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St Mauritius und Gefahrten auch bekannt als Siegerlander Dom ist die katholische Kirche von Niederfischbach im Landkreis Altenkirchen Westerwald in Rheinland Pfalz St Mauritius und Gefahrten 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Baugeschichte 3 Schutzpatron 4 Glocken 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNiederfischbach gehorte kirchlich gesehen zu Haiger Weil sich andere Gebiete in diesem Bereich etwa im 12 Jahrhundert von Haiger trennten und eigenstandige Pfarreien wurden geht man auch fur Niederfischbach von der Selbststandigkeit zu dieser Zeit aus Es wurde eine erste Pfarrkirche errichtet deren Turm heute noch steht und zur evangelischen Kirche gehort Die alte Kirche wurde nach 1560 unter dem Grafen von Sayn evangelisch und 1626 wieder katholisch nachdem der Trierer Erzbischof die Freusburg beherrschte 1 Es kam immer wieder zu Konflikten und Nutzungsanspruchen seitens beider Konfessionen So kam es zu dem Kompromiss dass die Kirche von 1652 bis 1898 von beiden Konfessionen genutzt wurde Simultaneum Das grosse Bevolkerungswachstum in der Pfarrei Niederfischbach fuhrte dazu dass Ende 1896 etwa 2700 Menschen dort lebten und die alte simultan genutzte Kirche nicht mehr genugend Fassungsvermogen bot Schon seit 1891 hatte es Forderungen nach einer neuen Kirche gegeben doch erst vier Jahre spater konnte man sich einigen Nach Beendigung des Simultaneums wurden beide Konfessionen gleichberechtigt behandelt Zum Preis von 15 000 Mark erwarb die evangelische Kirchengemeinde das Eigentum an der Simultankirche und einen Grossteil der Einrichtung Die Katholiken mussten die Kirche bis spatestens Ende 1898 verlassen Baugeschichte BearbeitenIn der Folge erwarb die katholische Kirchengemeinde Gelande im Bereich des Philippstriechs Es sollte eine romanische Kirche mit Anleihen von St Kastor der Andernacher Kirche Maria Himmelfahrt und der Abteikirche Maria Laach entstehen Ein Kostenrahmen von rund 90 000 Mark war eingeplant Der Architekt Hermann Ritzefeld wurde beauftragt entsprechende Bauplane auszuarbeiten Anfang Februar 1897 einigte sich der Kirchenvorstand auf einen seiner Entwurfe und schrieb das Bauvorhaben aus Daraufhin meldeten sich viele regionale Betriebe insgesamt gingen 48 Angebote ein Weil in der Gegend kein brauchbarer Bruchstein vorhanden war entschied man sich fur Ziegelsteine als Baumaterial Innerhalb eines Jahres wurden rund eine Million Steine gebrannt Mitte Marz 1897 legte man den Grundriss der Kirche fest und steckte ihn ab Am 25 Juli folgte die feierliche Grundsteinlegung Im Winter 1897 wurden die Arbeiten an der Kirche grosstenteils unterbrochen und im nachsten Fruhling fortgesetzt Die Einweihung konnte am 13 November 1898 vollzogen werden die Konsekration folgte am 3 Juli 1900 und wurde vom Trierer Bischof Michael Felix Korum durchgefuhrt Heute ist die Kirche ein Kulturdenkmal 2 Schutzpatron Bearbeiten nbsp ReliquiarMan geht davon aus dass schon die erste Kirche dem Heiligen Mauritius und seinen Gefahrten geweiht war Die Gemeinde ist noch heute in Besitz von Reliquien von denen eine im Altarstein aufbewahrt wird eine andere in einem eigenen Reliquiar Bildnisse des Schutzpatrons finden sich im linken Seitenaltar sowie in einem Chorfenster Glocken BearbeitenNach der Erlangung ihrer Selbststandigkeit gab die katholische Kirchengemeinde den Auftrag fur vier Glocken Eine davon wurde gestiftet Die ersten beiden Glocken wurden schon 1898 bestellt und trugen die Namen Mauritiusglocke und Johannes Nepomuk Erstere wurde im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen die Johannesglocke war bis 1928 in Funktion Sechs neue Glocken wurden 1928 bei der Glockengiesserei Heinrich Humpert in Brilon in Auftrag gegeben Sie kosteten rund 20 500 Reichsmark und konnten bis Pfingsten 1928 fertiggestellt werden Die Schlagtone waren h0 d1 e1 fis1 a2 und h1 Von 1931 bis 1934 wurde schrittweise ein Elektroantrieb eingebaut Auch diese Glocken wurden beschlagnahmt und im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen Nach dem Krieg bestellte man abermals sechs Glocken dieses Mal beim Bochumer Verein Sie wurden 1948 geliefert Orgel BearbeitenDie Firma Johannes Klais Orgelbau wurde damit beauftragt eine Orgel fur die Kirche zu bauen Man rechnete mit Kosten von 120 000 Reichsmark 1921 konnte der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden Wegen finanzieller Unsicherheiten wurde der zweite Teil erst 1941 bestellt Da allerdings die Werkstatt von Klais 1944 zerbombt wurde wurden die weiteren Orgelelemente zerstort Der unfertige erste Teil der Orgel wurde 1958 nach Fertigstellung der Stockmannorgel nach Kreuztal verkauft wo sie in umgebauter Form bis in die Mitte der 1990er Jahre Dienst tat nbsp Blick zur Orgelempore1957 wurde erneut eine Orgel in Auftrag gegeben dieses Mal beim Orgelbauer Stockmann Der Prospekt ist dreiteilig und gewahrt den Blick auf die Dreifenstergruppe Durch Orgelbau Schulte erfolgte im Jahr 2002 ein Renovierungsumbau In diesem Zuge wurde die Intonation abgemildert und einige vom Neobarock gepragte Register ersetzt Diese bis heute benutze Orgel hat elektropneumatische Kegelladen und folgende Disposition 3 I Hauptwerk C g3Bordun 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Hohlflote 4 Oktave 2 Sesquialtera 2 2 3 1 3 5 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 II Ruckpositiv C g3Gedackt 8 Praestant 4 Spitzflote 2 Quinte 1 1 3 Scharff III IV 1 Krummhorn 8 Tremulant III Schwellwerk C g3Holzflote 8 Gambe 8 Schwebung 8 Blockflote 4 Schweizerpfeife 2 Oktavlein 1 Zimbel III 1 2 Basson Hautbois 8 Tremulant Pedal C f1Violonbass 16 Subbass 16 Zartbass 16 Oktavbass 8 Gedacktbass 8 Choralbass 4 Posaune 16 Trompete 8 Literatur BearbeitenKatholische Pfarrgemeinde Niederfischbach Hrsg Der Siegerlander Dom Pfarrkirche St Mauritius und Gefahrten zu Niederfischbach 1898 1998 Eigenverlag Niederfischbach 1998 Daniel Schneider Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss in Heimat Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 2015 S 74 80 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Mauritius und Gefahrten Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Zur konfessionellen Entwicklung siehe Daniel Schneider Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss in Heimat Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 2015 S 74 80 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Altenkirchen Mainz 2022 Version 2023 liegt vor S 30 PDF 5 2 MB Orgel in Niederfischbach Siegerlander Dom gesehen 26 September 2013 50 85517 7 87966 Koordinaten 50 51 18 6 N 7 52 46 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Mauritius und Gefahrten amp oldid 229601611