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Die Spitalkirche St Johannes auch Spitalkirche St Johannes Spitalkirche ist eine katholische Kirche in Bad Reichenhall und vermutlich die alteste Kirche der Stadt Spitalkirche St JohannesDatenOrt Bad ReichenhallBaujahr 12 JahrhundertKoordinaten 47 43 29 N 12 52 40 O 47 724735 12 877788 Koordinaten 47 43 29 N 12 52 40 ODas Gebaude steht unter Denkmalschutz und ist mit der Nummer D 1 72 114 99 in die Bayerische Denkmalliste eingetragen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Ausseres 3 2 Inneres 4 Ausstattung 5 Spitalkirche 6 Sonstiges 7 Literatur 8 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Ansicht von NordenDie Kirche befindet sich am nordlichen Ende der Poststrasse direkt an der ehemaligen Stadtmauer der Stadt von der dort noch ein Rest erhalten ist Geschichte BearbeitenBei der Christianisierung Deutschland spielten die Taufkirchen eine wichtige Rolle Da diese Gotteshauser meist Johannes dem Taufer geweiht waren wird angenommen dass die Kirche St Johannes wohl die alteste Kirche im Reichenhaller Talkessel ist 790 wird sie als ecclesia ad salinas Kirche bei den Salinen bezeichnet und 1144 als capella in castro Halla und deshalb wird angenommen dass es zu dieser Zeit nur diese eine Kirche gab Auch zeigt das alteste Siegel der Stadt das Lamm Gottes das auch auf Johannes den Taufer hinweist Durch Burgerinitiativen wurden ab 1159 die Agidikirche und ab 1181 die Nikolauskirche errichtet Der Holzbau der Johanneskirche wurde spatestens im 12 Jahrhundert durch einen Steinbau ersetzt der im Wesentlichen bis heute erhalten geblieben ist 1481 wurde bei der Kirche ein Spital fur gebrechliche Salzarbeiter errichtet 1486 bestatigte Papst Innozenz VIII das Spital 1485 stiftete Georg der Reiche eine ewige tagliche Messe Die bis dahin flach gedeckte romanische Saalkirche wurde eingewolbt der Haupteingang auf der Seite des Spitals als Eingang fur die Bewohner umfunktioniert und eine gewolbte Empore eingezogen damit diese einen eigenen Gottesdienstraum samt Alter zur Verfugung hatten In diesem Zuge wurde ein neuer Haupteingang auf der Strassenseite ausgebrochen 1626 bat der Propst von St Zeno um die Erlaubnis zum Abbruch des Altares auf der Empore im Zusammenhang mit einer Gesamtrenovierung 1730 wurde unter Propst Floridus I Penker und dem Reichenhaller Pfarrer Rupert Fux das gotische Sternrippengewolbe entfernt und durch Rokokostukkaturen ersetzt eine Kanzel in diesem Stil errichtet und die Fenster angepasst Beim grossen Stadtbrand 1834 wurde die Kirche schwer beschadigt und wurde langere Zeit als Lagerraum verwendet Erst durch die Initiative durch den spateren Stadtpfarrer Sebastian Degenbeck und der Mallersdorfer Schwestern die seit 1876 das Spital betreuten wurde 1877 die Mauersanierung und 1878 die Innenrenovierung durchgefuhrt Die Benediktion erfolgte am 3 Marz 1878 im gleichen Jahr wurde ein Kreuzweg im Laienschiff angebracht 1879 wurde ein Dachreiter nach einem Entwurf des Landbauamtes Traunstein auf das sudwestliche Ende der Kirche gesetzt In den Jahren 1911 und 1912 erfolgte eine umfassende Renovierung Die neugotische Einrichtung wurde entfernt ein neuer Altar aufgestellt eine neue Kanzel im Stil des 18 Jahrhunderts installiert sowie neue Deckenbilder angebracht 1914 wurde der Kreuzweg von 1878 durch einen neuen ersetzt 1981 wurde das Spital abgebrochen seitdem steht die Kirche ohne An und Einbindung an das Umfeld isoliert vor einem leeren Platz der inzwischen als Parkplatz genutzt wird 1985 bis 1987 wurde die Kirche durch die Stadt aussen und innen renoviert Beschreibung Bearbeiten nbsp AltarraumAusseres Bearbeiten Die romanische Saalkirche stammt aus dem 12 vielleicht auch aus dem 11 Jahrhundert Unublich ist die nordostliche Ausrichtung Die halbrunde Apsis ist mit einfachem Bogenfries und deutschem Band verziert Am fruheren Haupteingang im Sudwesten befindet sich ein romanisches Portal mit Archivoltenanlage und mehreren beschadigten Steinkopfen im Gewande die im Zuge der Renovierungsarbeiten 1986 wieder freigelegt wurden Nach dem Abbruch des Spitals wurde dieser Eingang durch einen Notvorbau mit Schragdach verschlossen Oberhalb befand sich der ehemalige Zugang vom Spital in den Dachboden der Kirche der Dachreiter in gotisierter Form stammt aus dem Jahr 1879 Die Fensteroffnungen des Langhauses zur Poststrasse stammen aus der Barockzeit im letzten Joch befindet sich wegen der Empore dort nur ein Rundfenster oben sowie ein kleines Bogenfenster unten Der jetzige Haupteingang aus dem 15 Jahrhundert befindet sich auch an der Poststrasse An der gegenuberliegenden Seite an der Nordwestwand befindet sich die Sakristei aus dem 18 Jahrhundert die im Laufe der Zeit jedoch mehrfach verandert wurde ein grosses Fenster im zweiten Joch und im dritten Joch ein noch erhaltenes romanisches Fenster auf Hohe der Empore Die Aussenmauern sind bis zu 1 05 m stark und sind einschliesslich der Apsis verputzt Inneres Bearbeiten Die grosse romanische Apsis im Nordosten und im Kontrast dazu die gotische Empore im Sudwesten pragen den Eindruck des Innenraums Trotz der Umgestaltung im Rokokostil im 18 Jahrhundert ist das gotische Gewolbe seit der Entfernung der romanischen Holzflachdecke gut erkennbar Das Gewolbe ist mit feinem Bandwerkstuck verziert der vom Salzburger Joseph Schmid oder vom Burghauser Joseph Hopp stammt Ausstattung Bearbeiten nbsp Stuckkanzel von 1911Der neugotische Altar von 1878 wurde 1911 durch einen neuen Choraltar nach einem Entwurf des Kirchenmalers Karl Weinzierl aus Isen ersetzt Der Rokokotabernakel stammt von Matthias Fackler aus Dorfen der Anbetungsengel ist im Stil des Johann Baptist Straub ausgefuhrt Altartischverkleidung Leuchterbank mit Ruckwand Veranderungen am Tabernakel und an den Engeln von Stephan Zechmeister aus Berchtesgaden Das Deckenbild mit der Taufe Jesu durch den Kirchenpatron in Stuckumrahmung soll den Altaraufbau erganzen Die Olbilder in Stuckrahmen malte 1912 Leonhard Thoma aus Fischach diese zeigen im Gewolbe des Langhauses die Predigt des Taufers in der Wuste seitlich links die Verkundigung an Zacharias im Tempel rechts die Namengebung an den neugeborenen Johannes zudem die Predigt an Herodes und Herodias seitlich rechts der Tanz der Salome und links die Enthauptung des Taufers Die Stuckkanzel von 1911 ist eine teilweise Kopie der Kanzel im Nonner Kircherl Stuck und Austunchung durch Karl Weinzierl An der Nord und Sudwand befinden sich jeweils sieben Leinwandbilder in Stuckrahmen von 1914 mit den Kreuzwegstationen sowie zwolf Apostelleuchter Neben der Kanzel an der Nordwand steht eine Holzfigur des Salvators und gegenuber eine der Maria von Anton Stockl aus Ramsau Weitere Figuren in der Kirche sind der hl Antonius an der Nordwand und Franziskus an der Sudwand unter der Empore der hl Josef in der Nische Maria mit Rosenkranz und die hl Bernadette An der Sudwand findet sich Glasmalerei aus der Mayer schen Hofkunstanstalt in Munchen mit dem Motiv hl Anna unterweist Maria Ebenfalls an der Sudwand ein Rundfenster und eine Figur des hl Antonius mit dem Jesuskind An der Westwand drei gerahmte Bilder mit dem Abendmahl links Immaculata in der Mitte und die Anbetung des Jesuskindes durch die Hirten rechts signiert von Nikolaus Baur aus Munchen von 1878 An der Nordwand befindet sich das einzige romanische Fenster das 1987 wieder geoffnet wurde Die Orgel mit sieben Registern stammt aus dem Jahr 1968 Spitalkirche BearbeitenAnders als bei den meisten Spitalkirchen existierte die Spitalkirche St Johannes in Bad Reichenhall lang vor dem Bau des Spitals Sonst wurde ublicherweise durch eine Stiftung ein Spital mit einer angeschlossenen Kirche errichtet Sonstiges Bearbeiten Die bestens renovierte Kirche besitzt einen ausgesprochenen intimen Charakter und zahlt von ihrer Geschichte ihrem Bau und ihrer Ausstattung sicher zu den bedeutendsten Gotteshausern der Stadt Seit dem Abbruch des Spitals gleicht sie einer Perle im Acker die man entdecken muss Walter Brugger Die Kirchen der Pfarrei St Nikolaus KunstfuhrerLiteratur BearbeitenJohannes Lang Geschichte von Bad Reichenhall Ph C W Schmidt Neustadt Aisch 2009 ISBN 978 3 87707 759 7 Walter Brugger Die Kirchen der Pfarrei St Nikolaus Bad Reichenhall Kleine Kunstfuhrer Nr 2043 Verlag Schnell und Steiner Regensburg 1994 ISBN 3 7954 5781 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Sammlung von Bildern Website kath Stadtkirche Bad ReichenhallKirchen und Kapellen in Bad Reichenhall Kirchen St Agidien Evangelische Stadtkirche St Georg Spitalkirche St Johannes St Nikolaus St Pankraz St Valentin St ZenoKapellen Antonibergkapelle Bildstockl Kapelle Brunnhauskapelle Schinderkapelle Seebachkapelle Staufenkapelle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes Bad Reichenhall amp oldid 239458777