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Otto von Diederichs 7 September 1843 in Minden 8 Marz 1918 in Baden Baden war ein deutscher Admiral Otto von Diederichs Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Karriere 1 3 Familie 2 Auszeichnungen Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Otto war der alteste Sohn des preussischen Oberregierungsrates Friedrich von Diederichs 1805 1888 und dessen Ehefrau Henriette geborene Molinari 1880 Die Familie war 1816 in den erblichen preussischen Adelstand erhoben worden Karriere Bearbeiten Diederichs verliess das Gymnasium mit einer Sekundarausbildung und trat anschliessend am 1 Januar 1862 als Avantgardeur in das Ostpreussische Fusilier Regiment Nr 33 der Preussischen Armee ein Bereits zum 30 Juni 1862 schied er wieder aus dem Militardienst aus und fuhr auf verschiedenen Handelsschiffen zur See Am 6 September 1865 erfolgte sein Eintritt in die Preussische Marine als Offiziersaspirant und Matrose II Klasse Zunachst diente er auf den Segelfregatten Niobe und Gefion bevor er vom 2 November 1866 bis 25 Juni 1867 die Marineschule absolvierte Kurzzeitig war er anschliessend auf der koniglichen Jacht Grille tatig Im Jahre 1867 wurde Diederichs zum Unterleutnant zur See befordert und als Ausbilder auf das Segelschulschiff Musquito kommandiert 1869 erfolgte seine Beforderung zum Oberleutnant zur See Im Krieg gegen Frankreich 1870 71 befehligte er das Kanonenboot Natter Ab 1871 nahm er dann an einem postgradualen Ausbildungsgang die Marineakademie in Kiel teil Mit ihm gemeinsam besuchten diesen Kurs noch Victor Valois Felix Bendemann und Gustav von Senden Bibran bis 1874 Wahrend dieser Zeit war Diederichs auf der Korvette Luise eingesetzt und anschliessend bis 1878 bei den Torpedostreitkraften im Dienst Es folgten mehrere grossere Auslandseinsatze vom Oktober 1878 fur zwei Jahre auf Ostorientalischen Stationen mit der Freya und im Gewasserbereich um Hongkong Inzwischen zum Korvettenkapitan und Kapitan befordert lehrte er an der Marineakademie Kiel in den Fachgebieten der Schutzen und Torpedoausbildung von 1880 bis 1890 Sein Nachdiplom legte er 1884 an der Marineakademie ab Als Oberwerftdirektor in Kiel wurde Diederichs 1892 zum Konteradmiral befordert Anschliessend fuhrte ihn ab 1893 eine Dienstreise in die USA um sich auf den verschiedenen amerikanischen Werften uber den Stand der Schiffsbautechnik zu informieren und an Lehrveranstaltungen des Naval War College in Newport teilzunehmen 1895 wurde er Chef des Stabes beim Oberkommando der Marine unter dem Kommando von Admiral Eduard von Knorr 1840 1920 Bei dem obligatorischen Herbstmanover hatte er sich mit seinem Vorgesetzten Knorr eine Auseinandersetzung geliefert die eine 6 monatige Beurlaubung zur Folge hatte Im Ergebnis dieses Vorfalls reichten die Uberlegungen Diederichs bis hin zur endgultigen Liquidierung seines Dienstes bei der Marine Ein historischer Zufall anderte aber seine personliche Situation unerwartet plotzlich In der Zeit ab 1895 hatte sich Deutschland vielseitig um die Gewinnung kolonialen Besitzes bemuht Nun hatte sich die Situation im chinesischen Machtbereich erneut hoffnungsvoll entwickelt Die kaiserliche Flotte lag seit 1896 vor der chinesischen Kuste in Lauerstellung um einen geeigneten Anlass zum Eingreifen unmittelbar nutzen zu konnen Der vor Ort agierende Alfred Tirpitz 1849 1930 wurde kurzfristig nach Berlin abgerufen und sein Platz war neu zu besetzen Als Diederichs noch auf der Anreise in die Region war erfolgte am 1 April 1897 seine Ernennung zum Chef der Kreuzerdivision Zu ihr gehorten die Panzerfregatte Kaiser und die Kleinen Kreuzer Prinzess Wilhelm Arcona und Cormoran Im Oktober 1897 erreicht ihn eine Depesche die sich seiner Meinung nach sehr zur Schaffung eines Suhnefalls eignen konnte Ein deutsches Dampfboot selbstverstandlich beflaggt war von einer Gruppe Chinesen mit Gegenstanden beworfen und beschimpft worden Beleidigung der deutschen Flagge wie diese Bagatelle von ihm ausgelegt wurde konnte den Anlass fur die in Augenschein genommene militarische Aktion werden Noch wurde er aber zuruckgepfiffen da es noch kein Einverstandnis von der russischen Seite gab Als dann aber am 5 November 1897 eine neue Meldung eintraf dass in Sud Shandong ein deutscher Missionar getotet der zweite vermisst sei erhielt er am 8 November um 12 30 Uhr den kaiserlichen Befehl fur das gesamte Geschwader in der Bucht vor Kiautschou besetzen sie geeignete Punkte ergreifen sie Massnahmen zur Suhne 1 Diesen Befehl Kaiser Wilhelm II vollzog Diederichs am 14 November 1897 landete in der Bucht von Kiautschou und besetzte den Kustenabschnitt Daraufhin wurde er zum Vizeadmiral befordert Anschliessend nahm er an den Verhandlungen uber die besonderen Anspruche Deutschlands im Kiautschou Gebiet teil Diese sollten zwar nach aussen hin den Bodenwucher unterbinden und der Gemeinde einen angemessenen Anteil am Erfolg ihrer Arbeit zusichern aber sie waren nichts anderes als die offizielle Tarnung zur Schaffung einer deutschen Kolonie in Tsingtau Wie sich dann in den Folgemonaten auch herausstellte Noch im Dezember trafen weitere deutsche Schiffe zur Stabilisierung der Lage in der Bucht ein Und gleich Anfang des Jahres 1898 machte das Schiff der Norddeutsche Lloyd NDL Darmstadt im Hafen fest an Bord befanden sich 1 200 Marinesoldaten des III Seebataillons Am 6 Marz 1898 pachtete Deutschland die Bucht fur 99 Jahre von China Diederichs wurde zum Reichsgouverneur ernannt Ende 1899 ubergab er seine Amter in Kiautschou an Prinz Heinrich von Preussen Nach seiner Ruckkehr aus Sudostasien wurde er in den Admiralstab kommandiert Als Diederichs dort eintraf war die Behorde noch voll im Umbruch Unstimmigkeiten Kompetenzstreitigkeiten waren an der Tagesordnung Zwischen 1900 und 1902 ubte er das Amt des Chef des Admiralstabs der kaiserlichen Marine aus Damit loste er seinen Vorganger Felix Bendemann 1848 1915 ab der das Amt nur vom 14 Marz bis 13 Dezember 1899 innehatte Sein Buro befand sich in Berlin Leipziger Platz 13 Auf sein besonderes Hinwirken wurde 1900 01 das Nachrichtenburo im Admiralsstab geschaffen das als Abt N bezeichnet sich in den folgenden Jahren zum Marinenachrichtendienst entwickelte Daneben bestand das als Ch bezeichnete Chiffreburo dem die Entwicklung Ausgabe und Kontrolle der Chiffrierunterlagen fur die getarnte Kommunikation zwischen den Marineeinheiten und ihren Schiffen auf See verantwortlich war Im Januar 1902 wurde Diederichs zum Admiral befordert In seinem ausgeubten Amt verfugte der von aussen Kommende jedoch selbst nur uber ein geringes Netzwerk fand weder den personlichen Zugang zu Tirpitz noch zum Kaiser Wilhelm II und musste sehr haufig feststellen dass seine eigenen Praxiserfahrungen die er im Ausland und im Kommando von Schiffen gesammelt hatte kaum in den Augen der Admiralstabler einen Wert besassen Am 9 August 1902 stelle er selbst den Antrag auf Ruckgabe seines Amtes um dem Ansinnen von Tirpitz zuvorzukommen Am 19 August 1902 wurde er zur Disposition und gleichzeitig a la suite des Seeoffizierkorps gestellt Sein Nachfolger als Chef des Admiralstabes wurde Wilhelm Buchsel 1848 1920 der am 20 August 1902 das Amt in Berlin antrat Seinen Lebensabend verbrachte er in Baden Baden wo er nach seinem Tod in einem Mausoleum beigesetzt wurde Familie Bearbeiten Diederichs hatte sich am 14 November 1871 in Leer mit Henriette Klopp 1853 1917 verheiratet Aus der Ehe gingen die Sohne Friedrich 1872 und Hermann 1877 hervor die beide eine Laufbahn in der Kaiserlichen Marine einschlugen und es bis zum Korvettenkapitan brachten Auszeichnungen Ehrungen BearbeitenAm 21 November 1898 weihte Prinz Heinrich von Preussen anlasslich der ein Jahr zuvor erfolgten militarischen Besetzung von Kiautschou auf dem gleichzeitig nach Diederichs benannten Diederichsberg in Tsingtau das Denkmal Diederichsstein ein 2 Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1917 Elfter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1916 S 53 Dermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1988 ISBN 3 7648 1499 3 S 242 244 Joachim Schultz Naumann Unter Kaisers Flagge Deutschlands Schutzgebiete im Pazifik und in China einst und heute Universitas Verlag Munchen 1985 ISBN 380041094X Terrel D Gottschall By Order of the Kaiser Otto Von Diederichs and the Rise of the Imperial German Navy 1865 1902 Naval Institute Press Annapolis 2003 ISBN 1557503095 Deutsches Kolonial Lexikon 1920 Band I S 457 online Einsehbar Otto von Diederichs Bericht uber die Besetzung von Tsingtau am 14 November 1897 BA RM 3 11938Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto von Diederichs Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Otto von Diederichs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Bundesarchiv N 255Einzelnachweise Bearbeiten Bericht Otto von Diederichs uber die Besetzung Tsingtaus vom 14 November 1897 BA RM 3 11938 S 17 Torsten Warner Deutsche Architektur in China Ernst amp Sohn 1994 ISBN 978 3 433 02429 4 S 98 Normdaten Person GND 128966777 lobid OGND AKS LCCN n2003038152 VIAF 30603664 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Diederichs Otto vonALTERNATIVNAMEN Diederichs Ernst Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher AdmiralGEBURTSDATUM 7 September 1843GEBURTSORT MindenSTERBEDATUM 8 Marz 1918STERBEORT Baden Baden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Diederichs amp oldid 239086512