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Als Tarnfarbe wird eine spezielle Farbe eines Lebewesens oder eines Objekts bezeichnet welche im Bereich des sichtbaren Lichtes die Wahrnehmung durch einen Betrachter verringern soll Tarnende Farben und MusterTarnfarben mussen nicht immer eine Deckungsgleichheit mit der Umgebung erreichen sondern sie sollen einen spezifischen Effekt auf den Betrachter haben Beispielhaft sind hier die Streifen des Zebra aufzufuhren Im klassischen Verstandnis handelt es sich jedoch um eine moglichst genaue Anpassung an das umgebende Umfeld wie einer der Gottesanbeterin oder den Streifen oder Punkten im Fell von Raubtieren Die systematische und militarische Verwendung von Tarnfarben in bewaffneten Konflikten der Menschheit ist eine Entwicklung des 20 Jahrhunderts und begann im Ersten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Erster Weltkrieg 2 Zwischenkriegszeit 3 Zweiter Weltkrieg 3 1 Deutsches Reich 4 Kalter Krieg 5 Nach dem Ende des Kalten Krieges 6 Zeitenwende aktuell 7 Siehe auch 8 Literatur 9 EinzelnachweiseErster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Deutsches Tarnfarbenmuster 1918Die rapide technische Entwicklung wahrend des Ersten Weltkrieges fuhrte dazu dass drei militarisch genutzte Technologien alle gegnerischen Kriegsparteien dazu brachten Tarnfarben zu verwenden Dies war zum einen die Weiterentwicklung der Artillerie die Einfuhrung von Maschinengewehren und zum anderen die Neuentwicklung der Luftaufklarung und Fliegerei Die technischen Entwicklungen fuhrten dazu dass die eigenen Truppen nicht mehr durch blosse Truppenmassierung und Vorstoss in der Lage waren weitreichende Frontdurchbruche zu bewirken welche den Gegner zwangen seine eigenen Streitkrafte neu zu formieren und die gefestigten Stellungslinien entlang der gesamten Front aufzugeben Die Kriegsschiffe dieser Epoche wurden nicht mehr in auffalligen Farben wie zuvor beispielsweise bei den deutschen Schiffen ein heller Weiss Ton gestrichen sondern erhielten oberhalb der Rumpflinie einen grauen Farbton welcher das Wasserfahrzeug weniger auffallig machen sollten Speziell in Grossbritannien setzte sich angesichts der Bedrohung durch deutsche U Boote der Trend durch Schiffe mit wilden Mustern zu bemalen welche optische Tauschungen hervorriefen und den Betrachter verwirrten Initiiert wurde dies durch einen britischen Kunstler Norman Wilkinson der zur Royal Navy eingezogen worden war und sich damit auseinandersetzte die optischen Gerate zur Entfernungsmessung so zu tauschen dass ein genaues Zielen unmoglich wurde Hauptartikel Dazzle camouflage Einzelne Soldaten nutzten wahrend des Ersten Weltkrieges die Moglichkeiten zur Tarnung ihres Gerates mit Tarnfarbe wie zum Beispiel ein Anstrich des deutschen Schutzhelms Modell 1916 bei den Sturmtruppen Dies war jedoch keine durchgangig organisierte Praxis Die deutschen Tarnfarben des Ersten Weltkrieges waren Sand Grau Grun und Braun Dabei wurde die Verwendung der letzten drei genannten Farben im Juli 1918 offiziell gemacht Auch der erste deutsche Panzerkampfwagen der A7V wurde mit solchen Farben versehen wobei die Grundierung wohl in einem Sand oder Grau erfolgte und darauf die dunkleren Farben in unregelmassigen Mustern gestrichen wurden 1 Zwischenkriegszeit BearbeitenIn Deutschland war nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kein Geld fur einen Neuanstrich der verbliebenen Waffen des Ersten Weltkrieges vorhanden So wurden die Anstriche bis zur Einfuhrung einer neuen Regelung im Jahr 1922 beibehalten Auch danach wurden die Buntfarbenanstriche des Ersten Weltkriegs auf Gefechtsfahrzeugen beibehalten und neue Fahrzeuge und Gerate erhielten im oberen Bereich Anstriche in Taubengrau und Feldgrau und Fahrwerke und Schmutzfanger wurden in glanzendem Schwarz gestrichen Personenwagen und leichte Lastkraftwagen konnten allerdings auch in kommerziellen Farben Dunkelgrun Dunkelblau und Dunkelgrau oder sogar in glanzend Dunkelbraun beschafft werden 1 Im Jahr 1927 wurde vom Reichsausschuss fur Lieferbedingungen RAL ein erster Farbkatalog von 40 Farben erstellt welcher den Austausch von Kaufern und Verkaufern vereinfachen sollte Auch die in Deutschland verwendeten Tarnfarben sind seitdem als RAL Farben definiert Im Jahr 1935 fuhrte die neue Wehrmacht ein neues Tarnschema fur alle grosseren militarischen Ausrustungsgegenstande und Fahrzeuge ein Die neuen Farben waren 2 3 Dunkelgrau und 1 3 Dunkelbraun in wolkigem Auftrag oder als grosse Flecken Da es gangige Praxis war Gerat und Fahrzeuge im Schatten von Gebauden oder unter Baumen zu parken funktionierte diese Tarnung in dieser Zeit verhaltnismassig gut Auch zeigte sich dass Staub und Schlamm des jeweiligen Einsatzraum auf dem dunklen Fahrzeuganstrich einen grossen Anpassungseffekt an die jeweilige Landschaft bewirkten Fur kleineres Gerat im Feld wie Gasmaskenbehalter Funkgerate Helme wurde nun Feldgrau als Standardfarbe verwendet 2 In der Sowjetunion wurde bis in das Jahr 1938 auf Grossgerat und Fahrzeugen eine Farbe verwendet die als Grun 3B bezeichnet wurde Dabei handelte es sich um einen dunklen olivgrunen Farbton Dieser wurde dann durch einen neuen Farbton Schutzendes Grun 4BO abgelost der bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges die Grundfarbe fur sowjetisches Gerat bleiben sollte Nach den Anweisungen des sowjetischen Oberkommandos war Schutzendes Grun 4BO eine Mischung aus 40 60 Ockergelb 15 20 Chromzink 10 Ultramarine und 10 20 Weiss Faktisch variierte diese Farbe schnell durch unterschiedliche Mischungen und die bekannten Effekte von Klima und Sonneneinstrahlung so dass sowjetisches Gerat je nach Alter und Standort eine breitere Varianz an olivfarbenen Grundfarben aufwies Zweiter Weltkrieg BearbeitenDeutsches Reich Bearbeiten Entsprechend des RAL Farbschema war bei der Wehrmacht zu Beginn des Zweiten Weltkrieges die Grundfarbe des grosseren Gerat der Geschutze und Fahrzeuge mit Dunkelgrau RAL 46 beschrieben Spater anderte sich die Nummer dieser Farbe in RAL 7021 teilweise wird diese Farbe heutzutage als Panzergrau bezeichnet Die zweite Farbe der Vorkriegszeit die teilweise noch auf dem Gerat zu finden war das Dunkelbraun hat die Bezeichnung RAL 8002 Signalbraun Nach einigen Quellen kam bei Manovern gelegentlich ein Dunkelgrun als dritte Farbe zum Einsatz dies ist jedoch nicht uber eine Vorschrift oder Heeresmitteilung abgesichert Per Heeresmitteilung vom 31 Juni 1940 wurde angewiesen dass die Wehrmachtsfahrzeuge und Gerat einfarbig in Dunkelgrau RAL 7021 zu halten sei Das Jahr 1943 brachte eine grosse Anderung die Grundfarbe aller neu produzierten Fahrzeuge wurde nun Dunkelgelb Zur Vereinheitlichung erfolgte die Standardisierung als RAL 7028 Erganzt wurde diese Farbe mit den Farben RAL 6003 Olivgrun und RAL 8017 Schokoladenbraun Vorhandenes Gerat wurde zumeist nicht vollstandig neu getarnt sondern oft wurde auf Dunkelgrau eine erganzende Tarnung mit Dunkelgelb oder Olivgrun aufgebracht Um den Transport der Farben zu erleichtern wurden die Einheiten mit Farbpasten beliefert mit denen die Soldaten das eigene Gerat tarnen konnten Angesichts verschiedener Losungsmittel zum Beispiel Terpentin Benzin oder Diesel und auch verschiedener Auftragsmethoden wie Spruhpistole und Pinsel gab es unterschiedliche Effekte welche die Wirkung der Farbtone verandern konnten Die Luftuberlegenheit der Alliierten fuhrte dazu dass man das Thema Tarnung am 19 August 1944 nochmals aufgriff und die Fertigungsstatten anwies Fahrzeuge auszuliefern die bereits alle drei Standardtarnfarben aufgetragen hatten Insbesondere bei gepanzerten Fahrzeugen wurde die Hinterhalt Tarnung eingefuhrt bei der die beiden dunklen Farben durch Dunkelgelb Flecken aufgelockert und die gelben Farbflachen mit olivgrunen Flecken versehen waren Dies sollte gewahrleisten dass die Fahrzeuge unter Laub schlechter zu entdecken waren Im Herbst 1944 war die Lage verzweifelt und die auf den Fahrzeugen grundsatzlich als Grundierung aufgetragene Rostschutzfarbe im Farbton Rotbraun RAL 8012 wurde zur Grundfarbe der Fahrzeuge bestimmt Die alte Grundfarbe Dunkelgelb wurde dann fur etwa die Halfte des Fahrzeugs verwendet Vermutlich im Wissen darum dass dies keine wirkliche Tarnungslosung darstellte wurde im November 1944 angewiesen Fahrzeuge in Olivgrun RAL 6003 zu grundieren wobei die erganzenden Farben nun Dunkelgelb und Schokoladenbraun waren Ein Sonderfall ist die Farbgebung des Deutschen Afrika Korps DAK Nachdem die sehr spontan entsendeten ersten deutschen Verbande mit Gerat und Fahrzeugen in Dunkelgrau RAL 7021 auf dem afrikanischen Kontinent ankamen und hilfsweise eine Tarnung mit einem Schlamm aus lokalem Staub und Erdmaterial erhielten wurde mit der Heeresmitteilung Nr 281 am 17 Marz 1941 ein Grundanstrich mit der Farbe Gelbbraun RAL 8000 fur Fahrzeuge in Nordafrika festgelegt Fur einen Tarneffekt wurde weiterhin die Farbe Graugrun RAL 7008 als erganzende Farbe eingefuhrt Per 25 Marz 1942 wurde die Tarnung des DAK mit der Heeresmitteilung Nr 315 auf eine Grundierung in Sandbraun RAL 8020 und als Erganzung eine fleckige Tarnung mit RAL 7021 Dunkelgrau geandert Angesichts der Versorgungslage in Nordafrika kamen aber auch durchaus auch erbeutete Farben zum Einsatz nbsp Feldgrau Uniformfarbe der Wehrmacht nbsp Deutsches Sumpfmuster 1943 nbsp Tarnschema fur ZerstorerKalter Krieg BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Abschnitt fehlt noch Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Nach dem Ende des Kalten Krieges Bearbeiten nbsp Beispielhaftes US TarnmusterIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Abschnitt fehlt noch Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Zeitenwende aktuell BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Abschnitt fehlt noch Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Siehe auch BearbeitenSiehe auch Tarnung und TarnmusterLiteratur BearbeitenBruce Culver Panzer Colors en Camouflage of the German Panzer Forces 1939 45 1st Edition Auflage squadron signal publications Inc Carrollton TX 1976 ISBN 0 89747 057 5 Jim Mesko US Armor en Camouflage and Markings WW II 1st Edition Auflage squadron signal publications Inc Carrollton TX 2005 ISBN 0 89747 492 9 Andrew Steven Peter Amodio Waffen SS Uniforms in Colour Photographs en Europa Militaria No 6 1st Edition Auflage Windrow amp Greene London 2005 ISBN 1 872004 61 X Einzelnachweise Bearbeiten a b Culver Panzer Colours 1976 S 9 Culver Panzer Colours 1976 S 10 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tarnfarbe amp oldid 239434127