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Die Karmelitenkirche St Agidius ist eine denkmalgeschutzte 1 katholische Kirche im Stil der Romanik in Bad Reichenhall im Landkreis Berchtesgadener Land Die Saalkirche wurde ab 1159 erbaut Im 15 Jahrhundert erfolgte eine Erhohung und Erweiterung Nach dem Stadtbrand von 1834 musste sie wieder aufgebaut werden Zwischen 1978 und 1980 wurde der baufallige Turm abgetragen und neu errichtet die Hohe des Turmes betragt 44 m 1 Karmelitenkirche St AgidiusKirchturm uber den Dachern der PoststrasseDatenOrt Bad Reichenhall Poststrasse 18Baustil Romanik GotikBauzeit ab 1159Grundflache 300 m Koordinaten 47 43 22 6 N 12 52 35 5 O 47 72295 12 87652 470 Koordinaten 47 43 22 6 N 12 52 35 5 OKarmelitenkirche St Agidius Bayern Zwei bogenformige Verbindungsgange uber das Agidigasschen stammen wohl aus dem 15 Jahrhundert 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Umbau und Gotisierung 1 3 Errichtung des Kirchturms 1 4 Wiederaufbau nach dem Stadtbrand 1 5 Klosterkirche Renovierungen und Neubau des Turms 2 Fresko Apokalyptische Reiter 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Eberhard I von Salzburg bestatigte am 16 November 1159 bei einem Besuch in Reichenhall dem Burger Heinrich Lauber die Ubergabe der zu erbauenden neuen Kirche an das Stift St Zeno Die St Agidius Kirche sollte auf Initiative der Reichenhaller Burger als Erganzung der schon bestehenden St Johannes Kirche als weitere Seelsorgestelle entstehen Die Kirche musste dem Propst von St Zeno unterstellt werden um nicht auf herzoglichem Territorium eine burgerliche Eigenkirche entstehen zu lassen 1344 wurde durch das Stift St Zeno eine tagliche ewige Messe in St Agidius eingerichtet 1378 stifteten mehrere Reichenhaller die sogenannte Mittermesse als weitere tagliche Messe Umbau und Gotisierung Bearbeiten nbsp Westfassade mit Spuren unterschiedlicher MauerhohenIn der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts wurde die romanische Saalkirche im heutigen Stil um und ausgebaut Die Mauern des Langhauses und der Giebel wurden erhoht die Flachdecke durch ein gotisches Netzgewolbe ersetzt die romanische Apsis abgebrochen und eine zeitgenossische Choranlage mit zwei Jochen und einem Funfachtelschluss eingebaut Die Chorachse ist wegen Nebenbauten geknickt und der Anbau leicht nach Norden geruckt Errichtung des Kirchturms Bearbeiten 1529 wurde an der Nordseite der Kirche der Kirchturm erbaut der nach der Brandkatastrophe von 1515 als Stadtwachturm auch mit einem Feuerwachter ausgestattet werden sollte Deshalb erhielt der Turm wohl im 17 Jahrhundert eine geraumige Turmerstube mit Auslugkern und einer Kuppelhaube Um 1550 wirkten zeitweise Augustinereremiten aus Munchen und Wels in der Kirche Anfang des 17 Jahrhunderts hatte die Kirche noch keine Sakristei aber einen in die Mauer eingelassenen Tabernakel und vier Altare Neben dem Hochaltar St Agidius befanden sich noch der Achaz und Rupertaltar im Chorraum und der St Magdalenen Altar auf der Empore 1625 wurden drei neue Altare gebaut die Empore teilweise abgebrochen und der dortige Altar entfernt und das Kirchengestuhl erneuert 1678 wurde eine neue Glocke beschafft 1713 wurde die Kirche rekonziliert und 1733 wurde ein Kreuzweg errichtet Wiederaufbau nach dem Stadtbrand Bearbeiten nbsp InnenraumBeim Stadtbrand von Reichenhall 1834 wurde die Kirche schwer beschadigt Augenzeugen berichteten dass gegen zwei Uhr morgens der Turm der Kirche von dem der Stadtturmer zuvor noch Alarm geschlagen hatte in einer riesigen Feuersaule stand bevor die Kuppel und der Glockenstuhl einsturzten 2 Der brennende Dachstuhl brachte auch die Gewolbe der Kirche zum Einsturz und die gesamte barocke Einrichtung der Kirche wurde ein Raub der Flammen 1836 wurden Notdacher auf die Kirche und den Turm gesetzt Dieser wurde zwischen 1839 und 1841 erhoht und mit einer gotischen Spitze versehen Zur gleichen Zeit wurden die neuen Gewolbe eingezogen die Aussenmauern verfestigt und der neue Dachstuhl aufgesetzt 1843 folgte die neue Inneneinrichtung mit drei neuen Altaren Kanzel Kommunionbank Orgel sowie Beicht und Betstuhlen in neugotischem Stil Die Bildhauerarbeiten stammten von Fidelis Schonlaub und die Gemalde von Josef Holzmaier Am 21 Juni 1847 wurde die wiederhergestellte Kirche durch Erzbischof Karl August von Reisach konsekriert Zwischen 1877 und 1884 wurde die Kirche mit gemalten Fenstern und einem neuen Kreuzweg ausgestattet und die Seitenaltare entfernt Die Entwurfe fur das neue Chorgestuhl eine Eichenvertafelung im Presbyterium und den neuen Hochaltar stammen von Johann Marggraff Diese Einrichtung ist heute noch grosstenteils vorhanden 1907 wurden das Mauerwerk und das Kupferdach renoviert Klosterkirche Renovierungen und Neubau des Turms Bearbeiten 1934 wurde ein Karmel der Oberdeutschen Provinz in Bad Reichenhall errichtet in dem Zuge wurde St Agidius als Klosterkirche ubernommen 1935 und 1936 wurde der Innenraum durch den ortlichen Kirchenmaler Georg Gschwendtner renoviert ein neuer Seitenaltar im Chor durch Alois Ehrlich errichtet und eine dritte Glocke angeschafft 1947 und 1948 wurde eine neue Orgel eingebaut und die Orgelempore erweitert 1958 kamen zwei neue Glocken als Ersatz fur die im Krieg konfiszierten Glocken nach St Agidius im selben Jahr wurde der Innenraum durch Georg Gschwendtner erneut renoviert in diesem Zuge wurden auch die Kreuzwegstationen uberarbeitet Ausserdem wurden vier neue Fenster an der Sudseite des Langhauses eingesetzt Zwischen 1960 und 1964 wurde der Hochaltar renoviert neue Mobel fur die Sakristei und Banke fur die untere Empore angeschafft das Hauptportal die Treppenanlage und der Osteingang erneuert Georg Gschwendner brachte in dieser Zeit an der Ostseite der Kirche das Fresko der apokalyptischen Reiter an 1976 wurde eine Turmuhr installiert und der gesamte Innenraum renoviert die Beichtstuhle in die Wand eingesetzt sowie Kanzel und Hochaltar uberholt Zwischen 1978 und 1980 wurde der baufallige Turm abgetragen und originalgetreu durch eine ortliche Baufirma neu aufgebaut Fresko Apokalyptische Reiter Bearbeiten nbsp Fresko Apokalyptische Reiter Aussen an der Ostseite der Kirche am Agidiplatz befindet sich ein grosses Fresko des bekannten Bad Reichenhaller Kirchenmalers Georg Gschwendtner von 1964 Apokalyptische Reiter toben uber der Tallandschaft gemass der Offenbarung des Johannes sinnbildlich stehend fur Tod Pest Krieg und Hungersnot und bringen der Stadt Tod und Verderben 3 Das Gemalde soll an den Luftangriff auf Bad Reichenhall am 25 April 1945 und die uber 200 Toten erinnern Anfangs waren auf dem Fresko 250 Tote 3 angegeben dies wurde im Laufe der Zeit auf die aktuelle Zahl von 224 Toten geandert Uber die Opferzahl gibt es unterschiedliche Aussagen Fritz Hofmann der in seinem Werk Die Schreckensjahre von Bad Reichenhall am ausfuhrlichsten auf den Luftangriff eingeht und alle Opfer mit Namen Alter Beruf und Fundort angibt spricht von 196 Toten 4 zwolf Vermissten und zwolf Opfern die nicht identifiziert werden konnten Dr Herbert Pfisterer nennt in Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte rund 200 Tote 5 Johannes Lang erhoht die Zahl in Geschichte von Bad Reichenhall auf mindestens 215 6 Literatur BearbeitenWalter Brugger Die Kirchen der Pfarrei St Nikolaus Bad Reichenhall Kleine Kunstfuhrer Nr 2043 Schnell und Steiner Regensburg 1994 ISBN 3 7954 5781 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Agidikirche Bad Reichenhall Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www schwabenmedia de Kirchen Bad reichenhall St aegidien phpEinzelnachweise Bearbeiten a b c Denkmalliste Bad Reichenhall Denkmalnummer D 1 72 114 92 abgerufen am 26 Mai 2017 Johannes Lang Der Untergang des Alten Reichenhall Der Stadtbrand 1834 in Geschichte von Bad Reichenhall Ph C W Schmidt Neustadt Aisch 2009 a b Herbert Pfisterer Bad Reichenhall in seiner Bayerischen Geschichte Motor Touristik Verlag Munchen 1988 S 363f Fritz Hofmann Die Schreckensjahre von Bad Reichenhall w d v Verlag Mitterfelden Herbert Pfisterer Bad Reichenhall in seiner Bayerischen Geschichte Motor Touristik Verlag Munchen 1988 S 347 Johannes Lang Geschichte von Bad Reichenhall Ph C W Schmidt Neustadt Aisch 2009 ISBN 978 3 87707 759 7 S 782Kirchen und Kapellen in Bad Reichenhall Kirchen St Agidien Evangelische Stadtkirche St Georg Spitalkirche St Johannes St Nikolaus St Pankraz St Valentin St ZenoKapellen Antonibergkapelle Bildstockl Kapelle Brunnhauskapelle Schinderkapelle Seebachkapelle Staufenkapelle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Agidien Bad Reichenhall amp oldid 229464392