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TriumphTriumph SD2 PrototypSD2Prasentationsjahr 1974Fahrzeugmesse Klasse MittelklasseKarosseriebauform LimousineMotor Ottomotoren 1 5 2 0 LiterSerienmodell keinesUnter der Werksbezeichnung Triumph SD2 entwickelte der ehemalige britische Automobilhersteller British Leyland Motor Corporation BLMC von 1970 bis 1975 eine Mittelklasselimousine mit Schragheck die die Nachfolge des Triumph Dolomite antreten sollte Zeitweise sollte der SD2 ausserdem die Rolle des kleinen Bruders des Rover SD1 einnehmen Wegen geringer Gewinnaussichten und starker Uberschneidung mit anderen Modellen des Konzerns stellte British Leyland die Entwicklungsarbeiten 1975 ein bevor die Serienfertigung angelaufen war Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 1 1 Unternehmens und modellpolitisches Umfeld 1 2 Nachfolger des Dolomite 1 3 Hauseigene Entwicklung 2 Modellbeschreibung 2 1 Karosserie 2 2 Technik 3 Prognosen zur Produktion 4 Grunde des Scheiterns 4 1 Interne und externe Konkurrenten 4 2 Der Ryder Report 4 3 Alternativen 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenHintergrund BearbeitenUnternehmens und modellpolitisches Umfeld Bearbeiten Die 1886 als Fahr und Motorradhersteller gegrundete Triumph Cycle Company begann 1923 mit der Produktion von Automobilen Nach anfanglichen Schwierigkeiten erwarben die von Donald Healey entwickelten Triumph Modelle in den 1930er Jahren den Ruf besonderer Sportlichkeit der allerdings nichts daran anderte dass die Autosparte des Unternehmens nahezu durchgangig Verluste erwirtschaftete 1939 war Triumph schliesslich insolvent Nach der Zerstorung der Produktionsanlagen im Zweiten Weltkrieg erwarb die Standard Motor Company 1944 die Namensrechte an Triumph und nahm nach Kriegsende die Automobilproduktion unter dieser Marke wieder auf 1960 wurde der Standard Konzern vom Nutzfahrzeughersteller Leyland ubernommen Ab 1967 anderte sich das unternehmenspolitische Umfeld mehrfach Zunachst schloss sich der bislang selbstandige Hersteller Rover dem Leyland Konzern an 1968 fusionierte Leyland dann mit British Motor Holdings zu der nicht nur die Marken Austin und Morris sondern auch der Oberklassehersteller Jaguar gehorte zur British Leyland Motor Corporation BLMC Triumph befand sich daraufhin mit mehreren seiner bisherigen Konkurrenten unter einem Dach Das erforderte eine Neupositionierung der Marke die das BLMC Management in den folgenden Jahren tatsachlich nur ansatzweise erreichte 1 Nachfolger des Dolomite Bearbeiten nbsp Triumph DolomiteAb 1965 bot Triumph in der Mittelklasse die Stufenhecklimousinen 1300 und 1500 an die frontgetrieben waren Nach der Entstehung der BLMC beschloss das Management den Frontantrieb kunftig auf die Marken Austin und Morris zu beschranken wahrend die anderen Marken Fahrzeuge mit Hinterradantrieb anbieten sollten Triumph stellte deshalb den 1300 und den 1500 auf Hinterradantrieb um Die ausserlich weitgehend unveranderten Autos erhielten die Bezeichnung Dolomite Sie waren im Vergleich zu den Austin und Morris Fahrzeugen in einem hoheren Preissegment positioniert lagen aber unterhalb der Rover und Jaguar Modelle Bereits bei der Markteinfuhrung des Dolomite begannen Uberlegungen fur einen Nachfolger dieser Reihe Das neue Modell sollte in der Mittelklasse als hoherwertige Erganzung des Morris Marina und des Austin Allegro antreten und zugleich die Lucke zwischen ihnen und den daruber angesiedelten Rover Fahrzeugen schliessen Hauseigene Entwicklung Bearbeiten Der Auftrag zur Entwicklung des Dolomite Nachfolgers ging an die Ingenieure der hauseigenen Specialist Division SD die zeitgleich das Fliessheckmodell Rover SD1 konzipierte Der potentielle Nachfolger des Dolomite erhielt dort den Entwicklungscode SD2 Die Gesamtleitung des Projekts lag bei Malcolm Harbour technischer Leiter war Charles Spencer Spen King und das Design verantwortete David Bache Die Entwicklungsarbeiten begannen im Jahr 1970 Bis zum Fruhjahr 1974 waren sie weit fortgeschritten BLMC baute mehrere Prototypen Modellbeschreibung BearbeitenKarosserie Bearbeiten nbsp Triumph SD2 potentielle Basisversion In den fruhen Stadien des Entwicklungsprozesses gab es verschiedene Ansatze zum Karosseriedesign Einerseits wurde Rovers Designer David Bache mit der Erstellung eines Entwurfs beauftragt andererseits sollte das italienische Studio Pininfarina einen alternativen Vorschlag erarbeiten Fur beide Entwurfe wurde ein Prototyp gebaut Das BLMC Management hielt einvernehmlich Pininfarinas Arbeit fur eleganter und vorzugswurdig entschied sich aber aus unternehmenspolitischen sowie aus Kostengrunden im September 1973 fur das hauseigene Design Wahrend Pininfarina eine Stufenhecklimousine mit geraden Linien entworfen hatte sah David Bache eine vierturige Schraghecklimousine mit grosser Heckklappe vor Bache folgte konzeptionell dem Rover SD1 dessen Karosserie ebenfalls massgeblich von ihm gestaltet worden war Der SD2 hatte ahnlich wie der grossere Rover eine markante Sicke die uber die gesamte Wagenflanken reichte Im vorderen Bereich fiel sie zur Stossstange hin ab am Heck hingegen stieg sie auf Die Gurtellinie griff diese Formen nicht auf In der C Saule war ein drittes Seitenfenster vorgesehen das in den Basisversionen unverkleidet in der hoherwertigen Version dagegen mit einer Kunststoffabdeckung versehen sein sollte Die hinteren Rader waren teilweise von den Kotflugeln verdeckt Vorn waren Breitbandscheinwerfer mit einer geneigten Oberflache eingebaut Technik Bearbeiten Der SD2 sollte aus wirtschaftlichen Grunden moglichst viele Komponenten anderer Konzernfahrzeuge ubernehmen angedacht waren insbesondere Ubereinstimmungen mit dem neuen Triumph TR7 2 Andererseits ging das Management zeitweise davon aus dass die Bodengruppe des SD2 kunftig auch die Grundlage fur andere Modelle des Konzerns sein konnte etwa fur einen Nachfolger des Morris Marina Im Motorenbereich griff die Special Division auf herkommliche Losungen zuruck Anfangliche Uberlegungen sahen zwar vor neue Vierzylindermotoren zu entwickeln sie sollten von den Sechszylindern des Rover SD1 abgeleitet werden Aus Kostengrunden wurde diese Idee allerdings bereits fruhzeitig aufgegeben Stattdessen kam nur der Einbau bereits existierender Motoren aus dem Leyland Programm in Frage Vorgesehen waren zunachst Hubraume von 1 5 1 7 und 2 0 Litern die grosste Version wahlweise mit Doppelvergasern oder 16 Ventil Kopf Diese Motoren entsprachen den bereits im Dolomite bzw Sprint verwendeten Konstruktionen Fur das Modelljahr 1979 war eine Umstellung auf die Motoren der O Serie vorgesehen die sich zu Beginn der 1970er Jahre noch in der Entwicklung befand sie war allerdings nur mit kostenaufwendigen Anderungen im Motorraum zu erreichen Als sich Ende 1974 die Unwirtschaftlichkeit des SD2 Projekts abzuzeichnen begann reduzierte das Management das Motorenprogramm auf zwei Vierzylinder mit 1 5 und 1 8 Liter Hubraum Die Motoren waren vorn langs eingebaut und trieben die Hinterrader an Auch das Fahrwerk war konventionell Die vorderen Rader waren einzeln aufgehangt und hatten Drehstabfedern Die Hinterachse war starr mit Blattfedern und Wattgestange Vorne war ein Hilfsrahmen montiert der baugleich mit dem des TR7 war Prognosen zur Produktion BearbeitenDie Serienfertigung des SD2 sollte nach unternehmensinternen Planungen im Juni 1977 beginnen BLMC wollte den SD2 auf den britischen Inseln in Kontinentaleuropa mit der Ausnahme Schwedens und auf den meisten Exportmarkten in Ubersee anbieten In Australien Neuseeland und Sudafrika sollte der SD2 dagegen nicht verkauft werden weil die dortigen Niederlassungen eigene vor Ort entwickelte Fahrzeuge im Programm hatten Als europaische Konkurrenten sah BLMC den Alfa Romeo Alfetta Audi 80 die BMW 3er Serie und den Lancia Beta an Der Fertigungsprozess sollte auf mehrere Werke verteilt werden In Liverpool sollte die Rohkarosserie hergestellt werden wahrend die Werke Tile Hill und Canley in Coventry fur die Komplettierung der Autos vorgesehen waren Diese Fabriken hatten eine Kapazitat von annahernd 2000 Fahrzeugen pro Woche Eine Erhohung des Produktionsumfangs ware nicht ohne Auslagerung in andere Werke moglich gewesen In einer Fruhphase der Planungen wurde erwogen die Produktion des Sportwagens Stag zugunsten des SD2 einzustellen Die Prognosen gingen davon aus dass jahrlich etwa 83 000 Fahrzeuge des SD2 produziert und verkauft werden konnten Allein der Absatz in den USA wurde auf etwa 50 000 Fahrzeuge pro Jahr geschatzt Grunde des Scheiterns BearbeitenDer Triumph SD2 ging nicht in die Serienfertigung Ab 1974 gab es innerhalb von BLMC Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Projekts die sich 1975 verscharften Die wirtschaftliche Krise des BLMC Konzerns fuhrte 1975 zur Beendigung der Entwicklung Interne und externe Konkurrenten Bearbeiten Im Fruhjahr 1974 kam eine interne Studie zu dem Ergebnis dass starke Uberschneidungen mit dem ahnlich dimensionierten Volumenmodell Morris Marina zu erwarten seien das ebenfalls Hinterradantrieb hatte Im Sommer 1974 gab Spen King einen Vergleich mit der frontgetriebenen Schraghecklimousine Princess in Auftrag der zu dem Ergebnis kam dass eine hinreichende Abgrenzung zu diesem grosseren und technisch fortschrittlichen Modell gegeben und die Fortfuhrung der SD2 Entwicklung gerechtfertigt sei Dem standen allerdings weitere Vergleichstests aus dem Herbst 1974 entgegen in denen der SD2 dem Audi 80 und dem Opel Ascona gegenubergestellt wurde und jeweils deutlich ins Hintertreffen geriet In der Konsequenz gab es Uberlegungen das Profil des SD2 als Specialist Car zu scharfen und das Auto bei grosstmoglicher Verwendung von Gleichteilen in einem hoherpreisigen Marktsegment in der Nahe des Rover SD1 zu etablieren Der Ryder Report Bearbeiten Diese Bemuhungen konnten den SD2 im Ergebnis allerdings nicht retten Anfang Januar 1975 erschien mit dem sogenannten Ryder Report British Leyland The Next Decade von Don Ryder der Abschlussbericht einer Untersuchungskommission die die Probleme des wirtschaftlich stark angeschlagenen BLMC Konzerns herausarbeiten und Konzepte fur die zukunftige Entwicklung erarbeiten sollte Zu den wesentlichen Empfehlungen des Ryder Reports gehorten die Straffung der sehr breiten Modellpalette und der Abbau von Parallelentwicklungen 3 4 Nach der Veroffentlichung des Ryder Reports verlor der SD2 seinen Ruckhalt in der Unternehmensleitung Die Arbeiten wurden daraufhin im Fruhjahr 1975 eingestellt Alternativen Bearbeiten nbsp Nicht verwirklicht Dolomite Facelift von MichelottiUberlegungen fur ein alternatives Projekt unter der Bezeichnung TM1 das eine vierturige Morris Version und eine funfturige Triumph Variante umfassen sollte fanden ebenfalls ihr Ende 5 British Leyland setzte stattdessen die Produktion des Dolomite in unveranderter Form bis 1980 fort Ein von Giovanni Michelotti erarbeitetes Facelift wurde ebenfalls nicht umgesetzt Auch der Marina erhielt in dieser Zeit keinen Nachfolger An die Stelle des Dolomite trat ab 1981 der Triumph Acclaim der von einer japanischen Honda Limousine abgeleitet war Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Triumph SD2 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Triumph SD2 auf der Internetseite www aronline co ukEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Roy Church The Rise and Decline of British Motor Industry Cambridge University Press 1995 ISBN 0521557704 David Knowles Triumph TR6 The Complete Story The Crowood Press 2016 ISBN 9781785001383 S 278 Der Ryder Report auf der Internetseite www aronline co uk abgerufen am 26 Juli 2018 Als weitere Empfehlung sprach sich Ryder fur staatliche Zuschusse fur das Unternehmen aus Im Gegenzug regte er eine Verstaatlichung an https www aronline co uk concepts concepts and prototypes triumph morris tm1 Geschichte des TM1 auf der Internetseite www aronline co uk abgerufen am 26 Juli 2018 Automodelle des britischen Herstellers Triumph Die TR Reihe TR1 TR2 TR3 TR4 TR5 TR6 TR7 TR8Die Spitfire Reihe Mark I Mark II Mark III Mark IV Mark 15001923 1940 10 20 13 35 Dolomite Dolomite Straight Eight Fifteen Gloria Scorpion Southern Cross Super 7 Super 8 Super 9 Twelve Twelve Six Vitesse1940 1984 2 5 PI 1300 1500 1800 Town amp Country 2000 2000 TDA 2500 S 2500 TC Acclaim Dolomite GT6 Herald Italia Mayflower Renown Roadster Stag Ten Toledo TR10 TRX VitesseStudien und Prototypen SD2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triumph SD2 amp oldid 219198638