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Das Galeriegrab Zuschen II war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Wartbergkultur bei Zuschen einem Ortsteil von Fritzlar im Schwalm Eder Kreis Hessen Es wurde in den 1880er Jahren zerstort Die Reste der Anlage wurden 1894 1939 und 1949 archaologisch untersucht Galeriegrab Zuschen IIGaleriegrab Zuschen II Hessen Koordinaten 51 10 30 3 N 9 14 15 9 O 51 175085 9 237756 Koordinaten 51 10 30 3 N 9 14 15 9 OOrt Fritzlar OT Zuschen Hessen DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 3 1 Architektur 3 2 Bestattungen 3 3 Funde 3 3 1 Keramik 3 3 2 Feuerstein und Felsgestein Gerate 3 3 3 Tierknochen 3 3 4 Sonstige Funde 3 3 5 Funde spaterer Zeitstellung 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenDie Anlage befand sich ostlich von Zuschen 150 m sudostlich befindet sich das erhaltene Galeriegrab Zuschen I 400 m westlich befand sich das zerstorte Galeriegrab Zuschen IV 2 5 km westlich befand sich das zerstorte Galeriegrab Zuschen III Diese benachbarten Anlagen sind ebenfalls nach dem Ort Zuschen benannt obwohl sie im Gegensatz zu Zuschen II alle in der Gemarkung Lohne liegen Forschungsgeschichte BearbeitenDas Grab wurde irgendwann im 19 Jahrhundert entdeckt In den 1880er Jahren wurden seine Steinplatten gesprengt 1894 fuhrten Johannes Boehlau und Felix von Gilsa zu Gilsa eine erste Grabung an den Resten der Anlage durch Weitere Untersuchungen erfolgten 1939 und 1949 unter Leitung von Otto Uenze Die Funde aus diesen drei Grabungen befinden sich heute im Hessischen Landesmuseum in Kassel Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten Das Galeriegrab hatte eine Lange von mindestens 12 m und eine Breite von 2 5 m Zur Orientierung liegen keine Angaben vor Es bestand aus mehreren Wandplatten aus Buntsandstein und Kalkstein Bei einer Sandsteinplatte konnte die Lange auf 1 6 m und die Hohe auf 1 23 m bestimmt werden Da nicht vermerkt wurde wie tief die Platte in den anstehenden Loss Boden eingesenkt worden war ist keine Rekonstruktion der Kammerhohe moglich Das Baumaterial fur die Kammer stammte aus unterschiedlichen Entfernungen Das nachste Vorkommen von Kalkstein liegt nur 100 m vom Standort des Grabes Das nachste Vorkommen von Buntsandstein liegt in 1 3 km Entfernung Bestattungen Bearbeiten Bei der Grabung von 1894 wurden zahlreiche menschliche Knochen gefunden von denen einige Brandspuren aufwiesen Die meisten Knochen sind heute nicht mehr erhalten Im Museumsarchiv befinden sich lediglich einige verbrannte Knochenstuckchen Funde Bearbeiten Aus dem Grab stammen Keramikfunde Gerate aus Feuerstein und Felsgestein Tierknochen und andere Funde Sowohl 1894 als auch bei der 1961 durchgefuhrten Inventarisierung der Funde aus den beiden Nachgrabungen kam es teilweise zu Vermischungen von Fundmaterial aus den Grabern Zuschen I und II Keramik Bearbeiten Zum Grabinventar gehorten Randscherben von zwei steilwandigen Gefassen eine weitere Randscherbe die wohl zu einem bauchigen Gefass gehort und weitere Scherben die sich nicht oder nur unsicher zu Gefassen rekonstruieren lassen darunter moglicherweise zwei Tassen Fast alle Scherben sind unverziert nur eine weist Reste eines Fischgratenmusters auf Zum vermischten Fundmaterial gehoren Scherben eines kleinen Topfes der jungeren Wartbergkultur Scherben eines weiteren Topfes der alteren Wartbergkultur eine Wandscherbe eines grossen dickwandigen Gefasses und weitere nur allgemein als neolithisch oder vorgeschichtlich zu klassifizierende Scherben Feuerstein und Felsgestein Gerate Bearbeiten Sicher Grab II zuordnen lassen sich mehrere Feuersteinklingen verschollen ein Feuersteinbeil verschollen eine Rundnackenaxt aus Amphibolit und ein durchlochter spinnwirtelartiger Stein Nach Irene Kappel stammt auch eine querschneidige Pfeilspitze aus Grab II die Inventarnummer weist sie hingegen Grab I zu Tierknochen Bearbeiten Bei der Grabung von 1894 wurden ein Ruckenwirbel eine Rippe und mehrere Backenzahne vom Rind gefunden Weitere Rinderknochen traten bei den Nachgrabungen zutage Keiner der Knochen ist erhalten Sonstige Funde Bearbeiten Im Grab wurden weiterhin Bruchstucke von Huttenlehm Holzkohle und ein unbearbeitetes Stuck Kieselschiefer gefunden Funde spaterer Zeitstellung Bearbeiten Im Grab wurden auch einige Scherben gefunden die deutlich junger sind als die primare Nutzungsphase der Anlage Eine Randscherbe eines dunnwandigen Gefasses lasst sich nur allgemein als metallzeitlich einordnen ebenso eine Scherbe aus dem vermischten Fundmaterial Eine Scherbe stammt aus der Eisenzeit oder romischen Kaiserzeit eine weitere mit Schlicker uberzogene Scherbe lasst sich in die vorromische Eisenzeit datieren Diese Funde deuten auf eine Storung der Grabanlage wahrend der Eisenzeit oder der romischen Kaiserzeit hin Literatur BearbeitenJohannes Boehlau Felix von Gilsa zu Gilsa Neolithische Denkmaler aus Hessen Zeitschrift des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde N F Supplement Band 12 Doll Kassel 1898 S 13 Irene Kappel Steinkammergraber und Menhire in Nordhessen Fuhrer zur nordhessischen Ur und Fruhgeschichte Band 5 2 Auflage Hessisches Landesmuseum Kassel Kassel 1989 S 24 Fritz Rudolf Herrmann Albrecht Jockenhovel Die Vorgeschichte Hessens Theiss Stuttgart 1990 ISBN 3 8062 0458 6 S 377 Kerstin Schierhold Studien zur Hessisch Westfalischen Megalithik Forschungsstand und perspektiven im europaischen Kontext Munstersche Beitrage zur ur und fruhgeschichtlichen Archaologie Band 6 Leidorf Rahden Westf 2012 ISBN 978 3 89646 284 8 S 303 305 Waldtraut Schrickel Katalog der mitteldeutschen Graber mit westeuropaischen Elementen und der Galeriegraber Westdeutschlands Beitrage zur ur und fruhgeschichtlichen Archaologie des Mittelmeer Kulturraumes Band 5 Habelt Bonn 1966 S 442 443 August Stieren Die vorgeschichtlichen Denkmaler des Kreises Buren In Mitteilungen der Altertumskommission fur Westfalen Band 7 1922 S 27 PDF 28 MB August Stieren Die grossen Steinkisten Westfalens In Westfalen Band 13 1927 S 18 August Stieren Westfalen Neolithikum In Max Ebert Hrsg Reallexikon der Vorgeschichte Band 14 Uckermark Zyprische Schleifennadel DeGruyter Berlin 1929 S 287 Otto Uenze Die ersten Bauern Jungsteinzeit Vorgeschichte von Nordhessen Band 2 Elwert Marburg 1956 S 77 Weblinks BearbeitenThe Megalithic Poral Zuschen 2 VGaleriegraber in HessenCaldener Gruppe Calden I1 Calden IILahn Gruppe Mensfelden Niedertiefenbach Niederzeuzheim Oberzeuzheim I1 Oberzeuzheim II SchadeckMittelhessische Graber Ebsdorf Giessen Kleinlinden2 Lohra Muschenheim Heiliger Stein Zuschener Gruppe Altendorf2 Gleichen Gudensberg Lautariusgrab Zuschen I Zuschen II2 Zuschen III2 Zuschen IV21umgesetzt 2zerstort Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galeriegrab Zuschen II amp oldid 235540709