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Die Stadt Frankfurt war das erste Dampfschiff auf dem Main und das erste das den Oberrhein bis Basel befuhr Stadt Frankfurt Die Stadt Frankfurt am 28 Juli 1832 in Basel Die Stadt Frankfurt am 28 Juli 1832 in BaselSchiffsdatenFlagge Frankfurt am Main Frankfurt am MainSchiffstyp GlattdeckdampferReederei Dampfschiffahrtsgesellschaft von Rhein und MainBauwerft NSM Werft Nieuw LekkerlandBestellung 1826Stapellauf 1827Indienststellung 8 Marz 1828Verbleib 1840 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 28 5 m Lua Breite 5 7 mTiefgang max 0 48 mVermessung 50 Tonnen Besatzung 10MaschinenanlageMaschine 1 Zyl DampfmaschineMaschinen leistung 52 PS 38 kW Es war nach der Concordia der zweite Seitenraddampfer der Dampfschiffahrtsgesellschaft von Rhein und Main und war mit seinem geringen Tiefgang speziell fur den Verkehr auf dem Untermain zwischen Mainz und Frankfurt am Main gebaut Der Verkehr auf dieser Strecke wurde jedoch schon 1832 wegen verschiedener technischer Probleme und mangelnder Rentabilitat wieder eingestellt Die Preussisch Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft PRDG in Koln ubernahm das Schiff und setzte es nach einem erfolgreichen Umbau auf dem Oberrhein ein Am 28 Juli 1832 erreichte es als erstes Dampfschiff die Stadt Basel Das Schiff wurde 1840 abgewrackt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach den ersten Erfolgen der Nederlandsche Stoomboot Maatschappij die seit 1824 mit dem Dampfschiff De Zeeuw den Rhein befuhr bemuhten sich die Frankfurter Bankiers Simon Moritz von Bethmann und Alexander du Fay die Dampfschifffahrt auch auf dem Main einzufuhren Fur die Freie Stadt Frankfurt war der Handel mit Suddeutschland und dem Elsass aber auch nach Grossbritannien lebenswichtig Gemeinsam mit Geschaftsleuten aus Mainz und Strassburg grundeten sie im Herbst 1825 ein Unternehmen das sich 1826 mit einer badischen Gesellschaft zur Dampfschiffahrtsgesellschaft von Rhein und Main mit Sitz in Mainz zusammenschloss Bethmann gehorte neben Johann Friedrich von Cotta Jean Georges Humann Johann Maria Kertell und Johann Heinrich Mappes zu den ersten Direktoren der Gesellschaft Das Aktienkapital betrug eine Million Gulden von dem die Frankfurter Bankhauser Gebr Bethmann und J Noe du Fay 20 Prozent im Auftrag Frankfurter Aktionare zeichneten Im September 1825 unternahm der Dampfer De Rijn im Auftrag der neuen Gesellschaft eine ausserst erfolgreiche Versuchsfahrt auf dem Rhein von Koln stromaufwarts bis nach Kehl und Strassburg Sein Erbauer Gerhard Moritz Roentgen sollte daher auch das fur den Main vorgesehene Schiff bauen Am 31 August 1826 erteilte der Senat der Freien Stadt Frankfurt die auf sechs Jahre befristete Konzession fur ein auf den Namen Stadt Frankfurt zu taufendes Dampfschiff Das Schiff erhielt einen geeigneten Liegeplatz am Mainkai reserviert Bethmann und du Fay erwarben zudem fur das Dampfschifffahrtsunternehmen ab 1 November 1827 das Monopol fur das tagliche Mainzer Marktschiff Am 1 Mai 1827 nahm die Concordia den Linienverkehr auf dem Rhein zwischen Koln und Mainz auf Am 1 Juli 1827 kam mit der Friedrich Wilhelm ein zweiter Dampfer hinzu der unter der Flagge der Preussisch Rheinischen Dampfschiffahrtsgesellschaft PRDG fuhr Beide Schiffe waren zu gross um den Rhein oberhalb von Mainz oder den Main zu befahren Die fur den Herbst 1827 geplante Ablieferung der Stadt Frankfurt verzogerte sich weil die Bauwerft Schwierigkeiten hatte einen geringen Tiefgang zu gewahrleisten welchen die zunehmende Versandung der Mainmundung und die jahreszeitlich oft geringe Wasserfuhrung des Mains erforderlich machten Erst im Fruhjahr 1828 traf das Schiff in Mainz ein Am 8 Marz 1828 um 18 Uhr erreichte es erstmals seinen Heimathafen Frankfurt Schon nach wenigen Tagen traten Schaden am Dampfkessel und an der Dampfmaschine auf Das Schiff zeigte zudem nicht die erwartete Leistungsfahigkeit Selbst bei gunstigen Stromungsverhaltnissen und unter Zuhilfenahme des Segels erreichte es nur eine geringe Geschwindigkeit Der Betrieb musste fur ein Jahr eingestellt werden um die Stadt Frankfurt auf der Werft von Jacobi Haniel amp Huyssen in Ruhrort umzubauen Von Juli bis September 1829 verkehrte das Schiff wieder auf dem Main bis erneute Maschinenschaden den Abbruch erzwangen 1 Erst am 27 Mai 1830 konnte die Stadt Frankfurt nach dem Einbau eines leistungsfahigeren Dampfkessels ihren Betrieb wieder aufnehmen Endlich erwies sich das Schiff als betriebstauglich Der wirtschaftliche Erfolg blieb jedoch aus da die Stadt Frankfurt hauptsachlich fur den Passagierverkehr eingerichtet war Die kurze Fahrt von Frankfurt nach Mainz brachte keinen Zeitgewinn gegenuber der Postkutsche so dass viele Reisende weiterhin den Landweg nach Mainz bevorzugten und erst dort an Bord eines Schiffes fur die Fahrt zum Niederrhein gingen Der Frachtverkehr blieb hingegen unbedeutend 1828 transportierte die Stadt Frankfurt insgesamt 601 Zentner 1829 7491 Zentner Handelsguter 2 Auch 1830 und 1831 kam kein regelmassiger Linienverkehr zustande zumal sich der fur den Verkehr auf dem Oberrhein vorgesehene Dampfer Ludwig als unbrauchbar herausstellt und die Stadt Frankfurt auch die Route zwischen Mainz und Schrock bei Karlsruhe dem damaligen Endpunkt des Linienverkehrs auf dem Oberrhein zu bedienen hatte 3 Da die Dampfschiffahrtsgesellschaft von Rhein und Main keine Gewinne erzielte und keine Dividende zahlen konnte fusionierte sie im Januar 1832 mit der PRDG in Koln die auch die beiden Schiffe und samtliche ubrigen Aktiva im Tausch gegen 120 000 Taler in Aktien ubernahm Die Ludwig wurde verkauft aber die Stadt Frankfurt blieb unentbehrlich Im Fruhjahr 1832 machte das Niedrigwasser auf dem Mittelrhein zwischen Koln und Mainz den grossen Kolner Dampfern zu schaffen so dass die flachgehende Stadt Frankfurt zwischen Kaub und Mainz aushelfen musste Der unrentable Verkehr von Mainz nach Frankfurt wurde eingestellt zumal die preussische Gesellschaft von der Freien Stadt Frankfurt keine Konzession mehr fur den Mainverkehr erhielt Anfang Juni 1832 ermoglichten die Wasserverhaltnisse den grosseren Schiffen wieder einen regelmassigen Liniendienst zwischen Koln und Mainz so dass die Stadt Frankfurt auf dem Oberrhein zwischen Mainz und Mannheim eingesetzt werden konnte 3 Die PRDG rustete das Schiff nun fur eine Versuchsfahrt auf der gesamten Oberrheinstrecke bis Basel aus Die Leitung der Expedition ubernahm Gerhard Moritz Roentgen An Bord befanden sich neben den am Unternehmen beteiligten Geschaftsleuten auch Mitglieder der Zentralkommission fur die Rheinschiffahrt 4 Am 22 Juli 1832 legte das Schiff in Kehl ab und fuhr stromaufwarts in Richtung Breisach das am 26 Juli erreicht wurde Die Weiterfahrt in Richtung Basel gelang nur weil das Schiff von 16 Personen mit Hilfe starker Ketten uber die Isteiner Schwellen gezogen wurde Am 28 Juli 1832 um 12 Uhr traf die Stadt Frankfurt als erstes Dampfschiff in Basel ein Es legte an der Schifflande an wo es mit Kanonendonner und von hohen Herren der Stadt empfangen wurde 5 Das Schiff blieb noch einige Jahre fur die PRDG in Betrieb 1834 erhielt es auf der Ruhrorter Werft eine neue von Roentgen konstruierte Niederdruck Verbunddampfmaschine die bei 50 Umdrehungen pro Minute eine Leistung von 28 Pferdestarken entwickelte 6 1840 wurde die Stadt Frankfurt abgewrackt Der Dampfschiffsverkehr auf dem Main wurde erst 1841 nach dem Beitritt der Freien Stadt Frankfurt zum Deutschen Zollverein und dem Bau der Taunus Eisenbahn von Frankfurt nach Wiesbaden wieder aufgenommen 7 Literatur BearbeitenHans Otto Schembs Der erste Dampfer auf dem Main aus Hessischer Rundfunk Schulfunk Geschichte Jahrgang 35 September 1980 bis Januar 1981 S 45 48 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 ISBN 3 00 016046 9 Weblinks BearbeitenWeb Archive org Das erste Dampfschiff in Neuenburg am Rhein auf seinem Weg nach Basel Abgerufen am 5 Juli 2022Einzelnachweise Bearbeiten Christian Eckert Rheinschiffahrt im XIX Jahrhundert In Gustav Schmoller Hrsg Staats und socialwissenschaftliche Forschungen Band 18 Nr 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 207 Digitalisat Christian Eckert Rheinschiffahrt im XIX Jahrhundert In Gustav Schmoller Hrsg Staats und socialwissenschaftliche Forschungen Band 18 Nr 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 210 Digitalisat a b Otto Dresemann Aus der Jugendzeit der Rheindampfschiffahrt Kolner Verlagsanstalt und Druckerei Koln 1903 S 74 Digitalisat PDF Otto Dresemann Aus der Jugendzeit der Rheindampfschiffahrt Kolner Verlagsanstalt und Druckerei Koln 1903 S 76 f Digitalisat PDF Eugen A Meier Basler Almanach Ein authentischer Geschichtskalender der Stadt und Landschaft Basel durch die Jahre 237 1914 Band II vom 1 Juli bis 31 Dezember S 48 Buchverlag der Basler Zeitung Basel 1989 ISBN 3 85815 198 X Arnold Woltmann Friedrich Frolich Die Gutehoffnungshutte Oberhausen Zur Erinnerung an das 100jahrige Bestehen 1810 1910 Bagel Dusseldorf 1910 S 44 f Digitalisat Georg Schanz Die Mainschiffahrt im XIX Jahrhundert und ihre kunftige Entwicklung C C Buchner Bamberg 1894 S 179 Digitalisat PDF Schiffe der Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt Aktuelle Flotte Asbach Boppard Godesburg Goethe Jan von Werth Loreley IV Moselprinz Palladium RheinEnergie RheinFantasie RheinGalaxie RheinKrone RheinPoesie StolzenfelsWerkstattschiff JanEhemalige Fahrgastschiffe Berlin Bismarck I Bismarck II BUGA Koblenz 2011 Cecilie Concordia Deutscher Kaiser Drachenfels Friedrich Wilhelm Germania Graf von Paris Grossherzog Leopold von Baden Heinrich Heine Lohengrin Loreley III Mainz Prinz Friedrich von Preussen Rheinpfeil Rudesheim II Rudesheim III Stadt Frankfurt Stadt Mainz Vaterland Victoria Wappen von Koln Wappen von MainzEhemalige Kabinenfahrgastschiffe Austria Britannia Clara Schumann Deutschland Europa France Heinrich Heine Helvetia Italia Nederland Theodor Fontane Wilhelm TellListe der Schiffe der Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt Abgerufen von https de wikipedia org w 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