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Die Kirche Sankt Bartholomai in der Stadt Zerbst Anhalt ist eine ehemalige Stifts und Hofkirche Das als Teilruine erhaltene Bauwerk steht in Sichtweite der Reste des Schlosses Zerbst im Sudwesten der historischen Altstadt Die Kirche war Grablege der Fursten von Anhalt Zerbst Sie gehort zum Kirchenkreis Zerbst der Evangelischen Landeskirche Anhalts St Bartholomai im Luftbild von Norden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Sankt Bartholomaus Kirche ist im Kern eine spatromanische kreuzformige flachgedeckte Basilika aus Bruchstein Von dieser Kirche ist eine Kirchenweihe im Jahr 1215 uberliefert 1300 wurde die Kirche zur Stiftskirche erhoben Zu dieser Zeit wurde der Chor rechteckig nach Osten verlangert Das Langhaus erweiterte man im fruhen 15 Jahrhundert In der Breite des Querschiffs wurde St Bartholomai zu einer vierjochigen Hallenkirche Im Jahr 1517 entstand eine rechteckige westliche Vorhalle Zum freistehenden Glockenturm wurde 1565 der Dicke Turm ein vormaliger Bergfried welcher etwa zwanzig Meter nordostlich der Kirche steht aus beziehungsweise umgebaut In den folgenden Jahrhunderten kam es zu mehreren Um und Erweiterungsbauten der Kirche Im April 1945 wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Bartholomauskirche bei Luftangriffen auf die Stadt Zerbst stark beschadigt Wahrend der Restaurierung wurde 1950 eine Wand zwischen Querschiff und Langhaus gezogen Das Langhaus ist seitdem eine baulich abgetrennte Ruine wahrend Querhaus und Chor weiterhin als Kirche genutzt werden Bauwerk Bearbeiten nbsp Im Inneren der Ruine des Langhauses nbsp St Bartholomai von Westen im Hintergrund links der als Glockenturm genutzte Dicke TurmDie Kirche ist im Kern romanisch und im Stil der Gotik der Renaissance und des Barock erweitert An der nordlichen Stirnseite des Querhauses befindet sich ein rundbogiges mit Saulen gestaltetes Stufenportal Dieses stammt aus dem 13 Jahrhundert Von den Saulen sind nur drei erhalten Die Schafte sind ornamentiert und weisen Blattkapitelle auf Das Tympanon des Portals zeigt eine Kreuzigungsgruppe In der Ostwand des sudlichen Arms des Querhauses sind zwei Rundbogenfenster erhalten Querschiff und Chor weisen Netzgewolbe auf die 1565 geschaffen wurden Die tragenden Konsolen stammen aus dem fruhen 15 Jahrhundert Die Bogen der Vierung wurden mit dem Gewolbe zusammen erneuert Ein Sudportal datiert vor 1700 Der Chor weist Lanzettbogenfenster auf Uber der Ostwand mit einem Drillingsfenster befindet sich ein Schweifgiebel von 1565 Die Spitze des Giebels markiert eine eiserne Figur des heiligen Bartholomaus Auf der Sudseite befindet sich die ehemalige Furstengruft welche spater zur Sakristei umgebaut wurde Der Zugang vom Chor zur Gruft beziehungsweise Sakristei ist ein barockes Portal von 1700 mit gesprengtem Giebel bekront mit weinenden Putten Drei Nischen wurde im 15 Jahrhundert im Chor und im Bereich der Vierung verbaut Eine fialengeschmuckte Sakramentsnische befindet sich am ostlichen Ende der Nordwand des Chores auf einer Halbsaule Eine Schranknische ist in der Ostwand des Chores nahe der nordlichen Ecke vorhanden Eine zweite Sakramentsnische befindet sich in der westlichen Seite des nordostlichen Pfeilers der Vierung Mittig in der Westwand des Langhauses befindet sich ein Rundfenster welches eventuell zum romanischen Ursprungsbau gehorte Das nachtraglich verbreiterte Langhaus weist im Gegensatz zum Querhaus und zum Chor ein Mauerwerk aus Backstein und mit nur wenig Bruchstein auf Gestufte Arkadenbogen werden von runden Pfeilern aus Backstein getragen Das Gewolbe ist zerstort und stammte aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts beziehungsweise wurde zu dieser Zeit erneuert Im Winkel zwischen der westlichen Vorhalle mit Kielbogenportal und dem nordlichen Seitenschiff befindet sich ein Treppenturm aus dem Jahr 1598 Die 1973 von Petit amp Gebr Edelbrock gegossenen Glocken werden 2023 aus der dort 2018 profanierten katholischen Kirche St Josef Gelsenkirchen Scholven in den Dicken Turm der Bartholomai Gemeinde ubernommen 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp Gemalde des Kindermordes in Betlehem im sudlichen Arm des QuerschiffsMehrere Gemalde uberstanden die Zerstorung 1945 Unter anderem befindet sich in der Kirche ein grosses Werk der Taufe Jesu von Lucas Cranach dem Jungeren aus dem Jahr 1568 Weitere Bildnisse stammen beispielsweise vom Epitaph von Dorothea Hedwig von Anhalt Zerbst Sie zeigen den Kindermord in Betlehem und die Auffindung des Moses Ein Grabstein mit einer Ritzzeichnung stammt aus dem 14 oder 15 Jahrhundert Eine weitere Grabplatte zeigt den 1566 verstorbenen Wolfgang Furst von Anhalt Kothen Weitere Epitaphien befinden sich innerhalb und ausserhalb der Kirche In der Furstengruft sind einige kunstlerisch gestaltete Zinnsarge erhalten Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Bezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1974 S 463 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Bartholomai Zerbst Anhalt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www kirchenkreis zerbst de zerbst st bartholomaeiEinzelnachweise Bearbeiten Matthias Heselmann Glocken aus Gelsenkirchen lauten bald in Sachsen Anhalt In Westdeutsche Allgemeine Zeitung Lokalteil Gelsenkirchen Abgerufen am 21 Dezember 2022 51 9638 12 0847 Koordinaten 51 57 49 7 N 12 5 4 9 O Normdaten Geografikum GND 4504727 3 lobid OGND AKS LCCN no99061319 VIAF 238115661 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Bartholomai Zerbst Anhalt amp oldid 229066952