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St Martinus kurz St Martin ist die romisch katholische Kirche von Langenfeld Richrath Kreis Mettmann Ihre Geschichte reicht zuruck in die Christianisierung des Rheinlands Die Baugeschichte konnte in zwei archaologischen Ausgrabungen geklart werden Die gleichnamige Kirchengemeinde fusionierte am 1 Januar 2011 im Zuge des erzbischoflichen Projekts Wandel gestalten Glauben entfalten mit den sieben weiteren Langenfelder Gemeinden zur Kirchengemeinde St Josef und Martin St Martinus zu Richrath Blick zum romanischen TurmAnsicht der Kirche von SudenDer Turm der Kirche ist als Baudenkmal geschutzt Inhaltsverzeichnis 1 Historische Beschreibung 2 Grabungsbefunde 3 Bedeutung St Martins 4 Orgel 5 Galerie 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksHistorische Beschreibung BearbeitenEine historische Beschreibung zu St Martin findet sich im Heimatbuch der Gemeinde Richrath Reusrath und stammt aus der Feder des damaligen Pfarrers Theodor Breuer Er fasste seine Kenntnisse und Eindrucke wie folgt zusammen Zu den altesten Pfarrgemeinden des ganzen Bergischen Landes gehort wohl die Pfarre Richrath Bereits im 8 Jahrhundert soll zu Richrath eine Kirche gestanden haben in der der bekannte Apostel des bergischen Landes der heilige Swidbert das Evangelium verkundete Der wuchtige noch sehr gut erhaltene romanische Turm der wie ein gewaltiger Gottesfinger in der weiten Ebene zwischen Rhein Wupper und Dussel noch oben weist stammt aus dem Ende des zehnten und dem Anfang des elften Jahrhunderts Die Hohe bis zum Turm betragt 24 Meter der Knickhelm ist 25 Meter hoch das Mauerwerk ist teilweise 1 65 Meter dick Der untere Teil des Turms der aus einem Steinmaterial ist das von dem des oberen Teils verschieden ist soll am altesten sein also aus einer Zeit vor dem zehnten Jahrhundert stammen Im Turme hangen zwei alte Bronzeglocken Auf der ersten die der Mutter Gottes geweiht ist besagt die lateinische Inschrift dass sie im Jahre 1649 unter dem Pastor Ludwig Crah umgegossen wurde Auf der zweiten liest man dass sie von Johannes Bouvet am 25 Mai 1680 gegossen wurde Die Kirche gehorte seit alten Zeiten zur Domkusterei Koln die auch das Patronatsrecht hatte 1792 wurde das Schiff der Kirche weil es feucht war und Risse aufwies wie der Pfarrer Ludovici in seiner Chronik bemerkt niedergelegt Das bestehende Kirchenschiff musste einem im Jahre 1895 errichteten Neubau weichen der in sudlicher Richtung in romanischem Stile an den alten Turm angebaut wurde Am Turm lasst sich feststellen dass wenigstens drei Schiffe in ostlicher Richtung an den Turm angebaut waren 1 Grabungsbefunde BearbeitenDie erste archaologische Ausgrabung an St Martin fuhrte Dr Binding im Jahre 1968 durch Eine vollstandige Ausgrabung erfolgte im Jahre 2002 durch das Rheinische Amt fur Bodendenkmalpflege Aussenstelle Overath unter der Leitung von Dr Gechter In dieser Grabung wurden samtliche Vorgangerkirchen an der Ostseite des Turms untersucht und es konnten die ursprunglichen Ergebnisse der ersten Stichgrabung aus dem Jahre 1968 revidiert werden Da das Grabungsareal im Ubrigen uber 1000 Jahre als Friedhof Verwendung fand bargen die Archaologen zudem uber 70 Bestattungen Zwei der bestatteten Frauen konnten als Maria Constantina von Vellbruck 1672 1744 und Anna Maria von Vellbruck geb von Vlatten 1711 1773 Ehefrau des Adam von Vellbruck identifiziert werden Zu den Bauphasen im Einzelnen 2 3 Phase 1Ein erster fassbarer Steinbau aus dem 10 Jahrhundert mass mindestens 10 80 m 6 70 m wobei die tatsachliche Lange aufgrund des spater errichteten Turms heute nicht mehr festzustellen ist Eine holzerne Vorgangerkirche konnte nicht nachgewiesen werden ist jedoch aufgrund der aufgefundenen Graber wahrscheinlich vor Phase 1 Die C14 Analyse aufgefundener Gebeine datierte diese auf das Jahr 796 n Chr 4 Phase 2Im zwolften Jahrhundert wurde der heute noch existierende Turm gemeinsam mit einer grosseren Kirche errichtet Die Masse des beeindruckenden Turm Bauwerks aus Bruchsandsteinen und Tuffquadern 8 70 m 8 96 m Traufenhohe 22 m Gesamthohe 44 m Das Kirchenschiff mass in der Breite 8 90 in der Lange mit Rechteckchor 24 80 m und mit der mutmasslich spater angefugten Apsis 27 10 m Der heutige goldene Hahn ist dagegen jungen Datums Er wurde am 3 Juni 1999 als ein Geschenk der Partnerstadt Senlis Oise auf dem Kirchturm angebracht Der alte Wetterhahn fand einen Platz am neuen Kirchenschiff vor dem inzwischen auch das holzerne Kreuz der aufgelassenen Tochterkirche St Pius zu finden ist Phase 3Der bekannte Pfarrer von 1767 bis 1802 und Verfasser einer uberregional bekannten und bedeutenden Weltchronik Hermann Ludovici 1731 1802 liess 1792 anstelle der maroden Vorgangerkirche an den alten Turm ein neues Gotteshaus bauen Seinen Angaben zufolge mass das Bauwerk aussen in der Lange 90 Fuss in der Breite 45 und in der Hohe 27 kollnische Fuss Phase 4Die erneut vergrosserte dritte Kirche am alten Turm wurde in neoromanischen Stil in den Jahren 1894 95 erbaut Von dieser Kirche liess sich nur noch die ostlich am Turm angebaute Taufkapelle im Grabungsbefund nachweisen Dieser Kirchenbau musste im Ubrigen 1965 66 einem erneut vergrosserten inzwischen vierten Kirchenschiff am alten Turm weichen Die Erkenntnisse der Ausgrabungen wurden durch Pflasterung auf dem Vorplatz der Kirche sichtbar gemacht Bedeutung St Martins BearbeitenSt Martin lag an einer der beiden Hauptstrassen des Mittelalters dem Mauspfad Dieser einstige Pfad verlief in Langenfeld in gerader Linie uber den Rosendahlsberg Hausingen das Hagelkreuz durch die Talstrasse und uber die Richrather Strasse an St Martin vorbei nach Hilden Da der Weg bereits aus der fruhen Eisenzeit stammt bestatigt sich auch hier dass St Martin Kirchen als Mittelpunkte mehrerer Siedlungen bevorzugt an einem bereits bestehenden Weg angelegt wurden Des Weiteren ist hierzu anzumerken dass mit der Einbeziehung Hildens Haans und Elberfelds drei Orte in nordostlicher Richtung lagen die gleichzeitig eine Hauptrichtung Kolner Kirchenpolitik darstellten Hier wird deshalb eine Wechselwirkung von Sachsenmission Kirchenorganisation und erstem Handelsweg nicht nur durch das Rheinland angenommen 5 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel der St Martins Kirche in Richrath nbsp Orgel vom Altar aus Die Orgel wurde 2006 von dem Orgelbauer Romanus Seifert aus Kevelaer erbaut Das Instrument hat 30 klingende Register auf zwei Manualen und Pedal Samtliche Register des II Manuals stehen auf Wechselschleifen und lassen sich wahlweise auch auf dem III Manual registrieren Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch 6 I Hauptwerk C a31 Bordun 16 2 Principal 8 3 Spitzflote 8 4 Rohrflote 8 5 Oktave 4 6 Hohlflote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Oktave 2 9 Mixtur IV10 Trompete 8 II Recit expressif C a311 Flute a cheminee 16 12 Flute traversiere 8 13 Gambe 8 14 Voix celeste 8 15 Bourdon 8 16 Flute octaviant 4 17 Salicet 4 18 Nasard 2 2 3 19 Doublette 2 20 Tierce 1 3 5 21 Fourniture IV22 Basson 16 23 Trompette 8 24 Hautbois 8 25 Cromorne 8 26 Clairon 4 Tremblant III Positif expressif C a3 Samtliche Register des Recit expressif Pedalwerk C f127 Contrabass 16 28 Bordun Nr 1 16 29 Rohrflote Nr 4 8 30 Posaune 16 Koppeln II I III I III II auch als Suboktavkoppel III III Suboktavkoppel I P II P III PGalerie Bearbeiten nbsp Weltenspiegel Kreuz aus der ehemaligen Filialkirche St Pius vor einer 3 35 m grossen Edelstahlplatte Professor Horst Glasker nbsp Grundrisse der Vorgangerbauten auf dem heutigen Kirchvorplatz nbsp Blick in die Kirche von der Orgel aus nbsp Blick in den Altarbereich der Kirche nbsp Taufbereich hinter dem Altar links Taufbaum und rechts Taufbecken nbsp Taufbaum mit den Bildern und Namen der Tauflinge nbsp Marienstatue in der Kirche nbsp St Martins Statue mit einer Bildergalerie nbsp Kreuz uber dem Altar hangend nbsp Kreuz im hinteren Bereich der KircheLiteratur BearbeitenTh Becker Kirche und Friedhof von St Martin In Archaologie im Rheinland 2002 S 147 149 Einzelnachweise Bearbeiten VVV e V Heimatbuch der Gemeinde Richrath Reusrath Hense Druck 1928 Faksimile Verlag Rheinlandia 1986 Stephan Meisel Richrath viel alter als gedacht in Rheinische Post vom 12 Marz 2003 Thomas Becker Neue Erkenntnisse zu St Martin in Richrath in Niederwupper Historische Beitrage 20 S 36 ff Stephan Meisel Schon im 8 Jahrhundert in Rheinische Post vom 26 Juni 2004 Rolf Muller Stadtgeschichte Langenfeld Rheinland Verlag Stadtarchiv Langenfeld 1992 Nahere Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martinus Richrath Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite des Ortes kirchlichen Lebens innerhalb der Seite der Katholischen Kirchengemeinde Langenfeld St Josef und Martin Internetseite der Kirche St Martin innerhalb der Seite der Katholischen Kirchengemeinde Langenfeld St Josef und Martin kkg st martin de Internetseite der ehemaligen Kirchengemeinde St Martin nicht aktuell kklangenfeld de Internetseite der Katholischen Kirchengemeinde St Josef und Martin Untere Denkmalbehorde der Stadt Langenfeld Memento vom 28 Februar 2011 im Internet Archive Denkmalliste Baudenkmaler51 129722222222 6 9444444444444 Koordinaten 51 7 47 N 6 56 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martinus Richrath amp oldid 228423813