www.wikidata.de-de.nina.az
Die Pfarrkirche St Amandus ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Datteln im Kreis Recklinghausen Nordrhein Westfalen Die Kirchengemeinde gehort zum Dekanat Recklinghausen im Bistum Munster 1 Pfarrkirche St Amandus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 2 1 Orgel 3 Legende 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenPapst Eugen III bestatigte in einer Urkunde vom 17 Juni 1147 dass der Abtei St Heribert in Deutz auch die Kirche in Datteln in Datlen ecclesiam gehore Wahrscheinlich gab es schon seit dem 9 Jahrhundert eine Eigenkirche auf dem Konigshof Hofstedde Uber das Aussehen des ersten Kirchengebaudes gibt es keine Erkenntnisse Vermutlich war es ein Bau aus Holz und Lehm 2 Der Westturm im Volksmund auch Alter Turm genannt ist der alteste noch erhaltene Teil der alten Kirche Diese Kirche war so wie auch der Turm der 1250 fertiggestellt wurde im romanischen Stil aus Stein gebaut Der Turm war mit einem Zeltdach bekront 3 Mit der Planung einer neuen Kirche wurde ab dem Beginn des 15 Jahrhunderts begonnen dies ist durch zahlreiche Schenkungen bezeugt Mit dem Bau der gotischen Hallenkirche wurde dann zum Ende des Jahrhunderts begonnen Sie war etwa so gross wie das heutige Querschiff Der asymmetrische Raum bestand aus dem Hauptschiff und einem Nebenschiff an der Nordseite dort wo sich heute die Sakristei und der Chor befinden Der Hochaltar hatte seinen Platz im Chorschluss da wo heute der Tabernakel und das Taufbecken sind Der romanische Turm bekam eine steile Spitze Er diente auch weiterhin als Kircheneingang Die Kirche wurde wahrscheinlich in der Zeit um 1520 fertiggestellt 4 In den Jahren von 1753 bis 1754 und 1859 bis 1865 wurden umfangreiche Renovierungen vorgenommen Bei der Erweiterung von 1911 bis 1913 bekam die Kirche ihren heutigen Grundriss Das Gebaude wurde im neugotischen Stil um ein Querhaus erweitert Dieses neue Querhaus wurde zum Hauptschiff und es wurden zwei Nebenschiffe angefugt Das alte Kirchenschiff bekam die Funktion eines Querschiffes am sudlichen Ende des neuen Hauptschiffes stand der Hochaltar in einer Apsis Heute befindet sich dort der Haupteingang Der Sudturm im Volksmund auch Neuer Turm genannt bekam seinen Platz an der sudostlichen Ecke des neuen Gebaudes Die Kirche war durch einen Eingang von der Heibeckstrasse aus erschlossen Heute ist dort hinter dem Altar der Chorraum 5 Bischof Johannes Poggenburg weihte die neue Kirche am 30 April 1914 Im Zweiten Weltkrieg am 9 Marz 1945 wurde das Gebaude bei einem Bombenangriff fast vollstandig zerstort Der Unterbau des alten Turmes und der Neue Turm sowie ein Teil der Aussenmauern und Saulen blieben stehen Die Kirche wurde im Wesentlichen auf dem alten Grundriss wieder aufgebaut Am 24 Oktober 1948 wurde ein Gedachtnisstein dafur gesetzt Der Hochaltar bekam einen neuen Standort an der Nordwand und der neue Haupteingang kam an die Sudseite neben den neuen Turm Weihbischof Heinrich Roleff weihte den Altar am 4 Dezember 1949 Bei der Renovierung des alten Turmes im Jahr 1958 bekam dieser ein Bronzeportal 6 Der Turm ist im oberen Bereich durch je zwei Rundbogenfenster mit eingestellten Saulen gegliedert 7 In den Jahren 1983 bis 1984 wurde der Innenraum umgestaltet eine Altarinsel wurde geschaffen und die Seitenaltare sowie die Kanzel entfernt Die Kassettendecke bekam einen farbigen Anstrich die Arkadenbogen farbige Ornamente Ausstattung BearbeitenKunsthistorisch wertvollstes Stuck der Ausstattung ist das Amanduskreuz Christus ist mit einer Tunika als Auferstandener im Stile des Volto Santo 8 dargestellt Das Kreuz ist aus neuerer Zeit der Korpus allerdings aus dem 12 Jahrhundert Nach Uberlieferungen sind in diesem romanischen Korpus Reliquien des Amandus enthalten Eine Vielzahl von Votivgaben belegt die Verehrung dieses Kreuzes Im April 2014 wurde der Korpus im St Vincenz Krankenhaus einer Rontgenuntersuchung unterzogen um das Vorhandensein der Reliquien im Inneren zu belegen Es konnten Reste eines menschlichen Oberschenkelknochens Teile eines Brustbeins und ein Stuck einer Rippe nachgewiesen werden Ob diese Uberreste Reliquien des Amandus sind konnte nicht zweifelsfrei geklart werden 9 In der Taufkapelle steht das Sakramentshaus Es wurde um 1520 in der Werkstatt des Berndt Bunickmann in Munster angefertigt Von der ursprunglichen Farbfassung sind nur minimale Reste erhalten Das Haus in Form eines Turmes ist reich verziert und zeigt Heiligenfiguren sowie die Verkundigungsszene 10 Die ubergiebelte Sakramentsnische mit Kreuzblume 11 aus der Zeit zum Ende des 16 Jahrhunderts diente fruher zur Aufbewahrung des Allerheiligsten 12 Der Behelfsaltar ein ehemaliger Besprechungstisch des Krankenhauses konnte 1984 durch einen neuen Altar aus Sandstein ersetzt werden Die Altarweihe nahm Bischof Reinhard Lettmann am 22 September 1984 vor Die Sedilien und der Ambo wurden 1984 erneuert Die Herkunft des moglicherweise romanischen Weihwasserbeckens ist nicht geklart Der gedrehte Schaft steht auf vier liegenden Tiergestalten die Kuppa zeigt zwolf halbplastische mannliche Figuren 13 Orgel Bearbeiten Die Orgelbaufirma Klais aus Bonn fertigte eine neue Orgel an und stellte sie am 6 Marz 1988 auf Das Schleifladen Instrument hat 40 Register auf drei Manualwerken und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch 14 I Hauptwerk C a31 Rohrflote 16 2 Principal 8 3 Flute harmonique 8 4 Salicional 8 5 Oktave 4 6 Quinte 2 2 3 7 Superoctave 2 8 Cornet V 8 9 Mixtur IV 1 10 Trompete 16 11 Trompete 8 II Schwellwerk C a312 Rohrflote 8 13 Gamba 8 14 Vox coelestis 8 15 Principal 4 16 Traversflote 4 17 Octavin 2 18 Sexquialter II19 Scharff IV 1 20 Trompette harm 8 21 Hautbois 8 22 Clairon 4 Tremulant III Echo schwellbar C a323 Bordun 8 24 Rohrflote 4 25 Nasard 2 2 3 26 Principal 2 27 Terz 1 3 5 28 Larigot 1 1 3 29 Octave 1 30 Vox humana 8 Tremulant Pedalwerk C 31 Principal 16 32 Subbass 16 33 Quinte 10 2 3 34 Octave 8 35 Gedackt 8 36 Tenoroctave 4 37 Bombarde 16 38 Fagott 16 39 Trompete 8 40 Clairon 4 Koppeln II I III I III II I P II P III PLegende BearbeitenBei den Bewohnern der Gemeinde sowohl als in der Umgegend genoss der hl Amandus grosse Verehrung An seinen Festtagen wurde sein Bild mit allerlei goldenen und silbernen Weihgeschenken geschmuckt Diebe stahlen einst das Bild mit den Geschenken Sie waren aber gezwungen es zu verbergen und vergruben es daher in der Erde Trauer herrschte nun in der Gemeinde ob des grossen Frevels Lange Zeit war das Bild verschwunden alles Suchen war vergebens Ein frommer Schafer der mit seiner Herde ubers Feld zog sah eines Tages auf einem Acker eine weisse Lilie stehen Er brach die schone Blume ab aber als er am nachsten Tage auf dasselbe Feld kam stand zu seinem grossen Erstaunen die Blume wieder da Des Schafers Hund fing an zu scharren und siehe da das langvermisste Bild kam zum Vorschein Er meldete seinen Fund und freudig wurde das Bild zuruckgeholt und an seinem Platze in der Kirche wieder aufgestellt Das Ackerstuck wo es gefunden wurde heisst bis heute Amandusstuck und liegt in der Nahe der Zeche Emscher Lippe 15 Literatur BearbeitenGeorg Dehio unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2Weblinks BearbeitenSeiten der Gemeinde Lichtinstallation in der Osternacht 2012 auf youtube comEinzelnachweise Bearbeiten Seiten des Dekanates Erste Erwahnung Turm gotischer Bau Erweiterung Wiederaufbau Dehio Georg unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Seite 224 Dehio Georg unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Seite 224 Rontgenuntersuchung Dehio Georg unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Seite 224 Dehio Georg unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Seite 224 Sakramentshaus und Nische Dehio Georg unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Seite 224 Informationen zu Altar und Orgel sowie zur Disposition auf der Website der Erbauerfirma Trivia51 653059 7 346258 Koordinaten 51 39 11 N 7 20 46 5 O Normdaten Geografikum GND 7712703 1 lobid OGND AKS VIAF 242804895 Anmerkung GND 2110566 2 fur die Pfarrei als Korperschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Amandus Datteln amp oldid 214531908