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Die katholische Pfarrkirche St Andreas ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Aying einer Gemeinde im Landkreis Munchen in Bayern Sie steht zusammen mit der angrenzenden Lamperti Kapelle inmitten eines ummauerten Friedhofes Turm von St AndreasAnsicht von SudenAnsicht von SudwestenSeit 1990 bildet die Pfarrgemeinde zusammen mit St Emmeram in Helfendorf einen Pfarrverband Die Gemeinde gehort zum Erzbistum Munchen und Freising 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 1 1 Erste Kirche 1 2 Zweite Kirche 1 3 Heutige Kirche 1 4 Antoniuskapelle 1 5 Chorturm 2 Ausstattung 2 1 Hochaltar und Tabernakel 2 2 Kanzel 2 3 Sonstige Ausstattung 3 Orgel 4 Glocken 5 Epitaphe 6 Renovierungen 7 Lampertikapelle 8 Filialkirche 9 Pfarrhof 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenErste Kirche Bearbeiten Durch eine Schenkungsurkunde des Klerikers Rihpert vom 6 Marz 791 besteht Sicherheit uber das Vorhandensein einer Pfarrgemeinde spatestens seit dieser Zeit Der Ort ist vermutlich um Etliches alter Ein Nachweis uber ein Kirchengebaude kann fur diese Zeit nicht erbracht werden allerdings ist die Existenz einer vorgotischen vielleicht auch karolingischen Kirche die wesentlich grosser war als die heutige anzunehmen Es sind zwei Urkunden vom Ende des 8 Jahrhunderts erhalten die auf ein Kirchengebaude schon in karolingischer Zeit hindeuten Beim Aushub von Grabern in der Nahe der heutigen Kirche wurden Teile von Fundamenten gefunden nach denen die erste Kirche etwa funf Meter breiter und acht Meter langer war Zu dieser Kirche hatte auch der in seinen Proportionen zu gross wirkende Chorturm der wohl aus romanischer Zeit stammt gepasst Diese alte Kirche wurde wohl in der Zeit der Spatgotik auf ihre heutige Grosse zuruckgebaut und mit Gewolben versehen Zweite Kirche Bearbeiten Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges setzte 1632 ein schwedischer Soldat den Dachstuhl in Brand Das Langhaus brannte nieder die Gewolbe sturzten ein der Turm nahm grossen Schaden die Inneneinrichtung wurde fast vollstandig vernichtet Es ist anzunehmen dass die Aussenwande teilweise stehen blieben Heutige Kirche Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp Chorbogen mit der Jahreszahl 16551642 trat Pfarrer Johann Dreyer seinen Dienst in der Gemeinde an die Kirche war eine Ruine ein Neubau war erforderlich Das Langhaus wurde gegenuber dem Vorgangergebaude um etwa funf Meter verlangert und um etwa 1 50 Meter erhoht und es wurden Gewolbe eingezogen Die Fertigstellung erfolgte nach einer Inschrift am Chorbogen 1655 Wer die Bauplanung und leitung hatte ist nicht uberliefert Der rechteckige Chor dieses Saalbaus zu sechs Jochen ist nur wenig eingezogen und befindet sich im Unterbau des Turmes Die Hauptbausubstanz des Langhauses ist spatgotisch die Fenster sind rundbogig Der Chorbogen und die Gewolbe sind halbkreisformig Eine schlichte Kupfertur in einem Vorbau fuhrt in den Innenraum ein verglastes Gitter trennt das Langhaus ab Die Decken und Wandmalereien wurden bei der letzten Renovierung nach Befund restauriert Die Fresken im Kirchenschiff sind Arbeiten des Kunstlers Josef Wittmann der sie 1951 malte Dargestellt sind Szenen aus dem Leben des Apostels Andreas Christus beruft Andreas zu seinem Junger Andreas predigt das Evangelium Der Statthalter von Patras lasst Andreas an das Schragbalkenkreuz binden uber der Orgel ist das Fresko Andreas als Junger von Johannes dem Taufer zu sehen Die Entwurfe zu diesen Fresken von Josef Wittmann haben sich erhalten und befinden sich mit seinen Entwurfen zur kirchlichen Malerei im Diozesanmuseum Regensburg Antoniuskapelle Bearbeiten nbsp Altar der AntoniuskapelleDie Antoniuskapelle wurde 1743 von der Antoniusbruderschaft an der nordostlichen Seite angebaut Sie ist mit reichem Stuck und Pilastern ausgestattet Das Altarrelief zeigt den heiligen Antonius von Padua wie ihm Jesus als Kind erscheint Josef Wittmann malte 1954 die beiden Fresken sie zeigen an der Decke die Fischpredigt und an der Wand das Eselswunder Auch von diesen Fresken in der Antoniuskapelle haben sich die Entwurfe erhalten und befinden sich mit seinen Entwurfen zur kirchlichen Malerei im Diozesanmuseum Regensburg In die ostliche Wand der Kapelle ist die Grabtafel fur den ersten Pfarrer von Aying eingelassen Die prachtige Reliefarbeit ist aus rotem Marmor gehauen In den Jahren 1974 bis 1975 legte der Kirchenmaler Ludwig Keilhacker die Farbfassung des Kapellenraumes frei und restaurierte sie Er erreichte damit ein authentisches Raumbild so wie es in der Mitte des 17 Jahrhunderts ublich war nbsp Stuckdekor nbsp Stuck und Deckenmalerei nbsp Stuckdekor Chorturm Bearbeiten Im Unterteil des Chorturmes ist der Chor eingerichtet der obere achteckige Teil ist durch Pilaster gegliedert und mit einer Zwiebelhaube bekront die vermutlich in ihrer ursprunglichen Form erhalten ist Ausstattung BearbeitenHochaltar und Tabernakel Bearbeiten Der Hochaltar ist reich gegliedert und mit Ornamenten geschmuckt er wirkt wie die Nachbildung eines Barockaltares Nach langen Diskussionen uber diverse Entwurfe baute ihn 1904 die Firma Leonhard Griebl die in Feldkirchen Westerham ihren Sitz hatte Das zentrale Bild mit der Darstellung der Kreuzigung des heiligen Andreas malte Wilhelm Asselborn in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Die flankierenden Figuren der Nothelfer Sebastian und Florian sind historischen Ursprungs Der Tabernakel bestimmt den unteren Teil Der Altar wurde 1854 geweiht nbsp Heiliger Florian nbsp Hochaltar nbsp Heiliger Sebastian Kanzel Bearbeiten nbsp KanzelDie Kanzel ist eine Arbeit aus der Renaissancezeit An der Unterseite sind zwei in Gold gefasste Wappen zu sehen die Inschriften der Kartuschen lauten M Georgius Holzman und G Hainrich Schickhart Dies waren wohl die Erbauer der Kanzel Nahere Erkenntnisse gibt es nur fur den Bildschnitzer Heinrich Schickhardt der aus dem Herzogtum Wurttemberg kam und von 1558 bis 1635 lebte Die Kanzel wurde nach dem Vermerk in einer Chronik aus einem Sakularisationsnachlass gekauft Wo sie ursprunglich stand ist nicht bekannt wahrscheinlich stammt sie aus einem ehemaligen Kloster oder Stift in Freising das 1803 im Zuge der Sakularisation aufgelost wurde nbsp Kanzel mit Jesus und den Evangelisten Lukas und Johannes nbsp Kanzel mit Maria Jesus und dem Evangelisten Lukas nbsp Kanzel mit den Evangelisten Matthaus und Markus Maria und Jesus Sonstige Ausstattung Bearbeiten nbsp KruzifixFruher standen vor den schragen Sockeln am Chorbogen Seitenaltare ihr Aussehen ist auf alten Fotografien uberliefert Die Altare wurden 1950 abgebrochen an ihrer Stelle wurden die von M Bayer gefertigten Figuren des heiligen Josef und der Maria Immaculata aufgestellt An der Brustung der Empore hangen Bilder der Apostel sie wurden um 1900 gemalt Das Kruzifix gegenuber der Kanzel stammt aus dem 16 oder 17 Jahrhundert Die Schmerzhafte Muttergottes im Stile des Barock stammt aus neuerer Zeit sie wurde als Ersatz fur eine Figur aus dem 19 Jahrhundert angeschafft Das Ewige Licht ist eine Goldschmiedearbeit im Stil des Rokoko Die Wangen des modernen Kirchengestuhls sind klassizistisch gehalten Der Kreuzweg wurde 1953 von Alban Wolf gemalt Der Taufstein aus rotem Marmor ist mit einer Figur des heiligen Johannes des Taufers bekront nbsp Mater dolorosa nbsp Maria Immaculata nbsp Jesus und Maria an der EmporenbrustungOrgel Bearbeiten nbsp OrgelDie alte Orgel wurde 1985 durch ein neues Orgelwerk ersetzt das von der Orgelbaufirma Dieter Schingnitz aus Iffeldorf gebaut wurde Das Instrument besitzt 13 Register die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind Das Hauptwerk ist vor die Brustung gebaut Das zweite Manual ist schwellbar und steht zusammen mit dem Pedal an der Ruckwand der Orgel Die Register und Spieltraktur sind mechanisch Glocken BearbeitenIm Turm hangen funf Glocken mit Inschriften Bezeichnung Schlagton Inschrift BemerkungGlocke 1 es1 Zu Gottes Ehr goss mich M Langenegger ETA B Ernst in Munchen d 718 Die Glocke ist der heiligen Maria gewidmetGlocke 2 as1 Gottes Segen streue aus Uber Dorf und unser Haus Aying gestiftet 1958 von den Brauereibesitzers Eheleuten Franz und Kreszenz Inselkammer Aying Rudolf Perner Anno Domini 1958 Passau Die Glocke ist dem Franz von Assisi gewidmetGlocke 3 b1 Zu Gottes und allen Heil zu Ehren goss mich Langeneggerr und Ernst in Munchen d 719 KreuzigungsgruppeGlocke 4 c2 Sanctos Colaudo Tonitrua Repello Funera aus dem Feyer floss ich Bernhard Ernst in Minchen goss mich MDCLXIX Glocke 5 Wolf Steger goss mich I 1581 IAR TotenglockeEpitaphe BearbeitenIn der Kirche hangen funf Epitaphe fur Pfarrherren aus Aying nbsp Epitaph fur Georg Kottmuller in der AntoniuskapelleName des Pfarrherrn Ort Beschreibung der TafelGeorg Kottmuller 1612 Ostwand der Antoniuskapelle Reich dekoriertes Rotmarmor Epitaph Der Pfarrer wird unter dem Kreuz kniend mit einem auffalligen Wappen gezeigt Uber dem Kreuz ein lateinischer Psalmvers Ps 27 4 EU Balthasar Dreyer 1695 Westwand der Antoniuskapelle Auf der Tafel ist ein humorvolles Gedicht zu lesen das wohl von Dreyer selbst verfasst wurde Er spielt darin mit der Zahl drei und seinem Namen Dreyer Dionysius Geisler 1746 Ostwand der Antoniuskapelle uber dem Kottmuller Epitaph Diese Tafel ist weniger aufwendig gestaltet nur mit Symbolen des Priesteramts und der Verganglichkeit geschmuckt doch der Verstorbene wird in der Inschrift als Grunder dieser Kapelle fundator huius sacelli geruhmt Johann Michael Freysinger 1715 1781 Neben der Tur zur Sakristei Diese Tafel wirkt amtlich gehalten Johann Georg Achatz 1756 1824 Neben dem Eingang auf der linken Seite Renovierungen BearbeitenIn den Jahren 1953 und 1975 wurden umfangreiche Renovierungen vorgenommen Um die Schliessung der Kirche zu vermeiden mussten ab 2006 wiederum umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgefuhrt werden Die Gesamtkosten beliefen sich auf 581 000 Euro davon wurden 70 vom Ordinariat ubernommen der Restbetrag musste von der Gemeinde getragen werden Lampertikapelle BearbeitenDas Gebaude wurde um 1500 errichtet es ist 8 Meter lang und 5 70 Meter breit Es steht leicht angewinkelt an der Kirche und ist teilweise in die Mauer an der Sudseite des Friedhofes eingelassen In einem Kunstdenkmaler Inventar aus alter Zeit heisst es Klein und niedrig doch nicht ohne Wert Der Schluss ist dreiseitig die Rippenfuhrung der Netzgewolbe ist asymmetrisch angeordnet Ursprunglich diente sie als Friedhofskapelle und wurde 1923 zur Kriegerkapelle umgestaltet Die Namen aller gefallenen Einwohner aus den napoleonischen Kriegen sowie dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sind namentlich auf Tafeln verzeichnet Eine Renovierung wurde von 1966 bis 1967 durchgefuhrt und dabei die Kapelle vor dem Verfall gerettet Eine weitere sehr umfangreiche Renovierung wurde 1977 notwendig Der Altar im Stil des Fruhbarocks stammt im Kern wohl aus dem ausgehenden 17 Jahrhundert 1923 wurde der Altar analog erganzt und umgebaut In Teilbereichen sind noch ursprungliche Fassungen in den Farben Gold und Blau erhalten Bei einer Restaurierung im Jahr 2004 versuchte der Kirchenmaler Christian Bauer das Konzept der Fassung von 1923 mit schwarzer Fassung die Ebenholz imitieren soll und teilweiser Vergoldung zu erhalten Das Altarbild zeigt eine Pieta in der Art der Historienmalerei Das ovale Gemalde im Auszug stellt moglicherweise den heiligen Lambertus dar gesicherte Erkenntnisse daruber gibt es nicht Filialkirche BearbeitenFilialkirche von St Andreas ist die Nikolauskirche in Peiss Sie war schon immer im Range einer Filialkirche und von 1872 bis 1952 Benefizium Pfarrhof BearbeitenDer zur Kirche gehorende denkmalgeschutzte ehemalige Pfarrhof enthalt altes Mauerwerk das moglicherweise aus karolingischer Zeit stammt Er wurde 2010 umfangreich saniert und umgebaut und wird heute als Pfarrburo genutzt Literatur BearbeitenManfred Hofstetter Josef Bachmair Robert Fischbacher Maximilian Kochl Pfarrkirche St Andreas in Aying Verlag St Peter Salzburg 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Andreas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Pfarrverbandes Aying HelfendorfEinzelnachweise Bearbeiten Zugehorigkeit zum Erzbistum Memento des Originals vom 5 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kirchensuchmaschine diomira de47 970114 11 779755 Koordinaten 47 58 12 4 N 11 46 47 1 O Baudenkmaler in Aying Alte Schule Beim Beham Beim Biechl Beim Sturzer Bildstock Demelwirt Einfirsthof Keil Getreidekasten Herrenhaus Kriegerdenkmal Lambertuskapelle Munchener Strasse 17 Munchener Strasse 19 Pfarrhaus Schusterkaspar Sixthof St Andreas Villa Liebhard Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Andreas Aying amp oldid 234508109