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Friedrich Dworschak 27 Februar 1890 in Krems an der Donau Osterreich Ungarn 7 September 1974 ebenda war ein osterreichischer Numismatiker und Kunsthistoriker sowie wahrend der NS Zeit Museumsdirektor Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFritz Dworschak Sohn von Ernest Dworschak und Franziska geb Knapp besuchte die Volksschule und das Piaristengymnasium in seiner Heimatstadt und studierte ab 1908 Geschichte und Kunstgeschichte an der Universitat Wien wo er im Marz 1913 promovierte Seit 1911 war Dworschak Mitglied des Osterreichischen Institutes fur Geschichtsforschung und legte im Juli 1913 am selben Institut die Staatsprufung ab Drei Monate spater begann er als wissenschaftlicher Beamter seine Karriere am Kunsthistorischen Museum 1921 wurde er Kustos des Museums Nach der nationalsozialistischen Machtubernahme wurde er in Folge der aus rassistischen bzw politischen Grunden erfolgten Ausscheiden von August Loehr und Karl Pink zunachst zum kommissarischen Leiter im August 1938 zum Direktor und 1941 zum Ersten Direktor ernannt Am 20 September 1940 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Oktober desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 9 020 874 1 2 In diesem Amt war er aktiv in die Beschlagnahmung und Verwertung von judischen Sammlungen involviert Fritz Dworschak setzte auch durch dass er am 9 Mai 1938 zum Unterbevollmachtigten fur die Bewachung der Sammlung beider Rothschilds eingesetzt wurde Die Sammlungen mit bis zu 15000 Objekten wurden in einem Wiener Zentraldepot Neubau auf der Wiener Hofburg und Schloss Belvedere unter seiner Obhut aufbewahrt und von Hans Posse darauf hin gesichtet welche Werke ins geplante Fuhrermuseum Linz uberfuhrt werden sollten Der verbliebene Rest sollte auf die Gaumuseen verteilt werden Dworschak versuchte Teile der Sammlungen fur sein Museum zu erhalten und achtete strikt darauf dass die Bestande seines eigenen Museums nicht von der beabsichtigten Verteilung auf die Gaumuseen betroffen wurden Daneben war er bestrebt einen Teil der geraubten Kunstwerke fur sein Museum zugesprochen zu erhalten was ihm auch gelang 44 Werke darunter der Hauptteil der besten franzosischen Werke des 18 Jahrhunderts wurden dem Kunsthistorischen Museum zugeteilt In dem Depot fur das Fuhrermuseum in Stift Kremsmunster befanden sich Ende 1943 ca 200 000 Munzen und Medaillen Wegen der drohenden Kriegsgefahr war er ab Sommer 1939 mit der Bergung der wertvollsten Bestande aus seinem Museum und den geraubten Kunstwerken befasst Als wichtigste Depots wurden das ehemalige Schloss Steinbach Gostling der Familie Rothschild sowie die Kartause Gaming ausgewahlt Fritz Dworschak war seit Sommer 1940 Mitglied im Komitee fur die Wiedererlangung von Kunstwerken gestohlen von den Franzosen aus Deutschland seit 1794 In dieser Funktion bereiste er Frankreich und fertigte fur Hans Posse einen umfangreichen Bericht an Seit August 1942 leitete Dworschak auf Empfehlung von Hans Posse im Rahmen des Projekts Sonderauftrag Linz den Bereich Munzen und Medaillen Hierfur wurde er personlich von Hitler am 5 August 1942 beauftragt Per Erlass vom 30 September 1942 wurde die Einrichtung eines Munzkabinetts im Fuhrermuseum in Linz festgelegt Nach dem Tod von Posse im Dezember 1942 ubernahm Dworschak den Auftrag dieses Munzkabinett einzurichten Hierzu griff er auf Munzen der beschlagnahmten judischen Sammlungen sowie der verschiedenen Kloster und Stifte in Osterreich zuruck 3 Von 1919 bis 1945 war Dworschak Mitglied im Vorstand der Numismatischen Gesellschaft in Osterreich Mit Kriegsende wurde Dworschak seines Amtes enthoben und 1947 in den Ruhestand versetzt Von 1947 bis 1958 ist er als Leiter des Kulturamts und des Stadtarchivs Krems weiter tatig gewesen Ehrungen BearbeitenErnennung zum Hofrat 1960 Ehrenmedaille der Stadt Wien 1970 Eckhel Medaille der Osterreichischen Numismatischen Gesellschaft Portratmedaille von Rudolf Schmidt Ehrenring der Stadt Krems 4 Veroffentlichungen BearbeitenKrems Stein und Mautern Mit dem Katalog des Stadtischen Museums in Krems an der Donau Filser Wien u a 1928 mit Karl Moeser Die grosse Munzreform unter Erzherzog Sigmund von Tirol Die ersten grossen Silber und deutschen Bildnismunzen aus der Munzstatte Hall im Inntal Mit einer Ikonographie Erzherzog Sigmunds Erzherzog Sigmund der Munzreiche von Tirol 1427 1496 Osterreichisches Munz und Geldwesen im Mittelalter 7 ZDB ID 2521622 3 E Stepan Wien 1936 Uber 70 Artikel in Fachzeitschriften Bernhard Koch Numismatisches Oevreverzeichnis In Numismatische Zeitschrift Bd 90 1975 S 3 6 online Literatur BearbeitenHarry Kuhnel Fritz Dworschak In Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 1985 S 23 25 Herbert Haupt Das Kunsthistorische Museum Die Geschichte des Hauses am Ring Hundert Jahre im Spiegel historischer Ereignisse Brandstatter Wien 1991 ISBN 3 85447 409 1 Birgit Schwarz Auf Befehl des Fuhrers Hitler und der NS Kunstraub Theiss Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2958 5 Emanuele Sbardella Die dritte Seite der Medaille Dworschak als Sonderbeauftragter Hitlers fur den Aufbau eines Munzkabinetts im sog Fuhrermuseum Masterarbeit Technische Universitat Berlin 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7100811 https www lexikon provenienzforschung org dworschak fritz Emanuele Sbardella Die dritte Seite der Medaille Dworschak als Sonderbeauftragter Hitlers fur den Aufbau eines Munzkabinetts im sog Fuhrermuseum Masterarbeit Technische Universitat Berlin 2015 Harry Kuhnel In memoriam Hofrat Dr Fritz Dworschak In Das Waldviertel 1974 S 255 daswaldviertel at PDF Direktoren seit 1990 Generaldirektoren des Kunsthistorischen Museums Wien Eduard von Engerth seit 1871 Direktor der der k k Gemaldegalerie im Belvedere erster Direktor im Kunsthistorischen Museum 1890 1892 August Schaeffer von Wienwald 1892 1910 Gustav Gluck 1910 1923 Hermann Julius Hermann 1924 1933 Arpad Weixlgartner 1933 Alfred Stix 1934 1938 Fritz Dworschak 1938 1941 Leiter 1941 1945 Direktor August Loehr 1945 1949 Hans Demel 1949 1950 Karl Wisoko Meytsky 1950 Fritz Eichler 1951 1952 Ernst Buschbeck 1953 1954 Vinzenz Oberhammer 1955 1966 Eduard Holzmair 1967 Erwin M Auer 1968 1972 Friederike Klauner 1973 1981 Hermann Fillitz 1982 1990 Wilfried Seipel 1990 2009 Sabine Haag seit 2009 Normdaten Person GND 136589162 lobid OGND AKS LCCN no99056114 VIAF 80907734 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dworschak FritzALTERNATIVNAMEN Dworschak FriedrichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Numismatiker und KunsthistorikerGEBURTSDATUM 27 Februar 1890GEBURTSORT Krems an der DonauSTERBEDATUM 7 September 1974STERBEORT Krems an der Donau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Dworschak amp oldid 232944899