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Die Bismarck war ein 1913 14 fur die Dampfschiffahrts Gesellschaft fur den Nieder und Mittelrhein DGMN gebauter Seitenraddampfer der von der Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt bis 1974 im Plandienst eingesetzt wurde Sie war das erste Schiff der KD Flotte das nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eingesetzt werden konnte Obwohl die Reederei das Schiff von 1968 bis 1971 in mehreren Etappen generalsanierte wurde es nach der Saison 1974 wegen zu hoher Treibstoffkosten die durch die Olkrise 1973 verursacht worden waren aus wirtschaftlichen Grunden ausser Dienst gestellt Die Bismarck wurde 1977 im niederlandischen Hendrik Ido Ambacht verschrottet Bismarck Die Bismarck auf dem Rhein bei Kaub 1973 Die Bismarck auf dem Rhein bei Kaub 1973 SchiffsdatenFlagge Deutschland DeutschlandSchiffstyp RaddampferHeimathafen DusseldorfReederei Koln Dusseldorfer Deutsche RheinschiffahrtBauwerft Gebruder Sachsenberg Koln DeutzBaunummer 720Baukosten 386 000 RMKiellegung 1913Indienststellung 20 Mai 1914Ausserdienststellung 1974Verbleib verschrottetSchiffsmasse und BesatzungLange 79 20 m Lua Breite 8 25 muber Radkasten 15 70 mTiefgang max 1 35 mMaschinenanlageMaschine 2 Zyl VerbundmaschineMaschinen leistung 720 PS 530 kW Propeller 2 Seitenrader 3 66 mTransportkapazitatenTragfahigkeit 281 tdwZugelassene Passagierzahl 1600 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung Bau und Inbetriebnahme 1 2 Nach dem Ersten bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 1 3 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegsjahre 1 4 Von den 1950er Jahren bis zur Ausserdienststellung 2 Technische Beschreibung 2 1 Rumpf Decks und Ausstattung 2 2 Antrieb und Steuerung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPlanung Bau und Inbetriebnahme Bearbeiten nbsp Die Bismarck im Jahre 1916Da die Rentabilitat des Gutertransportes durch den zunehmenden Eisenbahnverkehr nicht mehr zufriedenstellend war entschloss sich die Betriebsgemeinschaft Koln Dusseldorfer nach dem Bau der Goethe nur noch Schiffe fur den reinen Fahrgasttransport in Auftrag zu geben Die DGMN bestellte 1913 bei der Werft der Gebruder Sachsenberg in Koln Deutz den Salondampfer Bismarck Nachdem der Stapellauf im Marz 1914 stattfand wurden im Folgemonat Probefahrten mit dem unter der Baunummer 720 gefertigten Schiff durchgefuhrt Die Jungfernfahrt am 19 Mai 1914 fuhrte von Konigswinter uber Andernach Koblenz nach Mainz Neben dem Aufsichtsrat waren zahlreiche Ehrengaste sowie die Militarkapelle des 21 Pionier Bataillons an Bord Einen Tag spater setzte die Reederei die Bismarck erstmals im Plandienst von Mainz nach Koln ein Sie war das zweite Schiff der Reederei das nach Bismarck benannt wurde Mit Inbetriebnahme des Schiffs wurde der bisherige Namenstrager in Freiherr von Stein umbenannt Bei Indienststellung war die Bismarck 78 00 m lang und 15 70 m breit Das mit Kohle befeuerte Dampfschiff durfte bis zu 2500 Fahrgaste befordern 1 Nach dem Ersten bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten nbsp Die Bismarck nach der Modernisierung 1936 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Dampfer auf Weisung des franzosischen Alliierten an die Schifffahrtsabteilung des Chefs fur Feldbahnwesen vermietet Er wurde auf Abruf von der Schifffahrtsgruppe West bis August 1919 zumeist fur Truppentransporte eingesetzt Infolge des Eisenbahnerstreiks ubernahm die Koln Dusseldorfer im Bereich der Oberpostdirektion Koln die Brief und Paketbeforderung zwischen Xanten und Ludwigshafen Auf den eingesetzten Schiffen richtete die Post im Unterdeck ein Postamt ein In den 1930er Jahren wurde die Bismarck in mehreren Etappen modernisiert unter anderem erhielt sie dabei bei der Firma Gebruder Schondorff in Dusseldorf eine neue Inneneinrichtung auch wurde ein festes Ruderhaus montiert Zudem erhielt der Dampfer neue Radkasten mit reduzierter Fensteranzahl und weissen Radspiegeln Bis September 1939 setzte die Betriebsgemeinschaft die Bismarck im Schnellfahrdienst zwischen Koln und Mainz ein 2 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegsjahre Bearbeiten nbsp Die Bismarck im Winter 1946 47 als Hotelschiff in Koln nbsp Die Bismarck an der Loreley 1949 nbsp Nach dem Umbau 1960 an der Loreley nbsp Die Bismarck im Jahre 1973 am Anleger Mainz nbsp Heckansicht 1967 Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde sie im Neusser Hafen stillgelegt Dort wurde das Schiff in der Nacht vom 3 auf den 4 Juni 1940 von einem Blindganger getroffen der alle Decks und den Rumpf durchschlug Sie war das erste Schiff der Koln Dusseldorfer das durch Bomben beschadigt worden war Nach der Beseitigung der Schaden in der Kolner Werft Ewald Berninghaus erhielt das Schiff einen blaugrauen Tarnanstrich Von Mai bis Oktober 1942 setzte die Reederei das Schiff im kombinierten Personen und Guterverkehr ein Ab Dezember 1943 vermietete die Koln Dusseldorfer die Bismarck an die IG Farben die sie als Unterkunft fur Zwangsarbeiter in Oberwinter nutzte Ab August 1944 ubernahm die Union Rheinische Braunkohlen Kraftstoff AG das Schiff zur Zwangsarbeiterunterbringung in Urfeld bei Wesseling Durch detonierende Fliegerbomben verursachte Druckdifferenzen beschadigten die Aufbauten des Schiffs am 11 Oktober 1944 so stark dass sie nicht mehr einsatzfahig war Sie wurde am 31 Oktober 1944 im Dusseldorfer Hafen stillgelegt Zum Schutz vor weiteren Luftangriffen wurde das Schiff im Januar 1945 in einen toten Rheinarm bei Bad Honnef Honnefer Loch geschleppt Zum Ende des Zweiten Weltkriegs war das Schiff zwar schwer beschadigt aber schwimmfahig 3 Nach Antrag bei den britischen Alliierten erhielt die Reederei am 30 September 1945 die Genehmigung die Bismarck nach Konigswinter zu schleppen Dort war es moglich das Schiff mit ausgebauten Teilen der vor dem gegenuberliegenden Oberwinter gesunkenen Goethe wieder fahrfahig zu machen Anfang Dezember konnte die Bismarck mit eigener Kraft zur endgultigen Instandsetzung in den Dusseldorfer Hafen fahren Am 24 Juni 1946 wurde die Bismarck wieder im Personenverkehr eingesetzt sie war damit das erste Schiff der Koln Dusseldorfer das nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eingesetzt werden konnte Im Herbst richtete die Reederei mit Materialien die von der Stadtverwaltung Koln zur Verfugung gestellt worden waren auf dem Schiff 40 Schlafplatze ein sodass das Schiff jeweils in den Wintermonaten von 1946 bis 1948 in Koln als Hotelschiff genutzt werden konnte Im Zuge einer Generaluberholung baute die Werft das Schiff im Fruhjahr 1949 wieder zum reinen Passagierschiff um Ab 14 April war die Bismarck wieder im Schnellfahrdienst zwischen Koln und Mainz eingesetzt Sie erhielt eine Zulassung fur 2500 Passagiere 4 Von den 1950er Jahren bis zur Ausserdienststellung Bearbeiten In Zusammenarbeit mit dem Dampfkesselhersteller Babcock amp Wilcox stellte die DGMN die Feuerung der Bismarck im Fruhjahr 1957 von Kohle auf schweres Heizol um gleichzeitig wurde die Fahrgastzulassung auf 1750 reduziert Im Winter 1958 59 erhielt die Bismarck bei der Rheinwerft Mainz Mombach ein um 1 20 m langeres neues Vorschiff mit einem modernen Bug Die Aufbauten des Oberdecks wurden nach hinten versetzt sodass der vordere Bereich als Sonnendeck genutzt werden konnte Zusatzlich wurden feste verglaste Seitenverkleidungen bis hinter die Radkasten installiert Bei der nachsten turnusmassigen amtlichen Untersuchung bei der Schiffsuntersuchungskommission Koln am 3 April 1963 wurde die Fahrgastzulassung auf 1600 reduziert Am 16 Mai 1967 fusionierten die DGMN und die Preussisch Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft zur Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG Der Besitz aller Schiffe der beiden Unternehmen wurde in die neue Gesellschaft ubertragen Die ehemaligen DGMN Schiffe blieben weiterhin mit dem Heimathafen Dusseldorf registriert 5 Im Juni 1968 musste die Bismarck infolge einer grosseren Leckage im rechten Dampfkessel zur Reparatur in die Schiffswerft Christof Ruthof uberfuhrt werden Da am 4 August desselben Jahres ein gleichartiger Defekt auftrat wurde der Dampfer ohne Reparatur im Hafen Koln Niehl aufgelegt Da der Reederei eine Generalsanierung der Maschinen und Kesselanlagen zunachst unwirtschaftlich erschien sollte die Bismarck zum Ende der Saison 1968 endgultig ausser Dienst gestellt werden Da die Flottenstarke der Koln Dusseldorfer fur einen planmassigen Betrieb in der Sommersaison 1969 nicht ausgereicht hatte wurde der Beschluss revidiert Mit der Generalsanierung wurde die Kolner Werft Ewald Berninghaus beauftragt Neben den maroden Dampfkesseln wurden die Maschinenanlagen Schaufelrader und die Ruderanlage saniert zusatzlich wurde eine Modernisierung des Kuchenbereichs und der Toilettenanlagen durchgefuhrt Nachdem die Arbeiten abgeschlossen wurden konnte das Schiff ab dem 30 Juni 1969 wieder eingesetzt werden In den Winterpausen der Folgejahre folgten weitere Modernisierungsmassnahmen der Innenraume Bedingt durch die Olkrise im Herbst 1973 und die damit verbundenen immens gestiegenen Kraftstoffpreise entschied die Koln Dusseldorfer ihre Flotte zu verkleinern Aufgrund der hohen Betriebskosten entschied sich die Reederei die Bismarck auszumustern Nach der Sommersaison 1974 wurde der Seitenraddampfer im Niehler Hafen aufgelegt Nach fast dreijahriger Liegezeit wurde die Bismarck am 18 August 1977 im Seitenkoppelverband vom Schubboot Braunkohle I zum niederlandischen Schiffsverwerter Boss amp Zoonen in Hendrik Ido Ambacht uberfuhrt und dort verschrottet 6 Technische Beschreibung BearbeitenRumpf Decks und Ausstattung Bearbeiten Die Bismarck war ein Einrumpfschiff mit spitz zulaufendem Bug leicht ausgestellten geraden Steven und einem Kreuzerheck Der Rumpf bestand aus vernieteten Stahlplatten auf Spanten Zum Schutz vor unkontrollierbarem Wassereinbruch bei Leckagen waren sechs verschliessbare wasserdichte Querschotten im Schiffsrumpf installiert Seit dem letzten Umbau im Jahre 1959 wurde das Unterdeck fur die Mannschafts und Versorgungsraume genutzt Uber drei Treppen konnte das Personal in das Hauptdeck gelangen Dort war im Bugbereich ein Rauchsalon fur 74 Personen dahinter der Eingangsbereich der mit Tischen und Stuhlen fur 60 Fahrgaste ausgestattet war Die Raumlichkeiten in den Radkasten wurden fur die Kuche die Toilettenanlagen sowie das Schiffsburo genutzt Im Hinterschiff war ein Speisesaal fur 149 Gaste der nach Planen des Immekeppeler Innenarchitekten Hermann Lindner gestaltet wurde Der vordere Bereich des Oberdecks wurde als Sonnendeck genutzt dahinter lag eine Cafeteria fur 104 Fahrgaste Vor einem offenen Schacht in der Schiffsmitte der einen Blick auf die Dampfmaschine ermoglichte war ein Kiosk die Seitenbereiche waren als Veranda angelegt und boten Platz fur 72 Fahrgaste Auf dem seitwarts mit einem Gelander gesicherten Hinterschiff war eine weitere Cafeteria mit 152 Platzen 5 Antrieb und Steuerung Bearbeiten Die Bismarck wurde von einer schragliegenden Zweizylinder Verbunddampfmaschine mit Ventilsteuerung der Gebruder Sachsenberg Rosslau mit einer Leistung von 720 PS uber zwei mit Schubstangen und Exzenter gesteuerte 3 66 m hohe Schaufelrader mit jeweils acht Schaufeln angetrieben Der benotigte Dampf wurde mit zwei Flammrohr Zylinderkesseln mit jeweils 124 5 m Heizflache erzeugt Der Dampfdruck lag bei 9 0 kp cm Seit dem Umbau der Kesselanlage wurde Schwerol als Brennstoff verwendet Die Steuerung des Schiffs erfolgte uber eine dampfbetriebene Rudermaschine mit einem Einflachenruder 7 Literatur BearbeitenGeorg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 ISBN 3 00 016046 9 A F Napp Zinn 100 Jahre Koln Dusseldorfer Rheindampfschiffahrt insbesondere Zerstorung und Wiederaufbau 1939 1953 M DuMont Schauberg Koln 1953 Stephan Nuding 175 Jahre Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG Schardt Oldenburg 2001 ISBN 3 89841 035 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bismarck Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 S 499 und 500 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 S 500 und 501 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 S 501 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 S 502 a b Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 S 503 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 S 504 Georg Fischbach Die Schiffe der Koln Dusseldorfer 1826 2004 Eigenverlag Marienhausen 2004 S 499 Schiffe der Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt Aktuelle Flotte Asbach Boppard Godesburg Goethe Jan von Werth Loreley IV Moselprinz Palladium RheinEnergie RheinFantasie RheinGalaxie RheinKrone RheinPoesie StolzenfelsWerkstattschiff JanEhemalige Fahrgastschiffe Berlin Bismarck I Bismarck II BUGA Koblenz 2011 Cecilie Concordia Deutscher Kaiser Drachenfels Friedrich Wilhelm Germania Graf von Paris Grossherzog Leopold von Baden Heinrich Heine Lohengrin Loreley III Mainz Prinz Friedrich von Preussen Rheinpfeil Rudesheim II Rudesheim III Stadt Frankfurt Stadt Mainz Vaterland Victoria Wappen von Koln Wappen von MainzEhemalige Kabinenfahrgastschiffe Austria Britannia Clara Schumann Deutschland Europa France Heinrich Heine Helvetia Italia Nederland Theodor Fontane Wilhelm TellListe der Schiffe der Koln Dusseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bismarck Schiff 1914 1977 amp oldid 223413559