www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelisch lutherische Stadtkirche St Blasius in Friedrichroda im Landkreis Gotha in Thuringen wurde im Jahr 1511 errichtet Dem Westturm aus spatgotischer Zeit ist ein barocker Helmaufbau aufgesetzt Der Bau des Kirchenschiffs wurde 1538 vollendet Stadtkirche Friedrichroda Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Gelaut 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGemass der lateinischen Bauinschrift aus Sandstein an der Sudseite der Kirche wurden die Turmfundamente am 10 Mai 1511 gelegt und die Kirche dem hl Blasius geweiht am 10 Mai 1511 ist das Fundament dieses Turmes zur Ehre Gottes und des Patrons St Blasius gelegt worden 1 Ende der 1520er Jahre wurde die Reformation eingefuhrt Erster evangelischer Pfarrer war Volkmar Cordis und der zweite Johannes Koln Eine Bauinschrift im Chor erinnert an die Fertigstellung im Jahr 1538 In der Barockzeit wurde der Turmaufbau erneuert 1719 wurden die Emporen eingebaut Um 1770 wurde das Kirchenschiff teilweise erneuert 1882 wurde die heutige Turmuhr von Kuhn amp Sohne eingebaut Das Zifferblatt der Turmuhr wurde 1900 um drei weitere in jede Himmelsrichtung erganzt 2 1930 erhielt die Turmbekronung ihre heutige Gestalt Im selben Jahr wurde ein neues Kirchengestuhl eingebaut 1 In den 1960er oder 1970er Jahren erfolgte eine eingreifende Innenrenovierung Die obere Empore wurde abgebrochen und die Holztonne umgestaltet In den 1950er Jahren wurden der Aussenputz am Turm und der Sudseite des Schiffes entfernt Die ubrige Putz wurde 1993 erneuert Im Jahr 2010 folgte eine Sanierung des Turms die die Sicherung des Mauerwerks Die weitgehende Erneuerung des Gebalks der Haube die Sanierung des Fachwerk des oktogonalen Geschosses und einen Aussenputz einschloss 2011 wurden die Nordseite des Schiffes die Sakristei und der Chor saniert und im Jahr 2012 die sudliche Langseite 2 Bei einer Innenrenovierung in den Jahren 1999 2000 wurden Reste der ursprunglichen Wandbemalung freigelegt Architektur Bearbeiten nbsp Blick auf den Turm von WestenDie weiss verputzte nach Ost Nordost ausgerichtete Kirche ist im Stadtzentrum an einer Kreuzung errichtet Gliederungselemente wie Eckquaderung und Gesimse sind vom Verputz ausgespart Der massiv aufgemauerte Turmschaft auf quadratischem Grundriss erhebt sich uber einem Sockel und ist gegenuber dem Kirchenschiff eingezogen Ein Spitzbogenportal im Westen erschliesst die Turmhalle die ein Kreuzgratgewolbe aufweist und durch eine rundbogige Tur ins Kirchenschiff fuhrt Drei quadratische Geschosse werden durch umlaufende Gesimsbander gegliedert Das dritte Obergeschoss dient ursprunglich als Glockenstube und hat spitzbogige Schalloffnungen mit Masswerk in verschiedenen Formen fur das Gelaut Das vierte Geschoss ist als Achteck in Fachwerkweise ausgefuhrt an dem die vier Zifferblatter der Turmuhr mit einem Durchmesser von 1 80 Metern angebracht sind Der verschieferte barocke Helmaufbau besteht aus einer geschwungenen Haube mit offener Laterne der ein schlanker oktogonaler Spitzhelm aufgesetzt ist der eine Hohe von 38 Metern erreicht Er wird von einem vergoldeten Turmkauf und einer Wetterfahne die mit dem Jahr 1511 bezeichnet ist bekront Der Saalbau auf rechteckigem Grundriss wird von einem verschieferten Satteldach abgeschlossen dem an jeder Seite drei Giebel zur Belichtung der Emporen aufgesetzt sind deren Fensterlaibungen die Holztonne einschneiden Die Langseiten werden durch hohe Rechteckfenster gegliedert Der gerade Ostschluss hat zwei rechteckige Fenster und im Giebelbereich ein kleines Buntglasfenster das die Christi Himmelfahrt zeigt Es erinnert an Pfarrer Roland Adam aus Friedrichroda der 1947 seinen Kriegsverletzungen erlag An der ostlichen Nordseite ist eine kleine Sakristei mit einem Kreuzgewolbe angebaut Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum Richtung Altar nbsp Blick Richtung OrgelemporeDer Innenraum wird von einer gewolbten Kassettendecke in blauer Fassung abgeschlossen die aus der Umgestaltung des Tonnengewolbes von 1692 hervorging Die vierseitig umlaufende holzerne Empore von 1719 ruht auf viereckigen Pfosten Die Emporenbrustung hat kassettierte Fullungen mit Achtecken die abwechselnd in Blau und Weiss gefasst sind Jedes zweite Feld ist in der Mitte mit einer kleinen goldenen Sonne verziert Die Fullungen der Ostempore tragen an den beiden Seiten der Kanzel die beiden griechischen Buchstaben Alpha und Omega Der massiv aufgemauerte Blockaltar wird von einer Mensaplatte bedeckt in dem drei Weihekreuze aus vorreformatorischer Zeit erhalten sind An der Vorderseite ist ein Reliquienschrein eingebaut der durch Eisenbander gesichert wird Die Altarruckwand ab der in Hohe der Emporenbrustung die Kanzel angebracht ist wurde von Malermeister Ernst Lossnitz Dresden ausgemalt Die Kanzel wurde 1651 oder 1719 gefertigt Unter dem viereckigen Kanzelkorb ist der Friedensgruss gemalt Frieden sei mit euch an der Vorderseite der Kanzelbrustung der Bibelvers Selig sind die Gottes Wort horen und bewahren Lk 11 28 LUT und im goldenen Stern uber der Volutenkrone der Jesus Name IHS 1 Das barocke vierseitige Taufbecken aus Sandstein mit bauchigem sechsseitigem Fuss soll von Schreinermeisters Merbach gefertigt worden sein und zeigt Engelskopfe und roten Blumen Es ist mit der Jahreszahl 1589 bezeichnet und tragt umlaufend den Bibelvers Ihr werdet mit Freuden Wasser schopfen aus den Heilsbrunnen und werdet sagen zu der Zeit Danket dem Herrn Jes 12 3 4 LUT 2 An der Ostwand wurden die Grabsteine der ersten beiden evangelischen Pfarrer aufgestellt sudlich der Grabstein fur Pfarrer Volkmar Cordis und nordlich der Stein fur Johannes Koln Von drei weiteren Grabplatten sind zwei beschadigt Im Altarbereich wurden zwei Einzelgrufte entdeckt und wieder vermauert Im Bereich des Emporenaufgangs ist in der Nordwand eine Sakramentsnische mit Kielbogen eingelassen dessen ornamentierte Rahmung beschadigt ist Die Sakristei ist mit einem Altar einem Luthertisch und holzgeschnitzten Stuhlen ausgestattet Das Altarbild wurde 1929 von Hertha Rudolf Hoffmann geschaffen und zeigt die Kreuzigungsszene 2 Erhalten sind zwei Tafelbilder des Gothaer Hofmalers und Cranachschulers Michael Kaseweis oder einem Familienmitglied Wahrscheinlich auf Curt Kaseweis und das Jahr 1579 geht die ursprungliche Kirchenausmalung zuruck der als Fresko ausgefuhrte wurde An der Sudseite des Langhauses wurden 1999 Reste freigelegt Orgel BearbeitenDie Gebruder Wagner aus Schmiedefeld bauten um 1780 eine Orgel von der nur das Gehause mit dem funfachsigen Prospekt erhalten ist Ein zweigeschossiges Mittelfeld wird von zwei grossen Harfenfeldern flankiert Das Innenwerk wurde 1961 von der Orgelbaufirma Jehmlich vollstandig erneuert Opus 769 2011 folgte eine Restaurierung durch Orgelbau Kutter 3 nbsp Orgel im historischen Gehause nbsp Blick ins Innere der OrgelDie Orgel verfugt uber 22 Register die auf zwei Manualwerken und dem Pedalwerk verteilt sind Ton und Registertraktur sind mechanisch Die Stimmung ist gleichstufig Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C f31 Quintade 16 2 Prinzipal 8 3 Rohrgedackt 8 4 Octave 4 5 Spitzflote 2 2 3 6 Waldflote 2 7 Mixtur IV8 Trompete 8 II Oberwerk C f39 Holzgedackt 8 10 Prinzipal 4 11 Rohrflote 4 12 Octave 2 13 Sifflote 1 14 Sesquialter II15 Zimbel III16 Krummhorn 8 Tremulant Pedalwerk C f117 Subbass 16 18 Octavbass 8 19 Choralbass 4 20 Weitpfeife 2 21 Mixturbass IV22 Posaune 16 Koppeln II I I P II PGelaut BearbeitenDie Glockenstube beherbergt ein Funfergelaut Die grosse Glocke von 1604 die von Melchior und Hieronymus Meyring Erfurt gegossen wurde wurde im Zweiten Weltkrieg abgeliefert und eingeschmolzen Zwei Glocken wurden 1926 von Schilling Apolda gegossen von denen die kleinere erhalten blieb 1955 erwarb die Gemeinde eine gebrauchte Glocke aus Aubachtal Greiz 673 kg und 1956 eine kleine gebrauchte Glocke von der Gemeinde Herda Die Namen der Glocken stammen von den Inschriften oder den Weiheanlassen Die Stundenglocke von 1537 die den Namen Blasius tragt ist in der Laterne aufgehangt Das Gelaut erklingt auf den Tonen es ges as b und des 1 Glocke Name Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser Schlagton Inschrift1 Jesus Christus 1961 Schilling Apolda 1290 mm es1 JESUS CHRISTUSUNSER HERR 2 Luther 1967 Schilling Apolda 1205 mm ges1 BETET 31 10 1967 3 Deus gratia 1920 Ulrich Apolda 1080 mm as1 AM OSTERFESTE 1920ER HILFT UNS FREI AUS ALLER NOT 4 CHRISTUS KONIG 1926 Ulrich Apolda 0 855 mm b1 Freudiges Beben rief mich zum Leben Am hochsten sing ich dem Hochsten lobsing ich 5 DEUS SALUS 1925 Franz Schilling Sohne Apolda 0 755 mm des2 WALTE HERR OB UNSERM KLINGEN SEGNE ES IN ALLEN DINGEN DIE HIER UNSER RUFEN DIR ZU EHREN NEU ERSCHUFEN KIRCHENGEMEINDE HERDA Literatur BearbeitenEvang luth Kirchengemeinde Grafenroda Hg 500 Jahre Stadtkirche St Blasius 2011 Festschrift online PDF 2 8 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche St Blasius Friedrichroda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Homepage der Kirchengemeinde Kirche Abgerufen am 29 April 2021 a b c d Evang luth Kirchengemeinde Grafenroda Hg 500 Jahre Stadtkirche St Blasius 2011 Festschrift online Abgerufen am 29 April 2021 PDF 2 8 MB Orgel www chor orgelforum de abgerufen am 29 April 2021 50 857928 10 565419 Koordinaten 50 51 28 5 N 10 33 55 5 O Normdaten Geografikum GND 4733622 5 lobid OGND AKS VIAF 264495815 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Blasius Friedrichroda amp oldid 237038462