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Die heutige Kirche St Michael stammt aus dem fruhen 13 Jahrhundert Ein Vorgangerbau wurde erstmals 793 auf dem Michaelsberg in Cleebronn erwahnt Sie ist Teil und Namensgeberin der Kirchengemeinde St Michael Wachter des Zabergaus die im Dekanat Heilbronn Neckarsulm in der Diozese Rottenburg Stuttgart liegt St Michael Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Vorraum 2 2 Schiff 2 3 Altarraum 2 4 Chor 2 5 Glocken 2 6 Sanierungsmassnahmen 2004 2006 2 7 Orgel 3 Gemeinde 3 1 Seelsorgliche Zustandigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Michaelsberg und die Kirche haben eine wechselvolle Geschichte Ihr Besitz wechselte im Laufe der Jahrhunderte haufig Hauptartikel Michaelsberg Cleebronn GeschichteAusstattung Bearbeiten nbsp Grundriss von Chor und Altarraum nbsp AdlerkapitellDie Kirche auf dem Michaelsberg ist ein stilistisch uberwiegend romanisches Bauwerk das durch gotische barocke und neuzeitliche Elemente erganzt wurde Der kleine Bau bietet in seinem Inneren rund 70 Gottesdienstbesuchern Platz Grabungen unterhalb der Kirche lieferten einige wenige Erkenntnisse uber die 793 urkundlich erwahnte fruhere Kirche bei der es sich wohl um einen karolingischen Bau handelte Er war in seiner Ausdehnung deutlich kleiner der quadratische Turm befand sich entgegengesetzt zum heutigen Chorturm mit Fachwerkobergeschoss an der Westseite Besonders hervorzuhebende Elemente der Michaelskirche in ihrem heutigen Zustand sind der Chor mit seinem einfachen diamantierten Kreuzrippengewolbe das mit fruhgotischen Wandmalereien ausgemalt ist die in den jeweiligen Gewolbesegmenten die vier Evangelisten darstellen und die einem Lettner ahnelnden Baldachine mit Kreuzrippengewolbe und detailreichen Kapitellen Aus dem 14 Jahrhundert datiert die Darstellung eines Christuskopfs mit Aura und hinterlegtem Kreuz die sich heute an der Ostseite der Kirche befindet Moglicherweise handelt es sich bei diesem Stein um einen Schlussstein aus der fruheren Sakristei oder dem Beinhaus Vorraum Bearbeiten Der Eintritt in den Vorraum der Kirche erfolgt durch einen 2015 neu gestalteten Windfang aus Glas Auf der Sudseite befinden sich im Jahr 1959 angefertigte Bleiglas Fenster von Wilhelm Geyer die entsprechend der neuen Nutzung des Michaelsbergs christliche Symbole der Jugend zeigen Nikolaus von der Flue als Patron der Landjugendbewegung Christus mit Johannes sowie den heiligen Georg als Patron der Pfadfinder Die Steinplatte mit eingetieftem Kreuz die heute dem Altar auf der Sudseite des Vorraums als Antependium dient stammt vermutlich aus karolingischer Zeit Auf der Westseite wird die Verkundigung an Maria auch von Geyer gefertigt dargestellt Daneben finden sich im Vorraum Grabplatten aus dem fruhen Mittelalter Der steinerne Sarkophag an der Nordwand wurde 1959 im Kircheninnern ausgegraben Er erinnert an merowingische Vorbilder und enthalt heute die Reste ausgegrabener Gebeine aus dem 8 Jahrhundert Schiff Bearbeiten Das schlichte Kirchenschiff wird von einer Kassettendecke uberspannt Graf von Stadion gestaltete es um 1739 mit barocken Elementen um Die vergrosserten Fenster datieren aus dieser Zeit Mehrere Gemalde und Skulpturen sind an den Wanden zu sehen An der Sudwand ist eine Skulptur des heiligen Franz von Assisi zu sehen die aus einem barocken Hochaltar stammt der 1740 errichtet wurde An der gleichen Wand sind zwei kleinformatige Patriarchen Darstellungen die vermutlich aus der Zeit des Barock stammen Das Gemalde an der Nordwand das den Erzengel Michael zeigt wie er den Drachen die Schlange und den Satan vom Himmel sturzt zierte einst den barocken Hauptaltar Ebenfalls an der Nordwand befindet sich eine Darstellung des Erzengels Michael welche um 1500 geschaffen und 1743 im 19 sowie im 20 Jahrhundert renoviert und erganzt wurde Altarraum Bearbeiten Eine Besonderheit der Kirche auf dem Michaelsberg ist der vom Hauptschiff abgetrennte Altarraum Er entstand vermutlich im 14 Jahrhundert dadurch dass die Altare die sich fruher paarweise seitlich befunden hatten durch ein Gewolbe geschutzt werden sollten Da der Raum zwischen den Altaren ungefahr der Breite eines benotigten Gewolbesegments entsprach bot es sich an auch den Zwischenraum vor dem Durchgang zum Chor als verbindendes Element mit einzubeziehen so dass mit den tragenden Saulen eine markante Abtrennung ahnlich einem Lettner entstand Die Bemalung des Gewolbes wird auf das 16 bis 18 Jahrhundert datiert Die Schlusssteine des Gewolbes reprasentieren die Dreifaltigkeit Von links nach rechts zeigen sie den Sohn als Lamm Gottes den Vater und den Heiligen Geist als Taube Als besonders kunstvoll sind die detailreichen Kapitelle der tragenden Saulen hervorzuheben Auf der sudlichen dem Licht zugewandten Seite befindet sich das Adlerkapitell Die Adler symbolisieren den Geist die dazwischen liegenden Kopfe stehen fur Erhabenheit Seligkeit und Fruchtbarkeit Das nordliche im Dunklen liegende Kapitell zieren als Teufelssymbol zwei Drachen mit verschlungenen Halsen Als Reprasentanten des Todes befinden sich dazwischen ein Hirsch und ein Hund mit zwei Kopfen Im Rahmen der Renovierungsarbeiten von 1959 erhielt die Kirche einen neuen Altar und eine neue Ausstattung in Form von Tabernakel Kreuz und Leuchter Die beiden barocken Seitenaltare wurden nach Talheim in die Kirche Maria Himmelfahrt versetzt Chor Bearbeiten Der Chorraum der zwischen der Wiedereroffnung der Kirche im 18 Jahrhundert und den Restaurierungsarbeiten von 1959 als Sakristei diente ist der alteste und neben dem Altarraum bemerkenswerteste Teil der Kirche Der kleine Raum wird durch ein diamantiertes Kreuzrippengewolbe bedeckt dessen vier Felder jeweils mit fruhgotischen Darstellungen der vier Evangelisten aus dem 13 oder 14 Jahrhundert bemalt sind Die altesten Farbreste auf dem Gewolbe datieren aus dem 12 Jahrhundert auf den Saulen konnten Reste aus dem 13 Jahrhundert gefunden werden Insgesamt fanden die Restauratoren bei den letzten Sanierungsarbeiten 20 30 verschiedene Farbschichten die im Laufe der Jahrhunderte aufeinander aufgetragen wurden Im Rahmen der Arbeiten von 1959 wurde am Ende des Chorraums ein vermauertes Fenster gefunden und freigelegt Dieses gestaltete Geyer mit einer Darstellung Christi als Lamm und des Erzengels Michaels aus Im Chor befindet sich seit den Renovierungsarbeiten von 2006 der zuvor im Vorraum aufgestellte barocke Taufstein Glocken Bearbeiten Der Fachwerkturm der sich im Osten uber dem Chorraum erhebt beherbergt in seinem Gestuhl die drei Glocken Catharina Susanna und Michael Die ersten beiden wurden in fruheren Jahrhunderten gelautet um die Bevolkerung vor drohenden Unwettern zu warnen Im Volksmund gab es daher den Ausspruch Katharein und Susein treiben s Wetter vom Rhein Nr Bezeichnung Gussjahr Giesserei und Gussort Durchmesser Hohe Masse Nominal1 Katharina 1321 unbekannt 90 cm 80 cm 500 kg b1 22 Susanna 1771 Samuel Mezger Heilbronn 75 cm 62 cm 250 kg c2 153 Michael 1959 Alfred Bachert Heilbronn 67 cm 52 cm 190 kg es2 3 nbsp Susanna nbsp Catharina nbsp MichaelSanierungsmassnahmen 2004 2006 Bearbeiten Nach der Umgestaltung und Sanierung von 1959 musste die Kirche zuletzt ab 2004 umfangreich saniert werden nachdem Messungen ergaben dass sich die Aussenmauern im Laufe der Jahrzehnte um 21 cm voneinander weg bewegt hatten und somit Einsturzgefahr bestand Bei den Arbeiten wurden der Dachstuhl und das Gewolbe gesichert die Heizung und die Elektrik erneuert die drei Glocken saniert und die Wandmalereien gesaubert Funf Tonnen an Schutt die auf den Gewolben uber Chor und Baldachin lasteten wurden entfernt Durch ein undichtes Dach drang daruber hinaus im Laufe des Jahres Feuchtigkeit in Gebalk und Gewolbe ein Eine Konstruktion aus Holz und Stahl sichert seit der Sanierung das Gewolbe im Chor Die Kosten fur die Arbeiten beliefen sich auf 350 000 1 Am 18 Juni 2006 eineinhalb Jahre spater als zunachst geplant wurde die Kirche wieder ubergeben 2 Orgel Bearbeiten Die Orgel links des Eingangs wurde 1993 von der Rottenburger Orgelbaufirma Rebmann gefertigt 3 Ihre Disposition lautet I Hauptwerk C g3Rohrflote 8 Principal 4 Gemshorn 2 Mixtur IV 1 1 3 II Oberwerk C g3Gedeckt 8 Salicional 8 Koppelflote 4 Sesquialter 2 2 3 1 3 5 Principal 2 Tremulant Pedal C d1Subbass 16 Gedecktbass 0 8 Gedecktflote 0 4 Koppeln II I I P II PGemeinde BearbeitenSeelsorgliche Zustandigkeiten Bearbeiten Die pastorale Zustandigkeit fur Cleebronn wechselte haufiger 1826 wurde der Berg zur Pfarrkuratie Verweserei erhoben der 42 Ortschaften angehorten 1860 wurde er Pfarrkuratie Im Zuge der Erhebung der Christus Konig Kirche in Brackenheim zur Pfarrei wurde die Pfarrkuratie auf dem Michaelsberg ihr zugeordnet Dies anderte sich 1982 nach der Pfarreierhebung der Dreifaltigkeitskirche in Guglingen welcher Cleebronn zugeordnet wurde 2016 entstand die Kirchengemeinde St Michael Wachter des Zabergaus zu der Cleebronn und der Michaelsberg gehoren Literatur BearbeitenWolfram Angerbauer Rudiger Krause Herbert Schmucker Elisabeth Zipperlen Michaelsberg 1983 Festschrift zum 1200 jahrigen Jubilaum der 1 urkundlichen Erwahnung R Krause Kulturdenkmale in Baden Wurttemberg Kleine Fuhrer Blatt 64 1991 in der Kirche erhaltliches Faltblatt Hermann Rupp Der Michaelsberg und die Michaelskirche 2007 Xaver Steidle St Michael Cleebronn Kirche des Monats Juli Website der Diozese Rottenburg Stuttgart 2006 drs de eingesehen am 16 Juli 2006 Wolfram Angerbauer 700 Jahre Cleebronn 1279 1979 Geschichte einer Gemeinde Gemeindeverwaltung Cleebronn Cleebronn 1979 Otto Linck Ende der Historischen Weinberglandschaft des Neckarlands und die Rebflurbereinigung auf dem Michaelsberg In Zeitschrift des Zabergauvereins Heft 2 3 1977 Ulrich Knapp Der Michaelsberg und die Michaelskirche in Cleebronn 2017 offizieller Kirchenfuhrer Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michaelsberg Cleebronn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Jugend und Tagungshauses Michaelsberg Kapuzinerhospiz auf dem Michaelsberg bei Cleebronn in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Stefanie Pfaffle Jetzt steht die Kirche wieder sicher In Heilbronner Stimme vom 17 Juni 2006 Alfred Drossel Kirche auf dem Wachter des Zabergaus ist jetzt saniert In Ludwigsburger Kreiszeitung vom 12 Juni 2006 http www orgelbau rebmann de objekte 201 htm49 038693 9 046471 Koordinaten 49 2 19 3 N 9 2 47 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Cleebronn amp oldid 238877226