www.wikidata.de-de.nina.az
St Agatha ist eine katholische Pfarrkirche in Aschaffenburg deren Ursprung auf die Zeit 1168 1171 zuruckgeht St Agatha Aschaffenburg 2011Kirchenschiff mit Altar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wiederaufbau nach 1945 3 Orgel 4 Glocken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Grundungsjahr der Pfarrei wird die Zeit von 1168 1171 angenommen erstmals urkundlich erwahnt wurde sie in der Urkunde Papst Lucius III 1184 als parrochiam extra muros civitatis vestre als Pfarrei ausserhalb der Mauern Alteste steinerne Zeugnisse werden auf um die Mitte des 12 Jahrhunderts datiert 1 In der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts wurden Seitenschiffe angebaut und das Mittelschiff erhoht Auf dem die Kirche umgebenden Agatha Kirchhof Friedhof errichtete man eine Annakapelle Im 15 16 Jahrhundert wurden die Umfassungsmauern Chor Kirchenschiff und Turm insgesamt erhoht Bis ins 19 Jahrhundert wurden immer wieder kleine Erweiterungen vorgenommen bis 1811 der Friedhof aufgelassen wurde 2 Ende des 19 Jahrhunderts wurde die barocke Innenausstattung entfernt und im neugotischen Stil erneuert 1903 brach man die St Annakapelle samt Beinhaus ab und beschloss wegen des Bevolkerungszuwachses die Kirche zu vergrossern Die bestehende Kirche sollte als eine Art Atrium in die neue Kirche einbezogen werden Mit den Massen 65 23 m ware sie die grosste Kirche Aschaffenburgs geworden Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs liess die Planung nicht zur Ausfuhrung kommen 3 1934 liess man unter der Leitung von Professor Albert Bosslet nochmals einige Umbauten vornehmen Im Jahre 1942 feierte man 800 Jahre St Agatha vermutlich ging das Jubilaum auf Unterlagen von Heimatforscher Martin Balduin Kittel zuruck der in seiner Zettelsammlung keine Quellenangaben machte Im Pfarrarchiv befinden sich noch Unterlagen uber die Jubilaumsfeiern Sprengbomben am 21 November 1944 zerstorten Fenster Holzdecke und sudliches Teilschiff grosse Mauersprunge 4 Durch Artilleriebeschuss am 31 Marz 1945 brannte die Kirche vollig aus Wiederaufbau nach 1945 BearbeitenMit dem Wiederaufbau wurden Professor Bosslet und Regierungsbaumeister Erwin van Aaken beauftragt Im August 1948 erfolgte der Abbruch der Ruinenreste Auch der Turm wurde abgebrochen da sich herausstellte dass sein Fundament aus lose aufeinandergeschichteten Steinen bestehend sich nicht als tragfahig erwies Das Gurtgesims am Glockengeschoss sowie die Schalloffnungen mit Saulen und Kapitellen wurden nach den alten Werkstucken rekonstruiert und eingebaut 5 Am 1 November 1949 war die Kirche vollendet und wurde vom Wurzburger Bischof Julius Dopfner neu geweiht Der grosste Teil der Epitaphien konnte gerettet werden Beim Neubau wurden unter dem Kirchenfussboden zwei Echter Ingelheim Grabsteine aus der Barockzeit gefunden und in die Aussenmauer eingelassen Von der geplanten Wiederaufstellung der Olbergskapelle wurde Abstand genommen da die komplette Fassade neu gebaut werden musste 6 Bereits 1953 zeigten sich unterhalb des Glockenstuhls Risse im neuen Turm Das Glockenlauten musste eingestellt werden 1962 wurde nach Entwurf des Wurzburger Architekten Gustav Heinzmann die Fassade um 6 m vorgezogen Im neuerrichteten modernen Turm befinden sich nun eine Taufkapelle und auf der Sudseite eine Marienkapelle in der die Muttergottes von Fatima verehrt wird nbsp Marienkapelle in St AgathaUber dem Portal wurde am 16 Mai 1963 eine 4 m hohe und 12 t schwere Sandsteinfigur St Agatha entworfen von Julius Bausenwein gefertigt von den Wurzburger Bildhauern Ernst Singer und Willi Grimm angebracht nbsp Ehemaliger Hochaltar nbsp BackeraltarNach der letzten Renovierung 1987 hat die Kirche einen schlichten Opfertisch aus Buntsandstein in der Vierung links davor einen Ambo und rechts hinten den Priestersitz Sedilien Der ehemalige Hochaltar befindet sich nun im linken Seitenschiff an seiner Stelle im Chor ein Sakramentshauschen vergoldeter Tabernakel in einem Sandsteingehause Die funf gotischen Chorfenster wurden kunstlerisch neu gestaltet Uber dem Altarraum wurde eine weisse Faltdecke eingezogen und darunter freischwebend ein grosses Altarkreuz aufgehangt Das Kreuz mit den Ausmassen 280 220 cm ist eine Gemeinschaftsarbeit des Bildhauers Tilmar Hornung aus Bergtheim und des Goldschmieds Markus Engert aus Wurzburg Es stellt Christus den Erhohten bereits vom Kreuz Gelosten dar Die Emaille Quadrate an den Enden der Kreuzbalken enthalten die Symbole fur die vier Evangelisten Matthaus geflugelter Mensch Markus Lowe Lukas Stier und Johannes Adler Im rechten Seitenschiff befindet sich der Backeraltar Zunftaltar der Aschaffenburger Backerinnung von der Aschaffenburger Kunstlerin Kathi Hock 1950 aus dem Holz einer Spessarteiche geschnitzt Der Altar zeigt im unteren Teil von links nach rechts das Innungswappen Bauernszene beim Saen und Ernten des Getreides sowie das Wappen der Stadt Aschaffenburg In den oberen Feldern in der Mitte Christus sitzend links die Speisung mit Manna und rechts die Brotvermehrung Seitlich die Figuren des hl Antonius von Padua mit Jesuskind und des hl Klemens Maria Hofbauer der vor seiner Berufung zum Priesteramt Backer war Am Sockel die Worte DAS BROT DAS WIR BEREITEN GIB HERR UNS ALLE ZEITEN Dieser Altar wurde zu GOTTES EHR gestiftet von der Backerinnung Aschaffenburg Stadt Land Alzenau und Obernburg Das Taufbecken hat man inzwischen in die Vierung versetzt und die Taufkapelle mit einem roten Vorhang verhangt Orgel Bearbeiten1962 erhielt die Orgelbaufirma Gustav Weiss aus Zellingen den Auftrag zum Bau einer neuen Orgel In zwei Teilabschnitten wurden die 39 klingenden Register Ende 1964 fertiggestellt Die Tastaturen im Spieltisch sind belegt mit Elfenit 7 und Ebenholz 8 Am Dreikonigstag 6 Januar 1965 war die Einweihung Das Instrument hat folgende Disposition I Hauptwerk1 Quintade 16 2 Principal 8 3 Rohrflote 8 4 Oktave 4 5 Gemshorn 4 6 Nasat 2 2 3 7 Nachthorn 2 8 Mixtur V 1 1 3 9 Trompete 8 10 Clarine 4 II Positiv11 Rohrgedackt 8 12 Sing Principal 4 13 Blockflote 4 14 Octave 2 15 Sifflote 1 1 3 16 Scharf IV 1 17 Krummhorn 8 Tremulant III Schwellwerk18 Principal 8 19 Gedeckt 8 20 Zart Geige 8 21 Ital Principal 4 22 Holzflote 4 23 Sesquialter II 2 2 3 1 3 5 24 Schwiegel 2 25 Mixtur V 1 1 3 26 Dulcian 16 27 Trichterregal 8 28 Schalmei 4 Pedal29 Principalbass 16 30 Subbass 16 31 Zartbass 16 32 Oktavbass 8 33 Gedacktbass 8 34 Choralbass 4 35 Flachflote 2 36 Hintersatz IV 2 2 3 37 Posaune 16 38 Basstrompete 8 39 Bassclarine 4 Koppeln II I II I Sub III I III II I P II P III P Spielhilfen 2 freie Kombinationen Tutti CrescendowalzeGlocken BearbeitenIm neu erbauten Turm von St Agatha lauten seit dem 26 April 1964 vier Glocken Die Dreifaltigkeitsglocke 1075 kg wurde im Krieg abgenommen und zum Glockenfriedhof nach Hamburg Wilhelmsburg gebracht Sie wurde jedoch nicht eingeschmolzen sondern 1947 wieder zuruckgegeben Im Jahre 1956 wurden in der Heidelberger Glockengiesserei F W Schilling drei neue Glocken gegossen St Agatha 720 kg Tonart f Maria 1100 kg Tonart g und Josef 520 kg Tonart a 9 Literatur BearbeitenDie Pfarrei St Agatha zu Aschaffenburg bearbeitet von Carsten Pollnick mit Beitragen u a Alois Grimm Hermann Fischer Werner Kramer Aschaffenburg 1992Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Agatha Aschaffenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Agatha in der Pfarreiengemeinschaft St Martin Aschaffenburg Glockenlauten St Agatha Plenum VideoEinzelnachweise Bearbeiten Felix Mader Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Unterfranken XIX Stadt Aschaffenburg Munchen 1918 Martin Balduin Kittel Aufzeichnungen Alois Grimm Aschaffenburger Hauserbuch Band V Treibgasse und Agathaplatz bearbeitet von Monika Ebert und Ernst Holleber Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 2001 ISBN 3 87965 084 5 Alois Stadtmuller Aschaffenburg im Zweiten Weltkrieg Bombenangriffe Belagerung Ubergabe Veroffentlichungen des Geschichts und Kunstvereins Aschaffenburg i K Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1970 Alois Grimm Beitrag zur Baugeschichte der Pfarrkirche St Agatha in Aschaffenburg siehe Literatur Franz Bayer Das Schicksal der Aschaffenburger Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg und ihr heutiger Zustand Aschaffenburger Jahrbuch 1 Herausgegeben vom Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg i K Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1952 Dieses lichtbestandige Material wurde schon vor dem Ersten Weltkrieg von der Fa Eduard Sippach in Eisenberg entwickelt Hermann Fischer Orgelchronik der Pfarrkirche St Agatha Aschaffenburg siehe Literatur Werner Kramer Die Glocken der St Agatha Kirche siehe Literatur49 977301 9 143044 Koordinaten 49 58 38 3 N 9 8 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Agatha Aschaffenburg amp oldid 224728304