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Die romisch katholische Filialkirche St Thomas im Ortsteil Oberlind der Oberpfalzer Stadt Vohenstrauss befindet sich in der Dorfstrasse 7 Sie liegt innerhalb einer aus Bruchsteinen gemauerten Friedhofsmauer die auf das 17 bzw 18 Jahrhundert zuruckgeht Kirche St Thomas in OberlindHaupt und Nebenaltare der Kirche St ThomasKanzel der Kirche St ThomasEmpore und Orgel der Kirche St Thomas Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Innenausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche ist vor 1350 durch die Herren von Paulsdorf gegrundet worden die sich in Tannesberg angesiedelt hatten 1394 verkauften Karl Paulsdorff von Tannesberg und seine Ehefrau Benigna ihre Patronatsrechte an Tannesberg mitsamt dem Patronatsrecht uber Lind an Ruprecht III von der Pfalz 1 Durch Pfalzgraf Ottheinrich wurde Oberlind 1556 lutherisch gemacht Unter seinem Nachfolger Pfalzgraf Friedrich III wurde die Gegend kalvinistisch Im Zuge des dann ausgelosten Bildersturms wurden die Bildnisse aus der Kirche entfernt und der heute wieder aufgefundene Taufstein auf den Friedhof verbracht Sein Nachfolger Pfalzgraf Ludwig VI fuhrte wieder das Luthertum ein und starkte es durch die Oberpfalzer Landesvisitation von 1581 82 Dabei wird auch der Zustand der Pfarrei beschrieben und Kirche und Pfarrhaus werden als baufallig bezeichnet Ein Altar sei noch vorhanden der Taufstein aber liege im Friedhof sodass der Pfarrer das ganze Jahr uber die Taufen im Pfarrhof mit einer zinnernen Schussel unternimmt Die Kirchenregister hatte der Vorganger nach Pleystein mitgenommen Nachfolger von Pfalzgraf Ludwig wurde Pfalzgraf Friedrich IV und der erzwang aufgrund des Grundsatzes cuius regio eius et religio dass Oberlind wieder kalvinistisch wurde Mit der Ubernahme der Oberpfalz durch den Kurfursten Maximilian I und dem Beginn der Gegenreformation wurde die Gegend wieder katholisch gemacht die Pfarrei war aber nicht besetzt erst als in Vohenstrauss 1651 der Kapuzinerorden einzog wurde Oberlind von dort aus seelsorgerisch betreut einen Weltpriester gab es hier nicht mehr Nach der Sakularisation von 1802 wurde das Kapuzinerkloster in Vohenstrauss eingestellt und die Kapuziner mussten ihre Tatigkeit beenden Nun wurde Oberlind von einem Weltpriester und einem Kooperator von Vohenstrauss aus versorgt es heisst aber zwischen 1802 und 1815 hatten nur neun Gottesdienste stattgefunden und nach 1815 gar keine mehr Alle Bemuhungen um eine Wiedereinrichtung einer Pfarrei in Oberlind waren nicht von Erfolg gekront Mit der Pfarrei in Vohenstrauss konnte aber vereinbart werden dass an den hohen Festtagen Weisser Sonntag Thomastag Sonntag nach Fronleichnam eine Messe gehalten wird und am Pfingstmontag ein Flurumgang stattfindet Heute finden in der Kirche auf den Jahreskreis bezogene Feiern wie z B Krippenspiele 2 oder das Patroziniumsfest 3 statt Gebaude BearbeitenDie Kirche ist eine Chorturmkirche mit einem gotischen Kern aus dem 14 Jahrhundert Der Innenraum wird von einem gemauerten Tonnengewolbe mit Stichkappen und Gurtbogen uberspannt Dieses ruht auf Pilastern Ende des 18 Jahrhunderts war die Kirche so baufallig dass hier keine Gottesdienste mehr gehalten werden konnten Der Kirchturm neigte sich zur Seite sodass man die Glocken entfernen musste Auch das Altargewolbe unter dem Turm war gesprungen und auch dem Langhaus drohte der Einsturz Fur die Gottesdienste musste man nun auf die Kapelle auf dem Kalvarienberg ausweichen Die Gemeinde Oberlind konnte fur die Reparatur 100 fl bereitstellen und 600 fl konnte man von den Pfarreien im Amt Tannenberg Treswitz ausleihen 1793 wurde mit den Bauarbeiten begonnen Dabei wurde der Turm teilweise abgetragen und wieder neu errichtet Auch die Langhausgewolbe und der Westgiebel wurden heruntergeschlagen Durch angebaute und heute noch vorhandene Strebepfeiler konnte das Auseinanderbrechen des Mauerwerks verhindert werden Am 5 August 1795 konnte Pater Franz de Paula den Abschluss der Renovierungsarbeiten an die Regierung nach Amberg vermelden Seit dieser Zeit hat sich das Kirchengebaude nicht mehr wesentlich verandert Es ist weiterhin an der Ostseite der quadratische Kirchturm mit einem abgesetzten Spitzhelm vorhanden unter dem sich der Rechteckchor befindet 1964 wurde eine Sakristei angebaut Da die Kirche sanierungsbedurftig geworden war wurde im Jahr 2001 nach Diskussionen um den Denkmalschutz die Kirche bei der Renovierung um einen Anbau mit einem Joch erweitert Dabei musste auch die Empore versetzt werden Die Aussenfassade wurde neu verputzt die Kirchenausstattung renoviert und bei dieser Gelegenheit wurde auch der Vorplatz neu gestaltet Innenausstattung BearbeitenDie Einrichtung besteht aus barocken Altaren aus der Zeit um 1720 Der Hochaltar zeigt eine Pieta die Heiligen Antonius von Padua und Franz von Assisi stellen die Seitenfiguren dar Die Seitenaltare sind dem Hl Isidor und der Hl Notburga gewidmet Orgel BearbeitenIm Zuge der Renovierungsarbeiten hat die Kirchenverwaltung beschlossen eine Orgel anzuschaffen Gekauft wurde ein gebrauchtes Instrument mit 13 Registern auf zwei Manualen und Pedal das in einem Privathaushalt im Schwarzwald gestanden hatten Das Instrument war 1974 von der Firma Klaus Becker aus Kupfermuhle hergestellt worden 1994 wurde von Bernhard Fleig aus Basel das Pedalwerk hinzugebaut Die Neuaufstellung wurde von der Firma Kubak Augsburg vorgenommen Zuvor war hier ein zweimanualiges und reich verziertes Harmonium das nunmehr ausgedient hatte Literatur BearbeitenVolker Wappmann Katholische Kirche St Thomas in Oberlind In Kirchenfuhrer zu Kirchen und Kapellen in der Stadt und Grossgemeinde Vohenstrauss Streifzuge Beitrage zur Heimatkunde und Heimatgeschichte der Stadt und Grossgemeinde Vohenstrauss und Umgebung 15 Jahrgang 2000 Heft 22 S 31 33 Monika Uschold Hermann Uschold Festschrift zur Wiedereinweihung der Filialkirche St Thomas Oberlind Filialgemeinde Oberlind Hrsg 2001 Andreas Weiss Die Orgeln in den Kirchen der Grossgemeinde Vohenstrauss In Kirchenfuhrer zu Kirchen und Kapellen in der Stadt und Grossgemeinde Vohenstrauss Streifzuge Beitrage zur Heimatkunde und Heimatgeschichte der Stadt und Grossgemeinde Vohenstrauss und Umgebung 15 Jahrgang 2000 Heft 22 S 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Thomas Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Bernd Vohenstrauss In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 39 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1977 ISBN 3 7696 9900 9 S 73 Digitalisat Krippenspiel im Oberlind Onetz vom 26 Dezember 2017 Patroziniumstag der Oberlinder Filialkirche Onetz vom 7 Februar 201649 606699 12 317979 536 Koordinaten 49 36 24 1 N 12 19 4 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Thomas Oberlind amp oldid 237457241