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Die Stadtischen Bibliotheken Dresden sind die Stadtbucherei der sachsischen Landeshauptstadt Sie bestehen aus der Zentralbibliothek und 19 Zweigstellen in verschiedenen Dresdner Stadtteilen und gehoren zu den meistgenutzten Bibliotheken im Bundesgebiet Ausserdem betreiben sie die alteste noch bestehende deutsche Fahrbibliothek eine mobile soziale Bibliotheksarbeit und unterstutzen funf ehrenamtlich geleitete Kleinstbibliotheken in eingemeindeten Ortschaften Stadtische Bibliotheken DresdenMobile Ausleihe der Dresdner Fahrbibliothek 1970Grundung 1879Bibliothekstyp StadtbibliothekOrt DresdenISIL DE 106Leitung Marit Kunis MichelWebsite bibo dresden de Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Standorte 3 Geschichte 4 Gegenwart 5 Trivia 6 Weblinks 7 Literatur 8 Quellen 9 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDer Bestand der Stadtischen Bibliotheken Dresden betragt etwa 779 000 Medien 2022 gab es etwa 4 5 Millionen Entleihungen 2014 waren es noch 5 5 Millionen Entleihungen 1 von Buchern und anderen Medien davon 300 000 virtuelle Entleihungen in der eBibo 2 Es sind 80 510 aktive Nutzer angemeldet Damit sind die Bibliotheken eine der am intensivsten genutzten Bibliotheken Deutschlands und neben der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden die zweite grosse Bibliothek der Stadt Jeder aktive Nutzer leiht im Durchschnitt etwa 67 Medien pro Jahr in den Stadtischen Bibliotheken aus Jedes Medium wird durchschnittlich 6 7 mal pro Jahr ausgeliehen Die Stadtischen Bibliotheken sind mit jahrlich ca 1 2 Millionen Besuchern 3 die meistbesuchte Kultur und Bildungseinrichtung Dresdens und liegen in dieser Statistik beispielsweise weit vor den einzelnen Einrichtungen der Staatlichen Kunstsammlungen Die Bibliotheken haben 176 Beschaftigte Die Bestandserneuerungsquote belief sich 2019 auf 9 6 Prozent Der Deutsche Bibliotheksverband zeichnete die Stadtischen Bibliotheken Dresden im Jahr 2004 als Bibliothek des Jahres aus Bei den Erhebungen zum Bibliotheksindex erlangten sie stets einen der vorderen funf Platze unter den Bibliotheken deutscher Grossstadte Dies ist auch auf die Veranstaltungen darunter mehrere Autorenlesungen zuruckzufuhren die in den Raumen der Stadtischen Bibliotheken stattfinden Arend Flemming war von 1990 4 bis 2021 Direktor der Stadtischen Bibliotheken Dresden 5 Seit 15 Februar 2021 leitete Marit Kunis Michel kommissarisch die Stadtischen Bibliotheken Dresden Sie wurde am 15 Juni 2023 vom Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden zur neuen Direktorin berufen 6 Standorte Bearbeiten nbsp Medienbestand in der ZentralbibliothekDie Stadtischen Bibliotheken Dresden gliedern sich in 20 feste Standorte Die Zentralbibliothek als Hauptstandort befindet sich seit April 2017 auf zwei Etagen im Kulturpalast unmittelbar im Stadtzentrum Des Weiteren gehoren dem kommunalen Buchereibetrieb 19 Stadtteilbibliotheken an von denen je vier oder funf jeweils zu einem der vier Verbunde zusammengefasst sind deren Ausdehnung ursprunglich auf das Einzugsgebiet der ehemaligen vier Stadtbezirksbibliotheken zuruckgeht Der Verbund Nord besteht aus Teilbibliotheken in Pieschen der Ausseren Neustadt Klotzsche Weixdorf und Langebruck Die Bibliotheken in Laubegast Gruna Blasewitz Buhlau und Weissig bilden gemeinsam den Verbund Ost Der Verbund Sud umfasst Teilbibliotheken in der Sudvorstadt in Strehlen in Prohlis sowie in Reick Im Verbund West sind die Bibliotheken in Cotta Gorbitz Plauen und Cossebaude zusammengefasst Im Februar 2010 offnete die Stadtteilbibliothek Johannstadt als neuer Standort 7 Mittels einer Fahrbibliothek mit 14 000 Medien erreichen die Stadtischen Bibliotheken Dresden auch Nutzer in anderen Stadtteilen Bis 2013 waren zwei Fahrzeuge im Einsatz 8 Der 2016 angeschaffte neue Sattelauflieger kostete ca 250 000 Euro 9 Die 14 Haltestellen werden einmal wochentlich jeweils eine bis drei Stunden bedient Sie liegen unter anderem in Zschertnitz Racknitz Coschutz Loschwitz Pillnitz Gittersee Lockwitz Leuben und im Globalfoundries Gelande in Wilschdorf Das Depot der Fahrbibliothek befindet sich seit 2001 in Pieschen und umfasst einen Bestand von annahernd 30 000 Medien Uber die Soziale Bibliotheksarbeit betreuen die Stadtischen Bibliotheken ausserdem Kleinstbibliotheken in Senioren und Behinderteneinrichtungen Forderschulen sowie in einigen 1999 nach Dresden eingemeindeten Ortsteilen Ockerwitz Pappritz Rockau Schonborn und Schullwitz Geschichte Bearbeiten nbsp Das Stadthaus Dresden Sitz der Bibliothekszentrale von 1923 bis 1997 nbsp Fahrbibliothek in Dresden Dobritz 1970 nbsp Erste Softwarebibliothek der DDR in den Stadtischen Bibliotheken Dresden 1989 nbsp Rechnerpool in der medien age Prager Strasse 2004 nbsp Eingang der Hauptbibliothek im World Trade Center Standort von 1997 bis 2017Am 3 September 1875 eroffnete die erste Dresdner Volksbibliothek in der Friedrichstadt Zur Grundung einer ersten Stadtbibliothek kam es 1879 Sie ubernahm damals die Bestande der Dresdner Ratsbibliothek und der Bibliothek der Dreikonigskirche Hinzu kamen durch erste Erweiterungen in den 1880er Jahren unter anderem die Bibliotheken der Okonomischen Gesellschaft im Konigreich Sachsen und des Vereins fur Geschichte Dresdens Die damalige Stadtbibliothek wurde zum Vorlaufer des heutigen Stadtarchivs Karl August Lingner grundete 1902 in unmittelbarer Nachbarschaft der heutigen Jugendbibliothek an der Waisenhausstrasse im Zuge der Bucherhallenbewegung die Dresdner Lesehalle Ausserdem entstanden in dieser Zeit mehrere Volksbibliotheken die von gemeinnutzigen Vereinen getragen wurden Im Jahr 1910 wurden sie unter dem Namen Stadtische Zentralbibliothek zusammengefuhrt die drei Zweig und sechs Ausgabestellen hatte Die Vereinigung mit der Lesehalle Lingners zur Stadtischen Bucherei und Lesehalle erfolgte 1918 Sie hatte sieben Zweig und 14 Ausgabestellen und wurde noch bis 1919 gemeinsam mit dem Stadtmuseum Dresden und dem Ratsarchiv verwaltet Im Jahr 1921 wurde die Freie Offentliche Bibliothek Dresden Plauen die 1906 von Ida Bienert als erste Volksbibliothek Sachsens gegrundet worden war Teil der Stadtischen Bucherei und Lesehalle welche 1923 ihren Hauptsitz im damals neuerbauten Stadthaus Dresden bezog Zwei Jahre spater erfolgte unter Direktor Alfred Lockle die Grundung einer der ersten deutschen Musikbibliotheken als Teil der Stadtischen Bucherei und Lesehalle Im Jahr 1929 folgte die Inbetriebnahme der altesten noch bestehenden Fahrbibliothek Deutschlands deren Betrieb nur kriegsbedingt wenige Jahre unterbrochen war In ihrer Nordwest Niederlassung in Pieschen richtete die Stadtische Bucherei und Lesehalle 1935 das erste Dresdner Kinderlesezimmer ein Die angloamerikanischen Luftangriffe auf Dresden brachten kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 schwere Verluste fur die Stadtische Bucherei und Lesehalle Drei Viertel ihres Bestands verbrannten bei der Zerstorung des Stadthauses unversehrt blieb nur das Musikbibliotheksmagazin Die Lesehalle ging komplett verloren Im Dezember 1945 wurde der Ausleihbetrieb unter dem Namen Stadtische Bucherei wieder aufgenommen Ein grosser Teil des wissenschaftlichen Bestands etwa 18 000 Bande ging 1951 an die Sachsische Landesbibliothek Bis 1953 sass die Leitung der Stadtischen Bucherei in der Zweigstelle Neustadt erst dann war das Stadthaus wieder bezugsfertig und beherbergte seither auch einen offentlichen Lesesaal Ausserdem bestanden noch drei weitere Zweigstellen Die Fahrbibliothek bediente in dieser Zeit mit 23 Haltestellen ein historisches Maximum Infolge der Grundung des Bezirks Dresden erhielt die Bibliothek 1954 den Status als Bezirksbibliothek und damit den neuen Namen Stadt und Bezirksbibliothek Dresden Sie unterstand dem Rat des Bezirkes und entwickelte sich bis 1969 zur grossten Freihandbibliothek der DDR Sie gliederte sich in vier Stadtbezirks und 15 Zweigbibliotheken Im Jahr 1979 wurde die Jugendbibliothek an der Hauptstrasse eingerichtet Im Zuge der Abschaffung der Bezirke und der Wiedergrundung des Freistaats Sachsen erfolgte 1990 die Umbenennung in Stadtische Bibliotheken Dresden Sie richteten 1991 einen Bucherhausdienst fur alte oder behinderte Menschen ein Da die Bestande stetig anwuchsen und das Stadthaus nur bedingt als Bibliotheksbau geeignet war zog die Haupt und Musikbibliothek 1997 ins World Trade Center Dresden im Stadtteil Wilsdruffer Vorstadt Sie umfasste unter anderem die stadtische Musikbibliothek mit ihren uber 50 000 Noten und etwa 23 000 CDs Ausserdem war an diesem Standort die Zentrale der Sozialen Bibliotheksarbeit untergebracht deren Angebote sich an jene Nutzer richten denen der Bibliotheksbesuch aufgrund von Behinderungen Krankheiten oder ihres Alters nicht moglich ist Die Jugendbibliothek zog im Mai 2000 von der Hauptstrasse in der Inneren Neustadt auf die Prager Strasse in die Seevorstadt um Gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung entwickelten die Stadtischen Bibliotheken fur die Jugendbibliothek unter dem Namen medien age ein modernes Konzept In den Jahren 1969 2000 und 2016 erfolgten Modernisierungen der Fahrbibliothek Die durch die Stadtischen Bibliotheken betriebenen offentlichen Schulbuchereien konnten auch durch Personen genutzt werden die nicht der jeweiligen Schule angehorten Solche Bibliotheksfilialen bestanden bis 2003 im Fritz Loffler Gymnasium Dresden in der Sudvorstadt und im Gymnasium Grosszschachwitz sowie bis 2010 im Bertolt Brecht Gymnasium Dresden Neben den beiden Schulbibliotheken wurden 2003 auch die Stadtteilbibliotheken in Zschertnitz und Seidnitz geschlossen Dies geschah zur Konsolidierung des stadtischen Haushaltes 10 Die Verwaltungsbibliothek der Stadt Dresden ging 2005 an die Stadtischen Bibliotheken uber 11 Im Herbst 2014 erfolgte der Umzug der Zweigstelle Neustadt aus einem denkmalgeschutzten villenartigen Wohnhaus in der Bautzner Strasse 21 in einen deutlich grosseren Neubau in der Konigsbrucker Strasse 26 Gegenwart BearbeitenAm 20 Marz 2017 wurden die Haupt und Musikbibliothek sowie die medien age geschlossen Im sanierten und umgebauten Kulturpalast wurde am 29 April 2017 die neue Zentralbibliothek auf zwei Stockwerken mit 310 000 Medien auf 5000 Quadratmetern offentlicher Flache eroffnet 12 Die Neueinrichtung kostete 1 6 Millionen Euro Die Bibliothek ist in sechs Teilbereiche gegliedert Die Offnungszeiten wurden erweitert Montag bis Sonnabend 10 bis 19 Uhr mit Selbstverbuchung Zudem wurden 500 Lese Arbeits Platze ein Lesesaal ein Veranstaltungsraum und ein Lounge Bereich geschaffen Das Online Orientierungs und Leitsystem Mapongo fuhrt den Nutzer bis zum Regalstandort und zum auszuleihenden Medium Im Februar 2018 wurde in der Zentralbibliothek der 500 000 Besucher seit Neueroffnung empfangen Die Umstellung auf ein RFID Ausleihsystem konnte 2016 fast abgeschlossen werden 13 Die Selbstverbuchung und die Installation eines automatisierten Medientransport und Sortiersystems in der Zentralbibliothek erfolgten mit dem Umzug 2017 Im November 2019 wurde die Bibliothek Sudvorstadt an einem neuen Standort eroffnet Im Projekt Bibo 7 10 offnen Stadtteilbibliotheken langer und mit Sicherheitspersonal auch am Wochenende Sudvorstadt Klotzsche Neustadt Prohlis Gorbitz Gruna und Strehlen ohne Personal Wahrend der Corona Pandemie war die Bibliothek vom 14 Marz bis 20 April 2020 und wieder ab 14 Dezember 2020 bis 28 Februar 2021 geschlossen Trivia Bearbeiten2014 war in der Ausleihe das beliebteste Buch Kruso von Lutz Seiler 2015 waren das beliebteste Buch Verheissung von Jussi Adler Olson und der beliebteste Film Honig im Kopf von Til Schweiger 14 2016 waren das beliebteste Buch Unterleuten von Juli Zeh und das beliebteste Kinderbuch Harry Potter und das verwunschene Kind von J K Rowling 2019 war das beliebteste Buch in der Belletristik Die Mondschwester von Lucinda Riley Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtische Bibliotheken Dresden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Stadtischen Bibliotheken Dresden Geschichte der Dresdner Lesehalle im Lingner Archiv Arend Flemming Detlef Tempel Geschichte der Fahrbibliothek auf b i t online de eBibo die virtuelle Zweigstelle der Stadtischen Bibliotheken DresdenLiteratur BearbeitenStadtische Bibliotheken Dresden Hrsg Stadttore zur Medienwelt Geschichte der Dresdner Burgerbibliotheken Verlag DZA Altenburg 2006 ISBN 978 3 936300 27 7 Quellen BearbeitenBibliotheken in Sachsen im Handbuch der historischen Buchbestande zum 19 Februar 2015 abgeschaltet Stadt und Bezirksbibliothek Dresden 1954 1991 auf archiv sachsen de Verena Hutter Gemeinsam unter Buchern die Stadtischen Bibliotheken Dresden Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Internetauftritt des Goethe Instituts Musikbibliothek Dresden beim Deutschen Musikinformationszentrum Bibliotheksindex 2015 eingestelltEinzelnachweise Bearbeiten Dresdner Morgenpost 6 Februar 2015 Dresdner Neueste Nachrichten 18 19 Marz 2017 Nora Domschke Besucherrekord in Dresdens Bibliotheken In Sachsische Zeitung 31 Januar 2014 Sachsische Zeitung vom 28 Marz 2017 Zur Person Arend Flemming Direktor Stadtische Bibliotheken Dresden auf denkfabrik cdu sachsen de abgerufen am 28 Marz 2017 Marit Kunis Michel wird Direktorin der Stadtischen Bibliotheken Dresden Stadt Dresden 27 Juni 2023 abgerufen am 29 Juni 2023 Bibliothek Johannstadt In bibo dresden de Archiviert vom Original am 4 Marz 2014 abgerufen am 3 Marz 2014 Fahrbibliothek Mobile Bibliothek auf bibo dresden de abgerufen am 29 Marz 2017 Fahrbibliothek startet mit neuem Sattelauflieger ins Jahr auf bibo dresden de abgerufen am 29 Marz 2017 Jahresbericht der Stadtischen Bibliotheken Dresden PDF In bibo dresden de Stadtische Bibliotheken Dresden 2003 S 3 archiviert vom Original am 2 April 2015 abgerufen am 28 Marz 2017 Chronik Stadtische Bibliotheken Dresden archiviert vom Original am 14 Dezember 2013 abgerufen am 8 Dezember 2013 Sachsische Zeitung 6 Februar 2015 5 6 Marz 2016 28 Marz 2017 28 April 2017 2 Mai 2017 Jahresbericht 2016 auf bibo dresden de abgerufen am 29 Marz 2017 Sarah Grundmann Bucher Palast mit Altstadt Blick In Sachsische Zeitung 9 April 2016 abgerufen am 10 April 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtische Bibliotheken Dresden amp oldid 235345428