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St Peter auf dem Berg am Westrand des Taunussteiner Stadtteils Bleidenstadt ist die Kirche der evangelischen Kirchengemeinde Bleidenstadt die zum Dekanat Rheingau Taunus in der Propstei Rhein Main der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehort Sie ist als hessisches Kulturdenkmal unter der Nummer 14224 geschutzt 1 Blick auf die Sudseite Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Bau 2 Geschichte 3 Fenster 4 Orgel 4 1 Fruhere Orgeln 4 2 Heutige Orgel 5 Veranstaltungen 6 Sonstiges 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Bau BearbeitenSt Peter steht auf einem Hangvorsprung sudlich der Aar und damit vom historischen Stadtkern im Tal aus gesehen auf dem Berg Obwohl die Kirche heute niedriger liegt als der Grossteil Bleidenstadts das sich betrachtlich nach Suden hangaufwarts erweitert hat hat sie ihren Namen beibehalten Nordlich der Kirche fallt das Gelande steil zum Gleisbett der Aartalbahn ab sudlich lauft unter dem Namen Kirchstrasse die Kreisstrasse 703 nach Seitzenhahn daran vorbei Auch von aussen sind klar drei Bauteile erkennbar Im Osten das kastenformige Kirchenschiff mit Giebeldach an das sich der ahnlich gebaute aber niedrigere und schmalere Altarraum anschliesst im Westen schliesslich der deutlich altere Turm mit Haubendach Das Kirchenschiff ist so ausgerichtet dass die Gemeinde nach Westen schaut Die Kirche steht in einem zum Park umgestalteten ehemaligen Friedhof der keine sichtbaren Graber mehr aufweist aber einige Kruzifixe und Denkmaler Geschichte BearbeitenErstmals 1276 urkundlich erwahnt wurde St Peter auf dem Berg als Pfarrkirche des seit dem 8 Jahrhundert bestehenden Klosters St Ferrutius erbaut da die Klosterkirche den Monchen vorbehalten war 1530 wurde in Nassau Weilburg die Reformation eingefuhrt womit die Volkskirche evangelisch wurde Sie blieb jedoch bis ins 18 Jahrhundert unter dem Kirchenpatronat von St Ferrutius was der katholischen Kirche Mitbestimmungsrechte sicherte Das ursprungliche Kirchenschiff wurde 1849 wegen Baufalligkeit abgerissen und bis 1855 nach Planen des Architekten Eduard Zais in der heutigen Form wieder aufgebaut Der auch von aussen sichtlich altere Turm aus romanischer Zeit blieb dabei erhalten 1974 wurde der Innenraum umgestaltet Dabei wurde das Gestuhl erneuert die Kanzel entfernt und die zuvor dustere Farbgestaltung heller und ansprechender angelegt Fenster BearbeitenDas Kirchenschiff weist oberhalb der Empore zu beiden Seiten vier hohe Rundbogenfenster auf wobei die Fenster an der Sudseite zwischen 2004 und 2018 von vier unterschiedlichen Kunstlern gestaltet wurden Es sind Klarglasfenster mit zwei Bildern in der Mittelachse die von einem umlaufenden U formigen Ornamentbogen eingefasst werden Thematisch greifen sie vier Aspekte der Nachfolge auf Titel Kunstler Hauptbild Oberbild Ornament Petrus J Kenneth Leap Portrat des Apostels vor der Szene des Gehens auf dem Wasser Hahn Prophezeiung des Verrats Schlussel als Heiligenattribut Das leere Grab Elizabeth Devereaux Grabhohle in dunklen Farben Helles Licht Sonne oder Explosion Erde und Sternhimmel Noah Cappy Thomson Darstellung der Arche mit heimischen Tierarten Taube mit Olzweig Grune verschlungene Adern mit gelben Bluten Anfang Urknall Guy Kemper Abstraktes Chaos aus orangen roten und grunen Strukturen Geometrisches Ornament aus Davidstern Halbmonden und Kreuz rot orange Ornamentik mit eingearbeiteten Klarglasprismen die bei Sonneneinfall spektrale Farbspiele im Innenraum erzeugenAn der Ostseite der Kirche uber dem Eingangsportal ist ein verziertes Rosenfenster aus Sandstein das im Dunkeln von innen erleuchtet wird Innen wird es von der Orgel verdeckt und ist nicht sichtbar Orgel BearbeitenFruhere Orgeln Bearbeiten Erstmals wird im Jahr 1658 im Zuge einer Kirchenrenovierung eine Orgel genannt Der Idsteiner Orgelbauer Weisshaupt wurde 1715 mit grosseren Reparaturen beauftragt bis 1733 sind Wartungsarbeiten durch ihn nachweisbar 1741 ubernahm Johann Christian Kohler aus Frankfurt die Pflege und 1767 Gottfried Mahr aus Wiesbaden Fur die neu erbaute Kirche schuf Daniel Rassmann 1856 ein Instrument im Stil des Klassizismus das uber elf Register auf einem Manual und Pedal verfugte Im Jahr 1956 erfolgte ein Erweiterungsumbau auf zwei Manuale und insgesamt 19 Register im neobarocken Stil durch den Orgelbauer Franz Katzer aus Bleidenstadt 2 Heutige Orgel Bearbeiten nbsp Ansicht vom AltarraumDie heutige zweimanualige Orgel mit 30 Registern steht auf der Ostempore Erbaut wurde sie 1986 von Johannes Karl amp Sohn Aichstetten Spiel und Registertraktur sind mechanisch ausgefuhrt Die Disposition lautet die Registerzuge am Spieltisch sind abweichend nummeriert 3 I Hauptwerk C g30 1 Bourdon 16 0 2 Prinzipal 0 8 0 3 Holzspitzflote 0 8 0 4 Oktav 0 4 0 5 Rohrflote 0 4 0 6 Quinte 2 2 3 0 7 Doublette 0 2 0 8 Cornett V e0 g3 0 9 Mixtur 1 1 3 10 Trompete 0 8 Tremulant II Schwellwerk C g311 Weitgedeckt 0 8 12 Viola 0 8 13 Schwebung 0 8 14 Prinzipal 0 4 15 Blockflote 0 4 16 Nasard 2 2 3 17 Waldflote 0 2 18 Tierce 1 3 5 19 Gemsquinte 1 1 3 20 Sifflet 0 1 21 Zimbel 2 3 22 Dulcian 16 23 Cromorne 0 8 Tremulant Pedal C f124 Subbass 16 25 Oktavbass 0 8 26 Gemshorn 0 8 27 Oktav 0 4 28 Mixtur 2 2 3 29 Fagott 16 30 Clarine 0 4 Koppeln II I I P II P auch als Fusstritte Veranstaltungen BearbeitenDie akustischen Verhaltnisse der Kirche eignen sich gut fur musikalische Darbietungen Die privat veranstalteten Taunussteiner Sonntagskonzerte vormals Musik Wort bieten mehrmals pro Jahr kammer und kirchenmusikalische Auffuhrungen an Sonntagnachmittagen 4 Jedes Jahr zur Adventszeit prasentiert die ortsansassige Sangervereinigung Bleidenstadt Watzhahn ein besinnliches Gesangskonzert An den langen Wanden unterhalb der Seitenemporen werden gelegentlich Bilder regionaler Kunstler ausgestellt wofur eine geeignete Lichttechnik eingerichtet wurde 5 Sonstiges BearbeitenDie Kirche beinhaltet das alteste Steindenkmal Bleidenstadts eine Grabplatte des 1363 verstorbenen Pfarrers Johannes von Spangenberg Seit 2018 steht rechts vorn im Kirchenschiff ein Ensemble aus drei kalligraphisch gestalteten Schrifttafeln des aus Pakistan stammenden Kunstlers Shahid Alam die in arabischer Schrift zentrale Texte der drei abrahamitischen Religionen prasentieren und so zum interreligiosen Gesprach auffordern Rechts steht das Schma Jisrael fur das Judentum als alteste der drei Religionen in der Mitte der Prolog des Johannesevangeliums fur das Christentum links steht Al Fatiha fur den Islam Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter auf dem Berg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche St Peter auf dem Berg von der Website der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg St Peter In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen abgerufen am 22 September 2020 Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 7 1 Band 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Teil 1 A K Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1307 2 S 83 84 Orgel von St Peter auf dem Berg abgerufen am 22 September 2020 Taunussteiner Sonntagskonzerte abgerufen am 19 September 2022 Ausstellungen abgerufen am 23 September 202050 13649 8 13275 Koordinaten 50 8 11 4 N 8 7 57 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter auf dem Berg amp oldid 236539421