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Die katholische Pfarrkirche St Michael ist dem Erzengel Michael geweiht und liegt in dem Ortsteil Zimmern der Gemeinde Tann Dr Eichinger Strasse 5 Der ursprungliche Kirchenpatron war der hl Georg dieser wird aber nur einmal in einer Urkunde des Erzbistums Salzburg von 1318 erwahnt Zwischen 1541 und 1700 fungierte der hl Vitus als Kirchenpatron und folglich hiess Zimmern stets St Veits Gotteshaus 1693 wurde der Erzengel Michael als Zentralbild auf dem Hochaltar aufgestellt und in den Salzburger Urkunden sind in der Folge als Patrone der Erzengel Michael und St Veit gemeinsam genannt In den Salbuchern von 1645 und 1679 wird nur mehr der Erzengel Michael als Patron der Kirche aufgefuhrt das Patrozinium wurde aber immer am St Veits Tag abgehalten Pfarrkirche Sankt Michael in Zimmern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baulichkeit 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenZimmern gehorte im Erzbistum Salzburg liegend ursprunglich zur Pfarrei Stammham Durch die Edlen von Tann und die Grafen von Leonberg erhielt die Kirche in Zimmern reichlich Grundbesitz geschenkt Dies war die Voraussetzung dafur dass Zimmern zusammen mit Tann aus dem Pfarrverband Stammheim ausgeschieden ist und zu einer eigenen Pfarrei gemacht wurden Das Patronatsrecht lag bei den Grafen von Leonberg an diese bzw spater an den kurfurstlich Wittelsbacher Kasten zu Burghausen waren jahrliche Abgaben in der Hohe von ein Schaff Getreide und das Vogtgelt 2 Gulden 17 Kreuzer 1 Heller zu entrichten Am 20 Juli 1316 schenkte Graf Heinrich VII von Leonberg seine Besitzungen zu Zimmern und Tann der von seinem Grossvater gegrundeten Deutschordenskommende Gangkofen In Gangkofen wurde die Urkunde durch den Ritter Konrad Trenpeck den Gangkofener Propst Konrad und seinem Sohn Wolfgrim von Ludwig Rattlskofer und Heinrich Schreiber von Salweit unterzeichnet Graf Heinrich wollte mit dieser Schenkung die Hospitalbruder der Hl Maria der Jerusalemer Deutschen fratres hospitalis sanctae Mariae Teutonicum Jerusolimanorum unterstutzen Diese Schenkung wurde auch in eigenen Urkunden von Kaiser Ludwig dem Bayer zu ewigem und vollem Recht und den bayerischen Herzogen Heinrich Otto und Heinrich unterzeichnet Dies war notwendig um den Besitz der Kommende gegen den absehbaren Zugriff der Wittelsbacher zu schutzen Mit dem Erzbistum Salzburg mussten ebenfalls Ubereinkommen getroffen werden Dabei wurde das Prasentationsrecht dem Grafen bzw der Kommende Gangkofen zugeschrieben die Einsetzung wurde jedoch vom Erzbischof vorgenommen wobei auch Abgaben zu leisten waren 1318 wurde dies mit Erzbischof Friedrich III von Leibnitz und dem Salzburger Domkapitel ausgehandelt Zimmern galt als standige Vikarie und der dortige Vikar Pfarrer genannt musste dem Komtur von Gangkofen ein Absentgeld in der Hohe von 16 Regensburger Pfennigen aus dem Ertrag der Pfrunde entrichten Auch die ubrigen Einkommen mussten nach einer Ubereinkunft von 1342 mit der Kommende geteilt werden wobei ein Drittel in Zimmern verblieb und zwei Drittel an die Kommende gingen Die Pfarrei Zimmern machte auch die wechselvolle Geschichte Salzburgs zu Beginn des 19 Jahrhunderts mit Zuerst kam sie an das Herzogtum bzw Kurfurstentum Salzburg 1803 1805 dann an das Kaiserreich Osterreich 1806 1808 dann an das Kaiserreich Frankreich 1809 1810 und letztlich an das Konigreich Bayern ab 1810 1812 wurde die Pfarrei dem Bistum Passau einverleibt Die besondere Verbundenheit der Pfarre Zimmern mit der Deutschordenskommune Gangkofen kommt auch in den bis in die 1970er Jahre stattgefundenen jahrlichen Wallfahrten nach Heiligenstadt zur Wallfahrtskirche St Salvator zum Ausdruck letztere Kirche gehorte zur Schenkung der Grafen von Leonberg zur Grundung der Deutschordenskommune Gangkofen am 9 August 1279 Baulichkeit BearbeitenDie Kirche ist ein einschiffiger spatgotischer Bau mit einem sudseitigen Turm und einer nordlich gelegenen Seitenkapelle aus dem spaten 15 Jahrhundert Der Chor und der ostliche Teil der Seitenkapelle stammen noch aus dem 14 Jahrhundert Die Seitenkapelle konnte alter sein als das Langhaus sie wurde 1897 restauriert Der Chor des Hauptschiffes besitzt zwei Joche und einen Drei Achtel Abschluss Die Kreuzrippengewolbe weisen einen Kappenschluss auf Im Langhaus sind Netzgewolbe die sich auf rechteckigen mit Rundstaben profilierten Wandpfeilern mit gefassten Schildbogen erheben Nach dem Zweiten Weltkrieg musste der Kirchturm abgetragen werden wurde aber wieder originalgetreu aufgebaut Seine Zwiebel ragt uber den Turm hinaus Der Innenraum des Hauptschiffes besitzt heute eine Rokokoeinrichtung Besondere Beachtung verdient die nordliche Seitenkapelle wegen der seltenen Deckenfresken im Nazarenerstil In ihr befindet sich auch der neue Taufstein Der spatgotische Taufstein von 1500 wurde allerdings zerschlagen Barockfiguren des hl Veit und des hl Florian schmucken den Hochaltar der Kirche Um 1700 wurden die Nebenaltare mit Muschelwerkschnitzerei angebracht Vermutlich stammen sie von dem Munchener Hofbildbauer Johann Baptist Straub Die Kreuzigungsgruppe wurde von Peter Dionysius Schwanthaler geschnitzt Neben der Kirche liegt der Pfarrhof von Zimmern der fruher Sitz der Deutschordenskommende von Gangkofen war Dieser Pfarrhof ist ein zweigeschossiger Massivbau mit einem Halbwalmdach von 1725 Daneben befindet sich ein langgestreckter Stallstadel mit Satteldach von 1849 51 Bemerkenswert ist auch die Einfriedungsmauer mit Torpfeilern die im Kern wohl aus dem 18 Jahrhundert stammen Literatur BearbeitenWalter Pera Die Deutschordens Kommende Gangkofen und Zimmern In Festausschuss 700 Jahre Grundung der Deutschordenskommende Gangkofen Hrsg Gangkofen und die Deutschordenskommende 1279 1979 S 175 179 Eigenverlag Gangkofen 1979 OCLC 312137797 Weblinks BearbeitenSt Michael in Zimmern48 3437625 12 921784 469 Koordinaten 48 20 37 5 N 12 55 18 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Zimmern amp oldid 221850854