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Trhonice deutsch Trhonitz 1939 1945 Tirhonitz ist ein Ortsteil der Minderstadt Jimramov in Tschechien Er liegt zwei Kilometer ostlich von Jimramov und gehort zum Okres Zdar nad Sazavou TrhoniceTrhonice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Kraj VysocinaBezirk Zdar nad SazavouGemeinde JimramovFlache 458 haGeographische Lage 49 38 N 16 15 O 49 6339 16 2491 585 Koordinaten 49 38 2 N 16 14 57 OHohe 585 m n m Einwohner 84 2011 Postleitzahl 592 42Kfz Kennzeichen JVerkehrStrasse Ubusin PolickaKapelle der Jungfrau MariaGehoft Nr 27Gehoft Nr 13MuhleHaus Nr 4Kalkofen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Waldhufendorf Trhonice erstreckt sich in der Hornosvratecka vrchovina Bergland der Oberen Swratka in einem rechten Seitental des Baches Trhonicky potok Nordlich erhebt sich der Bezdek 690 m n m im Nordosten der U Jamek 713 m n m ostlich der Chladkuv vrch 690 m n m der Kralovec 700 m n m und der Kukluv kopec 698 m n m im Sudosten der Veselik 713 m n m und der Navratiluv kopec 737 m n m sudlich der Pavluv kopec 714 m n m im Sudwesten die Jahodna 634 m n m sowie westlich die Hora 643 m n m Nordlich verlauft die Staatsstrasse II 360 zwischen Jimramov und Policka sudlich die II 375 zwischen Jimramov und Nyklovice Trhonice liegt im Naturpark Svratecka hornatina Das bohmische Dorf befindet sich unmittelbar an der hier durch den Lauf des Trhonicky potok gebildeten historischen Landesgrenze zu Mahren Nachbarorte sind Korouhev im Norden Jedlova im Nordosten Nedvezi und Nedvezicko im Osten Sulkovec und Ubusinek im Sudosten Ubusin Panihaj und Uncin im Suden Strachujov Jimramovske Paseky und Domky im Sudwesten Benatky und Jimramov im Westen sowie V Bombaji Sedliste und Katerinky im Nordwesten Geschichte BearbeitenTrhonice wurde wahrscheinlich im 14 Jahrhundert gegrundet Die erste urkundliche Erwahnung des Dorfes erfolgte am 25 Februar 1474 in der Bestatigung der der koniglichen Leibgedingestadt Policka von Wenzel IV gewahrten Rechte und Privilegien einschliesslich des Besitzes der zum Weichbild gehorenden Dorfer durch Konig Ladislaus Jagiello Wegen der Teilnahme der Stadt am antihabsburgischen Standeaufstand von 1547 konfiszierte Konig Ferdinand I deren Guter und uberliess diese der Herrschaft Richenburg Im Urbar von 1552 wurde erstmals die dem Petr Mlynar gehorige Wassermuhle erwahnt 1558 kaufte die Stadt Policka ihren alten Besitz zuruck Nach der Schlacht am Weissen Berg wurden die Politschkaer Dorfer 1620 erneut eingezogen da sich die Stadt an der protestantischen Rebellion von 1618 beteiligt hatte 1628 bekam die Stadt Trhonice und die anderen Dorfer zuruck 1789 gab es 31 Anwesen in Drhonicz bzw Trhonicz 1 Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf Trhonitz aus 35 Hausern mit 207 tschechischsprachigen Einwohnern darin inbegriffen war wahrscheinlich auch die Siedlung Benatek Im Ort gab es eine Rustikalmuhle In der Nahe wurde ein herrschaftlicher Kalksteinbruch mit Kalkbrennerei betrieben Pfarrort war Kurau der Amtsort Policka Zusammen mit weiteren Polickaer Dorfern war auch Trhonitz der Herrschaft Bistrau mit einem Huhnerzins und Forstgetreide zinsbar 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Trhonitz der koniglichen Leibgedingestadt Policka untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Trhonice Trhonitz ab 1850 mit dem Ortsteil Sedliste Sedlischt eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Policka Seit 1854 wurde auch Benatka Benatek als weiterer Ortsteil gefuhrt Ab 1868 gehorte die Gemeinde zum Bezirk Policka 1869 hatte Trhonice 224 Einwohner und bestand aus 36 Hausern Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1879 gegrundet Im Jahre 1887 loste sich Sedliste los und bildete eine eigene Gemeinde Im Jahre 1900 lebten in Trhonice 293 Personen 1910 waren es 261 Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn die Gemeinde wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 71 Hausern der Gemeinde 381 Personen davon 378 Tschechen und drei Deutsche 3 In den 50 Hausern des Kernortes Trhonice lebten 268 Personen 266 Tschechen und zwei Deutsche im Ortsteil Benatka 21 Hauser waren es 113 Personen 112 Tschechen und ein Deutscher Im Jahre 1930 bestand das Dorf aus 48 Hausern und hatte 256 Einwohner Von 1939 bis 1945 gehorte Trhonice Tirhonitz zum Protektorat Bohmen und Mahren 1950 lebten nur noch 178 Personen in Trhonice Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Policka Trhonice wurde dabei dem Okres Svitavy zugeordnet 1965 wurde das Dorf nach Jimramov eingemeindet und damit Teil des Okres Zdar nad Sazavou Beim Zensus von 2001 lebten in den 43 Wohnhausern von Trhonice 97 Personen Im Jahre 2020 hatte das Dorf 63 Einwohner Ortsgliederung BearbeitenDer Katastralbezirk Trhonice umfasst die Ortsteile Benatky und Trhonice Sehenswurdigkeiten BearbeitenWassermuhle Trhonicky mlyn am unteren Ende des Dorfes am Trhonicky potok Sie ist seit 1552 nachweislich und war bis 1690 im Besitz der Mullerfamilie Mlynar Von 1740 bis ins 20 Jahrhundert gehorte die Muhle der Familie Ehrenberger 1782 erfolgte eine Erweiterung um ein Sagewerk und eine Leinolpresse Das Muhlrad am Oberwasser trieb drei Mahlwerke an ein weiteres Wasserrad trieb die Sagemuhle an 1908 erfolgte die Umstellung des Antriebs von Wasserkraft auf Dieselmotoren Der Muhlbetrieb wurde 1941 eingestellt Wegen der erhaltenen technologischen Ausstattung ist ein Schutz als Technisches Denkmal avisiert Die Gebaude erhielten 1843 ihre heutige Gestaltung Mehrere gezimmerte Chaluppen Mehrere gemauerte Drei und Vierseithofe mit reichhaltigem Stuckdekor Kapelle der Jungfrau Maria auf dem Dorfanger erbaut 1756 Die damals im Turm befindliche Glocke diente bis 1857 auch als Feuerglocke In beiden Weltkriegen ging die Glocke als Kriegsmetall verloren Die heutige Glocke wurde 1947 gegossen Steinernes Kreuz neben der Kapelle errichtet 1862 Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem Dorfanger Nischenbreitpfeiler ostlich des Dorfes in den Feldern bei der Strasse nach Nedvezi errichtet 1991 und im Jahr darauf geweiht An dem Bildstock wurde eine Szene der Cetnicke humoresky gedreht Kalkofen Chladkova vapenka nordwestlich des Dorfes in Tal des Maly Trhonicky potok an der Strasse II 360 Der mit Steinkohle befeuerte runde Schachtofen mit einem Durchmesser von sieben Metern und einem gemauerten Schornstein von 21 m Hohe wurde 1901 durch den ortlichen Unternehmer Chladek errichtet und war seinerzeit einer der modernsten der k u k Monarchie Daneben bestanden bei Trhonice noch vier altere kleine Kalkofen die 1903 der Konkurrenz von Chladeks Ofen nicht mehr gewachsen waren und stillgelegt wurden Der Kalk wurde aus der oberen Sohle des angrenzenden Kalkbruches uber einen Holzsteg in den Ofen gekarrt Nachdem zwischen 1939 und 1947 die direkt am Kalkwerk vorbeifuhrende neue Strasse von Jimramov nach Policka II 360 gebaut worden war erhielt der Betrieb eine verkehrsgunstige Lage 1948 wurde das Kalkwerk verstaatlicht und zehn Jahre spater stillgelegt Nach der Gebietsreform von 1960 investierte der Bezirksnationalausschuss Zdar nad Sazavou eine halbe Million Kronen in die Rekonstruktion und Modernisierung des Werkes Gegenuber den grossen Kalkwerken in Cebin Mokra und Prachovice war das Werk in Trhonice nicht konkurrenzfahig und wurde geschlossen In den 1970er Jahren erfolgte der Abbruch der Betriebsgebaude Der Schachtofen wurde dem Verfall uberlassen Im Jahre 2019 wurde die mit Geholz zugewucherte Ruine zu den sieben am starksten gefahrdeten Kulturdenkmalern der Vysocina gezahlt Ehemaliger Kalksteinbruch am Hang uber dem Maly Trhonicky potok Der Abbau erfolgte in drei Sohlen 1962 wurde zur Lagerstattenerkundung im Niveau der unteren Sohle ein 94 m langer Stollen vorgetrieben Die Lagerstatte ist eine der nordlichsten des Nedvediceer kristallinen Kalksteins Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 598Weblinks BearbeitenBeschreibung des Ortsteils TrhoniceEinzelnachweise Bearbeiten Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Eilfter Theil Chrudimer Kreis Prag und Wien 1789 S 173 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Funfter Band Chrudimer Kreis J G Calve Prag 1837 S 204 227 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1262 Trepka TrnavaOrtsteile von Jimramov Benatky Jimramov Sedliste Trhonice Ubusin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trhonice amp oldid 218759036