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Der Begriff China Expedition im weiteren Sinne auch Ostasiatische Expedition bezeichnet ein Vorhaben der Kolonialpolitik im Deutschen Kaiserreich eine deutsche Kolonie in China zu errichten und ihren Einflussbereich auszudehnen Damit war der Wunsch nach einem dauerhaften Flotten und Handelsstutzpunkt an der chinesischen Kuste verbunden The Germans to the front von Carl Rochling Zeitgenossische Glorifizierung der China Expedition Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Besetzung Tsingtaus 3 Boxeraufstand 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenEin Wegbereiter der China Expedition war der deutsche Forschungsreisende Ferdinand von Richthofen der zwischen 1868 und 1872 zahlreiche Reisen in China unternahm Auf der Grundlage geografischer und geologischer Forschungen mass er der Region um Kiautschou eine Bedeutung fur eine zukunftige Koloniegrundung bei 1 2 Besetzung Tsingtaus Bearbeiten nbsp Karte des ehemaligen deutschen Gebiets um Tsingtau um 1930 Dieses Vorhaben wurde 1897 verwirklicht indem eine deutsche Flotte unter dem Kommando Otto von Diederichs die Bucht von Kiautschou mit dem Fischerdorf Tsingtau Qingdao besetzte Als Anlass diente die Ermordung zweier deutscher Missionare in Shandong Die Kiautschou Bucht war von 1897 bis 1914 durch die Kaiserliche Marine III Seebataillon besetzt und galt somit als deutsche Kolonie Im Gegensatz zu den deutschen Uberseegebieten in Afrika und im Pazifik wurde Tsingtau jedoch nicht durch das Reichskolonialamt sondern durch das Reichsmarineamt verwaltet Offiziell war Kiautschou ein Pachtgebiet Aufgrund des infrastrukturellen und kulturellen Aufschwungs seit der deutschen Besitzergreifung wurde Kiautschou in Deutschland auch als Musterkolonie bezeichnet Siehe auch Juye VorfallBoxeraufstand Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur die Gefallenen des Telegraphenbataillons 3Wahrend des Boxeraufstands um 1900 nutzte Deutschland im Bunde der Vereinigten acht Staaten innenpolitische Krisen und soziale Unruhen in der chinesischen Gesellschaft aus um den deutschen Einfluss zu verstarken Den Anlass dazu bot wiederum die Ermordung des deutschen Gesandten in Peking Clemens von Ketteler Das Deutsche Kaiserreich sandte daraufhin ein 15 000 Mann starkes Truppenkontingent das Ostasiatische Expeditionskorps zur Aufstandsbekampfung nach China 3 Das Korps wurde von Kaiser Wilhelm II mit einer Ansprache verabschiedet die als sogenannte Hunnenrede in die Geschichte einging Der deutsche Graf von Waldersee erhielt das Oberkommando uber die internationalen Truppen in China Hauptsachlich freiwillige Soldaten waren Teil des Expeditionskorps wobei der erhohte Sold genauso eine Rolle spielte wie die Abenteuerlust 4 Unter den Grossmachten Europas war die Zerschlagung des Kaiserreiches China bereits beschlossene Sache Die Deutschen hegten einen Anspruch auf die chinesische Provinz Shandong Der Erste Weltkrieg und die Besetzung Kiautschous durch Japan beendeten die Expansionsplane Literatur BearbeitenRudolf Zabel Die deutsche China Expedition von 1897 Bremen eh Verlag 2011 Nachdruck von 1902 ISBN 978 3 86741 638 2 Einzelnachweise Bearbeiten Richthofen Ferdinand in Deutsches Kolonial Lexikon Band III Leipzig 1920 S 171 Georg Wegener Hermann von Wissmann Ferdinand Freiherr von Richthofen 1833 1905 In Hermann Heimpel Theodor Heuss Benno Reifenberg Hrsg Die grossen Deutschen Deutsche Biographie Band 5 Von Bonifatius bis Bert Brecht Ullstein Frankfurt am Main Berlin Wien 1983 ISBN 3 548 04785 8 S 390 398 hier S 393 Ostasiatische Expedition in Deutsches Kolonial Lexikon Band II Leipzig 1920 S 689 Roet de Rouet Henning Frankfurt am Main als preussische Garnison von 1866 bis 1914 Frankfurt am Main 2016 S 151 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title China Expedition amp oldid 225313776