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Das Stift Suben ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner Chorherren CanReg in Suben in Osterreich In seinen Gebauden ist heute die Justizanstalt Suben untergebracht die ehemalige Klosterkirche dient als Pfarrkirche Suben Das ehemalige Stift Suben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung als Kollegiatstift 1 2 Grundung als Stift der Augustiner Chorherren 1 3 Fruhe Neuzeit 1 4 Aufhebung und Nachnutzung 2 Kunst 3 Stiftswappen 4 Ehemalige Pfarrkirche Hl Maria 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stift Suben 1779Grundung als Kollegiatstift Bearbeiten Um 1050 bzw 1084 wurde die an diesem Ort bestehende Burg der Grafen von Formbach von Tuta der Tochter des Heinrich von Formbach und Ehefrau des ungarischen Konigs Bela I zu einem Kollegiatstift fur weltliche Kleriker umgewandelt 1 Wahrend des Investiturstreits standen die Grafen von Formbach auf Seiten des Papstes Dies hatte zur Folge dass auch Suben durch die Anhanger von Kaiser Heinrich IV verwustet wurde Grundung als Stift der Augustiner Chorherren Bearbeiten Das Stift wurde 1126 1142 von Bischof Altmann von Trient Sohn Graf Udalschalks von Lurn und Urenkel Tutas neu gegrundet Altmann legte fest dass die Kleriker im Kloster als Augustiner Chorherren nach der Regel des hl Augustinus leben und dass das Hochstift Salzburg den Propst bestimmen sollte Bereits 1146 nahm Papst Eugen III das Stift Suben in seinen besonderen Schutz und bestatigte dem Kloster alle Besitzungen und erteilte das Begrabnisrecht 1236 wurde dem Stift durch Papst Gregor IX die freie Propstwahl zugestanden wobei allerdings erst 1474 der erste Propst aus der Mitte des Konvents frei gewahlt werden konnte Anhand von Gebetsverbruderungen kann man sehen dass das Stift bemuht war mit anderen Klostern Kontakt aufzunehmen Propst Ulrich Saeldt 1390 1421 schliesst am 27 Marz 1416 eine solche mit Kloster Reichersberg Propst Matthaus Meemoser 1422 1456 am 8 September 1426 mit dem Stift St Florian Propst Johann IV Heiweckh 1493 1509 am 21 September 1497 mit Kloster Kremsmunster im Jahr 1500 mit Kloster Mondsee am 10 Mai 1501 mit Kloster Neustift bei Brixen und 1502 mit dem Benediktinerstift Gottweig Durch den Passauer Bischof Wiguleus Froschl 1500 1517 erhielt das Kloster wesentlich neue Aufgaben in Bezug auf die Seelsorge in zahlreichen Pfarreien des Innviertels Diese Aufgaben wurden bis zur Schliessung des Klosters 1784 wahrgenommen Das Stift Suben hatte Besitzungen im Innviertel in Karnten in der Steiermark und in der Wachau und verfugte uber wichtige Mautprivilegien Noch heute erinnert in Rossatz der als Gasthof genutzte Subenhof an eines dieser Guter Die Grafen von Schaunberg ubten ab 1140 die Vogtei und Gerichtsbarkeit uber das Kloster aus Als der letzte Schaunberger Graf Wolfgang II 1559 verstarb erhielt das Stift einen eigenen Hofrichter mit niederer Gerichtsbarkeit und die Klostersiedlung wurde zu einer Hofmark Fruhe Neuzeit Bearbeiten In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts gab es in den Visitationsprotokollen zahlreiche Beanstandungen wegen schlechter Moral und Disziplin dem Gebrauch des protestantischen Katechismus und des Konkubinats Kurzfristig musste durch die weltliche Obrigkeit der Dechant Johann Ponner spater Propst Johann VIII 1586 1591 zum Leiter erhoben werden Aber erst durch den Propst Michael Hering 1591 1599 trat eine grundlegende Wende ein Propst Ernest Theophil Scharrer 1679 1696 installierte in Suben die Erzbruderschaft Maria Hilf 1684 erhielt er von Papst Innozenz XI die Pontifikalien Mutze Stab Ring und Brustkreuz Mit dem Innviertel kam Suben 1779 von Bayern zu Osterreich Aufhebung und Nachnutzung Bearbeiten Am 6 Marz 1784 wurde das Stift Suben durch Kaiser Joseph II aufgehoben und dem Kloster Reichersberg zur Administration unterstellt Sein Seelsorgebereich in Suben wurde mit dem bisher von St Marienkirchen aus betreuten Pfarrsprengel von Suben zur eigenstandigen Religionsfonds Pfarre Suben zusammengelegt 2 Die 23 Chorherren des Stiftes konnten in den Pfarreien als Weltgeistliche ihren Dienst verrichten oder wurden pensioniert wie etwa der letzte Propst der bis zu seinem Tode 1789 im leeren Kloster lebte Die bisherige Klosterkirche wurde als Pfarrkirche Suben zur Pfarrkirche der neugeschaffenen Religionsfondspfarre Suben erklart die Klostergebaude gingen in Staatsbesitz uber Wesentliche Teile des Klosterbesitzes wurden nach der Aufhebung des Stiftes verkauft Die Klostersammlungen Archiv Bibliothek Kirchenschatz wurden in alle Welt zerstreut Das noch vorhandene Vermogen wurde 1792 dem neuen Bistum Linz zugeschlagen und diente als Realdotation fur den Generalvikar Nach dessen Tod zog der Staat die Herrschaft wieder ein 1809 dienten die Klostergebaude als Lazarett fur die franzosischen Truppen Kaiser Napoleon schenkte es 1809 seinem Feldmarschall Carl Philipp von Wrede Unter dessen Agide trat ein grosser Verfall der Stiftsgebaude ein und zahlreiche Kunstgegenstande wurden verkauft oder verschleppt 1855 kaufte es der k u k Strafhausfonds von der Familie Wrede zuruck Die Gebaude werden seit 1865 als Strafvollzugsanstalt genutzt wobei zuerst die Frauenstrafanstalt Garsten hierher verlegt wurde 1875 wurde eine Mannerstrafanstalt eingerichtet die heute noch besteht Die Seelsorge im Gefangnis und in der Pfarrei versehen seitdem Franziskanerpatres nbsp Romanische Saule von der Westempore der ehemaligen StiftskircheKunst BearbeitenUber den ursprunglichen Zustand der Kirche ist wenig bekannt Auf dem Epitaph der Tuta halt diese eine Kirche romanischen Charakters Auch ist noch eine romanische Saule mit einem sehr fruhen Kapitell um 1136 erhalten Gegen Ende des 17 Jahrhunderts wurde aufgrund des schlechten Bauzustandes das Kloster barock umgestaltet Propst Asquilin Sattelberger 1672 1678 liess eine neue Propstei errichten Propst Gregor II Raiffauer 1696 1720 fuhrte den Neubau fort 1696 wurde der Grossteil des alten Klosters abgetragen und am 24 September 1696 der Grundstein fur den Neubau gelegt 1702 03 wurden die Bauarbeiten mit der Errichtung des Obergeschosses des Osttraktes abgeschlossen Als spiritus rector fur den Neubau gilt der Baumeister Carlo Antonio Carlone Im Spanischen Erbfolgekrieg 1701 1714 war das Kloster mit Fluchtlingen uberfullt und wurde von den kriegsfuhrenden Parteien um riesige Geldsummen erpresst sodass sich die Kunstentfaltung bei dem Neubau in Grenzen hielt Von Suben aus griff die barocke Baugesinnung auch auf die Stiftspfarreien Taufkirchen an der Pram Zell an der Pram Raab aus Die Kirche wurde in den Jahren 1766 bis 1770 unter Propst Ildefons Schalkhamer von Baumeister Simon Frey gest 1771 in Pullach erbaut Die Fresken malte Johann Jakob Zeiller Die Kanzel stammt von Joseph Deutschmann der Stuck von Johann Baptist Modler Die Deckenfresken zeigen die Bekehrung des hl Augustinus das Mittelfresko seine Verherrlichung sowie das Altarfresko die Hochzeit des Lammes Das Altarblatt das ebenfalls den hl Augustinus darstellt stammt von Johann Georg Unruhe Am 6 Oktober 1771 vollzog der Furstbischof von Passau Kardinal Leopold Ernst Graf von Firmian die Einweihung Trotz aller Umgestaltungen ist die Anlage auch heute noch ein imponierendes Beispiel der barocken Klosterarchitektur das den Inn und die Subener Bucht beherrscht Stiftswappen BearbeitenBlasonierung In Blau sechs 3 2 1 gestellte goldene Lilien Die Farbe Blau und drei goldene Lilien wurden als Referenz ins Gemeindewappen von Suben ubernommen das 1978 verliehen wurde 3 Ehemalige Pfarrkirche Hl Maria BearbeitenDie ehemalige Pfarrkirche von Suben war der Hl Maria geweiht Sie lag ausserhalb des Stiftskomplexes befand sich aber unmittelbar beim Tor zum Klosterhof Kurz vor 1784 wurde diese Pfarrkirche noch einmal restauriert Nach der Sakularisation des Klosters wurden die Pfarrrechte auf die ehemalige Klosterkirche ubertragen Die ehemalige Pfarrkirche wurde um 65 Gulden an einen Wundarzt verkauft der daraus ein Wohnhaus machte Siehe auch BearbeitenListe von Klostern in Osterreich Justizanstalt Suben Pfarrkirche SubenLiteratur BearbeitenFritz Dworschak Neunhundert Jahre Stift Suben am Inn In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 6 Linz 1952 Heft 3 S 296 318 ooegeschichte at PDF 3 1 MB Franz Engl Das ehemalige Augustiner Chorherrnstift Suben am Inn In Land Oberosterreich Hrsg 900 Jahre Stift Reichersberg Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg Ausstellung des Landes Oberosterreich 26 April bis 18 Oktober 1984 im Stift Reichersberg am Inn Linz 1984 S 67 79 Hans Rodhammer Die Propste des Augustiner Chorherrenstifts Suben In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 32 Linz 1978 Heft 3 4 S 224 248 ooegeschichte at PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Suben Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Siehe Justizanstalt Suben Von der Grundung des Stiftes bis zur Justizanstalt eine Zeitreise Memento vom 3 November 2013 im Internet Archive auf justiz gv at Heinrich Ferihumer Erlauterungen zum historischen Atlas der osterreichischen Alpenlander II 7 Kirchen und Grafschaftskarte Oberosterreich Wien 1956 S 130 Herbert Erich Baumert Oberosterreichische Gemeindewappen Oberosterreichisches Landesarchiv Linz 1996 Nr 385 48 4125 13 429722222222 Koordinaten 48 24 45 N 13 25 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Suben amp oldid 238822506