnis von Mangan und Eisen bzw Fremdbeimengungen anderer Elemente sind die durchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle von braunlichrosa weingelber bis gelblichbrauner oder orangeroter Farbe Die Strichfarbe des Minerals ist dagegen immer weiss Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Triploidit im Steinbruch Abija N Fillow auch Branchville Steinbruch bei Branchville im Fairfield County des US Bundesstaates Connecticut Beschrieben wurde das Mineral 1878 durch George Jarvis Brush und Edward Salisbury Dana die es in Anspielung auf seine Ahnlichkeit in Habitus und chemischer Zusammensetzung nach dem verwandten Mineral Triplit und dem altgriechischen eἶdos Eidos fur das zu Sehende bzw die Gestalt genauer der griechischen Perfektform oἶda oida fur ich habe gesehen benannten Das Typmaterial des Minerals wird an der Yale University in New Haven Katalog Nr 5 5646 bis 5 5648 aufbewahrt 4 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Triploidit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen F Cl O OH wo er zusammen mit Hydroxylwagnerit IMA 2004 009 Joosteit Magniotriplit diskreditiert 2004 Sarkinit Stanekit Triplit Wagnerit Wolfeit und Zwieselit die Zwieselit Wolfeit Gruppe mit der System Nr VII B 03 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Triploidit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen zum Phosphat Arsenat und Vanadatkomplex so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen OH usw RO4 1 1 zu finden ist wo es nun als Namensgeber die Triploiditgruppe mit der System Nr 8 BB 15 und den weiteren Mitgliedern Joosteit Sarkinit Stanekit Wagnerit und Wolfeit bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Triploidit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserfreien Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er allerdings in der Wolfeitgruppe mit der System Nr 41 06 03 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit A 2 XO4 Zq zu finden Kristallstruktur BearbeitenTriploidit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 a Raumgruppen Nr 14 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 14 3 mit den Gitterparametern a 12 37 A b 13 23 A c 9 84 A und b 108 4 sowie 16 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenTriploidit bildet sich hydrothermal als Umwandlungsprodukt aus primaren Phosphaten in granitischen Pegmatiten Als Begleitminerale treten unter anderem Dickinsonit Eosphorit Lithiophilit Rhodochrosit Triphylin und Triplit auf 4 Als seltene Mineralbildung konnte Triploidit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen wobei bisher Stand 2015 rund 30 Fundorte als bekannt gelten 6 Seine Typlokalitat Steinbruch Abija N Fillow bei Branchville ist dabei der bisher einzige bekannte Fundort in Connecticut Weitere Triploiditfunde in den Vereinigten Staaten kennt man allerdings aus dem Yavapai County in Arizona dem Oxford County in Maine den Counties Grafton und Rockingham in New Hampshire dem Cleveland County in North Carolina sowie den Counties Custer und Pennington in South Dakota In Deutschland fand man das Mineral bisher nur in einem Gang Ausbiss bei Trutzhofmuhle Gemeinde Pleystein und in einer Silbergrube bei Waidhaus im Oberpfalzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab Bayern Weitere bisher bekannte Fundorte in Europa sind unter anderem Wheal Owles nahe Botallack in der englischen Grafschaft Cornwall Hunnakko Landgemeinde Kuortane nahe der Stadt Alavus im Westen Finnlands Skrumpetorp nahe Godegard in der schwedischen Provinz Ostergotland sowie Pribyslavice im Okres Kutna Hora und St Vavrinec Hill bei Domazlice in der tschechischen Region Bohmen Ansonsten konnte Triploidit noch an einigen Fundpunkten in Sudaustralien im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Norte den kanadischen Provinzen Manitoba Nova Scotia und den Nordwest Territorien im Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang im Sudosten Chinas der japanischen Insel Honshu in der Region Ostsibirien und im Foderationskreis Ferner Osten in Russland sowie in der sudafrikanischen Provinz Nordkap gefunden werden 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenLyneve Waldrop The crystal structure of triploidite and its relation to the structures of other minerals of the triplite triploidite group In Zeitschrift fur Kristallographie Band 131 1970 S 1 20 PDF 958 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Triploidite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Triploidit Wiki Webmineral Triploidite American Mineralogist Crystal Structure Database TriploiditeEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c IMA CNMNC List of Mineral Names March 2015 PDF 1 5 MB S 178 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 443 a b c d e Triploidite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 66 4 kB a b c d Mindat Triploidite Mindat Anzahl der Fundorte fur Triploidit Fundortliste fur Triploidit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triploidit amp oldid 237714032