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Die Steinkiste von Oberzeuzheim ist ein spates jungsteinzeitliches Galeriegrab der Wartberg Kultur 3500 2800 v Chr und lag in Oberzeuzheim einem Stadtteil von Hadamar im mittelhessischen Landkreis Limburg Weilburg Die Anlage wurde 1985 entdeckt und 1986 ausgegraben und nach Hachenburg in Rheinland Pfalz umgesetzt 2020 wurde sie dort wieder abgebaut und ins Depot der hessenARCHAOLOGIE nach Wiesbaden verbracht Steinkiste von OberzeuzheimDas Galeriegrab Oberzeuzheim 2009 Das Galeriegrab Oberzeuzheim 2009Steinkiste von Oberzeuzheim Hessen Koordinaten 50 28 14 6 N 8 3 30 9 O 50 4707164 8 0585885 Koordinaten 50 28 14 6 N 8 3 30 9 OOrt Hadamar OT Oberzeuzheim Hessen DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Stand 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Fundstelle liegt am Sudost Hang zum Holzbach hin in der Oberzeuzheimer Flur 48 Beim grauen Stein im Jahr 1439 bii dene graen steynen Zu Beginn des 17 Jahrhunderts lautete der Flurname Gross Stein Grauwe Stein und Groen Stein fur ein Schiedtmahl Grenzstein Vielleicht geht der Flurname auf das Grab zuruck In Oberzeuzheim gibt es moglicherweise noch ein zweites Galeriegrab Im Flurstuck Heidenhauschen wurde eine Steinsetzung entdeckt von der aber unklar ist ob sie naturlichen oder kunstlichen Ursprungs ist 1 Etwa 2 2 km nordwestlich des ursprunglichen Standorts des Galeriegrabs Oberzeuzheim befindet sich das Galeriegrab Niederzeuzheim In grosserer Entfernung befinden sich sudlich und sudostlich das Galeriegrab Niedertiefenbach das Galeriegrab Schadeck und das Galeriegrab Mensfelden Zusammen mit diesen Anlagen bildet das Grab bzw die Graber von Oberzeuzheim die sogenannte Lahn Gruppe im Limburger Becken beiderseits der Lahn Zu den Galeriegrabern gehorende Siedlungen wurden noch nicht gefunden Erwahnenswert ist die Lage der Graber in einer Hohe um 200 m auf der Grenze zwischen den fruchtbaren und weniger fruchtbaren Lossboden des Beckens Diese Lage ist ein Merkmal vieler Steinkammern in Hessen Forschungsgeschichte BearbeitenBei dem Versuch storende Steine aus dem Acker zu beseitigen stiess der Landwirt B Horn im Jahr 1985 auf tieferliegende Steine und Knochen Dies ergab den Hinweis auf eine weitere Steinkiste im Limburger Becken Dass es sich um menschliche Knochen handelte ergab eine erste anthropologische Untersuchung Mit einer Sonde wurde festgestellt dass sich weitere grosse Steine im Boden befanden Im darauffolgenden Jahr 1986 konnte eine Grabung durchgefuhrt werden Im Einvernehmen mit dem Landesamt fur Denkmalpflege in Hessen wurden 23 Basaltplatten dem Landschaftsmuseum zur Umsetzung des Grabes in den Hachenburger Burggarten uberlassen Der Westerwaldkreis als Museumstrager hatte seine Zustimmung zum Aufbau der Steinkiste gegeben So gibt die aus den Steinen nachempfundene etwa neun Meter lange Steinkiste von Oberzeuzheim ein Bild jungsteinzeitlicher Architektur am Landschaftsmuseum Westerwald Ein Stein verblieb in Oberzeuzheim wo er vor der Mehrzweckhalle aufgestellt wurde Wegen eines geplanten Umbaus des Parkgelandes wurde das rekonstruierte Grab im November 2020 abgebaut und ins Zentraldepot der hessenARCHAOLOGIE nach Wiesbaden verbracht Beschreibung BearbeitenAuf der etwa 250 Quadratmeter grossen Grabungsflache konnten unter Humus und Lossschichten 24 ortsfremde Basaltsteine zwischen einem Meter und 2 5 Meter Lange die meisten um 1 8 Meter freigelegt werden Die nachsten Basaltvorkommen liegen 1 3 bis 2 4 Kilometer entfernt Die bis zu funf Tonnen schweren Steine wurden an den Standort der Kammer transportiert Sie befanden sich samtlich nicht mehr in situ und waren zu verschiedenen Zeiten in Verlochungsgruben versenkt worden Ein Stein zeigte zwei vermutlich eingepickte Schalchen die zum Milieu megalithischer Anlagen gehoren aber wohl erst in der Bronzezeit eingebracht wurden Im sonst steinfreien Lossboden befand sich Steinschutt des ursprunglichen Hugels der sich uber der Kammer wolbte Ausser wenigen Tierknochen wurden grazile Menschenknochen darunter ein Schadel von etwa 50 Bestatteten und eine einzige Perle wohl von einer Bernsteinkette gefunden Das ursprungliche Aussehen des Grabes liess sich nicht mehr rekonstruieren Siehe auch BearbeitenNordische MegalitharchitekturLiteratur BearbeitenHermann Josef Bausch Oberzeuzheim im Spiegel der Geschichte Ein Beitrag zur Orts und Heimatgeschichte Eigenverlag der Stadt Hadmar 1987 S 26 27 S Gutter Oberzeuzheim in Fundberichte aus Hessen Band 31 1991 S 221 222 Fritz Rudolf Herrmann Albrecht Jockenhovel Die Vorgeschichte Hessens Theiss Stuttgart 1990 ISBN 3 8062 0458 6 S 399 Beate Leinthaler Das Steinkistengrab in Oberzeuzheim Zuruck in Hessen In Denkmal Hessen Band 1 2021 S 60 61 Online Kerstin Schierhold Studien zur Hessisch Westfalischen Megalithik Forschungsstand und perspektiven im europaischen Kontext Munstersche Beitrage zur ur und fruhgeschichtlichen Archaologie Band 6 Leidorf Rahden Westf 2012 ISBN 978 3 89646 284 8 S 299 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinkistengrab aus Oberzeuzheim Sammlung von Bildern The Megalithic Portal Steinkistengrab Oberzeuzheim Karl Kessler Das Steinkistengrab am Landschaftsmuseum Westerwald Eine 5000 jahrige Nekropole der Jungsteinzeit aus Hadamar Oberzeuzheim im Hachenburger Burggarten Einzelnachweise Bearbeiten Kerstin Schierhold Studien zur Hessisch Westfalischen Megalithik 2012 S 299 300VGaleriegraber in HessenCaldener Gruppe Calden I1 Calden IILahn Gruppe Mensfelden Niedertiefenbach Niederzeuzheim Oberzeuzheim I1 Oberzeuzheim II SchadeckMittelhessische Graber Ebsdorf Giessen Kleinlinden2 Lohra Muschenheim Heiliger Stein Zuschener Gruppe Altendorf2 Gleichen Gudensberg Lautariusgrab Zuschen I Zuschen II2 Zuschen III2 Zuschen IV21umgesetzt 2zerstort Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinkiste von Oberzeuzheim amp oldid 235152344