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Die katholische Pfarrkirche Sankt Georg in Ruhpolding einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein wurde in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts im Stil des Rokoko errichtet Die Kirche ist dem heiligen Georg geweiht dem Martyrer und Drachentoter der auch als einer der Vierzehn Nothelfer verehrt wird In der Kirche wird eine romanische Madonnenfigur aus dem 13 Jahrhundert aufbewahrt Die Kirche gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 1 Pfarrkirche Sankt GeorgPfarrkirche Sankt Georg im Hintergrund die Friedhofskapelle an der Stelle der alten Pfarrkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Deckenmalereien 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Vorlaufer der Ruhpoldinger Pfarrkirche standen ursprunglich erhoht uber dem Ort auf dem Bergfriedhof 1738 wurde die baufallig gewordene aus gotischer Zeit stammende alte Georgskirche abgetragen und an ihrer Stelle die heutige Friedhofskapelle errichtet in der unter anderem Reichskanzler Georg von Hertling beigesetzt und die 1957 zur Gruftkapelle fur die Ruhpoldinger Geistlichen umgestaltet wurde Nach dem Abriss der alten Kirche begann man im gleichen Jahr mit dem Bau der neuen Pfarrkirche weiter unten an der heutigen Stelle da der alte Standort fur den wesentlich grosseren Neubau nicht genugend Platz bot Die Plane entwarf der kurfurstliche Hofbaumeister Johann Baptist Gunetzrhainer 1692 1763 1754 erfolgte die Weihe der neuen Pfarrkirche durch Franz Karl Eusebius von Waldburg Friedberg und Trauchburg den Bischof des damaligen Bistums Chiemsee das dem Erzbistum Salzburg unterstand Ruhpolding gehorte bis 1817 kirchlich zu Salzburg Im Jahr 1757 wurde der Turm fertiggestellt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die Kirche ist als langgestreckter Saalbau mit stark eingezogenem Chor angelegt Zu beiden Seiten des Chors sind niedrige Sakristeien angefugt An der Westfassade erhebt sich der mit einer Doppelzwiebel bekronte Glockenturm Das gesamte Kirchenschiff mit Turm ist knapp 51 Meter lang und etwa 19 Meter breit Das Kirchenschiff ist nach Sud Osten ausgerichtet Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp ChorDer Innenraum wird von breiten Wandpfeilern mit kraftigem Gebalk gegliedert Die Ecken dieser Pfeiler sind mit Pilastern besetzt die mit Kapitellen verziert sind Der aussen gerade und innen halbrund geschlossene Chor wird von einer Kuppel gedeckt das Langhaus mit einer Lange von 40 Metern tragt eine von Gurtbogen unterfangene Stichkappentonne Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Doppelempore auf der oben die Orgel untergebracht ist Deckenmalereien BearbeitenDie Deckenfresken im Langhaus sind dem Stil des Rokoko nachempfunden und wurden 1821 von Sebastian Rechenauer dem Jungeren ausgefuhrt Das grosse Deckenbild stellt die Auferstehung Christi dar das kleinere die Anbetung des Lammes Uber der Orgelempore sieht man die Enthauptung des heiligen Georg des Schutzpatrons der Kirche Die Deckenmalerei im Chor von 1873 hat das Letzte Abendmahl zum Thema nbsp Christi Himmelfahrt nbsp Anbetung des Lammes nbsp Letztes AbendmahlAusstattung Bearbeiten nbsp Ruhpoldinger MadonnaDie bedeutendste Skulptur der Kirche ist die sogenannte Ruhpoldinger Madonna eine thronende Marienfigur mit Jesuskind aus der Zeit von 1220 30 Sie wird in einer goldenen Nische im rechten Seitenaltar aufbewahrt Der Hochaltar mit seinen gedrehten Saulen umrahmt ein Gemalde mit der Darstellung des heiligen Georg im Auszug wird die Unbefleckte Empfangnis dargestellt Beide Bilder stammen wie die Altarblatter der Seitenaltare von dem Landshuter Maler Matthias Daburger und sind mit 1749 bezeichnet Die Schnitzfiguren im Stil des Rokoko stellen die beiden Erzengel Michael und Raphael der den jungen Tobias begleitet dar Die beiden Bischofe der heilige Benno der Bischof von Meissen und Schutzpatron Munchens und der heilige Rupert der Bischof von Salzburg sind als Vertreter der Stadte Munchen und Salzburg zu verstehen nbsp ProzessionsstangenDie beiden Beichtstuhle sind mit der Jahreszahl 1744 bezeichnet Die kleinen Bilder erinnern an Maria Magdalena und den Apostel Petrus zwei Heilige die ihre Fehler bereut haben Maria Magdalena ist mit ihren Attributen dem Kreuz dem Salbentiegel dem Totenschadel und einer Geissel dargestellt Der Hahn weist auf die Verleugnung Jesu durch Petrus hin Die prachtige Kanzel im Stil des Rokoko ist mit mehreren Engelsputten verziert Der Schalldeckel wird von der Figur des Guten Hirten bekront der Kanzelkorb ist mit den vier Evangelisten Johannes Lukas Markus und Matthaus besetzt die durch ihre Symbole zu erkennen sind Unter der Kanzel steht ein Taufbecken mit einer Skulpturengruppe der Taufe Jesu Das Kruzifix an der gegenuberliegenden Wand hing ehemals unter dem Triumphbogen Die beiden Assistenzfiguren sind der Apostel Petrus und Maria Magdalena Unter dem Kreuz schweben drei Engel mit Kelchen um damit das Blut Jesu aufzufangen Unter dem Kruzifix sind Prozessionsstangen aufgestellt Die Kirchenbanke besitzen noch zahlreiche Kirchstuhlschilder aus dem 18 und fruhen 19 Jahrhundert nbsp Kanzel nbsp Taufbecken mit Taufe Jesu unter der Kanzel nbsp Kruzifix nbsp Verzierung eines BeichtstuhlsOrgel Bearbeiten nbsp OrgelemporeDie erste Orgel in der Kirche St Georg wurde 1795 durch den Orgelmacher Andra Mauracher von Karpfing erbaut 2 Die heutige Staller Orgel ersetzte 1981 ein Vorgangerinstrument aus dem Jahr 1907 Am 11 Februar 1979 erhielt der Orgelbauer Anton Staller den Auftrag fur den technischen Neubau wobei das historische Orgelgehause von Johannes Schneider aus dem Jahr 1795 erhalten blieb Die Orgel verfugt uber 28 Register auf zwei Manualen und Pedal mechanische Ton und elektrische Registertraktur 3 I Hauptwerk1 Quintadena 16 2 Prinzipal 8 3 Rohrflote 8 4 Octave 4 5 Nachthorn 4 6 Sesquialter 2 2 3 und 1 3 5 7 Octave 2 8 Mixtur 5 fach 1 1 3 9 Trompete 8 II Nebenwerk10 Gemshorn 8 11 Gedeckt 8 12 Prinzipal 4 13 Koppelflote 4 14 Waldflote 2 15 Terz 1 3 5 16 Quint 1 1 3 17 Oktavlein 1 18 Cimbel 3 fach 1 19 Oboe 8 20 Rohrschalmey 4 Tremulant Pedal21 Subbass 16 22 Bassprinzipal 8 23 Pommer 8 24 Choralbass 4 25 Blockflote 2 26 Rauschbass 4 fach 2 2 3 27 Fagottbass 16 28 Posaune 8 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 1042 Ruhpolding Kleine Kunstfuhrer Nr 28 9 veranderte Auflage Verlag Schnell und Steiner Regensburg 1995 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 3D Visualisierung von Kirche und FriedhofEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Ruhpolding PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 89 140 10 derChiemgauer de Ruhpoldinger Chronik Abgerufen am 16 Januar 2017 Richard Krekel Kirchenmusik St Georg Ruhpolding Abgerufen am 16 Januar 2017 47 76214 12 64208 Koordinaten 47 45 43 7 N 12 38 31 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Ruhpolding amp oldid 238059943