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Als Synthesekautschuk indian cao Baum und ochu Trane bezeichnet man elastische Polymere aus denen Gummi hergestellt wird und die auf der Basis petrochemischer Rohstoffe erzeugt werden Die wichtigsten Synthesekautschuke stellen Styrol Butadien Kautschuk und EPDM dar Fluorpolymer von Daikin 10 kgFluorpolymer von DyneonFluor Polymer Tecnoflon von Solvay Solexis 200 gPerbunan KautschukEPDM Polymer Typ Keltan von Lanxess 200 gHerstellung von Synthesekautschuk bei B F Goodrich Co Akron Ohio nach dem Ameripol Prozess 1941 Neben Synthesekautschuk existieren Naturkautschuktypen vor allem auf der Basis des Milchsafts Latex des Kautschukbaumes Hevea brasiliensis Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herstellung 3 Einteilung 4 Weltproduktion 5 Verwendung 6 Kautschukchemikalien 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm 1860 konnte Charles Hanson Greville Williams aus Naturkautschuk Isopren destillieren und die Summenformel C5H8 bestimmen Damit ermoglichte er Gustave Bouchardat 1879 synthetischen Kautschuk in einem mehrere Monate dauernden Prozess erstmals herzustellen indem er aus Kautschuk gewonnenes Isopren mit Salzsaure zusammen erhitzte und eine gummiartige Substanz erhielt Um 1900 stellte Iwan Kondakow aus 2 3 Dimethylbutadien den ersten vollsynthetischen Kautschuk her 1 Das erste Patent zur Herstellung von synthetischem Kautschuk wurde 1909 an Fritz Hofmann erteilt Dabei wurde sogenannter Methylkautschuk aus 2 3 Dimethylbutadien polymerisiert Wahrend beider Weltkriege verlor Deutschland den Zugang zu seinen Kautschuk Quellen und die Suche nach Alternativen wurde gefordert Im Ersten Weltkrieg wurden bei Bayer in Leverkusen von 1915 bis 1918 gemass dem Verfahren nach Fritz Hofmann rund 2 500 Tonnen Methylkautschuk hergestellt 2 Der erste wirtschaftlich nutzbare synthetische Kautschuk war Styrol Butadien Kautschuk SBR ein 1926 durch die deutschen Chemiker Walter Bock und Eduard Tschunkur bei der I G Farbenindustrie im Werk Leverkusen entwickeltes und am 15 Januar 1927 zum Patent angemeldetes 3 Emulsionspolymerisat von 1 3 Butadien und Styrol Die dafur geschaffene Wortmarke Buna wurde am 11 Juli 1929 fur die I G Farbenindustrie geschutzt 4 1930 entwickelten die I G Farben Chemiker Erich Konrad und Eduard Tschunkur Butadien Acrylnitril Kautschuk NBR und in den USA entwickelte DuPont Chloropren Kautschuk CR der heute als Neopren verkauft wird Am 7 Juli 1932 begann im Werk SK 1 in Jaroslawl die sowjetische Produktion von synthetischen Gummi nach dem Lebedew Verfahren 5 In den USA entstanden 1942 Silikonkautschuk und 1948 Fluorkautschuk Auch wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Kautschuk knapp diesmal nicht nur fur die europaischen Achsenmachte sondern auch fur die Alliierten da Japan die asiatischen Plantagen erobert hatte In Deutschland produzierte die I G Farben ab 1935 in den Buna Werken Styrol Butadien Kautschuk unter dem Namen Buna Als Rohstoff diente beispielsweise in Schkopau Braunkohle und aus dem benachbarten Leunawerk stammte der notwendige Wasserstoff Ab 1940 lagerte die staatliche US amerikanische Rubber Reserve Company Naturkautschuk ein da die USA einen Lieferstopp bei einem Angriff Japans in Asien befurchteten Als dieser dann auch eintrat begannen die USA ab 1941 15 staatlich finanzierte Fabriken fur Buna Kautschuk aufzubauen Die Patente fur Styrol Butadien Kautschuk lagen bei der Standard Oil of New Jersey die sich aufgrund eines Abkommens mit der I G Farben weigerte die Buna Patente fur den amerikanischen Markt freizugeben worauf eine Untersuchungskommission die Firma einer fortgesetzten Verschworung zugunsten Deutschlands bezichtigte und Harry S Truman auf einer Pressekonferenz von Verrat sprach Der amerikanische Kongress beschloss die Freigabe der Buna Patente fur Amerika Im Jahr 1943 ubertraf die US Produktion von 185 175 Tonnen Government Rubber erstmals die deutsche Produktion von 110 569 Tonnen und konnte bis zum Kriegsende noch auf uber 730 000 Tonnen gesteigert werden 6 In den folgenden Jahren wurden immer mehr auf spezielle Bedurfnisse abgestimmte synthetische Kautschuke entwickelt Herstellung BearbeitenHeute wird Kautschuk hauptsachlich synthetisch durch Polymerisation hergestellt Es entsteht meist aus Styrol und 1 3 Butadien andere Rohstoffbasen sind Styrolacrylat Reinacrylat und Vinylacetat Die Polymerenketten sind ublicherweise aus Kohlenwasserstoffen aufgebaut Ketten auf der Basis von Silikonen oder anderer Verbindungen sind ebenfalls moglich Einteilung BearbeitenKautschuke werden nach der Art der Heteroatome in der Hauptkette in unterschiedliche Gruppen eingeteilt 7 8 Gruppe Spezifikation BeispieleR Doppelbindung en in der Hauptkette Naturkautschuk Butadien KautschukM gesattigte Hauptkette Ethylen Propylen CopolymerN Stickstoff in der Hauptkette Polyether AmideO Sauerstoff in der Hauptkette Epoxid KautschukeU Stickstoff und Sauerstoff in der Hauptkette Urethan KautschukeQ Siloxan Gruppen in der Hauptkette Silikon KautschukeT Schwefel in der Hauptkette Polysulfid Kautschuke Thioplaste Weiterhin gibt es noch verschiedene weitere Modifikationen die ebenfalls durch Buchstaben gekennzeichnet werden Typ ModifikationX carboxylierte KautschukeS Losungs KautschukeEM Emulsions KautschukeOE ol gestreckte KautschukeB bromierte KautschukeC chlorierte KautschukeY thermoplastische KautschukeWeltproduktion BearbeitenGegenwartig betragt der Anteil des synthetischen Kautschuks am Gesamtbedarf von Kautschuk etwa 60 1998 lag nach Angaben des International Institute for Synthetic Rubber Producers IISRP der Umsatz bei 10 4 Millionen Tonnen wovon 70 in die Automobilindustrie gingen Die umsatzstarksten synthetischen Sorten sind Styrol Butadien Kautschuk SBR Polybutadien Kautschuk BR Nitrilkautschuk NBR Chloropren Kautschuk CR und Ethylen Propylen Dien Kautschuk EPDM Fur die Teppichindustrie bedeutsam ist Styrol Butadien Latex SBL und fur Anwendungen bei Temperaturen bis zu 300 C Silikonkautschuk SI Verwendung BearbeitenSynthetischer Kautschuk kann als alleiniges Polymer oder in Mischungen mit Naturkautschuken verwendet werden Zwischen 65 und 70 des gesamten Kautschuks geht in die Produktion von Autoreifen Weitere Hauptanwendungsgebiete sind Bindemittel fur die Papierstreicherei die Teppichruckenbeschichtung sowie getauchte Artikel wie z B dunne Handschuhe In aufgeschaumter Form wird Kautschuk fur Matratzen und Schwamme verwendet Durch Tauchen glanzender Metall oder Keramikformen in eine Emulsion werden Kondome Handschuhe oder Luftballons Waren mit besonders geringer Filmdicke hergestellt Dickere Filme werden fur die Herstellung von Abgussformen Fahrzeugreifen Motorlagern sowie diversen Gummi Metall Verbindungen benotigt In Hochleistungsreifen findet sich auch Neodym katalysierter Polybutadienkautschuk Nd PBR Ein weiterer wichtiger Anwendungsfall sind Dichtungsprofile aus Kautschuk etwa fur Turen und Fenster Wegen seiner gunstigen Witterungsbestandigkeit wird hierfur hauptsachlich EPDM verwendet Das typisch schwarze Profil weist haufig zwei Lumina auf eines bewirkt das Klemmen in der Haltefuge das andere fullt federnd die Dichtfuge Diese Dichtungsprofile werden durch Extrusion hergestellt und oft in angeschlossenen Veredelungsverfahren beflockt kaschiert und oder lackiert Daneben gibt es geschlossenzelligen oft weissen Schaum in Form von Bandern oder Rundschnuren als Dichtungen Besonders wenig Kraft fur die Dickenkompression benotigt Schaum der in Form eines D Profils extrudiert wird und damit ein durchgangiges Lumen aufweist Durch Anbauen eines doppelseitigen Klebebands werden diese Profile an einer flachen Seite selbstklebend gemacht Das heute verwendete Material ist gut zu reinigen Die ersten selbstklebenden komprimierbaren Fensterdichtungen tesamoll kamen um 1970 auf und bestanden aus offenporigem daher schmutzempfindlichem und noch nicht sehr UV bestandigem Polyatherschaum Kautschukchemikalien BearbeitenSiehe auch Anwendung in Natur und Synthesekautschuk im Artikel Alterungsschutzmittel Vulkazit oder Vulkacit wurde von der I G Farben als Handelsname fur Vulkanisationsbeschleuniger eingefuhrt Noch heute verwendet das Nachfolgeunternehmen Lanxess sie 9 Stoffklasse Chemische Bezeichnung Handelsname Lanxess Handelsname Chemtura CAS NummerVulkanisationsbeschleuniger Zinkdiethyldithiocarbamat Vulkazit LDA Ethazate 14324 55 1Zinkdibutyldithiocarbamat Vulkazit LDB Butazate 136 23 2Zinkdibenzyldithiocarbamat Vulkazit ZBEC Arazate 14726 36 4N N Diphenylguanidin Vulkazit D 102 06 7N Cyclohexyl 2 benzothiazolsulfenamid Vulkazit CZ Delac S 95 33 0N tert Butyl 2 benzothiazol sulfenamid TBBS Vulkazit NZ Delac NS 95 31 82 Morpholinthio benzothiazol Vulkazit MOZ Delac MOR NOBS SP 102 77 22 Mercaptobenzothiazol Vulkazit Merkapto M Naugex MBT 149 30 4Dibenzothiazyldisulfid Vulkazit DM Naugex MBTS 120 78 5Zink 2 mercaptobenzothiazol Vulkazit ZM OXAF 155 04 4Thiuram TMTD Vulkazit Thiuram Turex 137 26 8N N Di o tolylguanidin DOTG 97 39 2Schwefelspender Tetramethylthiuramtetrasulfid 10 Tetrone A 97 91 6Quellen 11 12 Literatur BearbeitenE Konrad Uber die Entwicklung des synthetischen Kautschuks in Deutschland In Angewandte Chemie 1950 62 21 S 491 496 doi 10 1002 ange 19500622102 Heike Kloppenburg Thomas Gross Martin Mezger Claus Wrana Das elastische Jahrhundert Synthesekautschuke In Chemie in unserer Zeit 2009 43 6 S 392 406 doi 10 1002 ciuz 200600515 Einzelnachweise Bearbeiten I Franta Elastomers and Rubber Compounding Materials Elsevier 2012 ISBN 978 0 444 60118 6 S 65 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gottfried Plumpe Industrie technischer Fortschritt und Staat Die Kautschuksynthese in Deutschland 1906 1944 45 In Geschichte und Gesellschaft 9 Jahrgang Heft 4 1983 S 564 597 JSTOR 40185324 Patent DE 511145 Verfahren zur Darstellung von kunstlichem Kautschuk angemeldet 15 Januar 1927 erteilt 16 Oktober 1930 Markenregister DD419435 sowie DE507563 Wortmarke Buna angemeldet fur I G Farbenindustrie nach Liquidation der IG 1951 52 waren die Rechte auf die Nachfolgegesellschaften ubergegangen Heute ist die Marke im Besitz von Dow Chemical und Lanxess Rubber and Plastics Research Association Soviet Rubber Technology Band 31 S 5 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Jochen Streb Die Entwicklung der Synthesekautschukindustrie in Deutschland und den USA vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs Memento vom 10 Januar 2012 im Internet Archive DOC Datei 162 kB Wolfgang Tietze Handbuch Dichtungspraxis Vulkan Verlag GmbH 2003 ISBN 3 8027 3301 0 S 15 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Werner Baumann Monika Ismeier Kautschuk und Gummi Band 1 Springer 1998 ISBN 978 3 642 63788 9 S 58 61 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lanxess Vulkacit Products amp Applications Overview Accelerator DPTT Memento des Originals vom 14 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www akrochem com Rubber Chemicals Competitive Cross Reference Chemikalien in Kautschuk 1 4 1 Vernetzungschemikalien BeschleunigerNormdaten Sachbegriff GND 4133407 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synthesekautschuk amp oldid 238345978