www.wikidata.de-de.nina.az
Eine Ventilsteuerung oder ein Ventiltrieb ist ein Mechanismus Kurvengetriebe der bei einem Hubkolbenmotor die Ventile und damit den Ladungswechsel durch Offnen und Schliessen der Lufteinlass und Abgasaustrittskanale steuert Steuerung der Ventile mit Nockenwelle schematisch i d R befindet sich zwischen Nocken und Ventil ein Stossel s folgende Bilder Er wird in fast allen Viertaktmotoren verwendet Ausnahmen wie der Schiebermotor sind selten In Zweitaktmotoren dagegen werden uberwiegend keine Ventile benutzt ausser bei grossen Zweitakt Schiffsdieselmotoren die Auslassventile haben In der Regel wird ein Ventil von einer Nockenwelle engl camshaft uber einen Stossel Schlepphebel oder Kipphebel geoffnet Die wenigen Ausnahmen sind Pneumatik Hydraulik oder Magnetventile Geschlossen werden Ventile durch Schraubenfedern selten durch Drehstabfedern Gasfedern oder uber einen Schliessnocken zwangsgesteuert desmodromisch Bei fruhen hochdrehenden Viertaktmotoren wurden bevorzugt Haarnadelfedern eingesetzt da die zu jener Zeit verfugbaren Federstahle die Fertigung zuverlassiger Schraubenfedern nicht erlaubten Haarnadelfedern konnten zur Sicherheit paarweise eingesetzt werden ausserhalb des Zylinderkopfes im kuhlenden Luftstrom untergebracht werden Norton International und Manx und waren im Fall eines Bruchs einfach ohne weitere Montagearbeiten zu tauschen Mit der Etablierung neuerer Stahllegierungen setzten sich aber Schraubenfedern flachendeckend durch Seit den neunziger Jahren werden in hochdrehenden Rennmotoren der Formel 1 pneumatische Schliessmechaniken eingesetzt die eine hohere Eigenfrequenz haben und dadurch schnellere Ventilbewegungen zulassen Diese Federn benotigen eine Luftpumpe oder im Renneinsatz ublich einen fur die Dauer eines Rennens dimensionierten Druckluftvorrat Die Nockenwelle wird von der Kurbelwelle angetrieben bei Viertaktmotoren mit einer Ubersetzung von 2 1 d h die Nockenwelle hat die halbe Drehzahl der Kurbelwelle Im Betrieb werden Ventile wahrend jeder Sekunde mehrmals bei Schiffsdieseln etwa einmal aber bis zu funfzig mal bei Rennmotoren geoffnet und geschlossen also beschleunigt und wieder zum Stillstand gebracht Die Bewegungen der Ventile und des Kolbens im Zylinder mussen genau aufeinander abgestimmt sein Inhaltsverzeichnis 1 Bauarten 1 1 Grundtypen 1 1 1 Schnuffelventil wechselgesteuert 1 1 2 Einlass uber Auslass gegengesteuert IOE 1 1 3 Stehende Ventile SV 1 1 4 Walking Beam 1 1 5 Hangende Ventile OHV 1 1 6 Obenliegende Nockenwelle OHC 1 1 7 Zwei obenliegende Nockenwellen DOHC 1 2 Ventilanordnung 1 2 1 Parallele Ventile 1 2 2 V formige Anordnung 1 2 3 Radiale Anordnung 1 2 4 Gegenuberliegende Ventile T Kopf 1 3 Ventilbetatigung 1 4 Auswahlkriterien 2 Nockenwellen Antrieb 3 Ventil 3 1 Aufgaben Beanspruchungen und Konstruktion 3 2 Ventilbetatigung 3 2 1 Direkte Betatigung 3 2 2 Betatigung uber Hebel 3 3 Ventilspiel 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBauarten BearbeitenWahrend die Ventile uberwiegend einheitlich aufgebaut sind bestehen wesentliche konstruktive Unterschiede der Ventilanordnung der Ventilbetatigung der Nockenwellenanordnung und des Nockenwellenantriebs gangiger Ausfuhrungen Grundtypen Bearbeiten Grundsatzlich unterschieden wird nach der Anordnung der Ventile und Nockenwellen zum Zylinder Gegengesteuerter Motor IOE Stehende Ventile dunkel und Kolben hell der Zylinderkopf ist entfernt hangende Ventile mit Stossstangen und Kipphebel Zwei obenliegende Nockenwellen mit TassenstosselnSchnuffelventil wechselgesteuert Bearbeiten Bei den ersten Motoren wurde nur das Auslassventil gesteuert das Einlassventil wurde automatisch durch den Unterdruck des ansaugenden Kolbens geoffnet Das Schnuffelventil schliesst sich am Ende des Ansaugtakts durch eine Feder das Auslassventil wurde uber einen Stossel von einer Nocke betatigt Motoren mit Schnuffelventilen konnen konstruktionsbedingt nur sehr geringe Drehzahlen erreichen Der Daimler Reitwagen Motor erreichte 700 min und der De Dion Bouton Motor am Ende seiner Entwicklung 1 500 1 800 min Einlass uber Auslass gegengesteuert IOE Bearbeiten Beim Inlet over Exhaust englisch Inlet over Exhaust hangt das Einlassventil im Zylinderkopf und wird uber Stossel Stossstange und Kipphebel von einer untenliegenden Nockenwelle angesteuert das darunter stehend angeordnete Auslassventil uber einen Stossel IOE wird auch als gegen oder wechselgesteuert bezeichnet Fruhe wechselgesteuerte Motoren hatten offenliegende Kipphebel sodass die Schmierung ein Problem sein konnte Mit IOE wird im englischen Sprachraum auch das Schnuffelventil bezeichnet das oberhalb des Auslassventils liegt Stehende Ventile SV Bearbeiten Stehende Ventile sind eine einfache heute fast nur noch bei Kleinmotoren in Stromgeneratoren und Rasenmahern ubliche Bauweise Die Nockenwelle schiebt uber Stossel die neben dem Zylinder stehenden Ventile in den Zylinderkopf hinein auf Die Form des Zylinderkopfs nennt man im angelsachsischen Sprachraum Flathead und sie ist seit 1904 bekannt 1 Der Zylinderkopf ist beim Seitenventiler nur ein einfacher Deckel Der Zylinderblock ist hingegen komplex da er neben der Zylinderbohrung auch die Gaskanale und die Ventilfuhrungen enthalt Bei fruhen Ausfuhrungen hat der Brennraum eine ungunstig grosse Oberflache Die Hohe des Brennraums wird durch den Ventilhub bestimmt die Grundflache durch die Ventildurchmesser hinzu kommt ein Teil der Kolbenflache Dementsprechend ist diese Art der Ventilsteuerung nur fur niedrige Verdichtungsverhaltnisse geeignet Vorteile sind die flache Bauweise des Motors und der einfache Guss des Zylinderkopfes Viele Motoren kommen ohne Olpumpe aus weil alle bewegten Teile vom Olnebel im Kurbelgehause geschmiert werden konnen Eine besondere Form des seitengesteuerten Motors ist der T Kopf Motor bei dem Ein und Auslassventil auf der jeweils gegenuberliegenden Seite angebracht sind Diese Bauart mit zwei untenliegenden Nockenwellen war am Anfang des 20 Jahrhunderts fur leistungsstarke Motoren zum Beispiel Mercedes Laurin amp Klement Stutz American LaFrance verbreitet hat aber heute keine Bedeutung mehr Walking Beam Bearbeiten Bei der Ventilsteuerung mit Walking Beam betatigt die untenliegende Nockenwelle die seitlich im Zylinderkopf liegenden Ventile uber lange Kipphebel 2 Der Brennraum ist quaderformig schmal und hoch oben mit abgerundeten Ecken Diese Ventilsteuerung wurde um 1900 erfunden Am bekanntesten sind die von Fred S und August S Duesenberg entwickelten Boots Flug und Fahrzeugmotoren die zwischen 1910 und 1918 von der Duesenberg Motors Corporation hergestellt wurden PKW Motoren wurden bis 1923 von Rochester Duesenberg und Flugmotoren bis Ende der 1930er Jahre von Lycoming hergestellt Walking Beam ist die englische Bezeichnung fur Balancier Hangende Ventile OHV Bearbeiten Bei der OHV Ventilsteuerung englisch Over Head Valves hangen alle Ventile im Zylinderkopf die Nockenwelle liegt im Kurbelgehause bei V Motoren uber der Kurbelwelle Man spricht auch von untenliegender Nockenwelle Die Ventile werden uber Stossel Stossstangen und Kipphebel betatigt Der Brennraum kann gunstig geformt werden Diese Bauweise war zu Beginn der Massenmotorisierung ublich und ist immer noch verbreitet von Harley Davidson uber VW Kafer bis zur aktuellen Corvette Als einer der ersten OHV Motoren gilt der Pipe Motor von 1905 1 Obenliegende Nockenwelle OHC Bearbeiten Bei der OHC Ventilsteuerung englisch Over Head Camshaft auch SOHC Single Over Head Camshaft liegt die Nockenwelle im Zylinderkopf und wird entweder durch eine Reihe von Zahnradern eine Konigswelle Schubstangen eine Kette oder einen Zahnriemen angetrieben Clement Bayard stellte 1908 eine fruhe OHC Ventilsteuerung an seinem Rennmotor vor 1 Die Ventile werden uber Tassenstossel Kipp oder Schlepphebel betatigt Der rotierende Antrieb zwischen Kurbelwelle und Zylinderkopf vermindert die Tragheit und ermoglicht hohere Drehzahlen Diese Bauweise ist am weitesten verbreitet die Variationen sind vielfaltig CIH Camshaft In Head ist eine OHC Variante bei der sich die Nockenwelle seitlich im Zylinderkopf befindet Kipphebel sind erforderlich Zwei obenliegende Nockenwellen DOHC Bearbeiten Bei Double Overhead Camshaft DOHC sind zwei Nockenwellen im Zylinderkopf von denen eine die Einlassventile und die andere die Auslassventile betatigt Der erste Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen war der Rennmotor von Peugeot aus dem Jahre 1912 3 Die bewegten Massen sind noch geringer und so noch hohere Drehzahlen moglich aber auch weniger Verschleiss bei gunstig geformtem Brennraum und die Platzierung von Zundkerzen ist unproblematisch Beim DOHC Motor werden die Ventile heute mit Tassenstosseln betatigt Moderne Rennmotoren sowie Motorradmotoren sind ausschliesslich mit DOHC Ventiltrieb ausgerustet DOHC bedeutet nicht automatisch vier Ventile je Brennraum grundsatzlich konnen mit der DOHC Ventilsteuerung auch zwei Ventile je Brennraum betatigt werden siehe Kawasaki Z1 Ventilanordnung Bearbeiten Nach Anordnung der Ventile zueinander wird unterschieden zwischen parallel V formig und radial Parallele Ventile Bearbeiten Bei einer obenliegenden Nockenwelle werden die parallel in einer Reihe hangenden Ventile uber Tassenstossel oder Schlepphebel betatigt bei CIH Motoren uber Stossel und Kipphebel bei einer untenliegenden Nockenwelle uber Stossel Stossstangen und Kipphebel V formige Anordnung Bearbeiten Bei dieser Ventilanordnung bilden die in einem Winkel zueinander im Zylinderkopf hangenden Ventile ein V Dies ergibt im Vergleich zu einem Zylinderkopf mit parallel hangenden Ventilen eine gunstigere Brennraumform und es konnen grossere Ventildurchmesser verwendet werden Bei dieser Ventilanordnung liegen in der Regel Ein und Auslass in einem Querstromzylinderkopf gegenuber oder der Einlass ist oben im Winkel des V etwa beim Motor des BMW 328 bei Peugeot oder den Zwolfzylindermotoren von Lamborghini der 1960er Jahre Diese Anordnung kann sowohl fur Zweiventil als auch fur Mehrventil Motoren verwendet werden ein solcher Zylinderkopf wird als Vier oder Funfventiler drei Einlassventile wegen der beiden nebeneinanderliegenden Auslass Kanale bevorzugt mit Flussigkeitskuhlung gebaut da dort lokal eine erhebliche Warmemenge abgefuhrt werden muss Dennoch waren die von Honda und MV Agusta in den 1960er und 1970er Jahren im Motorradrennsport eingesetzten Motoren dieser Bauart durchweg luftgekuhlt und auch zahlreiche Serienmotoren wie die der Suzuki GSX Reihe dieser Zeit haben eine Luftkuhlung Bei zwei obenliegenden Nockenwellen werden die Ventile meist direkt uber Tassenstossel betatigt seltener uber kurze Schlepphebel Bei einer obenliegenden Nockenwelle in der Mitte am einfachsten uber Kipphebel Bei den britischen Herstellern Triumph und Rover wurden die Einlassventile uber Tassenstossel die Auslassventile uber Kipphebel betatigt In den zweiventiligen Versionen des Arese V6 von Alfa Romeo wurden die Einlassventile uber Tassenstossel betatigt die Auslassventile uber horizontale Tassenstossel kurze horizontale Stossstangen und L formige Kipphebel uber den Ventilen Auch bei Motoren mit untenliegenden oder zentral V und Boxermotoren eingebauten Nockenwellen mit Stossstangen nutzte man die Vorteile dieser Ventilanordnung und nahm den komplexeren Ventiltrieb in Kauf Die Boxermotoren von BMW und Citroen haben ahnlich wie die V Motoren der 1950er Jahre von Lancia schrage Kipphebel das heisst Kipphebel mit seitlich versetzten Hebelarmen Die Vs der Ventile und die Kurbelwelle liegen in parallelen Ebenen das heisst die Ein und Auslasse der Zylinder sitzen nicht seitlich sondern vorn und hinten Bei Puch Boxermotoren Peugeot und den Chrysler Hemi Motoren sind die Stossstangen schrag gestellt und treffen in Verlangerung der Zylinderachse auf einander gegenuberliegende Kipphebel Die Ebene der Vs steht senkrecht zur Kurbelwelle Eine ahnliche Anordnung der Kipphebel haben Motoren von Fiat im 1800 und 1500 ff aber das V ist zur Einlassseite gekippt Daher stehen die Stossstangen steil wie bei Motoren mit parallel hangenden Ventilen und so war der Motorblock auch ursprunglich konzipiert Beim BMW 328 werden die Einlasse uber einfache und die Auslasse uber zwei L formige uber liegende Stossstangen verbundene Kipphebel betatigt Auch hier war der Motorblock mit seitlicher Nockenwelle Stosseln und Stossstangen fur einen Zylinderkopf mit Kipphebeln und parallel hangenden Ventilen vorgesehen Der erste Motor mit Ventilen in V Anordnung in einem Auto war 1903 der des Rennwagens Premier Special mit einer konigswellengetriebenen obenliegenden Nockenwelle und Kipphebeln 4 Radiale Anordnung Bearbeiten Bei dieser Ventilanordnung fur einen Vierventil Motor hangen die Ventile der Ein und Auslassseite nicht jeweils parallel nebeneinander sondern die Ventile gleicher Funktion sind untereinander in einem Winkel zueinander angeordnet so dass die Ventilteller keinen dachformigen Brennraum bilden wie bei V formig hangenden Ventilen sondern einen annahernd halbkugelformigen Brennraum Durch die Moglichkeit in diesem Winkel zwischen den Auslass Ventilen einen zusatzlichen Kuhlmittel Kanal anzuordnen ist der Zylinderkopf bei dieser Bauart thermisch hoher belastbar Ausserdem konnen die Ventiloffnungen bei dieser Ventilanordnung grosser sein als bei einem Zylinderkopf mit parallel hangenden Ventilen Die jeweils schrag zueinander hangenden Ventile werden entweder von einer Nockenwelle mit konisch geschliffenen Nocken betatigt oder es wird eine zweigeteilte Nockenwelle mit einem Kegelradsatz in der Mitte verwendet Grand Prix Rennmotorrad BSA 250 Alternativ werden ebenfalls schrag angeordnete Schlepphebel benutzt die direkte Betatigung erfordert jeweils eine Nockenwelle fur Ein und Auslassventile DOHC Bei Ventilbetatigung uber Schlepphebel genugt eine Nockenwelle zum Beispiel Honda Radial Four Valve Combustion Chamber Der Pionier dieser Konstruktion war der britische Motorradhersteller Rudge der bereits in den 1920er Jahren Motoren mit vollradialer alle Ventile stehen radial zum Brennraum und halbradialer parallel hangende Einlassventile radial angeordnete Auslassventile einsetzte deswegen behaupten bose Zungen dass die Abkurzung RFVC bei Honda nicht fur Radial Four Valve Combustion Chamber stehe sondern fur Rudge Four Valve Copy Weitere Beispiele Rolls Royce Condor Honda XR 500 R Honda XL 600 aktuelle Motoren von MV AgustaEine Sonderform dieser Ventilanordnung ist der Radial Diametral Vierventiler von Ludwig Apfelbeck Gegenuberliegende Ventile T Kopf Bearbeiten Arbeitsweise eines Einzylinder Viertaktmotors mit T Kopf Ventilsteuerung Hauptartikel T Kopf Motor Der T Kopf Motor ist eine fruhe Variante des seitengesteuerten Motors bei dem Ein und Auslassventile auf einander gegenuberliegenden Seiten des Zylinders angebracht sind Jede Seite hat in der Regel eine eigene im Kurbelwellengehause untergebrachte Nockenwelle T Kopf Motoren wurden fur hohe Leistungen konstruiert und kamen sowohl im fruhen Sport und Rennwagen u a Mercedes Panhard amp Levassor Hotchkiss Delahaye Chadwick Packard Mercer wie auch in Nutzfahrzeugen zur Anwendung Der Feuerwehrfahrzeughersteller American LaFrance verwendete sie bis 1950 Das Pierce Motorrad von 1907 1913 hatte einen Vierzylinder T Kopf Motor Ventilbetatigung Bearbeiten Ventiltrieb mit Tassenstossel 1 Nocken der Nockenwelle 2 Tassenstossel 3 Ventilfeder 4 Ventilschaft 5 Gaskanal zum Einlass Frischgas oder Auslass Abgas 6 Ventilteller der den Brennraum 7 gegen den Ventilsitzring abdichtet 7 BrennraumNach Art der Ventilsteuerung wird unterschieden Tassenstossel hier betatigt der Nocken einen becherformigen Hohlzylinder der abgesehen von Spielausgleichselementen direkt auf den Ventilschaft druckt Der Abstand zwischen Nocken und Ventil ist bei dieser Bauart am geringsten ausserdem findet keine Kraftumlenkung durch Schlepp oder Kipphebel statt dadurch ist diese Bauart leicht sehr steif und eignet sich damit fur hochste Drehzahlen Diese Betatigungsart bietet auch die geringste Bauhohe der Ventilsteuerung Zu den Moglichkeiten der Ventilspieleinstellung und des automatischen Spielausgleiches siehe unter Tassenstossel Schlepphebel Schwinghebel zwischen Nocken und Ventil befindet sich ein Hebel der in einer eigenen Achse oder einem Kugelbolzen gelagert ist Vorteil Das Ventilspiel lasst sich einfach einstellen Kipphebel Der Kipphebel ist zweiarmig Die Kippachse befindet sich zwischen der Nockenwelle auf der einen Seite und dem Ventil auf der anderen Seite Das Ventilspiel kann uber eine Schraube mit Kontermutter auf der Ventilseite des Kipphebels eingestellt werden oder uber die Lagerung des Kipphebels eingestellt indem der Drehpunkt also die Kippachse verschoben oder mit einem Exzenter verdreht wird Ausser dem Ventilspiel verandert sich auch die Lange des Hebelarms wodurch der Ventilhub etwas verandert wird Hebelgesetz Opel CIH Motoren und CVH Motoren von Ford sind mit einem hydraulischen Stossel zwischen Nocken und Kipphebel zum Ventilspielausgleich ausgestattet Im Normalfall betatigt die Nockenwelle einen starren Stossel und das Ventilspiel wird uber eine Schraube am Kipphebel eingestellt Auch V formig hangende Ventile konnen mit nur einer Nockenwelle gesteuert werden in der Regel sind dann die Kipphebel gegenuberliegend angeordnet und nicht auf einer gemeinsamen Achse gelagert Ausnahme PRV und Douvrin Motor Die Desmodromik die zum Beispiel bei Ducati Motorradern eingesetzt wird ist eine Zwangssteuerung ohne Ventilfedern Stattdessen werden die uber Schlepphebel geoffneten Ventile uber einen zusatzlichen Schliessnocken der Nockenwelle und einen Schliesshebel geschlossen Diese Bauart ist besonders leichtgangig da von der Nockenwelle keine zusatzliche Federkraft zu uberwinden ist Das System ist so fur hohe Drehzahlen geeignet Das Ventilspiel muss jedoch fur das Offnen und das Schliessen separat eingestellt werden Neuere Konstruktionen haben einen doppelten hydraulischen Ventilspielausgleich Eine schwache zusatzliche Ventilfeder zum Schliessen erlaubt ein Starten des Motors ohne sie ware bei kaltem Motor keine Kompression moglich Bei formschlussiger desmodromischer Ventilbetatigung dient derselbe Nocken Doppelkonturnocken zum Offnen und Schliessen Variable Ventilsteuerung Inzwischen gibt es Konstruktionen mit denen Ventilhub und Offnungsdauer im Betrieb verandert werden kann Motoren mit variabler Ventilsteuerung brauchen im normalen Betrieb keine Drosselklappe und haben einen hoheren Wirkungsgrad Bei der Valvetronic des Herstellers BMW wirkt der Nocken uber einen Zwischenhebel mit veranderlichen Hebelarmen auf den Schlepphebel des Ventils Beim Multiair System von Fiat und Schaeffler sitzt zwischen Nocken und Ventil ein hydraulisches System mit dem Ventilhub und Offnungsdauer verringert werden konnen Auswahlkriterien Bearbeiten Die Auswahl des Ventiltriebes seitens des Konstrukteurs hangt von verschiedenen Kriterien ab Anzahl der zu betatigenden Ventile Will man einen Vierventil Motor mit nur einer Nockenwelle ausrusten so konnen nicht alle Ventile direkt uber Tassenstossel betatigt werden daher werden oft zwei Nockenwellen eingesetzt Sinngemass gilt das auch fur Funfventiler mit zwei Nockenwellen Position der Zundkerzen und Einspritzdusen im Zylinderkopf Maximale Drehzahl des Motors etwa 65 150 min bei Schiffsdieseln Langsamlaufer etwa 3500 min bei Lkw Dieseln etwa 6000 8000 min bei Pkw Ottomotoren bis 17 000 min bei Motorradmotoren bis 20 000 min bei Formel 1 und Viertakt Motorrad Rennmotoren Nockenwellen Antrieb BearbeitenFur die Ubertragung der Rotationsbewegung von der Kurbelwelle zur obenliegenden Nockenwelle gibt es verschiedene Moglichkeiten Weit verbreitet sind Steuerkette oder ZahnriemenAndere Moglichkeiten sind Stirnrader oder vor allem bei alteren Motorradern die Konigswelle sowie sehr selten der Antrieb mit einem Paar von Schubstangen Bei dieser Antriebsart ist vorausgesetzt dass die Nockenwelle parallel zur Kurbelwelle angeordnet ist was die vorherrschende Bauweise ist Prinzipbedingt dreht die Nockenwelle eines Viertaktmotors stets mit der halben Kurbelwellendrehzahl abgesehen von Viertakt Sternmotoren Naheres siehe dort Um den Verbrauch zu senken setzen die Automobilhersteller zunehmend auf Nockenwellenverstellung Hier werden drehzahlabhangig durch Verstellen der Nockenwelle die Steuerzeiten der Einlassventile geandert teils auch der Auslassventile Damit lassen sich die Fullung des Zylinders und damit der Wirkungsgrad des Motors in einem breiteren Drehzahlbereich verbessern Wenn auch der Ventilhub an die Motorlast angepasst werden kann wird die Drosselklappe uberflussig so bei der Valvetronic von BMW oder MultiAir von FIAT Bei Sternmotoren werden wegen der abweichenden Form die Steuerwellen als Nockentrommel Nockenring oder Nockenscheibe bezeichnet Sie laufen meist koaxial mit der Kurbelwelle so dass als Antrieb nur Zahnrader in Betracht kommen Ublicherweise sind die Nocken auf einer Nockenwelle so angeordnet dass sich der Stossel radial zur rotierenden Welle bewegt dabei verlaufen die Nockenkonturen meist parallel zur Welle der Stossel steht senkrecht zu ihr Von Ludwig Apfelbeck sind jedoch auch Motoren mit angeschragten Nocken konstruiert worden bei denen die Stossel andere Winkel zur Nockenwelle einnehmen konnen In einigen Sport Motorrad Motoren werden wiederum konisch geschliffene Nocken eingesetzt Selten sind Konstruktionen mit axialer Ventilsteuerungsbewegung in Richtung der Nockenwellen so bei einigen der britischen Chater Lea Motorrader und bei Konstruktionen von Richard Kuchen Die Nocken betatigen dabei drehbar gelagerte Hebel Grundsatzlich ist zur Ventilsteuerung keine rotierende Nockenwelle notwendig die zeitgesteuerte Betatigung von Stosseln ist auch mit Nockenwellen die nur um weniger als eine volle Umdrehung hin und zuruck drehen oder mit translatorisch bewegten Nockenbahnen moglich Eine solche Bauweise wurde aber in der Serie noch nicht verwendet Ventile konnen weiterhin auch mit Hydraulik Pneumatik oder elektromagnetisch bedient werden Hochdrehende Rennmotoren der Formel 1 setzen auf eine mechanische Betatigung uber Stossel in Kombination mit einer pneumatischen Schliessvorrichtung die wegen ihrer hohen Eigenfrequenz sehr hohe Drehzahlen erlaubt Die von der schwedischen Automanufaktur Koenigsegg eingesetzte Free Valve Technik steuert die Ventile durch pneumatisch hydraulisch elektrische Aktuatoren 5 Durch den Verzicht auf Nockenwelle und Zahnriemen entsteht weniger Reibung was bei geringerem Verbrauch eine hohere Leistung des Motors ermoglicht Zwei obenliegende Nockenwellen angetrieben durch eine Steuerkette Zwei obenliegende Nockenwellen angetrieben durch einen Zahnriemen Nockenwellenantrieb durch Stirnrader Nockenwellenantrieb durch Konigswelle Nockenwellenantrieb durch Schubstangen Nockenwellenantrieb durch NockentrommelVentil Bearbeiten Auslassventil rechts der Ventilteller links die Ringnut zum Verkeilen des FedertellersZur Steuerung des Ladungswechsels im Verbrennungsmotor werden bei Viertaktmotoren fast ausschliesslich und bei Zweitaktmotoren teilweise Tellerhubventile verwendet Das Ventil besteht aus dem Ventilteller der den Ein oder Auslass Kanal im geschlossenen Zustand gegen den passend geschliffenen oder gedrehten Ventilsitz im Zylinderkopf abdichtet Der Ventilteller geht parabelformig in den Ventilschaft uber um den vorbeistromenden Gasen moglichst geringen Widerstand zu bieten Der Ventilschaft ist ein langer dunner Zylinder der fest mit dem Teller verbunden ist Ventilschaft und teller sind meist aus Kostengrunden getrennt gefertigte Bauteile die anschliessend im Reibschweissverfahren miteinander verbunden werden Bei hochbelasteten Motoren entsteht dadurch an der Verbindungsstelle eine Defektquelle die durch abreissende Ventilteller zu schweren Motorschaden fuhren kann Diese werden heute in Rennmotoren durch einteilig gefertigte Ventile aus hochwarmefesten Stahlen beispielsweise Nimonic vermieden Aufgaben Beanspruchungen und Konstruktion Bearbeiten Ventile sind thermisch und mechanisch hoch beanspruchte Bauteile die zusatzlich noch korrosiven Einflussen ausgesetzt sind Die mechanischen Beanspruchungen entstehen infolge Durchbiegung des Ventiltellers unter Zunddruck durch hartes Aufsetzen beim Schliessen Stoss und durch Massenkrafte infolge hoher Beschleunigungen Durch entsprechende Starke und Formgebung des Tellers sind diese Spannungen beeinflussbar Vom Verbrennungsraum her nehmen die Ventile mit grosser Oberflache Warme auf Das Auslassventil wird wahrend des Offnens auch durch die ausstromenden heissen Abgase auf der Oberseite erhitzt Im Ventil fliesst die Warme vor allem zum Ventilsitz ein kleinerer Teil uber den Schaft zur Ventilfuhrung Einlassventile erreichen Temperaturen von 300 C bis 500 C Auslassventile 600 C bis 800 C 6 Wenn die Dichtung am Ventilsitz wahrend der Verbrennungsphase nicht einwandfrei ist entstehen ortliche Uberhitzungen und Anschmelzungen die zum Versagen des Ventils fuhren Um die Warmeleitung durch den Schaft zu verbessern wird dieser fur besonders hohe Anforderungen hohl ausgefuhrt und mit Natrium gefullt Natriumkuhlung Die Bewegungen des bei Temperaturen uber 97 5 C flussigen Natriums verstarken den Warmetransport So konnen die Ventiltemperaturen um bis zu 100 C abgesenkt werden Die Flussigkeit im Innern des Ventils fuhrt ausserdem zu einer Schwingungsdampfung Der hohle Ventilschaft natriumgefullter Ventile ist bei extremer Belastung eine Schwachstelle dieser Konstruktionen Die heute verfugbaren thermisch hochbelastbaren Stahle machen es moglich vom Einsatz einer Natriumfullung abzusehen und einteilige Ventile ohne Sollbruchstelle zu verwenden Zur Verminderung des Verschleisses kann der Sitz durch Aufschweissen von Stellit einer speziellen Hartmetalllegierung gepanzert sein Der Werkstoff des Ventils muss hohe Warmfestigkeit und Zunderbestandigkeit haben Dafur wurden besondere RSH Stahle entwickelt Eine typische Bezeichnung ist X15NiCr25 20 Werkstoff Nr 1 4841 7 oder Werkstoff Nr 1 4541 X6CrNiTi18 10 Neben Stahl werden bei hochdrehenden Motoren teils leichtere Titan Legierungen eingesetzt Mario Illien setzte in den Ilmor Motoren die er fur die Formel 1 Fahrzeuge von Mercedes entwickelte erstmals Beryllium als Legierungszusatz in Ventilwerkstoffen ein Ventilwerkstoffe im Vergleich Werkstoff Dichte g cm Schmelzpunkt C Warmeleitfahigkeit W m K MohsharteVentilstahl RSH Stahl 7 80 1538 14 5 4 0Titan 4 50 1668 22 6 0Beryllium Legierungszusatz 1 84 1287 190 5 5Wolfram Legierungszusatz 19 30 3422 170 7 5Aus Verschleissgrunden werden in die Zylinderkopfe oft Ventilsitzringe eingebaut Im Zuge der technischen Weiterentwicklung werden an diese stetig wachsende Anspruche bezuglich der Bauart des Materials der Prazision und der Leistungsstabilitat gestellt Unter anderem die Ventilsitzringe im Ein und Auslassbereich fur Grossdieselmotoren Antriebsaggregate fur Schiffe und stationare Stromgeneratoren werden im Schleudergussverfahren hergestellt Die dafur verwendeten Werkstoffe Nickel Basis Legierungen warmfeste ferritische Stahle sowie anwendungsspezifische Werkstoffe bieten nicht nur eine gute Temperaturbestandigkeit bis 400 C sondern auch eine hohe Verschleiss und Korrosionsbestandigkeit beim Einsatz von unterschiedlichen Brennstoffen wie Schwerol Diesel schwefelfreie Treibstoffe und Gas Bei Leichtmetallzylinderkopfen muss in jedem Fall ein Sitzring vorgesehen werden legierter Schleuderguss in Sonderfallen auch Gusseisen mit einem Warmeausdehnungskoeffizienten in der Hohe von Leichtmetall Bei hochbeanspruchten Motoren werden insbesondere fur die Auslassventile Sitzringe aus legiertem Schleuderguss auch bei Grauguss Zylinderkopfen verwendet Die Ventilsitzringe werden eingepresst oder eingeschrumpft Durch die Kombination geeigneter Werkstoffe wird eine Kontaktverschweissung zwischen Ventilteller und Ventilsitzring vermieden und somit Fressschaden vorgebeugt Zunachst wurden Ventilsitzringe nur in Gasmotoren und Motoren mit Aluminiumzylinderkopf verwendet da sich bei Ottomotoren durch das bis in die 1980er Jahre ausschliesslich verwendete verbleite Benzin eine Schutzschicht zwischen Ventilteller und Zylinderkopf bildete und so die Kontaktverschweissung verhinderte Bei Dieselmotoren ubernimmt der Russ diese Aufgabe Festbrennen von Ventiltellern in ihren Sitzen wird auch durch Verdrehvorrichtungen vorgebeugt Der Teller des Einlassventils hat meist einen grosseren Durchmesser als der des Auslassventils da auf diese Weise die Leistungsausbeute bei gegebenem Brennraumdurchmesser am hochsten ist Der Schaft wiederum ist beim Auslassventil dicker um den Warmetransport zu fordern Die Warme wird weiter an die Ventilfuhrung und von dort an den Zylinderkopf abgegeben der meist durch Kuhlwasser selten durch Luft gekuhlt wird Ventilbetatigung Bearbeiten Direkte Betatigung Bearbeiten Bei der direkten Betatigung wird das Ventil direkt durch die obenliegende Nockenwelle geoffnet geschlossen wird es von der Ventilfeder Deren Kraft wird ubertragen uber den Federteller der von zwei Ventilkeilen gehalten wird die in eine Ringnut am oberen Ventilschaft eingreifen Zwischen Nocken und Ventilschaft ist als Ubertragungsglied ein Tassenstossel angeordnet auf dem der Nocken wahrend der Betatigung gleitet Der Stossel muss die entstehenden Querkrafte vom Ventilschaft fernhalten Der Stosseldurchmesser ist durch die maximale Stosselgeschwindigkeit festgelegt die Nockenbreite wird durch die Flachenpressung zwischen Nockenwelle und Stossel bestimmt Da Nocken und Stossel unter hoher Flachenpressung aufeinander gleiten mussen ist die Werkstoffpaarung wichtig Geharteter Stahl und Grauguss sind gut geeignet Zur Vermeidung ungleichmassigen Verschleisses lasst man den Stossel oft um seine Achse drehen Dazu wird er seitlich gegen die Nockenmitte um 1 bis 4 mm versetzt Neben starren Stosseln bei denen das Ventilspiel durch Einlage von Plattchen unterschiedlicher Dicke 1 10 mm Abstufung oder Anderungen an Ventil bzw Ventilsitz eingestellt werden kann gibt es auch Stossel mit automatischer Spielnachstellung sogenannte Hydrostossel Betatigung uber Hebel Bearbeiten Kipphebel eines Kraftfahrzeugmotors rechts das Gewinde der EinstellschraubeKipphebel sind ein Relikt der Motoren mit untenliegender Nockenwelle hier wurden sie von Stossstangen als Ubertragungsglied angetrieben Bei obenliegender Nockenwelle werden sie verwendet wenn die Ventile im Brennraum V formig angeordnet sind Im Zuge der heute aktuellen Massnahmen zur Verbesserung des mechanischen Wirkungsgrades werden auch bei DOHC Motoren haufig wieder Schlepphebel eingesetzt bei denen die Nockenwelle auf einer Rolle ablauft Dadurch wird die Reibung gegenuber dem Einsatz von Tassenstosseln deutlich verringert Am Drehpunkt des Kipphebels ergibt sich eine hohe Auflagekraft so dass die Lagerung besonders steif ausgelegt werden muss Fur das Kipphebelverhaltnis i l2 l1 werden im Allgemeinen Werte zwischen 1 und 1 3 angestrebt als Kompromiss zwischen niedriger Flachenpressung am Stossel geringer bewegter Masse und hoher Steifigkeit Die Kraft des Kipphebels soll moglichst axial auf den Ventilschaft ubertragen werden um eine Seitenkraft auf den Ventilschaft zu vermeiden Kipphebel werden meist gegossen oder geschmiedet Billige Varianten bestehen aus tiefgezogenem Blech diese sind jedoch weniger steif Vorteilhaft ist eine Einstellung des Ventilspiels an der ruhenden Hebellagerung jedoch sitzt die Einstellschraube bei geschmiedeten Hebeln normalerweise gegenuber wodurch die bewegte Masse des Ventiltriebs zunimmt Schlepphebel oder Schwinghebel sind wesentlich weniger beansprucht als Kipphebel Anderungen im Auflagerpunkt haben geringeren Einfluss auf die Kinematik Beim Schlepphebel ist der Einbau eines hydraulischen Ventilspielausgleichs in die Hebellagerung eine sehr geschickte konstruktive Losung die wenig Platz beansprucht die Gesamtelastizitat nur wenig andert und daher gegenuber anderen Losungen oft bevorzugt wird Ventilspiel Bearbeiten Im Betrieb erwarmtes Metall dehnt sich aus so dass das Ventil langer wird Dadurch kann es vorkommen dass es nicht mehr vollstandig schliesst Auch wenn der Ventilsitz schneller verschleisst als der Nocken kann das Ventil nicht mehr vollstandig schliessen Dann droht das Verbrennen des Ventilsitzes und des Ventiltellers da die heissen Verbrennungsgase am nicht ganz geschlossenen Ventil vorbeistromen und es kaum noch Warme an den Zylinderkopf ableiten kann Wegen der durchstromenden Gase tritt zudem ein Leistungsverlust auf da der Teil der Verbrennungsgase der am Ventil vorbei entweicht seine Energie nicht an den Kolben abgibt Um ein sicheres Schliessen des Ventils unter allen Betriebsbedingungen sicherzustellen wird ein Ventilspiel vorgesehen ein kleiner Abstand irgendwo im Ventiltrieb Dieser Abstand verringert sich mit Erreichen der Betriebstemperatur darf aber nicht Null werden Zu grosses Spiel bewirkt wiederum Leistungsverlust starke Gerauschentwicklung und erhohten Verschleiss des Ventiltriebs Die Hersteller geben daher einen Bereich fur das Ventilspiel an in der Grossenordnung einiger Hundertstel bis Zehntelmillimeter meist bezogen auf den kalten Motor Das Ventilspiel soll in regelmassigen Wartungsintervallen nach Kilometerleistung teils auch Betriebsstunden kontrolliert und ggf nachgestellt werden falls der Motor keinen automatischen Ventilspiel Ausgleich hat Das Spiel wird meist mit Fuhlerblattlehren gemessen und dann je nach Bauart unterschiedlich eingestellt Bei Kipphebeln die von Stossstangen betatigt werden befindet sich in den Hebeln haufig eine gekonterte Schraube an der die Einstellung vorgenommen werden kann Bei anderen Konstruktionen wird der Drehpunkt der Hebel verstellt Tassenstossel haben dagegen gehartete Einlegeplattchen Shims die zwischen Stossel und Nocken bzw Stossel und Ventilschaft platziert werden Diese sind in feinen Abstufungen der Dicke erhaltlich und werden bei notwendiger Korrektur ausgetauscht Viele neuere Motoren haben Hydrostossel bei denen kein Ventilspiel mehr notig ist Die regelmassige Wartung entfallt dann allerdings verschleissen die Hydrostossel selbst und verursachen nach hoher Laufzeit ggf Klappern und Leistungsverlust Hydraulische Ventilspieleinstellungen konnen auch innerhalb von Hebeln oder zum Anheben des Hebellagerpunktes Hydrolifter konstruiert sein Siehe auch BearbeitenPortal Technik Themenliste FahrzeugtechnikLiteratur BearbeitenMahle GmbH Herausgeber Ventiltrieb Systeme und Komponenten ATZ MTZ Fachbuch Springer Vieweg 2012 ISBN 978 3 8348 2490 5 S 323 Hans Hermann Braess Ulrich Seiffert Vieweg Handbuch Kraftfahrzeugtechnik Friedrich Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 2001 2 Aufl ISBN 3 528 13114 4 Hans Jorg Leyhausen Die Meisterprufung im Kfz Handwerk Teil 1 Vogel Wurzburg 1991 12 Aufl ISBN 3 8023 0857 3 Wilfried Staudt Handbuch Fahrzeugtechnik Band 2 Bildungsverlag EINS Troisdorf 2005 ISBN 3 427 04522 6 Max Bohner Richard Fischer Rolf Gscheidle Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik Europa Lehrmittel Haan Gruiten 2001 27 Aufl ISBN 3 8085 2067 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ludwig Apfelbeck Wege zum Hochleistungs Viertaktmotor Motorbuch Verlag Stuttgart 1978 ISBN 3 87943 578 2 S 11 Duesenberg walking beam engine Search Results The Old Motor Abgerufen am 17 Marz 2019 Ludwig Apfelbeck Wege zum Hochleistungs Viertaktmotor Motorbuch Verlag Stuttgart 1978 ISBN 3 87943 578 2 S 12 Paul Niedermeyer Museum Classic Automotive History 1903 Premier The First OHC Hemi Head Automobile Engine And The Search For The Hemi s True Father Abgerufen am 17 Marz 2019 amerikanisches Englisch Motor Talk Koenigsegg Die Zukunft des Verbrennungsmotors Das Aus fur Nockenwelle Zahnriemen und Steuerkette 26 Februar 2013 abgerufen am 16 Oktober 2018 Franz Pischinger Verbrennungsmotoren Vorlesungsumdruck Band I RWTH Aachen 1987 Elvira Moeller Handbuch Konstruktionswerkstoffe Auswahl Eigenschaften Anwendung Carl Hanser Verlag GmbH amp Co KG 2007 ISBN 978 3 446 40170 9 S 337 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ventilsteuerung amp oldid 230122391