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Die katholische Pfarrkirche 1 St Michael in Oberbechingen einem Ortsteil der Gemeinde Bachhagel im Landkreis Dillingen an der Donau im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben wurde um 1600 errichtet Der Turm ist noch von der Vorgangerkirche aus dem 13 14 Jahrhundert erhalten In der Mitte des 18 Jahrhunderts wurde die Kirche im Stil des Rokoko umgestaltet und mit Fresken von Johann Anwander ausgestattet Kirche St Michael in Oberbechingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Fresken 5 Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Patrozinium des heiligen Michael deutet auf eine sehr alte Pfarrei hin In einer Urkunde des Klosters Kaisheim von 1216 wird ein plebanus de Bechingen Bewohner von Bechingen erwahnt Das Kirchenpatronat das zuvor die staufische Vogtei Hagel innehatte gelangte 1370 an das Dominikanerinnenkloster Obermedlingen und nach der Auflosung des Klosters wahrend der Reformation an die Ulmer Patrizierfamilie der Roth von Schreckenstein Letztere liessen 1595 96 von dem Baumeister Gilg Valtin Chor und Langhaus neu errichten Bis zur Wiedereinsetzung des Klosters Obermedlingen war St Michael eine Filialkirche von Bachhagel nbsp Langhaus mit Blick zum Chor nbsp Langhaus und OrgelemporeArchitektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten An der Nordseite des Langhauses erhebt sich der siebenstockige mit einer Zwiebelhaube bekronte Turm dessen viergeschossiger Unterbau mit quadratischem Grundriss aus dem 13 14 Jahrhundert stammt Der dreigeschossige oktogonale Aufbau wurde vermutlich um 1790 hinzugefugt Er ist auf der vorletzten Etage auf vier Seiten von segmentbogigen Klangarkaden und auf der obersten Etage auf acht Seiten von kleinen Rundfenstern durchbrochen Im nordlichen Chorwinkel schliesst sich die mit einem Walmdach gedeckte Sakristei an Das Portal befindet sich an der Westfassade Innenraum Bearbeiten Das Langhaus ist einschiffig in drei Achsen unterteilt und mit einer Flachdecke uber einer Kehle gedeckt Der eingezogene dreiseitig geschlossene Chor wird von einer Kuppel mit Stichkappen uberwolbt An seiner Nordwand offnet sich eine Oratorienloge Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine auf zwei Holzpfeilern aufliegende Orgelempore mit geschweifter Brustung nbsp StuckkartuscheStuck BearbeitenDer Stuckdekor stammt aus der gleichen Zeit wie die Fresken Vergoldete Rocaillerahmen umgeben die Deckenbilder und Grisaillen Drei Kartuschen uber dem Chorbogen enthalten die Wappen der Familien Tanzl von Tratzberg Zindt und des Furstbischofs von Augsburg Joseph Ignaz Philipp von Hessen Darmstadt nbsp Darstellung des Jungsten GerichtesFresken BearbeitenDie Fresken wurden 1766 von Johann Anwander ausgefuhrt Das Deckenbild des Chores stellt den hl Sebastian dar der nach der Legende einer Christin im Traum mitteilte wo sein Leichnam zu finden sei Der untere Teil des Bildes zeigt den leblosen Korper des Heiligen in der Cloaca Maxima in die er nach seiner Totung geworfen wurde Das Fresko tragt die Signatur Joh Anwander Die gesamte Decke des Langhauses nimmt das Fresko mit der Darstellung des Jungsten Gerichtes ein In der Mitte thront Jesus auf einem Regenbogen zu seinen Fussen fuhrt der hl Michael die Seligen an Unter einem machtigen Kuppelbau sind ein Kelch mit Hostie ein Buch die Tiara das Papstkreuz und ein Schlussel dargestellt die Symbole des Papsttums und der katholischen Kirche Die Szenen in den seitlichen Grisaillen beziehen sich auf das Wirken des hl Michael und sind mit Inschriften versehen dises Ort beschuzet die Engel Er sturzet den Adam verfolget die Kranken besorget nbsp Chorfresko nbsp dises Ort beschuzet nbsp die Engel Er sturzet nbsp den Adam verfolget nbsp die Kranken besorgetDie in Stuckrahmen gefassten Fresken der Emporenbrustung stellen in der Mitte musizierende Engel dar Das linke Bild zeigt Konig David der auf der Harfe spielt das rechte Bild die hl Cacilia an der Orgel nbsp Schalldeckel der Kanzel nbsp Kanzelfuss mit ZirbelnussAusstattung BearbeitenDie Olgemalde der Kreuzwegstationen wurden 1754 von F A Wassermann ausgefuhrt Die 14 Station tragt die Signatur des Kunstlers Der Hochaltar wurde 1759 60 von dem Schreinermeister Joseph Mayerhofer aus Ballmertshofen geschaffen die Figuren stammen von Franz Karl Schwertle Die Mitte des Altares bildet eine holzgeschnitzte Kreuzigungsgruppe in der ein alteres Kruzifix um 1600 wiederverwendet wurde Die beiden Holzfiguren seitlich des Altars stellen den heiligen Johannes Nepomuk und den heiligen Franz Xaver dar Die Kanzel um 1760 wird der Werkstatt von Franz Karl Schwertle zugeschrieben Sie ist mit Muscheldekor und Puttenkopfen verziert Der Schalldeckel wird von zwei Putten und einem Engel bekront der Kanzelfuss ist in Form einer Zirbelnuss gestaltet Hauptartikel Kanzel Oberbechingen Das Olgemalde auf Leinwand mit der Darstellung Drei arme Heilige Herenneus Archus und Quartanus auch die drei elenden Heiligen genannt stammt aus der Zeit um 1790 und war im 18 und 19 Jahrhundert Ziel einer Wallfahrt Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler des Landkreises Dillingen an der Donau bearbeitet von Werner Meyer in der Reihe Die Kunstdenkmaler von Bayern Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd VII Landkreis Dillingen an der Donau Munchen 1972 ISBN 3 486 43541 8 S 768 776 Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart Hrsg Landkreis Dillingen an der Donau 3 neu bearbeitete Auflage Dillingen an der Donau 2005 S 140 141 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg48 635261 10 346712 Koordinaten 48 38 6 9 N 10 20 48 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Oberbechingen amp oldid 221840044