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Die Cecilie war ein 1909 10 fur die Preussisch Rheinische Dampfschiffahrtgesellschaft in Koln gebauter Seitenraddampfer der von der Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt bis 1974 im Plandienst eingesetzt wurde Obwohl die Reederei das Schiff 1972 73 generalsanierte wurde es nach der Saison 1974 wegen zu hoher Betriebskosten aus wirtschaftlichen Grunden stillgelegt und 1975 ausser Dienst gestellt Die Cecilie wurde 1984 bis auf die Maschinenanlage und die Schaufelrader im niederlandischen Hendrik Ido Ambacht verschrottet Cecilie Die Cecilie auf dem Rhein 1973 Die Cecilie auf dem Rhein 1973 SchiffsdatenFlagge Deutschland Deutschlandandere Schiffsnamen Kronprinzessin CecilieSchiffstyp RaddampferHeimathafen KolnReederei Koln Dusseldorfer Deutsche RheinschiffahrtBauwerft Gebruder Sachsenberg Koln DeutzBaunummer 625Baukosten 351 000 RMBestellung Marz 1909Kiellegung August 1909Indienststellung 5 Mai 1910Ausserdienststellung 1975Verbleib verschrottetSchiffsmasse und BesatzungLange 77 80 m Lua Breite 8 25 muber Radkasten 15 70 mTiefgang max 1 48 mVerdrangung 437 tMaschinenanlageMaschine 2 Zyl VerbundmaschineMaschinen leistung 725 PS 533 kW Propeller 2 Seitenrader 3 66 mTransportkapazitatenTragfahigkeit 260 tdwZugelassene Passagierzahl 1600 Inhaltsverzeichnis 1 Technische Beschreibung 1 1 Rumpf Decks und Ausstattung 1 2 Antrieb und Steuerung 2 Geschichte 2 1 Bau und Inbetriebnahme 2 2 Von 1911 bis 1938 2 3 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit 2 4 1950er Jahre bis zur Ausserdienststellung 2 5 Verwendung nach der Ausserdienststellung 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseTechnische Beschreibung BearbeitenRumpf Decks und Ausstattung Bearbeiten Die Cecilie war ein Einrumpfschiff mit spitz zulaufendem Bug senkrechtem Steven und einem Kreuzerheck Der Rumpf bestand aus vernieteten Stahlplatten auf Spanten Das Schiff verfugte im Ablieferzustand uber zwei feste Decks und ein komplett mit einem Sonnensegel uberdachtes Schutzdeck das im vorderen Bereich mit einer festen mit Fenstern versehenen Verkleidung ausgestattet war Der Rest des Decks war seitlich offen und mit einem Gelander gesichert Spater wurde im vorderen Bereich ein Sonnendeck eingerichtet auch wurde die Verkleidung bis hinter die Radkasten erweitert zusatzlich wurde das Schutzdeck mit einem festen Holzdach versehen Das Hauptdeck war in den ersten Jahren im vorderen Bereich seitlich offen ausgefuhrt Bei einer 1925 ausgefuhrten Modernisierung wurde in diesem Bereich eine feste Verkleidung angebracht Am Heck war ein kleines mit einem Sonnensegel uberdachtes Freideck Der im Heckbereich des Unterdecks liegende Damensalon und der daruberliegende Speisesaal waren im Empirestil nach Planen des Berliner Architekten J G Pfaff eingerichtet worden 1 Antrieb und Steuerung Bearbeiten Die Cecilie wurde von einer schragliegenden Zweizylinder Verbunddampfmaschine mit Schiebersteuerung der Gebruder Sachsenberg Rosslau mit einer Leistung von 725 PS uber zwei mit Schubstangen und Exzenter gesteuerte 3 66 m hohe Schaufelrader mit jeweils acht Schaufeln angetrieben Der benotigte Dampf wurde mit zwei Flammrohr Zylinderkesseln mit jeweils 147 m Heizflache erzeugt Der Dampfdruck lag bei 9 5 kp cm 2 Geschichte BearbeitenBau und Inbetriebnahme Bearbeiten nbsp Die Kronprinzessin Cecilie 1910 Die Preussisch Rheinische Dampfschiffahrtgesellschaft bestellte im Marz 1909 bei der Werft der Gebruder Sachsenberg in Koln Deutz einen luxuriosen Doppeldeck Salondampfer Die Kiellegung des unter der Baunummer 625 gefertigten Schiffs war im August 1909 Die Endausrustung sowie der Aussenanstrich erfolgten im Marz 1910 bei der reedereieigenen Werkstatt im Kolner Rheinauhafen Die Baukosten fur das Schiff lagen bei 351 000 Reichsmark Die Namensgeberin fur das am 5 Mai 1910 in Koln auf den Namen Kronprinzessin Cecilie getaufte Schiff war Cecilie zu Mecklenburg die letzte Kronprinzessin des deutschen Kaiserreichs Die anschliessende Jungfernfahrt mit Ehrengasten und dem Aufsichtsrat der PRDG fuhrte zunachst nach Koblenz und am Folgetag weiter nach Mainz Danach setzte die Betriebsgemeinschaft Koln Dusseldorfer die Cecilie im Plandienst auf der Schnellfahrt zwischen Mainz und Koln ein Das mit Kohle befeuerte Dampfschiff durfte bis zu 2300 Fahrgaste aufnehmen 3 Von 1911 bis 1938 Bearbeiten Anlasslich der Einweihungsfeierlichkeiten zu Eroffnung der Kolner Hohenzollernbrucke am 22 Mai 1911 war die Kronprinzessin Cecilie das Kaiserliche Festschiff Beim abendlichen Feuerwerk wurde sie von 90 Schiffen eskortiert An Bord waren Kaiser Wilhelm II Kaiserin Auguste Viktoria Prinzessin Viktoria Luise und viele andere Ehrengaste Zu Anfang des Ersten Weltkriegs wurde der Dampfer zum Lazarettschiff umgebaut Er konnte bis zu 500 Verwundete aufnehmen die von vier Arzten und 20 Sanitatern betreut wurden An der Westfront verwundete Soldaten wurden von kleineren Schiffen uber die Mosel bis nach Koblenz gebracht Dort wurden sie zur weiteren Versorgung und zum Transport in heimatnahe Orte von der Kronprinzessin Cecilie ubernommen Nach Kriegsende musste das Schiff auf Weisung der Franzosischen Alliierten an den Chef des Feldeisenbahnwesens vermietet werden Die Vaterland wurde der Schiffahrtsgruppe West zugeteilt und bis zum 8 November 1919 bei Bedarf als Truppentransporter eingesetzt Aufgrund eines Eisenbahnerstreiks ubernahm die Koln Dusseldorfer vom 11 Marz bis 17 Dezember 1923 die Postbeforderung auf dem Rhein zwischen Ludwigshafen und Xanten Im vorderen Unterdeck wurde bei den eingesetzten Schiffen ein Briefpostamt eingerichtet der vordere Bereich des Hauptdecks diente als Lagerflache fur Pakete Die Postbeamten wohnten wahrend dieser Zeit auf dem Schiff In den Jahren 1925 und 1933 erhielt das Schiff feste Glasverkleidungen der vorderen Bereiche von Haupt und Oberdeck sowie einen festen Ruderstuhl 3 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Zusammen mit Raddampfer Rudesheim am Anleger Mainz 1973 nbsp Stillgelegt im Niehler Hafen 1978 nbsp Mit dem Raddampfer Mainz 1978 Im ersten Jahr des Zweiten Weltkriegs setzte die Reederei das Schiff weiter im Personenverkehr ein Zum besseren Schutz vor Luftangriffen erhielt die Kronprinzessin Cecilie im Marz 1941 einen blaugrauen Tarnanstrich Ab 1941 transportierte die Koln Dusseldorfer auch Guter mit der Kronprinzessin Cecilie Der Guterverkehr war notwendig geworden um den Status der Kriegswichtigkeit fur die KD aufrechtzuerhalten Nur so wurde sichergestellt dass die Reederei die notwendigen Betriebsmaterialien wie beispielsweise Kohle Schmierstoffe und metallene Ersatzteile zugeteilt bekam Zudem konnte deshalb auch das wehrpflichtige Personal auf den Schiffen verbleiben Am 13 Januar 1945 lag die Kronprinzessin Cecilie zur Beladung an einer Guterumschlagsstelle in Mannheim Gegen 13 30 Uhr wurde der Schiffsrumpf backbord durch umherfliegende Splitter von Sprengbomben aufgerissen Da beim Bau des Schiffs auf Querschotten verzichtet worden war und keine Pumpen zur Verfugung standen lief der Rumpf des Schiffs voll sodass es innerhalb kurzer Zeit sank Im Dezember 1946 erhielt das niederlandische Bergungsunternehmen P H van Wienen den Auftrag das Schiff zu heben Aufgrund einer langen Frostperiode und Niedrigwasser konnte das Wrack erst im November 1947 abgedichtet und gehoben werden Anschliessend liess die Reederei das Schiff nach Dusseldorf uberfuhren wo es rund zwei Jahre ohne weitere Verwendung lag 4 1950er Jahre bis zur Ausserdienststellung Bearbeiten Auf der Kolner Werft von Ewald Berninghaus wurde der Dampfer in den ersten Monaten des Jahres 1950 repariert und modernisiert Das Schiff erhielt dabei einen neuen Bug und die Aufbauten des Oberdecks wurden nach hinten versetzt sodass im vorderen Bereich ein Sonnendeck eingerichtet werden konnte Mit der Wiederinbetriebnahme am 27 Mai 1950 wurde der Schiffsname auf Cecilie gekurzt Die Reederei setzte das Schiff zumeist auf den kurzeren Fahrtstrecken im Ausflugsverkehr ein da es aufgrund seiner kleinen Schaufelrader zu langsam war um den Fahrplan auf der Langstrecke von Koln nach Mainz halten zu konnen 5 Im Fruhjahr 1958 stellte die Reederei die Dampfkessel der Cecilie in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Babcock amp Wilcox auf Schwerolfeuerung um Die zugelassene Fahrgastkapazitat wurde am 16 Mai 1964 auf 1600 reduziert 6 Nach der Saison 1966 legte die Koln Dusseldorfer die Cecilie still und hielt sie als Reserveschiff vor Am 16 Mai 1967 fusionierten die DGMN und die Preussisch Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft zur Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG Der Besitz aller Schiffe der beiden Unternehmen wurde in die neue Gesellschaft ubertragen Vom 29 Mai bis Ende Juli 1967 ubernahm die Cecilie die Fahrten der durch eine Havarie ausgefallenen Goethe Die endgultige Ausmusterung der Cecilie war fur das Saisonende 1968 geplant Nach einem Brand im Kolner Rheinauhafen am 23 Februar 1968 bei dem der Raddampfer Frieden komplett zerstort worden war musste die Reederei diese Planung revidieren und setzte die Cecilie fortan wieder im Plandienst ein Da das alteste im Betrieb befindliche Schiff der Koln Dusseldorfer im Gegensatz zu anderen jungeren Raddampfern nicht sehr storanfallig war wurde es im Winter 1972 1973 nochmals generaluberholt Der Innenraum wurde dabei modernisiert und teilweise mit neuem Mobiliar ausgestattet 7 Bedingt durch die Olkrise im Herbst 1973 und die damit verbundenen immens gestiegenen Kraftstoffpreise entschied die Koln Dusseldorfer ihre Flotte zu verkleinern Aufgrund der hohen Betriebskosten entschied sich die Geschaftsfuhrung die Cecilie auszumustern Nach der Sommersaison 1974 wurde der Seitenraddampfer im Niehler Hafen aufgelegt und 1975 endgultig ausser Dienst gestellt 8 Verwendung nach der Ausserdienststellung Bearbeiten Bis 1983 diente die Cecilie als Ersatzteilspender fur die damals noch im Dienst stehenden Raddampfer Goethe Mainz und Rudesheim Zusatzlich ubernachtete die Besatzung des Tragflugelboots Rheinpfeil bei ihrem taglichen Hafenaufenthalt auf dem Schiff Die Koln Dusseldorfer nutzte das Schiff wahrend dieser Zeit auch als schwimmendes Vorratslager Ende 1983 kaufte der niederlandische Schiffsverwerter Arie Rijsdidijk Boss amp Zoonen das Schiff Er liess es ab dem 8 Dezember von den beiden Schleppern Amice III und Albert R zum Abwracken nach Hendrik Ido Ambacht uberfuhren Die Maschinenanlage die Schaufelrader sowie die dazugehorige Rumpfsektion kaufte ein Berliner Privatsammler der Rest wurde 1984 der Verwertung zugefuhrt Im Jahre 1994 wurde in Norvenich die Projektgruppe Cecilie gegrundet Diese hatte sich zum Ziel gesetzt den Dampfer unter Verwendung der alten Maschinenanlage nach Originalplanen im Vorkriegszustand zu rekonstruieren Die 1995 von der Projektgruppe erworbene Maschine wurde zur Werft Laubegast in Dresden uberfuhrt auf der der Nachbau ausgefuhrt werden sollte Nachdem die Finanzierung nicht sichergestellt werden konnte mussten die Plane verworfen werden Als die Nederlandse Raderstoomboot Maatschappij aus Rotterdam im Jahr 1999 den ehemaligen KD Dampfer Rudesheim fertiggestellt hatte und im Rotterdamer Hafen mit dem Namen De Majesteit betrieb wollte sie zur Flottenvergrosserung den Raddampfer Hansa von dem nur noch der Rumpf erhalten war aufbauen Fur dieses Vorhaben kaufte sie 2000 die in Dresden gelagerte Maschinenanlage der Cecilie auch dieses Projekt wurde nicht verwirklicht 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cecilie Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenGeorg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 ISBN 3 00 016046 9 A F Napp Zinn 100 Jahre Koln Dusseldorfer Rheindampfschiffahrt insbesondere Zerstorung und Wiederaufbau 1939 1953 M DuMont Schauberg Koln 1953 Stephan Nuding 175 Jahre Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG Schardt Oldenburg 2001 ISBN 978 3 8984 1035 9 Einzelnachweise Bearbeiten Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Koln 2004 S 461 und 462 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Koln 2004 S 461 a b Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Koln 2004 S 462 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Koln 2004 S 463 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Koln 2004 S 464 Schiffsuntersuchungskommission Koln Amtliches Schiffsattest vom 16 Mai 1964 Zitiert nach Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 S 465 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Koln 2004 S 465 a b Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Koln 2004 S 466Schiffe der Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt Aktuelle Flotte Asbach Boppard Godesburg Goethe Jan von Werth Loreley IV Moselprinz Palladium RheinEnergie RheinFantasie RheinGalaxie RheinKrone RheinPoesie StolzenfelsWerkstattschiff JanEhemalige Fahrgastschiffe Berlin Bismarck I Bismarck II BUGA Koblenz 2011 Cecilie Concordia Deutscher Kaiser Drachenfels 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