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Die St Jakobi Kirche ist die evangelisch lutherische Hauptkirche der niedersachsischen Kreisstadt Peine Die neugotische Saalkirche wurde von 1896 bis 1899 nach Planen von Eberhard Hillebrand erbaut Die reiche Ausmalung und die Bildfenster entwarf Alexander Linnemann St Jakobi Kirche 2012 aus dem Winkel fotografiertSt Jakobi Kirche 1904 1 St Jakobi Kirche 2020 vom Echternplatz gesehen davor moderne Bebauung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSpatestens im ersten Viertel des 13 Jahrhunderts entstand die erste Peiner Jakobus Kirche am Marktplatz Wie die Pfarrkirchen der Stadt Hildesheim deren Rat Peine damals unterstand wurde St Jakobi 1542 lutherisch Beim grossen Stadtbrand von 1557 wurde die alte Kirche vernichtet Beim Wiederaufbau der Stadt beschloss man den Marktplatz zu vergrossern Die neue Jakobikirche wurde einige hundert Meter sudostlich am heutigen Standort errichtet 2 Bis auf den Turm musste auch dieses Gebaude schon 1692 durch einen Neubau ersetzt werden eine schlichte Barockkirche mit Tonnengewolbe die aus statischen Grunden 1726 vierzehn Stutzpfeiler erhielt Wegen Baufalligkeit aber auch aus Reprasentationswillen 3 wurde diese Kirche 1895 abgerissen In den folgenden Jahren entstand der heutige Bau der am 19 Marz 1899 feierlich eingeweiht wurde Architektur BearbeitenSt Jakobi ist ein Sandsteinquaderbau in klaren der fruhen Gotik nachempfundenen Formen Das einschiffige dreijochige Langhaus wird von einem kurzen niedrigeren Querhaus gekreuzt und mundet in den gleich breiten gerade schliessenden Altarraum in dessen Wand ein rundes Masswerkfenster eingefugt ist An diesen ist die Sakristei wie eine niedrige Apsis angebaut Beherrschend ist der hohe quadratische Turm uber dem saulengefassten Portal Er tragt vier Giebel ein Kreuzdach und darauf einen hohen schlanken Dachreiter Vier romanisch anmutende oktogonale Treppenturme niedriger an den Portalflanken hoher am Chor geben dem Gebaude einen zusatzlichen Reiz Ausstattung BearbeitenBeim Betreten der Kirche fallt als erstes der Farb und Figurenreichtum der Ausmalung und der Bleiglasfenster ins Auge Die Wandbilder wurden nach Ubermalungen von 1937 und 1962 in den Jahren 1992 1994 originalgetreu wiederhergestellt Biblische Bilderreihen sind mit floralen und gobelinartigen Ornamentfeldern und Spruchbandern kombiniert Alexander Linnemanns Entwurf der vom Wienhausener Nonnenchor inspiriert ist und von seinem Sohn Otto ausgefuhrt und vollendet wurde gilt heute als besonders gelungenes Beispiel historistischer Kirchenmalerei Altarretabel und Kanzel aus hellem Sandstein mit reichem Bild und Fialenwerk gestaltet fugen sich harmonisch in den Raum Aus der Vorgangerkirche stammen das von dem danischen Feldherrn und Amtmann von Peine Daniel Rantzau gestiftete reliefgeschmuckte Bronzetaufbecken von 1561 sowie mehrere Grabdenkmaler darunter als bedeutendstes das grosse Renaissance Epitaph des Curt von Schwicheldt von 1575 Orgel Bearbeiten nbsp Hammer Orgel von 1963Fur die alte Kirche ist bereits im Jahr 1376 eine Orgel belegt die nahe beim Altar eingebaut war 4 Ernst Heinrich Schone Holzminden baute 1642 eine Orgel mit 17 Registern zwei Manualen und Pedal die in den Kirchenneubau von 1692 uberfuhrt wurde Im Jahr 1699 wurde eine Orgelempore errichtet Dies Orgel wurde 1747 vom hannoverschen Hof Orgelbaumeister Christian Vater ersetzt der ein dreimanualiges Instrument mit 32 Registern schuf 1848 erfolgte durch Eduard Meyer Hannover ein Erweiterungsumbau auf III P 36 Nachdem Kirche und Orgel 1895 abgerissen worden waren bauten Furtwangler amp Hammer Hannover 1899 als opus 390 eine neue Orgel in derselben Grosse wie 1848 aber mit pneumatischer Traktur und Taschenladen die 1927 auf III P 41 erweitert wurde 4 Die heutige Orgel ist ein Werk der Werkstatt Hammer aus dem Jahr 1963 Das Schwellwerk wurde zunachst zum Ausbau vorbereitet 1974 folgte der Einbau von acht Registern Die Orgel wurde 2011 von der Orgelbauwerkstatt Christoph Grefe Ilsede umfassend renoviert der Spieltisch erneuert und das Schwellwerk vervollstandigt Das Schleifladen Instrument hat seitdem 50 klingende Register auf vier Manualen und Pedal zehn Koppeln drei Tremulanten und zwei Schweller fur Brustwerk und Schwellwerk Die Spieltrakturen sind mechanisch die Koppeln elektrisch realisiert durch Ventilmagnete mit speicherprogrammierbarerer Steuerung Fur die Registersteuerung steht eine elektronische Setzeranlage mit mehreren zehntausend Speicherplatzen zur Verfugung Die Disposition lautet wie folgt 5 I Hauptwerk C g30 1 Bordun 16 0 2 Prinzipal 0 8 0 3 Rohrflote 0 8 0 4 Oktave 0 4 0 5 Koppelflote 0 4 0 6 Quinte 0 2 2 3 0 7 Oktave 0 2 0 8 Mixtur V VII0 9 Terzzymbel III10 Trompete 16 11 Trompete 0 8 II Oberwerk C g312 Gedackt 8 13 Quintaton 8 14 Prinzipal 4 15 Spitzflote 4 16 Waldflote 2 17 Quinte 1 1 3 18 Sesquialtera II19 Scharff IV V20 Dulcian 8 nTremulant III Schwellwerk C g321 Prinzipal 8 n22 Spitzgedackt 8 23 Gambe 8 n24 Oktave 4 25 Blockflote 4 26 Nasat 2 2 3 27 Oktave 2 28 Terzflote 1 3 5 29 Sifflote 1 30 Mixtur III IV n31 Trompete 8 n32 Oboe 8 nTremulant IV Brustwerk C g333 Sing Gedackt 8 34 Rohrflote 4 35 Gemshorn 2 36 Oktave 1 37 Terzian II38 Zimbel III39 Vox humana 8 Tremulant Pedal C f140 Prinzipal 16 41 Subbass 16 42 Oktave 0 8 43 Gedackt 0 8 44 Metallflote 0 4 45 Nachthorn 0 2 46 Mixtur VI47 Posaune 16 48 Trompete 0 8 49 Klarine 0 4 50 Sing Cornett 0 2 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II IV I IV II I P III P IV P Suboktavkoppeln III I III III Anmerkungn neu eingebautes Register bei der Orgelrenovierung 2011Galerie Bearbeiten nbsp Sudostseite und Glockenturm 2022 nbsp Peiner Eule Wahrzeichen der Stadt am Kirchturm nbsp Ostseite mit den Sakristeien Echternstrasse 2021 nbsp Blick in den Chor und das Querschiff vor 1905 6 nbsp Altar aus Sandstein 2021 nbsp Innenraum nach der Wiederherstellung 2011 nbsp Blick in das Querschiff vor 1905 6 nbsp Nordl linkes Querschiff mit Osterfenster 2021 nbsp Linkes Querschiff 2011 nbsp Weihnachtsfenster im sudlichen Querhaus 2021 nbsp Osterfenster mit dem auferstehenden Christus im nordlichen Querhaus 2021 nbsp Chorgewolbe uber dem Altarraum mit Ranken Ornament und Weihnachtsstern 2021 nbsp Nordliche Chorerweiterung mit dem Apostelfenster Jakobus der Altere Schutzpatron der Kirche nbsp Blick vom Altar zum Haupteingang 2021 nbsp Tonnengewolbe im Querschiffsflugel Stern von Bethlehem Tempel des Konigs Salomo und Lebensbrunnen mit Hirschen nbsp Vierungsgewolbe Christus auf dem Regenbogen 2021 Literatur BearbeitenEberhard Hillebrand Die neue St Jakobikirche in Peine In Zeitschrift fur Bauwesen 54 Jahrgang 1904 Heft 10 12 Sp 537 546 Digitalisat bei der Zentral und Landesbibliothek Berlin Abbildungen dazu im Atlas zur Zeitschrift fur Bauwesen 54 Jahrgang 1904 Blatt 53 55 Digitalisat bei der Zentral und Landesbibliothek Berlin Hermann Kottmeier 50 Jahre St Jakobi Kirche zu Peine 1899 1949 Peine 1949 Ulrich Pfeil Peine St Jakobi Kirche Weick Kunstfuhrer Passau 1994 ISBN 3 930602 04 0 Harald Brandes Martin Lechler Christof Pannes Lebendige Steine Erzahlende Bilder 100 Jahre St Jakobi Kirche Peine 1899 1999 Peine 1999 ISBN 3 00 003742 X Kirchengemeinde St Jakobi Peine Bilder erzahlen Gottesgeschichten Texte bzw Zusammenstellung Pastor Frank Niemann Peine 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jakobi Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Kirchengemeinde Filmportrat der Kirche von Kirche im NDR YouTube Video Glockengelaut der St Jakobi Kirche YouTube Video St Jakobi Kirche im Denkmalatlas Niedersachsen Stadt Peine Evangelische Kirche Sankt Jakobi Einzelnachweise Bearbeiten Zeitschrift fur Bauwesen 54 Jahrgang 1904 S 537 vgl Literatur Der alte Standort ist im Pflaster des Marktplatzes markiert Pfeil Peine St Jakobi Kirche 1994 S 4 vgl Literatur Dabei spielte auch der Bau der katholischen Kirche 1868 eine Rolle Pfeil Peine St Jakobi Kirche 1994 S 5 Vgl Literatur a b Kirchengemeindelexikon Peine St Jacobi abgerufen am 8 August 2019 Informationen zur Orgel abgerufen am 8 August 2019 a b Atlas zur Zeitschrift fur Bauwesen 54 Jahrgang 1904 Blatt 54 f vgl Literatur 52 32225 10 22737 Koordinaten 52 19 20 1 N 10 13 38 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakobi Kirche Peine amp oldid 237385922