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Der Triumph Mayflower ist eine Limousine der unteren Mittelklasse den die britische Triumph Motor Company von 1949 bis 1953 herstellte Der Mayflower gilt als widerspruchliches Auto das fortschrittliche und ruckwartsgewandte Merkmale in sich vereint Ausserlich fiel er vor allem durch seine aussergewohnliche Karosserie auf Ihr lag der Versuch zugrunde Designmerkmale zeitgenossischer britischer Oberklassefahrzeugen auf kleinere Fahrzeugklassen herunterzubrechen Das Ergebnis wurde und wird weitgehend als misslungen angesehen TriumphTriumph Mayflower 1949 1953 Triumph Mayflower 1949 1953 MayflowerProduktionszeitraum 1949 1953Klasse Untere MittelklasseKarosserieversionen Limousine Cabriolet Pick upMotoren Ottomotor 1 25 Liter 28 kW Lange 3962 mmBreite 1575 mmHohe 1524 1 mmRadstand 2134 mmLeergewicht 889 2 kgNachfolgemodell Standard Eight Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Modellbezeichnung 3 Modellbeschreibung 3 1 Antriebstechnik 3 2 Fahrwerk 3 3 Karosserie 3 4 Fahrleistungen 4 Produktion und Preise 5 Besondere Karosserieversionen 6 Kritiken 7 Druckgussmodelle 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenNachdem die 1884 gegrundete Triumph Motor Company 1939 zahlungsunfahig und aufgelost worden war ubernahm der Grossserienhersteller Standard 1944 deren Namensrechte 1945 wurde die Triumph Motor Company 1945 Ltd als Standard Tochter neu gegrundet Standard nahm die Produktion von Triumph Automobilen 1946 wieder auf ohne dabei allerdings an die Vorkriegsmodelle anzuknupfen Das erste neue Modell war der sportliche Triumph Roadster dem im gleichen Jahr die vierturige Mittelklasselimousine 1800 Town amp Country zur Seite gestellt wurde Die Karosserie des 1800 war im Razor Edge Stil gestaltet Das Razor Edge Design alternativ Sharp Knife Design stammt aus dem Jahr 1935 und geht auf den Londoner Karosseriebauer Freestone amp Webb zuruck 3 Es gehorte seit der zweiten Halfte der 1930er Jahre zu den bevorzugten Formkonzepten britischer Oberklasselimousinen auf Bentley Daimler oder Rolls Royce Fahrgestellen 4 5 Die Idee eine in grosser Serie gefertigte Limousine mit den Designmerkmalen von Oberklasseautos zu gestalten ging auf John Black zuruck den fuhrenden Manager der Triumph Mutter Standard Er plante Triumph als hochwertige Marke zu etablieren und hoffte auf die Ausstrahlungswirkung des Oberklassedesigns 6 Der Triumph 1800 war vornehmlich fur den Export in die USA bestimmt blieb dort aber erfolglos Auf dem heimischen Markt wurde das Auto als Triumph Renown verkauft 1949 fuhrte Triumph die deutlich kleinere Limousine Mayflower ein die sich stilistisch am Designkonzept des grosseren Triumph 1800 orientierte Auch hier erfullte sich die Hoffnung ein erfolgreiches kleines Auto mit Luxusimage zu kreieren nicht der Absatz blieb weit hinter den Erwartungen zuruck Insbesondere der erhoffte Erfolg in den USA wo Standard Triumph ihn als hochwertigen Zweitwagen fur wohlhabende Familien vermarkten wollte blieb vollstandig aus Der nachste kleine Wagen von Standard Triumph der Standard Eight wurde mit sehr einfacher Ausstattung geliefert und war auf eine ganz andere Kaufergruppe zugeschnitten Seit dem Ende der Mayflower Fertigung 1953 gab es in Grossbritannien keinen kleinen Triumph mehr bis zum Erscheinen des Herald 1959 wenn auch in einigen Exportlandern der Standard Eight als Triumph verkauft wurde Modellbezeichnung BearbeitenDer Triumph Mayflower wurde unter der internen Werksbezeichnung T 1200 entwickelt Fur den Verkauf erhielt er die Bezeichnung Mayflower die auf das gleichnamige Segelschiff Bezug nimmt Mit der Mayflower brachen die Pilgervater eng Pilgrim Fathers von denen viele aus Mittelengland stammten 1620 nach Amerika auf Auf dem Verschluss der Kuhleroffnung tragt der Triumph Mayflower eine stilisierte Abbildung des Segelschiffs Modellbeschreibung BearbeitenFur den Mayflower wurden zahlreiche technische Komponenten aus dem Standard Baukasten verwendet individuell war vor allem die Karosserie Antriebstechnik Bearbeiten nbsp Motor des MayflowerDer Triumph Mayflower wird von einem Vierzylinder Reihenmotor angetrieben der in ahnlicher Form bereits vor dem Zweiten Weltkrieg im Standard Flying Ten verwendet worden war Der Hubraum betragt 1 247 cm Bohrung Hub 63 mm 100 mm Er hat einen Leichtmetall Zylinderkopf die Ventile sind seitengesteuert Die Kurbelwelle ist dreifach gelagert Die Gemischaufbereitung ubernimmt ein Solex Fallstromeinfachvergaser Der Motor entwickelt eine Leistung von 38 bhp 28 kW bei 4 200 min 1 Das manuell zu schaltende Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung kam vom Standard Vanguard und ist fur die unmittelbare Nachkriegszeit ungewohnlich voll synchronisiert Fahrwerk Bearbeiten Die Vorderrader sind einzeln an Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern aufgehangt und die angetriebene Hinterachse an halbelliptischen Langsblattfedern ebenfalls wie beim Vanguard Die Vorderachse wurde spater auch beim Triumph TR2 eingesetzt Alle vier Rader waren mit hydraulisch betatigten Lockheed Trommelbremsen vorn Duplex gebremst Karosserie Bearbeiten nbsp HeckpartieDer Triumph Mayflower hat eine selbsttragende Karosserie aus Stahlblech die bei Fischer and Ludlow in Castle Bromwich bei Birmingham gepresst und aufgebaut wurde Das Design im Razor Edge Stil hatten Leslie Moore Chefdesigner von Mulliners of Birmingham und Triumphs Hausdesigner Walter Belgrove entworfen Der Entwurf verbindet klassisches Vorkriegsdesign mit Elementen der Pontonform So verzichtet der Mayfair auf frei stehende Kotflugel Die Oberkante der Kotflugel verlauft vielmehr waagerecht an den Flanken und fallt erst hinter den Turen uber den Hinterradern bogenformig bis zur Stossstange am Wagenheck ab Die hohe aufrecht stehende Kuhlermaske ist dagegen ein Designmerkmal der Vorkriegszeit Der Mayflower hat dunne Fahrzeugsaulen woraus eine uberdurchschnittlich gute Ubersichtlichkeit und Helligkeit im Innenraum resultieren Insbesondere am Kofferraum finden sich Kanten und ausgepragte Winkel Fahrleistungen Bearbeiten 1950 testete das britische Magazin The Motor einen Mayflower es wurde eine Hochstgeschwindigkeit von 101 km h ermittelt und eine Beschleunigung von 0 80 km h in 26 6 s Der Benzinverbrauch betrug 9 98 l 100 km Produktion und Preise BearbeitenStandard Triumph baute zehn Prototypen die 1949 in Grossbritannien vereinzelt aber auch auf dem europaischen Kontinent getestet wurden Der Mayflower wurde im September 1949 auf der Earls Court Motor Show der Offentlichkeit vorgestellt Die Produktion begann noch 1949 die ersten Autos wurden aber erst Mitte 1950 ausgeliefert Der Triumph Mayflower war kein Markterfolg Sein Absatz blieb weit hinter den Erwartungen zuruck Insgesamt baute Triumph von 1949 bis 1953 lediglich 33 990 Autos Das USA Geschaft wo Triumph nach anfanglichen Planungen 100 000 Autos absetzen wollen kam nicht zustande hier wurden nur 510 Autos verkauft 16 000 Mayfair setzte Triumph in Grossbritannien ab die restlichen Autos gingen ganz uberwiegend in Commonwealth Staaten wie Australien und Neuseeland 7 1950 kostete ein Mayflower 505 einschl MwSt 1 Im gleichen Jahr wurde der gleich grosse Morris Minor fur 382 angeboten 8 Besondere Karosserieversionen Bearbeiten nbsp Fur Australien Mayflower Pick upAbgesehen von den Limousinen entstanden ungefahr zehn Cabriolets Daruber hinaus wurden in Australien etwa 150 Pick ups Ute auf Mayflower Basis gebaut Sie wurden als Bausatze CKD nach Australien geliefert und im dortigen Standard Werk in Port Melbourne zusammengesetzt und abgewandelt Zu den Anpassungen gehorten geanderte Seitenbleche und ein mit Holzbrettern verkleideter glatter Boden unter der Ladeflache im Heck 7 Kritiken BearbeitenInsbesondere das polarisierende Design des Mayflower wurde kritisch bewertet Der Aufbau wirke zu gross fur den kurzen Radstand Die Adaption eines Rolls Royce auf die Abmessungen eines MG gleite ins Lacherliche ab 6 Der britische Motorjournalist Giles Chapman zahlte den Mayflower 2011 zu den schlechtesten jemals verkauften Autos Er sei ein Ruderboot das sich fur eine Galeone halt 9 Druckgussmodelle BearbeitenMikansue bot in den 1980er Jahren einen Mayflower an Lansdowne stellte in den letzten Jahren ein Modell her Oxford Diecast produzierte 2008 ein Modell der Grosse 00 Literatur BearbeitenDavid Culshaw Peter Horrobin The Complete Catalogue of British Cars 1895 1975 Veloce Publishing PLC Dorchester 1997 ISBN 1 874105 93 6 Michael Schafer Viel Getose Beschreibung des Triumph Mayflower in Oldtimer Markt Heft 1 2023 S 56 ff Jonathan Wood The British Motor Industry Shire Publications Ltd 2010 ISBN 0 7478 0768 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Triumph Mayflower Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Triumph Mayflower Seiten englisch Herstellerprospekt mit technischen Daten Internetauftritt des Triumph Mayflower ClubEinzelnachweise Bearbeiten a b The Triumph Mayflower The Motor 6 Dezember 1950 Culshaw David amp Horrobin Peter The Complete Catalogue of British Cars 1895 1975 Veloce Publishing plc Dorchester 1997 ISBN 1 874105 93 6 Nick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5 S 114 Nick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5 S 55 Geschichte von Freestone amp Webb auf der Internetseite www coachbuild com abgerufen am 31 Juli 2023 a b Michael Schafer Viel Getose Beschreibung des Triumph Mayflower in Oldtimer Markt Heft 1 2023 S 57 a b Geschichte des Triumph Mayflower auf triumphmayflowerclub com abgerufen am 7 Januar 2023 The Morris Minor tourer The Motor 23 August 1950 Giles Chapman The worst cars ever sold The History Press Stroud 2011 ISBN 978 0 7509 4714 5 S 130 f Automodelle des britischen Herstellers Triumph Die TR Reihe TR1 TR2 TR3 TR4 TR5 TR6 TR7 TR8Die Spitfire Reihe Mark I Mark II Mark III Mark IV Mark 15001923 1940 10 20 13 35 Dolomite Dolomite Straight Eight Fifteen Gloria Scorpion Southern Cross Super 7 Super 8 Super 9 Twelve Twelve Six Vitesse1940 1984 2 5 PI 1300 1500 1800 Town amp Country 2000 2000 TDA 2500 S 2500 TC Acclaim Dolomite GT6 Herald Italia Mayflower Renown Roadster Stag Ten Toledo TR10 TRX VitesseStudien und Prototypen SD2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triumph Mayflower amp oldid 235984500