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Die Kirche St Otger ist Pfarrkirche der katholischen Kirchengemeinde St Otger in Stadtlohn zu der noch die Kirche St Joseph aus den 1960er Jahren im Stadtgebiet und die Kirche St Karl Borromaus in der Bauerschaft Estern Buren gehoren Sie befindet sich im Stadtzentrum von Stadtlohn im Kreis Borken Die Pfarrkirche St Otger in Stadtlohn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Namenspatron 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Glocken 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenStadtlohn gilt als eine der um 800 gegrundeten Urpfarreien des Munsterlandes Der damaligen vermuteten Holzkirche folgte im 11 Jahrhundert eine einschiffige romanische Steinkirche Nach 1250 fruhgotisch umgebaut wurde sie wahrend der Ottensteiner Fehde Bischof Otto IV Graf von Hoya gegen Graf Heinrich II von Solms Herr zu Ottenstein gebrandschatzt Im 15 Jahrhundert wurde St Otger als niederrheinische Stufenhalle neu erbaut Das Untergeschoss des Turmes blieb romanisch Um das Jahr 1500 wurde das Raumbild durch Aufstockung des Sudseitenschiffes nach Art einer westfalischen Hallenkirche deutlich verandert vgl das Raumbild von St Dionysius in Rheine Diese Kirche blieb mit im 18 Jahrhundert erhaltener Barockausstattung bis 1889 bestehen Namenspatron BearbeitenDer heilige Otger war ein angelsachsischer Diakon Um 700 verliess er seine Heimat um sich dem Ideal der asketischen Heimatlosigkeit zu verschreiben Sein Weg fuhrte ihn zum Petersberg bei Roermond spater Odilienberg genannt Der Petersberg wurde Ausgangspunkt seines missionarischen Wirkens Einzelheiten aus seinem Leben sind nicht bekannt Er starb vermutlich 713 auf dem Petersberg Die Legende schildert ihn als frommen Mann der sich besonders durch Geduld Gehorsam und Gottesfurcht auszeichnete Auf dem Petersberg auf dem die Basilika Basiliek van de H H Wiro Plechelmus en Otgerus steht sollen sich auf seine Fursprache hin viele Wunder ereignet haben 1 In der Kirche ist der Heilige mit seinen Attributen dem Evangelienbuch und dem Kreuz zweimal zu sehen Eine Statue zeigt ihn am Westportal ein Wandbild an einem Pfeiler im Mittelschiff 2 Baubeschreibung BearbeitenDie heutige St Otger Kirche wurde von 1889 bis 1892 erbaut und war bis 1945 ein einheitlicher Neubau im Stil der Neugotik nach Planen von Hilger Hertel d J eine Hallenkirche mit Pseudoquerschiff vgl St Nikomedes Borghorst und einem 102 Meter hohen Turm Nach Zerstorung bis auf die Aussenmauern im Marz 1945 wurde die Kirche wiederaufgebaut Erhalten blieben bzw rekonstruiert wurden der Turm der allerdings mit 74 Metern bedeutend niedriger ausfiel die Aussenmauern und die Gewolbe von Chor und der beiden Nebenchore Langhaus und Querschiff erhielten eine Flachdecke Spater erganzte man diesen Wiederaufbau durch gotische Gurtbogen und eine halbwegs neugotische Farbgebung Die vorerst ohne Masswerk gebliebenen Fenster erhielten ein solches in symmetrisch frei gestalteter Form in etwa Bienenwaben nachgebildet Unter dem Chor befindet sich eine Krypta Ausstattung BearbeitenNeben diversen Plastiken aus dem Vorgangerbau befinden sich an der Pfeilern gemalte Darstellungen der Patrone von Stadtlohn und von Stadtlohns Nachbarpfarreien Das sind St Otger St Josef Stadtlohn St Vitus Sudlohn St Karl Borromaus Estern Buren St Ludgerus Weseke und St Pankratius Gescher Es sind Arbeiten von Theo Heiermann und Elmar Hillebrand Des Weiteren befinden sich an weiteren Bauteilen der Kirche noch andere biblische Darstellungen 3 Im Kirchenschatz befinden sich eine ausserst schlichte rundliche Monstranz und eine prachtigere barocke Sonnenmonstranz aus der alten St Otger Kirche Von dem Verbleib des gotischen Sakramentshauses fehlen weitere Informationen Der Kreuzweg an der Sudwand des Kirchenschiffes schuf in den 50er Jahren die Stadtlohner Topfermeisterin Myriam Cappel als flachiges Tonbild mit mosaikartiger Glasfenstereinteilung Er wurde durch die Kunstler Theo Heiermann und Elmar Hillebrand mit einem Zyklus an Wandbildern mit alt und fruhchristlichen Landschaften in den Kirchenraum eingebunden 3 Aus dem Travertin des fruheren Sakramentsaltars und der Seitenaltare haben Theo Heiermann und Elmar Hillebrand den neuen Altar gestaltet Auch der Ambo ist aus Travertin mit einer Bronzekrone als Buchpult 4 Die Tabernakelstele ist ein Werk des Bildhauers Ulrich Hahn aus Aachen von 1990 Vier massive Travertinquader bilden die Basis des Sakramenthauses Ein Doppelkreuz aus Messing verbindet die Blocke und tragt den Tabernakel aus Eichenholz Auf dem Sockel steht das Haus aus zwolf massiven Travertinscheiben errichtet 4 nbsp Inneres der Pfarrkirche St Otger in Stadtlohn In der St Otger Kirche hat das Kreuz seinen Platz an der Stirnseite der Tabernakelstele Der Korpus aus Eichenholz stammt aus dem 17 Jahrhundert Im Barock haben die Kunstler den leidenden Christus betont Die Dornenkrone die Gesichtszuge der nach vorn geneigte Leib und die genagelten Fusse weisen auf das Leid Christi hin 4 Eine 75 cm hohe Eichenholzfigur der Anna Selbdritt stammt aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Selbdritt ist eine alte sprachliche Form fur zu dritt Dargestellt sind die heilige Anna ihre Tochter Maria und das Jesuskind Anna sitzt auf einer Holzbank Ihren rechten Arm hat sie um Maria gelegt die links neben ihr steht Das Jesuskind sitzt auf Annas Schoss und wird von ihrer linken Hand gehalten 4 In der Vorhalle des nordlichen Seiteneingangs hat die Siebenschmerzenmadonna ihren Platz Die Figur aus Lindenholz stammt aus der 1 Halfte des 18 Jahrhunderts 4 In der rechten Fensternische der Krypta steht eine Barockfigur des heiligen Bischofs Liudger aus Lindenholz wohl aus dem 17 Jahrhundert Er tragt die Insignien Mitra Stab und Kreuz sowie in seiner linken Hand das Evangelienbuch 4 Orgel BearbeitenDie Orgel wurde im Jahre 1951 von Franz Breil Dorsten als elektropneumatisches Kegelladeninstrument mit Freipfeifenprospekt und zunachst 32 Registern errichtet 1976 wurde das Instrument von Breil um ein Schwellwerk erweitert 1985 86 auf Schleifladen umgebaut und in ein neues Gehause gestellt 1999 wurde es von Alfred Fuhrer Wilhelmshaven mit mechanischer Tontraktur versehen und neu intoniert Die heute 51 Register sind auf 3 Manuale und Pedal verteilt und konnen vom angebauten Spieltisch mechanisch sowie von einem zweiten fahrbaren Spieltisch im Kirchenraum elektrisch angespielt werden 5 I Ruckpositiv C g3Prinzipal 8 Gedackt 8 Salicional 8 Oktave 4 Blockflote 4 Nasat 2 2 3 Oktave 2 Koppelflote 2 Gemsflote 1 1 3 Sesquialter IIScharff IVDulzian 16 Schalmey 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Prinzipal 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Spitzgamba 8 Oktave 4 Nachthorn 4 Quinte 2 2 3 Oktave 2 Kornett ab c0 IVMixtur IV V 2 Zimbel 1 2 Trompete 16 Trompete 8 Trompette harm 4 III Schwellwerk C g3Geigenprinzipal 8 Flute harmonique 8 Holzflote 8 Dulzflote 8 Schwebung ab c0 8 Prinzipal 4 Traversflote 4 Quinte 2 2 3 Schwiegel 2 Terz 1 3 5 Mixtur V 2 Trompette 8 Hautbois 8 Tremulant Pedalwerk C f1Prinzipalbass 16 Subbass 16 Quintbass 10 2 3 Oktavbass 8 Gedacktbass 8 Choralbass 4 Hohlpfeife 2 Hintersatz V 2 2 3 Posaune 16 Basstrompete 8 Clairon 4 Normalkoppeln I II III II III I I P II P III P Spielhilfen Setzeranlage Schwelltritt Registerschweller als WalzeGlocken BearbeitenIm Turm hangt ein 6 stimmiges Bronze Gelaut mit den Schlagtonen h0 cis1 dis1 fis1 gis1 und h1 Es wurde im Jahre 1949 von Josef Feldmann bei Petit amp Gebr Edelbrock im benachbarten Gescher gegossen Literatur BearbeitenJudith Husken Heinz Jansen Clemens Roer Stadtlohn St Otger Schnell Kunstfuhrer Band 1911 Schnell amp Steiner Munchen 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Otger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Pfarrgemeinde St Otger in Stadtlohn St Otger bei https www kirchbau deEinzelnachweise Bearbeiten Adriaan Monna Bedevaart en Bedevaartplaatsen in Nederland Wallfahrt und Wallfahrtsorte in den Niederlanden Sint Odilienberg HH Wiro Plechelmus en Otgerus In meertens knaw nl Abgerufen am 13 Marz 2023 niederlandisch Judith Hirschen in Stadtlohn St Otger Schnell Kunstfuhrer Nr 1911 1 Auflage Munchen 1991 a b Heinz Jansen in Stadtlohn St Otger Schnell Kunstfuhrer Nr 1911 1 Auflage Munchen 1991 a b c d e f Clemens Roer in Stadtlohn St Otger Schnell Kunstfuhrer Nr 1911 1 Auflage Munchen 1991 Informationen zur Orgel51 99284 6 91749 Koordinaten 51 59 34 2 N 6 55 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Otger Stadtlohn amp oldid 234312477