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Louis Marie Joseph Charles Renard 23 November 1847 in Damblain Departement Vosges 1 13 April 1905 in Chalais Meudon 2 war ein franzosischer Ingenieur Berufsoffizier Erfinder und Erbauer von Luftschiffen Charles RenardWohnhaus der Familie Renard in Lamarche mit Erinnerungstafel an die Bruder Charles und Paul Die Strasse wurde spater zu Charles Ehren umbenannt Charles Renard stammte aus wohlhabendem Haus Seine Eltern waren der Friedensrichter und Grundbesitzer Athanase Joseph Romain Renard und Charlotte Josephine geb Burel 1 Die Familie lebte zunachst in einem Haus an der Rue des Recollets und spater in Lamarche Inhaltsverzeichnis 1 Militarkarriere 2 Die Renard Serie 3 Aerostation 4 Luftschiff La France 5 Andere Luftfahrtprojekte 6 Train Renard 7 Spateres Leben 8 Ehrungen 9 Anmerkungen 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseMilitarkarriere Bearbeiten1866 bestand er die Aufnahmeprufung an die Ecole polytechnique in Paris nahm aber das Studium an der Militarakademie Ecole d application de l artillerie et du genie in Metz auf Am 1 Oktober 1868 wurde er als Sous Lieutenant der Genietruppen brevetiert 3 Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 71 diente er im 3 Genie Regiment in der Armee de la Loire Die Beforderung zum Leutnant erfolgte am 1 Oktober 1870 3 Renard war danach an den Gefechten von Artenay und Cercottes der Verteidigung von Orleans und an der Schlacht bei Le Mans beteiligt 3 Bereits in Friedenszeiten erfolgte am 13 April 1872 die Beforderung zum Oberleutnant und am 27 Oktober 1873 zum Capitaine de 2ieme classe a l etat Major du Genie 3 Die Renard Serie Bearbeiten Hauptartikel Renard Serie Renard untersuchte die erforderliche Festigkeit von Halteseilen fur Ballone Dabei stellte er fest dass die Armee dazu 425 Kabel mit unterschiedlichen Durchmessern verwendete aber 17 verschiedene ausreichen wurden 4 Aus dieser Erkenntnis entwickelte er die Grundlagen fur das System der Normzahlen Renard Reihen Renard Serie die auf dezimalgeometrisch gestuften Zahlenfolgen beruhen 5 Anm 1 1952 also Jahrzehnte spater bildeten Renards Erkenntnisse die Grundlage der Norm ISO 3 6 Aerostation Bearbeiten nbsp Blick in den Hangar Y Fur die Luftfahrt und die Entwicklung von Luftschiffen und deren militarischen Nutzen interessierte sich Renard schon wahrend der Studienzeit 4 Nachdem er ein funktionstuchtiges Modell eines Dirigible vorweisen konnte erhielt er 200 000 Franc aus der Staatskasse 1877 erfolgte die Versetzung an das Etablissement Central de l Aerostation Militaire unter Colonel de Genie Laussedat in Chalais bei Meudon dem er bis zu seinem Tod angehorte Hier arbeitete er mit seinem Bruder Paul 1854 1933 am Dirigible La France Ab 1878 wurden sie unterstutzt vom Capitaine de Genie Arthur Constantin Krebs 1850 1935 der fur den Antrieb des Luftschiffs verantwortlich war 4 Neben der bestehenden Werkstatte wurde eine Luftschiffhalle gebaut Sie gilt als erste ihrer Art 4 und entstand unter Verwendung von Elementen einer Eisenkonstruktion die der Architekt Henri de Dion 1828 1878 fur die Maschinenhalle der Weltausstellung 1878 in Paris geschaffen hatte Dieses als Hangar Y bekannte Bauwerk ist als geschutztes Gebaude erhalten 1879 loste Charles Renard Oberst Laussedat als Kommandant der Einrichtung ab 7 Anm 2 Krebs konstruierte einen Elektroantrieb fur das Luftschiff Dazu wurde ein Motorenlabor eingerichtet das ebenfalls als erstes seiner Art gilt 8 Zu dieser Zeit am 27 Oktober 1879 erhielt er sein Brevet als Capitaine 1er Classe 3 Luftschiff La France Bearbeiten nbsp Dirigible La France in einer zeitgenossischen Darstellung Hauptartikel La France Luftschiff Die Entwicklung der La France erfolgte in Konkurrenz zu ahnlichen Versuchen von Henri Giffard wie auch der Bruder Albert und Gaston Tissandier 1843 1899 die etwa zeitgleich ebenfalls ein elektrisch betriebenes Luftschiff bauten Gaston Tissandier war Grunder und Herausgeber der Zeitschrift La Nature fur die auch Arthur Krebs einschlagige Beitrage verfasste Das Luftschiff La France war 52 Meter lang und hatte einen Elektromotor mit 8 PS 6 25 kW Leistung Der erste freie Flug mit Krebs Charles Renard und Adrien Dute Poitevin gelang bereits am 26 November 1878 4 wobei die Landung angeblich im Schlosspark des Grafen Curial erfolgte 8 9 nbsp La France am 9 August 1884 uber dem Hangar Y im Parc de Chalais MeudonMit einem Aufstieg am 9 August 1884 gelang es Renard und Krebs einen vollends gelenkten Flug durchzufuhren bei dem das Luftschiff erstmals wieder am Ausgangspunkt landete Es stieg beim Hangar Y auf und fuhr einen Kreis von ca 7 6 km der die Ortschaft Villacoublay einschloss Die Rundfahrt dauerte 23 Minuten und La France erreichte dabei 19 8 km h Die Bevolkerung reagierte begeistert 4 Bis 1885 wurden weitere erfolgreiche Rundfluge durchgefuhrt 8 Damit war der Nachweis erbracht dass der Bau und Betrieb eines lenkbaren Luftschiffes moglich ist Luftschiffe wurden von der franzosischen Armee bereits 1884 in der Tonkin Kampagne wahrend des Chinesisch Franzosischen Krieges und 1900 wahrend der China Expedition verwendet 4 Andere Luftfahrtprojekte BearbeitenBereits 1873 beschaftigte sich Renard mit einem Gerat das er Dirigible parachute lenkbarer Fallschirm nannte Es bestand aus einer eiformigen Kapsel an der in mehrere Reihen ubereinander bewegliche schmale Gleitflugel angeordnet waren Abgeworfen aus grosser Hohe sollte es ein kontrolliertes gesteuertes Absinken zum Boden ermoglichen Es wurde an der Weltausstellung 1889 gezeigt Es gibt keine Hinweise auf eine praktische Erprobung 10 Uber viele Jahre befasste sich Renard auch mit den mathematischen Grundlagen der Konstruktion von Hubschrauberrotoren 11 Train Renard Bearbeiten nbsp Train Renard Patentzeichnung 1903 nbsp Anzeige der Societe Francaise des Trains Renard nbsp Aktie uber 100 Francs der Societe Francaise des Trains Renard SA vom 29 Januar 1907Charles und Paul Renard arbeiteten an einem Zug fur die Strasse einem innovativen Nutzfahrzeug das in der Lage sein sollte schwere Lasten auch auf engen Strassen zu transportieren Zunachst beabsichtigten sie eine militarische Nutzung Das Konzept sah eine Komposition vor mit einem Zugfahrzeug genannt Locomotrice das mit einem ubergrossen Motor die Antriebskraft generierte und von dem aus gelenkt wurde Es folgten mehrere Anhanger mit je zwei oder drei Achsen Jeweils eine war als Lenk und eine als Antriebsachse konstruiert Letztere waren hintereinander uber eine Kardanwelle mit dem Motor der Locomotrice verbunden Weil auch diese uber eine angetriebene Achse verfugte war sie das einzige Element der Komposition das alleine fahren konnte Jedes Transportelement verfugte zudem uber einen mit dem jeweils vorderen Fahrzeug verbundenes Gestange das die Lenkbewegung des vorderen Transportelements auf die eigene Lenkachse ubertrug sodass es exakt in dessen Spur fuhr Ein Patent darauf erhielt Charles Renard 1903 Das Interesse war zunachst gross und es gelangten einzelne Fahrzeuge nach Ubersee Kanada USA Sudamerika und Russland Die Armee war massig interessiert kaufte aber wie auch die preussische Armee einige Exemplare an Fruhe Trains Renard entstanden bei Darracq eine Lizenzproduktion erfolgte bei der Daimler Motor Company in Grossbritannien wo etwa 200 Fahrzeuge hergestellt wurden Auch die kommerzielle Anwendung blieb hinter den Erwartungen zuruck weil solche Fahrzeuge sehr teuer waren und hohe Verkehrssteuern erhoben wurde Ein beschrankter Nutzen ergab sich aus dem Einsatz als Uberland Tram ohne Schienen mit Personenanhangern So setzten kleinere Gemeinden Trains Renard als offentliche Verkehrsmittel ein Hier konnten sie den Vorteil ausspielen dass sie keine Schienen benotigten 12 Weil Personen und Transportelemente kombiniert werden konnten war eine sehr flexible Nutzung moglich 1906 knapp ein Jahr nach Renards Tod kam es in Paris zur Grundung der Societe francaise des Trains Renard Der Sitz des mit 1 75 Mio Francs kapitalisierten Unternehmens war an der Rue Lafayette 11 Es scheint dass auch Fahrzeuge im Busliniendienst betrieben wurden Das Unternehmen musste 1911 schliessen Spateres Leben BearbeitenCharles Renard bekleidete den Rang eines Oberstleutnants als er im Juli 1898 die Ernennung zur Ehrenlegion erhielt 13 Spater wurde er zum Oberst befordert sah sich in spateren Jahren jedoch vielen Widerstanden ausgesetzt Nach seinem Tod wurde in einem Nachruf angedeutet dass er von Vorgesetzten fallen gelassen wurde und das Kommando uber die Aerostation abgeben musste 14 Er blieb Technischer Direktor der Einrichtung und war Prasident der Standigen Internationalen Kommission fur Aeronautik 15 Er erfuhr aber kaum Unterstutzung fur seine eigenen Projekte und er sah es als grosse Enttauschung dass ihm die Aufnahme in die Academie des sciences verwehrt blieb Mehrere Quellen sind sich darin einig dass er seinem Leben selber ein Ende setzte Die offizielle Abdankungsfeier fand am 17 April 1905 in der Kirche St Sulpice in Paris statt 15 Charles Renard ist auf dem alten Friedhof seines Geburtsorts Damblain bestattet Nach seinem Tod 1933 wurde sein Bruder Paul neben ihm beigesetzt Ehrungen Bearbeiten nbsp Zeitgenossische Darstellung der Ballonfahrer Charles Renard Henri Dupuy de Lome und Arthur Constantin Krebs Ritter der Ehrenlegion 12 Juli 1880 16 Offizier der Ehrenlegion 10 Juli 1895 17 Kommandeur der Ehrenlegion 11 Juli 1898 13 Ehrenmitglied des Aero Club de France 15 Ehrenmitglied des Aeronautique Club de France 15 Kommandeur des Ordens des heiligen Benedikt von Avis Portugal 15 Kommandeur des Koniglichen Wasaordens Schweden 15 Kommandeur des Sankt Stanislaus Ordens Zarenreich Russland 15 Offizier des Ordens der Heiligen Anna Zarenreich Russland 15 Am Elternhaus der Renards in Damblain und am spateren Wohnhaus der Familie in Lamarche wurden Erinnerungstafeln angebracht Nach Charles Renards Tod wurde in beiden Orten die Strasse in der sie gewohnt hatten umbenannt in Rue du Commandant Renard Zudem ist er seit 1960 Namensgeber fur den Renard Gletscher in der Antarktis Anmerkungen Bearbeiten Wann Renard die Reihe entwickelt hat ist unklar Im Artikel wird 1877 genannt und belegt nach Darstellung von Janine Tissot erarbeitete Renard das System bereits im Alter von 23 Jahren also 1870 Dieses Jahr wird bei Au fil des mots et de l histoire bestatigt und mit Details erganzt Nach anderer Darstellung bei Au fil des mots et de l histoire Charles RENARD Pionnier de l aviation grundete Renard die Anlage 1877 Literatur BearbeitenG Schmitt W Schwipps Pioniere der fruhen Luftfahrt Gondrom Verlag Bindlach 1995 ISBN 3 8112 1189 7 Hans Christoph von Seherr Thoss Dictionary of famous personalities in the Automobile World 1 Auflage Ivy House Publishing Raleigh NC USA 2005 ISBN 1 57197 333 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charles Renard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Janine Tissot Charles Renard franzosisch abgerufen am 11 November 2016 Sizes com Preferred Numbers Internationally Standardized Series englisch abgerufen am 12 November 2016 Au fil des mots et de l histoire Charles RENARD Pionnier de l aviation franzosisch abgerufen am 11 November 2016 rbnm free fr Website zu Arthur Constantin Krebs Chronologie et Archives franzosisch abgerufen am 11 November 2016 cnum cnam fr L Aerostat dirigible electrique erschienen am 30 August 1884 in La Nature franzosisch abgerufen am 11 November 2016 Century of Flight Charles Renard 1847 1905 Dirigible Parachute englisch abgerufen am 12 November 2016 Flight vom 25 November 1920 THE PROBLEM OF THE HELICOPTER englisch abgerufen am 11 November 2016 Comite de Jumelage Gournay en Bray Hailsham Le Train Renard legende de la Belle Epoque franzosisch abgerufen am 12 November 2016 Franzosisches Nationalarchiv Liste Lenore Louis Marie Joseph Charles Renard franzosisch abgerufen am 11 November 2016 Einzelnachweise Bearbeiten a b Liste Lenore Louis Marie Joseph Charles Renard Dokument 29 35 Liste Lenore Louis Marie Joseph Charles Renard Dokument 1 35 a b c d e Liste Lenore Louis Marie Joseph Charles Renard Dokument 33 35 a b c d e f g Au fil des mots et de l histoire Charles RENARD Pionnier de l aviation Sizes com Preferred Numbers Internationally Standardized Series Janine Tissot Charles Renard Seherr Thoss Dictionary of famous personalities in the automobile World 2005 S 134 a b c rbnm free fr Website zu Arthur Constantin Krebs Chronologie et Archives cnum cnam fr L Aerostat dirigible electrique erschienen am 30 August 1884 in La Nature Century of Flight Charles Renard 1847 1905 Dirigible Parachute Flight vom 25 November 1920 THE PROBLEM OF THE HELICOPTER Comite de Jumelage Gournay en Bray Hailsham Le Train Renard legende de la Belle Epoque a b Liste Lenore Louis Marie Joseph Charles Renard Dokument 3 35 Liste Lenore Louis Marie Joseph Charles Renard Dokument 5 35 a b c d e f g h Liste Lenore Louis Marie Joseph Charles Renard Dokument 7 35 Liste Lenore Louis Marie Joseph Charles Renard Dokument 27 35 Liste Lenore Louis Marie Joseph Charles Renard Dokument 13 35 Normdaten Person GND 130524425 lobid OGND AKS LCCN n2002069002 VIAF 4920766 Wikipedia Personensuche Franzosische Lkw Marken Alba Aries Austral Auto Camion Balachowski amp Caire Bardon Barre Barriquand Schmitt Berliet Bernard Brasier Brillie Brulet Ponsard Ceres Charron Chenard amp Walcker Citroen Classic Clement Bayard Cohendet Contal Corre La Licorne Cottereau Cottin amp Desgouttes Crochat D A C Darracq De Dietrich Decouville De Dion Bouton Delage Delahaye Delaugere amp Clayette Delaunay Belleville Desgouttes Dewald Donnet Ford Galland Gillet Forest Gladiator Gobron Guillierme Hotchkiss Hurtu Jsobloc Krieger L amp B La Buire Lacoste amp Battmann Laffly Latil Lavigne Leon Bollee Lorraine Dietrich Louet amp Badin Luc Court Lurquin Coudert Mass Matford Mathis Mieusset MLT Monet Goydon Mors Motobloc Mozota Mutel Nancienne Niclausse Ninon Panhard amp Levassor Pantz Pecard Peugeot Pilain Ponts Moteurs Prunel Purrey Exshaw Renard Renault Riegel Rochet Schneider Rolland Pilain Roval Sage Salmson Saurer Sautter 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