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Standard Vanguard Standard Sportsman Standard EnsignProduktionszeitraum 1947 1963Klasse MittelklasseKarosserieversionen Limousine Kombi Pick upNachfolgemodell Triumph 2000Der Standard Vanguard ist ein Mittelklasse PKW des ehemaligen britischen Automobilherstellers Standard der von 1947 bis 1963 in drei Baureihen hergestellt wurde Die erste Version des Vanguard wurde im Juli 1947 vorgestellt Er war eine neue Konstruktion ohne Beziehung zu Standards Vorkriegsmodellen Der erste Vanguard galt als eine der stilistisch modernsten britischen PKW seiner Zeit Die deutlich konservativer gestalteten Vanguards der zweiten und dritten Generation hatten einige Unter oder Schwestermodelle Inhaltsverzeichnis 1 Vanguard Phase I 2 Vanguard Phase II 3 Vanguard Phase III 4 Vanguard Six 5 Das Ende 6 Druckgussmodelle 7 Trivia 8 Weblinks 9 Quelle 10 EinzelnachweiseVanguard Phase I Bearbeiten Hauptartikel Standard Vanguard Phase I Vanguard Phase I nbsp Standard Vanguard Phase I 1952 Standard Vanguard Phase I 1952 Produktionszeitraum 1947 1953Karosserieversionen Limousine Kombi Pick upMotoren Ottomotor 2 1 Liter 50 kW Lange 4216 mmBreite 1753 mmHohe 1626 mmRadstand 2388 1 mmLeergewicht 1189 2 kgDie erste Serie des Vanguard die als Phase I bzw nach einer stilistischen Uberarbeitung 1952 als Phase IA bezeichnet wird wurde von 1948 bis 1953 gebaut Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte der in Coventry ansassige Autohersteller Standard eine weit gefacherte Modellpalette die vor allem das Segment der unteren Mittelklasse bediente Nach dem Krieg nahm Standard zunachst die Produktion einiger Vorkriegsmodelle konkret des Standard Eight und Twelve wieder auf 1947 lief die Fertigung der alten Standard Fahrzeuge aus Sie wurden durch den neu konstruierten Vanguard deutsch Vorhut ersetzt dessen Modellbezeichnung auf das britische Schlachtschiff HMS Vanguard Bezug nahm Der Vanguard war der Versuch einer Neuausrichtung der Standard Motor Company Nachdem das Unternehmen bis in die 1930er Jahre hinein vor allem Autos fur kleinere Klassen gebaut hatte besetzte es mit dem Vanguard nunmehr das Segment der Mittelklasse 3 Mit ihm wechselte Standard zur Ein Modell Politik Eine mittelbare Erganzung fand er allerdings in einem Roadster sowie den Limousinen 1800 Town amp Country Renown und Mayflower die unter der seit 1945 zum Konzern gehorenden Marke Triumph angeboten wurden 4 Der Vanguard Phase I hat eine Stahlkarosserie die mit einem separaten Chassis verschraubt ist Ihr Design folgt einem Entwurf des Standard Designers Walter Belgrove der sich unter anderem von der Form eines 1941er Plymouth inspirieren liess Zunachst war der Vanguard nur als vierturige Limousine Saloon mit Buckelheck erhaltlich das im englischen Sprachgebrauch Beetle Back Kaferheck genannt wird im Laufe des Jahres 1948 kamen auch ein vierturiger Kombi sowie ein zweituriger Van mit eigenstandiger Heckpartie hinzu Die Karosserien wurden bei Fisher and Ludlow Limousine bzw bei Mulliners of Birmingham Kombi und Van gebaut Eine stilistische Uberarbeitung im Sommer 1952 betraf die Gestaltung der Frontmaske und brachte ein grosseres Heckfenster Als Antrieb dient ein neu konstruierter Vierzylinderreihenmotor der in abgewandelter Form ausserdem im Traktor Ferguson TE20 zum Einsatz kam Er hat einen Hubraum von 2088 cm Bohrung Hub 85 92 mm ist mit einem Solex Vergaser ausgestattet und leistet 68 bhp 50 kW bei 4200 min 1 Die Kraft wird mit einem vollsynchronisierten Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung auf die Hinterrader ubertragen Ab 1950 war gegen Aufpreis ein Overdrive von Laycock de Normanville erhaltlich Im Sommer 1948 lief in Coventry die Serienfertigung des Vanguard Phase I an Entsprechend der britischen Exportforderung wurde in den ersten zwei Jahren fast die gesamte Produktion exportiert und erst 1950 war der Wagen auf dem heimischen Markt in nennenswerter Zahl verfugbar In einigen Landern wurde der Vanguard unter Verwendung angelieferter Einzelteile von lokalen Werken montiert Dazu gehorten Australien AMI Belgien Imperia und die Schweiz AMAG Einige der Werke bauten neben den regularen Limousinen auch Sonderversionen So entstand in Australien ein zweituriger Pick up im lokalen Sprachgebrauch Ute der auch nach Grossbritannien exportiert wurde und bei Imperia in Belgien ein zweituriges Cabriolet Eine ausserliche Ahnlichkeit des Standard Vanguard Phase I mit dem sowjetischen Personenwagen GAZ M20 Pobeda der ein Jahr vor dem Vanguard erschienen war gab Anlass zu anhaltenden Plagiatsdiskussionen Vanguard Phase II BearbeitenVanguard Phase II nbsp Produktionszeitraum 1953 1956Karosserieversionen Limousine Kombi Pick upMotoren Ottomotor 2 1 Liter 50 kW Dieselmotor 2 1 Liter 44 kW Lange 4267 mmBreite 1753 mmHohe 1626 mmRadstand 2388 5 mmLeergewicht 1232 1359 2 kg Hauptartikel Standard Vanguard Phase II Auf dem Genfer Auto Salon 1953 5 zeigte Standard eine uberarbeitete Version des Vanguard die als Phase II bezeichnet wurde Sie loste im Fruhjahr 1953 den Vanguard Phase I ab Wesentliches Unterscheidungsmerkmal war eine weitgehend neu gestaltete Karosserie der Limousine Anstelle des auf die 1930er Jahre zuruckgehenden Rundhecks hat der Vanguard Phase II ein Stufenheck Der Aufbau hat auf jeder Seite zwei Seitenfenster die C Saule schliesst direkt an die hinteren Turen an Das Volumen des Kofferraums istz um 50 grosser als das des Vorgangers und die Rundumsicht wurde durch ein nochmals vergrossertes Ruckfenster verbessert 3 Neu war auch die Gestaltung der hinteren Radausschnitte die nun teilweise abgedeckt sind Die Karosserie des weiter produzierten Kombi blieb dagegen unverandert Chassis und Fahrwerk des Vanguard Phase II entsprechen weitestgehend dem Vorgangermodell Nur die Kupplungsbetatigung wurde von Seilzug auf Hydraulik umgestellt und die Verdichtung des Ottomotors stieg auf 7 2 1 Die im Vorganger eingebauten Stabilisatoren waren verschwunden Der neue Wagen hatte Reifen der Dimension 6 00 16 die fur eine bessere Strassenlage sorgten Im Februar 1954 stellte Standard als erster britischer Hersteller einen serienmassigen Dieselmotor in einem PKW vor 6 Das Fahrgestell war verstarkt worden um das zusatzliche Gewicht des schwereren Motors aufzunehmen Wie schon der Benzinmotor war auch der 2 092 cm grosse Dieselmotor vom 20C Motor fur den Ferguson Traktor abgeleitet Wahrend die Dieselmaschinen fur die Traktoren auf 2 200 min 1 begrenzt waren und 25 bhp 18 4 kW entwickelten hatten die Motoren fur den Vanguard keinen Drehzahlbegrenzer und leisteten 60 bhp 44 kW bei 3 800 min 1 Ein Vanguard mit Ottomotor ohne den aufpreispflichtigen Overdrive wurde 1953 vom britischen Magazin The Motor getestet und erreichte eine Hochstgeschwindigkeit von 128 7 km h und eine Beschleunigung von 0 100 km h in 19 9 Sekunden Der Benzinverbrauch betrug 12 0 Liter auf 100 km 5 Die Dieselversion erreichte bei einem Test 1954 eine Hochstgeschwindigkeit von 106 5 km h und eine Beschleunigung von 0 100 km h in 31 6 Sekunden Der Dieselverbrauch lag bei 7 53 Litern auf 100 km 7 Der Vanguard Phase II war von Beginn an als blosses Ubergangsmodell gedacht das die Zeit bis zum Erscheinen des neu konstruierten mit einer selbsttragenden Karosserie ausgestatteten Vanguard Phase III uberbrucken sollte Der Phase II wurde nur bis 1956 produziert In dieser Zeit entstanden etwa 81 000 Autos 1973 davon mit Dieselmotor Vanguard Phase III BearbeitenVanguard Phase III nbsp Produktionszeitraum 1955 1961Karosserieversionen Limousine Kombi Pick upMotoren Ottomotor2 15 Liter 55 kW Lange 4369 mmBreite 1715 mmHohe Radstand 2604 8 mmLeergewicht 1130 2 kg Hauptartikel Standard Vanguard Phase III Hauptartikel Standard Sportsman Hauptartikel Standard Ensign Im Herbst 1955 erschien der Standard Vanguard Phase III Er hat anders als seine Vorganger eine selbsttragende Karosserie Ihre kontrovers aufgenommene Form ist ein Entwurf des US amerikanischen Designers Carl Otto der einige Gestaltungsmerkmale alterer Mittelklassemodelle von Studebaker Ford und Plymouth kopierte 9 Die Karosserien folgen der Pontonform Die Limousine hat ein Stufenheck und vier Turen ihre Fahrgastzelle ist trapezformig gestaltet Die Gurtellinie verlauft annahernd waagerecht Die vorderen Kotflugel munden auf jeder Seite in einen Rundscheinwerfer Besonders auffallig ist die Frontpartie bei der eine horizontal angeordnete Strebe die Kuhleroffnung in einen oberen und einen unteren Teil gliedert auf ihr sind zahnartige verchromte Aufsatze angebracht Als Motorisierung dient weiterhin der schon aus dem Vanguard Phase I bekannte Vierzylinder Ottomotor mit 2 1 Liter Hubraum der nun 69 bhp 51 kW leistet Einen Dieselmotor gab es nicht mehr Vorne hatte der Wagen Einzelradaufhangung an Schraubenfedern einen Hilfsrahmen und eine Kugelumlauflenkung Die hintere Starrachse besass halbelliptische Blattfedern Hydraulisch betatigte Trommelbremsen von Lockheed mit 228 mm Die Kraftubertragung ubernimmt weiterhin ein handgeschaltetes Dreiganggetriebe das uber eine Lenkradschaltung bedient wird Vom Vanguard Phase III entstanden bis zum Herbst 1958 insgesamt 37 194 Autos Wahrend die ersten beiden Vanguard Generationen Einheitsmodelle gewesen waren begann Standard kurz nach der Einfuhrung des komplett Vanguard Phase III die Baureihe aufzufachern 1956 erschien zunachst der Standard Sportsman eine leistungsgesteigerte Variante des Vanguard mit einem 90 bhp 67 kW starken Vierzylindermotor und einer stilistisch stark veranderten Frontpartie Das mit 1 203 vergleichsweise teure Auto war ein kommerzieller Misserfolg Bis 1958 setzte Standard nur 901 Sportsmen ab Eine weitere Variante des Vanguard Phase III war der Standard Ensign der ab 1957 mit reduzierter Ausstattung und schwacherer Motorisierung zu einem besonders niedrigen Preis angeboten wurde Bis 1961 baute Standard etwa 19 000 Exemplare des Ensign die vor allem von Flottenbetreibern gekauft wurden Vanguard Six BearbeitenVanguard Six nbsp Produktionszeitraum 1960 1963Karosserieversionen Limousine Kombi Pick upMotoren Ottomotor 2 0 Liter 59 kW Lange 4369 mmBreite 1727 mmHohe 1524 mmRadstand 2591 10 mmLeergewicht 1156 2 kgDie letzten Vanguard hatten Reihensechszylindermotoren wie sie spater auch in den Triumph 2000 eingebaut wurden Die Verdichtung des 1 991 cm Aggregats lag bei 8 0 1 es leistete 80 bhp 59 kW bei 4 500 min 1 10 Von aussen war der einzige Unterschied zum Vanguard Vignale das Typenschild Die Innenausstattung wurde uberarbeitet Vom Vanguard Six wurden 9 953 Stuck gebaut Ein Vanguard Six wurde 1960 von britischen Magazin The Motor getestet Eine Hochstgeschwindigkeit von 140 3 km h und eine Beschleunigung von 0 100 km h in 17 0 s wurden festgestellt Der Benzinverbrauch betrug 11 3 l 100 km und der Testwagenpreis 1 021 einschliesslich 301 Steuern 10 Das Ende BearbeitenDie Modelle Ensign und Vanguard wurden 1963 durch den Triumph 2000 ersetzt Der Markenname Standard verschwand nach 60 Jahren vom britischen Markt Druckgussmodelle BearbeitenDinky Toys stellte ein Modell des Phase I her Corgi Toys hatten in ihrer Modellpalette 1957 bis 1961 ein Modell eines Phase III als Modell Nr 207 enthalten 11 Dazu gab es von 1958 bis 1962 eine Phase III Limousine als Dienstfahrzeug der Royal Air Force als Nr 352 12 Trivia BearbeitenEin blauer Vanguard Kombi der Phase II mit dem Kennzeichen PGT 276 war im August 1966 das meistgesuchte Auto in ganz Grossbritannien Es handelte sich um das Fluchtfahrzeug im Fall des Polizistenmord in der Braybrook Street Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Standard Vanguard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Standard Motor Club englisch Besitzerclub des Standard Vanguard Phase III englisch Quelle BearbeitenMichael Allen British Family Cars of the Fifties Haynes Publishing 1985 ISBN 0 85429 471 6 Einzelnachweise Bearbeiten The Standard Vanguard Road Test The Motor 1949 a b c d David Culshaw Peter Horrobin The Complete Catalogue of British Cars 1895 1975 Veloce Publishing plc Dorchester 1997 ISBN 1 874105 93 6 a b Roger Gloor Alle Autos der 50er Jahre Stuttgart Motorbuch Verlag 2007 ISBN 978 3 613 02808 1 S 327 Graham Robson Richard M Langworth Triumph Cars The Complete Story Veloce Publishing 2018 ISBN 978 1 78711 689 4 a b c The Phase II Standard Vanguard Road Test The Motor 11 Marz 1953 M Sedgwick A Z of Cars 1945 1970 Bay View Books Devon 1986 ISBN 1 870979 39 7 The Standard Diesel Vanguard The Motor 10 November 1954 The Standard Vanguard III The Motor 20 Juni 1956 Heon Stephenson British Car Advertising of the 1960s McFarland Publishers 2015 ISBN 978 1 4766 1130 3 S 119 a b c The Standard Vanguard Six The Motor 7 Dezember 1960 Edward Force Corgi Toys 1991 S 166 Edward Force Corgi Toys 1991 S 174 Automodelle des britischen Herstellers Standard 1903 1919 6 9 5 10 12 12 15 15 16 16 20 18 20 20 24 24 30 25 30 40 501920 1940 8 9 9 5 10 10 12 11 11 6 12 12 6 13 9 14 15 16 18 36 20 Big 9 Big 12 Flying 8 Flying 9 Flying 10 Flying 12 Flying 14 Flying 16 Flying 20 Flying Light 12 Flying Light 20 Little 9 Little 12 V81945 1963 8 10 12 14 Cadet Companion Ensign Ensign DeLuxe Pennant Sportsman Vanguard Phase I Phase IA Phase II Phase III Vanguard Vignale Vanguard JuniorLiefer und Militarfahrzeuge 7 cwt Atlas Atlas Major Beaverette Jeep Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Standard Vanguard amp oldid 231590343