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Franz Theobald Freiherr von Rizy 18 Februar 1807 in Wien 18 Mai 1882 ebenda bis 1866 Franz Theobald Rizy war ein osterreichischer Jurist und Politiker Theobald von Rizy auf einem Gemalde von Franz Rumpler 1878 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTheobald Rizys Eltern waren der Advokat Johann Sigmund Rizy 1 und Franziska Rizy geborene Sonnleithner Franziska Rizy kam aus einer Juristen und Kunstlerfamilie Ihr Vater war der Jurist und Komponist Christoph Sonnleithner Zu ihren vielen Geschwistern zahlen unter anderem der Jurist und Beamte Christoph Heinrich Sonnleithner der Beamte und Schriftsteller Franz Xaver Sonnleithner der Jurist und Autor Ignaz Sonnleithner die Pianistin Johanna Sonnleithner und der Librettist Theaterleiter und Archivar Joseph Sonnleithner Ihre Schwester Anna heiratete Wenzel Grillparzer und war die Mutter des Schriftstellers Franz Grillparzer der somit Theobald Rizys Cousin war 2 Rizy besuchte von 1816 bis 1822 das Schottengymnasium in Wien gefolgt von den philosophischen Jahrgangen zur Vorbereitung des Universitatsstudiums Von 1824 bis 1828 studierte er Jus an der Universitat Wien Dort wurde er 1831 zum Dr iur promoviert Wahrend seiner Studienzeit arbeitete er als Praktikant am Wiener Munz und Antikenkabinett Danach war er zunachst bei Franz Furst Khevenhuller Metsch als Erzieher tatig gefolgt von einer Beschaftigung bei der Zensur Behorde in deren Bucherrevisionsamt in Wien Rizy wurde 1835 Konzipient einer Wiener Anwaltskanzlei Im Jahr 1838 nahm er eine Stelle als Supplent fur Burgerliches Recht an der Universitat Wien an Theobald Rizy wurde 1842 Advokat und 1848 zusatzlich Notar in Wien Bereits 1844 hatte er seine Kusine Maria Sonnleithner geheiratet Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor 1 Im Revolutionsjahr 1848 in Osterreich bildete Rizys Kanzlei den Treffpunkt des Osterreichischen Clubs der gemassigte politische Reformen anstrebte 3 und der eine Aufrechterhaltung der gesetzlichen Ordnung verfolgte 4 An den Treffen nahmen neben Rizy selbst unter anderem August Artaria Ludwig von Kochel Franz Grillparzer und Adalbert Stifter teil 3 Rizy wurde noch im selben Jahr Mitglied einer Ministeriumskommission die in den deutschen Rheinlandern die Praxis der dortigen Rechtsinstitutionen studierte Nach seiner Ruckkehr wurde er als Berater bei Gesetzgebungsverfahren hinzugezogen 4 Privat unterstutzte er seit Ende der 1840er Jahre die Herausgabe von Gedichten seines Jugendfreundes Franz Stelzhamer finanziell zerstritt sich mit diesem allerdings einige Jahre spater als Stelzhamer Rizy die unabgesprochene Neuausgabe eines seiner Werke vorwarf 5 Im Jahr 1849 wurde Theobald Rizy zum Generalprokurator beim Oberlandesgericht Wien berufen Er grundete 1850 die Zeitschrift Allgemeine osterreichische Gerichts Zeitung die er bis 1866 herausgab Ebenfalls 1850 wurde er Kurator beim Verein der Ersten osterreichischen Spar Casse in Wien dem er seit 1848 als Mitglied angehorte und als deren Oberkurator Stellvertreter er von 1858 bis 1865 fungierte Rizy wurde 1854 Oberstaatsanwalt in Wien Er amtierte ab 1857 als Vizeprasident des Oberlandesgerichts Wien und wurde 1860 dessen Leiter 1 Im selben Jahr erhielt er das Ritterkreuz des Leopold Ordens 4 Er wurde 1861 zum provisorischen Sektionschef der legislativen Abteilung des Justizministeriums berufen und ubernahm gemeinsam mit Georg von Mitis die Leitung der Geschafte des Justizministers Adolf Pratobevera von Wiesborn 3 der dauerhaft erkrankt war 4 Er wirkte von 1862 bis 1866 als Vertreter Osterreichs und Prasident der Kommission die in Hannover eine allgemeine Zivilprozessordnung fur die Staaten des Deutschen Bundes ausarbeitete 3 In Osterreich bekam er dafur im Juni 1866 den Orden der Eisernen Krone II Klasse und am 1 Dezember 1866 wurde er als Freiherr in den osterreichischen Adelsstand erhoben 4 Fur seine Tatigkeit in der Kommission erhielt er ausserdem eine Reihe von Orden deutscher Fursten so wurde er mit dem Komturkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael und des Verdienstordens Philipps des Grossmutigen sowie als Komtur I Klasse des Albrechts Orden und als Kommandeur des Guelphen Orden geehrt 6 Theobald von Rizy arbeitete ab 1866 erneut als Vizeprasident des Oberlandesgerichts Wien 4 Von 1869 bis 1871 war er formal Mitglied des Staatsgerichtshofs 1 der fur bestimmte Anklagen gegen Minister zustandig war und zeit seines Bestehens nie tatig wurde 7 Rizy wurde am 22 Dezember 1871 als Abgeordneter auf Lebenszeit in das Herrenhaus des osterreichischen Reichsrats berufen 1 Er beteiligte sich haufig an den Debatten im Parlament und kam mehrmals als Berichterstatter zum Einsatz etwa fur das Syndikatsgesetz vom 12 Juli 1872 Er war ein einflussreiches Mitglied der juristischen Kommission des Herrenhauses 6 Im Jahr 1872 wurde Rizy Erster Senatsprasident am Obersten Gerichtshof 1 und Wirklicher Geheimer Rat Nachdem sein Cousin Franz Grillparzer Anfang 1872 gestorben war war Theobald von Rizy fur die Ordnung von dessen Nachlass zustandig Er erreichte noch im selben Jahr eine Gesamtausgabe der Werke Grillparzers durch den Cotta Verlag und gab 1877 die Gedichte seines Cousins als Wiener Grillparzer Album heraus nbsp Grab von Theobald von RizyTheobald von Rizy starb 1882 im Alter von 75 Jahren 3 Er wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Hietzinger Friedhof bestattet 8 Rizys Name scheint seit 1892 1893 auf der Ehrentafel der juridischen Fakultat der Universitat Wien auf 9 Nach ihm wurde 1918 die Rizygasse in Wien Untermeidling benannt 10 Schriften BearbeitenDer Beweis durch den Haupteid im osterreichischen Civilprocesse Nach den Grundsatzen der allgemeinen und der westgalizischen Gerichtsordnung mit bestandiger Rucksicht auf das allgemeine Recht Ritter von Mosle s sel Witwe amp Braumuller Wien 1837 Digitalisat Hamlet In J P Kaltenbaeck Hrsg Blatter fur Literatur Kunst und Kritik Beilage zur Oesterreichischen Zeitschrift fur Geschichts und Staatskunde Dritter Jahrgang Nr 81 86 F Beck Wien 1837 S 321 322 325 327 329 330 333 335 337 338 341 342 Ueber die Verbindlichkeit zur Beweisfuhrung im Civilprocesse Ein Versuch die Lehre von der Last des Beweises auf eine feste Grundlage zu stellen mit vorzuglicher Rucksicht auf die osterreichischen Processgesetze Braumuller und Seidel Wien 1841 Digitalisat Ueber Zinstaxen und Wuchergesetze Wilhelm Braumuller Wien 1859 Digitalisat Literatur BearbeitenFreiherr v Rizy In Juristische Blatter XI Jahrgang Nr 22 28 Mai 1882 S 263 264 Digitalisat Johanna Bianchi Theobald Freiherr von Rizy und seine Briefsammlung Dissertation Universitat Wien Wien 1950 Johanna Bianchi Theobald Freiherr von Rizy und Franz Stelzhamer In Oberosterreichische Heimatblatter Jg 18 Nr 3 4 1964 S 97 104 zobodat at PDF 731 kB Johanna Bianchi Rizy Theobald Frh von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 9 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1988 ISBN 3 7001 1483 4 S 185 Ludwig August Frankl Franz Grillparzer und Theobald Rizy In Neue Freie Presse 7 Juli 1882 S 1 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Constantin von Wurzbach Rizy Franz Theobald Freiherr von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 26 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 203 f Digitalisat Weblinks BearbeitenFranz Theobald Freiherr von Rizy Dr In 650 Jahre Geschichte der Universitat Wien 18 Februar 2017 abgerufen am 15 Marz 2020 Rizy Theobald Freiherr von 1866 Dr iur Osterreichisches Parlament abgerufen am 15 Marz 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Rizy Theobald Freiherr von 1866 Dr iur Osterreichisches Parlament abgerufen am 15 Marz 2020 Constantin von Wurzbach Stammtafel der Familie Sonnleithner In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 36 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1878 S 15 Digitalisat a b c d e Johanna Bianchi Rizy Theobald Frh von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 9 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1988 ISBN 3 7001 1483 4 S 185 a b c d e f Wurzbach Rizy Franz Theobald Freiherr von In Biographisches Lexikon 26 Theil Wien 1874 S 203 f Digitalisat Johanna Bianchi Theobald Freiherr von Rizy und Franz Stelzhamer In Oberosterreichische Heimatblatter Jg 18 Nr 3 4 1964 S 97 98 97 98 S zobodat at PDF abgerufen am 15 Marz 2020 a b Freiherr v Rizy In Juristische Blatter XI Jahrgang Nr 22 28 Mai 1882 S 264 Digitalisat abgerufen am 15 Marz 2020 Geschichte des Verfassungsgerichtshofes Verfassungsgerichtshof Osterreich abgerufen am 15 Marz 2020 Ehrenhalber gewidmete bzw ehrenhalber in Obhut genommene Grabstellen im Friedhof Hietzing PDF Friedhofe Wien April 2008 S 4 abgerufen am 15 Marz 2020 Franz Theobald Freiherr von Rizy Dr In 650 Jahre Geschichte der Universitat Wien 18 Februar 2017 abgerufen am 15 Marz 2020 Felix Czeike Hrsg Rizygasse In Historisches Lexikon Wien Band 4 Kremayr amp Scheriau Wien 1995 ISBN 3 218 00546 9 S 681 Digitalisat Normdaten Person GND 116575468 lobid OGND AKS LCCN no2020007861 VIAF 59838969 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rizy Theobald vonALTERNATIVNAMEN Freiherr von Rizy Franz Theobald vollstandiger Name Rizy Franz TheobaldKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 18 Februar 1807GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 18 Mai 1882STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theobald von Rizy amp oldid 238810923