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Die katholische Pfarrkirche Saint Urbain in Troyes dem Verwaltungssitz des Departement Aube in der franzosischen Region Grand Est gilt als ein Meisterwerk der Hochgotik Sie wurde in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts begonnen und zu Beginn des 20 Jahrhunderts vollendet Im Chor sind Bleiglasfenster aus dem 13 Jahrhundert erhalten 1 Im Jahr 1840 wurde die Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler in Frankreich aufgenommen 2 1964 wurde die Kirche von Papst Paul VI zur Basilica minor erhoben Pfarrkirche Saint UrbainWestfassade seit 1901Tympanon Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Grundriss und Aussenbau 2 2 Westfassade 2 3 Innenraum 3 Wandmalerei 4 Bleiglasfenster 5 Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Bau der Kirche geht auf Jacques Pantaleon zuruck der in Troyes als Sohn eines Schusters geboren wurde und der 1261 unter dem Namen Urban IV zum Papst gewahlt wurde Er liess 1262 an der Stelle der Werkstatt seines Vaters eine Kirche errichten die das Patrozinium seines Namenspatrons des Papstes und Martyrers Urban I erhalten sollte In der ersten Bauphase zwischen 1262 und 1286 wurden unter dem Baumeister Jean Langlois der Chor das Querhaus sowie die Aussenmauern und das letzte Joch des Langhauses und die Westfassade fertiggestellt Ende des 14 Jahrhunderts folgten zwei weitere Joche und das Schiff wurde mit einem vorlaufigen Dachstuhl auf unfertigem Mauerwerk gedeckt Bei der Weihe im Jahr 1389 war die Kirche noch unvollendet und blieb dies fast funfhundert Jahre lang Das Langhaus westlich des Querschiffs war eine Pseudobasilika mit ungewolbtem Mittelschiff unter diesem provisorischen Dach deutlich niedriger als die ostlichen Teile des Gotteshauses Wahrend der Franzosischen Revolution wurde die Kirche als Getreidespeicher und Lebensmittellager zweckentfremdet 1802 wurde die Kirche wieder fur den Gottesdienst geweiht Zwischen 1876 und 1886 wurden unter der Leitung des Architekten Antoine Paul Selmersheim aus Langres der Chor und das Querhaus teilweise erneuert unter dem Vorsatz den Originalzustand wiederherzustellen Anschliessend wurde die Westfassade soweit schon vorhanden wieder hergerichtet und zum Schutz der mittelalterlichen Portalfiguren mit einer Vorhalle versehen Das bis dahin erst bis zur halben Hohe der Obergaden vorhandene Mauerwerk des Hochschiffs wurde samt Strebwerk nach Originalplanen vervollstandigt und 1901 das Dach des Mittelschiffs errichtet Im Folgejahr wurde das Langhaus mit Kreuzrippengewolben gotischer Bauart eingewolbt Mit dem Einsetzen der neu geschaffenen bunten Bleiverglasung wurde es schliesslich 1905 vollendet Architektur BearbeitenGrundriss und Aussenbau Bearbeiten Im Grundriss dieses Gotteshauses gibt es einen Ruckgriff auf die Romanik statt eines Chorumgangs flankieren zwei Nebenchore den Hochchor In der Vertikalen gibt es abweichend vom Standardschema gotischer Basiliken kein Triforiumsgeschoss Nebenchore und Seitenschiffe sind statt von Schleppdachern von Satteldachern mit parallelen Langsgiebeln gedeckt So konnen die Sohlbanke der Obergadenfenster knapp uber den Scheiteln der Mittelschiffsarkaden liegen Das ermoglicht die besonders grossen Fensterflachen fur die diese Kirche bekannt ist In den drei Stirnfenstern des Hauptchores setzen sich die Sohlbanke als Sims fort Die Fensterflachen unterhalb dieses Simses haben zwar spitzbogenahnliches Masswerk aber letztlich einen waagerechten oberen Abschluss Als Besonderheit des Strebwerks dieses Gebaudes werden nicht nur die Pfeiler der Obergaden von Strebebogen gestutzt sondern auch Vorhallen und Gebaudeecken beider Querhausgiebel Die Strebepfeiler sind mit zahlreichen Wasserspeiern in Gestalt von Tieren und menschlichen Figuren besetzt Westfassade Bearbeiten Die von Ziergiebeln bekronte Vorhalle die sich uber die gesamte Breite der Westfassade erstreckt wurde Ende des 19 Jahrhunderts errichtet In ihr ist ein Portal aus dem 13 Jahrhundert integriert auf dessen Tympanon das Jungste Gericht dargestellt ist nbsp Wasserspeier 13 14 Jahrhundert nbsp Wasserspeier 13 14 Jahrhundert nbsp Wasserspeier 19 20 Jahrhundert nbsp PiscinaInnenraum Bearbeiten nbsp InnenraumDas Langhaus das Querschiff und der Chor haben einen zweigeschossigen Aufriss Uber den spitzbogigen Arkaden offnen sich grosse Obergadenfenster Das dreischiffige Langhaus ist in drei Joche gegliedert Es wird wie der zweijochige Chor mit seiner polygonalen Apsis durch die grossen dreibahnigen Masswerkfenster von Licht durchflutet An der Sudseite der Apsis ist eine Piscina in die Wand eingeschnitten Sie stammt aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts aus der Zeit als der Chor errichtet wurde Sie besteht aus zwei Spitzbogenarkaden mit Dreipassbogen und krabbenbesetzten Ziergiebeln die von vier Baldachinen bekront werden Die Zwickel sind mit Reliefdarstellungen versehen In der Mitte ist die Kronung Mariens durch Christus dargestellt auf der linken Seite prasentiert Papst Urban IV den Chor der Kirche auf der rechten Seite sieht man Kardinal Ancher der den Kirchenbau nach dem Tod Urbans IV weiterfuhrte mit einem Modell des Langhauses 3 Wandmalerei BearbeitenAn der Westwand ist uber dem Portal eine von Spitzbogen und Vierpassen gerahmte Wandmalerei aus dem spaten 14 Jahrhundert erhalten Im oberen von einem Kreis umgebenen Vierpass ist eine Majestas Domini zu erkennen darunter sind Engel mit den Leidenswerkzeugen und mit Musikinstrumenten dargestellt 4 Bleiglasfenster Bearbeiten nbsp Chorfenster nbsp ObergadenfensterDas zentrale obere Chorfenster stellt eine Kreuzigungsgruppe dar Die mittlere Szene der gekreuzigte Christus und die linke Szene Maria unter dem Kreuz stammen aus dem 19 Jahrhundert Die rechte Lanzette mit der Darstellung des Apostels Johannes wurde wie die oberen Chorfenster mit der Darstellung biblischer Figuren um 1270 geschaffen Aus dem 13 Jahrhundert stammen auch die Scheiben der unteren Fenster auf denen Szenen der Passion dargestellt sind Sie wurden grossenteils im 19 Jahrhundert restauriert und wieder neu zusammengesetzt Die kleineren Szenen der seitlichen Apsiden wurden 1879 von Edouard Didron im Stil der Fenster des 13 Jahrhunderts ausgefuhrt Sie stellen Szenen aus dem Marienleben und der Kindheit Jesu dar Die Fenster im nordlichen und sudlichen Querhaus mit der Darstellung der Apostel wurden 1891 von Edouard Didron ausgefuhrt Die Grisaillefenster im nordlichen Seitenschiff mit Szenen aus dem Leben Jacques Pantaleons des spateren Papstes Urban IV und der Baugeschichte der Kirche wurden 1892 von Edouard Didron geschaffen Das grosse Fenster der Westfassade ebenfalls aus der Werkstatt von Edouard Didron wurde im Jahr 1901 eingebaut Es stellt den Martyrer Valerianus den franzosischen Konig Ludwig den Heiligen den Schutzpatron der Kirche den heiligen Urban den Stifter der Kirche Papst Urban IV den Kirchenlehrer Thomas von Aquin und die heilige Cacilia dar Die Heiligen halten Schriftbander mit ihren Namen in Handen nbsp Einzug in Jerusalem nbsp Anbetung der Heiligen Drei Konige und Prasentation Jesu im Tempel nbsp Grisaillefenster nbsp Fenster der WestfassadeAusstattung Bearbeiten nbsp Madonna mit der WeintraubeDie Kirche besitzt zahlreiche Skulpturen aus dem 16 Jahrhundert Die Madonna mit der Weintraube wird in das erste Viertel des 16 Jahrhunderts datiert Sie steht auf dem Halbmond und halt das Jesuskind auf ihrem linken Arm Auf ihrer rechten Hand sitzt ein Vogel der an einer Traube pickt 5 Die vier Alabasterreliefs mit farbig gefassten und teilweise vergoldeten Holzrahmen sind ebenfalls Arbeiten aus dem 16 Jahrhundert Auf ihnen sind das Urteil des Salomon 6 die Anbetung der Hirten 7 die Kreuztragung 8 und die Kreuzigung Christi 9 dargestellt Die Steinfigur des Erzengels Michael wurde vermutlich im spaten 15 oder fruhen 16 Jahrhundert geschaffen 10 Das steinerne Taufbecken aus dem 15 Jahrhundert stand ursprunglich in der nicht mehr erhaltenen Kirche Saint Jacques aux Nonnains 11 In das 14 Jahrhundert wird die Steinfigur des heiligen Odilo des Abtes von Cluny datiert 12 Zu seinen Fussen lodert ein Feuer zur Erinnerung daran dass er den Allerseelentag zum Gedenken an die Armen Seelen im Fegefeuer einfuhrte In der Kirche sind zahlreiche Grabplatten aus dem 14 bis 16 Jahrhundert erhalten nbsp Erzengel Michael nbsp Taufbecken nbsp Odilo von ClunyLiteratur BearbeitenAbel Moreau Troyes et ses tresors Nouvelles Editions Latines Paris o J Caroline Nancey Laissez vous conter le vitrail a Troyes Faltblatt Jean Marie Perouse de Montclos Le guide du Patrimoine Champagne Ardenne Editions Hachette Paris 1995 ISBN 2 01 020987 7 S 372 376 Philippe Riffaud Longuespe Laissez vous conter Troyes Ville de Troyes Hrsg Eglises accueillantes Aube en Champagne Pastorale du Tourisme et des Loisirs Hrsg Troyes o J S 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Urbain Troyes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Basilique Saint Urbain Site officiel du tourisme en Champagne Ardenne Basilique Saint Urbain de Troyes structurae Base de donnees et galerie internationale d ouvrages d art et du genie civil Troyes basilique Saint Urbain www patrimoine histoire frEinzelnachweise Bearbeiten Bleiglasfenster aus dem 13 Jahrhundert in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eglise Saint Urbain in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Lavabo en niche in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Peinture monumentale in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Vierge a l Enfant dite Vierge aux raisins in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Jugement de Salomon in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Adoration des Bergers in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Portement de Croix in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Crucifixion in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Saint Michel in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Fonts baptismaux in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Saint Odilon in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 48 298056 4 076667 Koordinaten 48 17 53 N 4 4 36 O Normdaten Geografikum GND 4766557 9 lobid OGND AKS LCCN nr91014707 VIAF 155211105 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Urbain Troyes amp oldid 237986318