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Eine Musikbibliothek ist eine Bibliothek mit Sammlungsschwerpunkt Musiktontrager und Musikalien Haufig sind Musikbibliotheken auch gleichzeitig Einrichtungen zur Fachinformation Neben der Unterhaltung und Weiterbildung werden sie in der Musikwissenschaft und Musikwirtschaft genutzt Musikbibliotheken lassen sich nach Bibliothekstyp in Offentliche Wissenschaftliche und Musikhochschulbibliotheken unterteilen hinzu kommen Spezialbibliotheken und die Rundfunkbibliotheken der Rundfunkanstalten Inhaltsverzeichnis 1 Allgemein 2 Offentliche Musikbibliotheken 3 Wissenschaftliche Musikbibliotheken 4 Musikhochschulbibliotheken 5 Rundfunkbibliotheken 6 Weitere Musikbibliotheken 7 Leihverkehr 8 Ausbildung 9 Musikinstrumentensammlungen und Museen 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseAllgemein BearbeitenDer Begriff Musikbibliothek bezieht sich ursprunglich nur auf eine Sammlung literarischer Publikationen zum Thema Musik z B Fachzeitschriften wissenschaftliche Artikel etc Fur eine Sammlung von Musikalien auch unscharf Musikliteratur genannt z B Partituren gibt es abgeleitet aus romanischen Sprachgebieten die Bezeichnungen Partothek seltener Partithek eingedeutscht auch Notenbibliothek Im deutschsprachigen Raum werden heute alle Bereiche umgangssprachlich unter Musikbibliothek zusammengefasst vgl auch englisch music library Die Musikbibliotheken sind uberwiegend in der 1951 in Paris gegrundeten dreisprachig gefuhrten Internationalen Vereinigung der Musikbibliotheken Musikarchive und Musikdokumentationszentren AIBM zusammengeschlossen Ihre Organisation in vier Arbeitsgemeinschaften Offentliche Musikbibliotheken Musikabteilungen an wissenschaftlichen Bibliotheken Musikhochschulbibliotheken und Rundfunk zeigt die Bandbreite der verschiedenen Aufgabenstellungen Nach der Landergruppe USA steht die AIBM Gruppe Bundesrepublik Deutschland mit 213 Mitgliedern an zweiter Stelle der uberwiegend aus institutionellen Mitgliedern bestehenden Vereinigung der weltweit in uber 50 Landern ca 2 000 Mitglieder angehoren Es finden jahrlich je eine nationale und eine internationale AIBM Konferenz an wechselnden Orten statt Als sehr wichtige Einrichtung fur den Bereich Musikinformation und Musikdokumentation ist das 1998 eroffnete Deutsche Musikinformationszentrum MIZ beim Deutschen Musikrat in Bonn zu nennen In seiner Fachbibliothek kann man sich uber alle Aspekte des zeitgenossischen Musiklebens in Deutschland informieren seine Datenbanken enthalten umfangreiche Informationssammlungen zur Infrastruktur des Musiklebens darunter auch die Adressen der Musikbibliotheken und archive Angaben zu deren Bestanden sowie Hinweise auf gedruckte und elektronische Kataloge der Bibliotheken Das Musikinformationszentrum der DDR welches zum Teil ahnliche Aufgaben wahrgenommen hatte wurde 1991 in das Deutsche Musikarchiv der Deutschen Nationalbibliothek eingegliedert Die sogenannte Internationale Musikbibliothek der DDR wird inzwischen vom Europaischen Zentrum der Kunste Hellerau in Dresden verwaltet Offentliche Musikbibliotheken BearbeitenOffentliche Musikbibliotheken haben in erster Linie die Aufgabe die musikalischen Grundbedurfnisse der Bevolkerung abzudecken sie bieten ein breites Angebot an Musikalien Musikbuchern und Musikzeitschriften Tontragern und Musikvideos aus allen Bereichen der Musik zum Ausleihen nach Hause an Grosse Offentliche Musikbibliotheken verfugen daruber hinaus uber wissenschaftliche Editionen und entsprechende Sekundarliteratur sowie beschrankt ausleihbare Nachschlagewerke Die Bestande Offentlicher Musikbibliotheken sind in der Regel nach einer einheitlichen Systematik aufgestellt und frei zuganglich damit sie schnell ausser Haus verliehen werden konnen Die Ausleihstatistiken haben fur die offentlichen Musik und auch sonstige offentlichen Bibliotheken noch sehr viel grossere Bedeutung als fur andere sie werden fur die Personal und Etatbemessung herangezogen Offentliche Musikbibliotheken mussen daher eher auf den Bedarf und die Wunsche der Benutzer achten Die Offentlichkeitsarbeit spielt bei den Offentlichen Bibliotheken eine wichtige Rolle bei Musikbibliotheken je nach dem eine noch grossere als bei den anderen Sie organisieren eigene Konzerte Vortrage und Ausstellungen und bereichern oft das kulturelle Angebot einer Stadt bzw einer Region Ausserdem dokumentieren sie deren jeweiliges Musikleben sie sammeln Programmzettel aus Oper und Konzert sowie Zeitungsausschnitte bisweilen erganzen sie diesen Bestand durch eigene Publikationen In einigen Stadten nimmt die Offentliche Musikbibliothek zugleich Aufgaben einer wissenschaftlichen Musikabteilung wahr sie sammelt dann auch alte Drucke Handschriften und Nachlasse z B in Leipzig Lubeck Mannheim Im Jahre 1904 eroffnete in Frankfurt am Main die erste Offentliche Musikbibliothek in Deutschland Es folgten sehr rasch Neugrundungen in Munchen Hamburg Dresden Leipzig und Berlin wo auch heute die grossten Musikbibliotheken ihrer Art sind Die Munchner Stadtbibliothek behauptet mit ihrer 1905 gegrundeten Musikbibliothek die erste offentliche Musikbibliothek Deutschlands zu sein 1 Auch die offentlichen Musikbibliotheken in Dusseldorf und Stuttgart sind von Bedeutung In Berlin gibt es neben den Offentlichen Musikbibliotheken einzelner Bezirke die im Jahre 1954 im Westteil der Stadt als Spende der USA gegrundete Amerika Gedenkbibliothek mit den Sammelschwerpunkten Musik der USA und Musik in Berlin Im fruheren Ostteil der Stadt besass die Berliner Stadtbibliothek ebenfalls eine grosse Musikabteilung Beide Bibliotheken nahmen jeweils eine zentrale Aufgabe fur die Offentlichen Musikbibliotheken in der Stadt wahr sie wurden inzwischen unter dem Namen Zentral und Landesbibliothek Berlin zusammengefuhrt und mit der Pflichtexemplarsammlung fur das Land Berlin betraut Die Musikabteilungen beider Institutionen sind nun im Hause der Amerika Gedenkbibliothek vereinigt damit zahlt diese Musikabteilung zu den grossten in Deutschland Gemessen an der Bevolkerungszahl gibt es im Vergleich zu anderen europaischen Landern zu wenig Offentliche Musikbibliotheken bzw sind diese in Deutschland ungleichmassig verteilt Am besten versorgt sind die Stadtstaaten Berlin Hamburg Bremen und Nordrhein Westfalen am schlechtesten die Lander Schleswig Holstein Niedersachsen Mecklenburg Vorpommern Brandenburg Thuringen und Sachsen Anhalt Eine unbefriedigende Verteilung liegt vor in Rheinland Pfalz Hessen und Bayern Insbesondere in den neuen Bundeslandern gibt es viele Offentliche Bibliotheken mit einem grosseren Bestand audiovisueller Medien ohne ausgebaute Musikbibliothek Sie zahlen nicht als vollwertige Musikbibliotheken und sind daher auch nicht in die entsprechenden Statistiken der Musikbibliotheken einbezogen Wissenschaftliche Musikbibliotheken BearbeitenWissenschaftliche Musikbibliotheken sind ublicherweise Musikabteilungen an Wissenschaftlichen Bibliotheken Staats Landes oder Universitatsbibliotheken die ausser Musikliteratur und Musikalien auch Quellenmaterialien besitzen und sammeln Musikhandschriften alte Drucke Nachlasse Briefe Daruber hinaus verfugt eine Reihe Wissenschaftlicher Musikbibliotheken auch uber Sammlungen mit audiovisuellen Medien hier hauptsachlich Tontrager Im Gegensatz zu den Offentlichen Musikbibliotheken gibt es bei den Wissenschaftlichen Musikbibliotheken unterschiedliche Einschrankungen in der Verleihbarkeit der Bestande die grosstenteils nicht frei zuganglich in Magazinen stecken Einige Wissenschaftliche Bibliotheken ohne Musikabteilung haben aber Musikreferate die zumindest fur einen Grundbestand an musikwissenschaftlicher oder auch musikpadagogischer Literatur und den entsprechenden Editionen sorgen und oft in enger Kooperation mit Bibliotheken der musikwissenschaftlichen oder musikpadagogischen Institute der Universitaten stehen Zu den Wissenschaftlichen Musikbibliotheken zahlen auch die unterschiedlich gut ausgestatteten Bibliotheken der Musikwissenschaftlichen Institute der Universitaten und Gesamthochschulen die in der Regel nur den Institutsangehorigen zur Verfugung stehen Auch die Fachbibliotheken der Forschungsinstitute zur Edition von wissenschaftlichen Gesamtausgaben z B die Bach Archive in Gottingen und Leipzig sind zu nennen Zu den wichtigsten wissenschaftlichen Musikbibliotheken zahlen die Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz mit reichen Bestanden an Handschriften und alten Drucken Briefen Nachlassen und Libretti Die Bibliothek verfugt uber den Pflichtexemplarbestand von Musikalien fur die Zeit von 1906 bis 1945 und uber die zwischen 1960 und 1990 in der DDR erschienenen Musikalien Besonderer Sammelschwerpunkt ist die Sammlung deutscher Drucke fur die zwischen 1801 und 1945 erschienenen Musikdrucke die Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen mit umfangreichen Bestanden an Handschriften und alten Drucken Briefen und Nachlassen Die Bibliothek betreut das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geforderte Sondersammelgebiet Musikwissenschaft zur Beschaffung von Literatur aus dem Ausland sowie den Sammelschwerpunkt Sammlung deutscher Drucke fur bis 1800 erschienene Musikdrucke die Proskesche Musikabteilung der Bischoflichen Zentralbibliothek Regensburg Mit ihren mehr als 20 000 Handschriften und Drucken sowie mehr als 10 500 Musikerbriefen gilt sie als drittgrosste Musiksammlung in der Bundesrepublik Deutschland Der Schwerpunkt liegt auf der Musik des 16 bis 19 Jahrhunderts insbesondere Kirchenmusik die Musikaliensammlung der Universitats und Landesbibliothek Munster Westfalen mit der bekannten Musiksammlung Nordkirchen sowie den wertvollen Leihgaben der Furst zu Bentheimsche Musikaliensammlung Burgsteinfurt und der Furstlich zu Bentheim Tecklenburgische Musikbibliothek Rheda die Musikabteilung der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek in Dresden mit einem bedeutenden Bestand an Handschriften und alten Drucken Briefen und Nachlassen Aus der Zeit als Zentralbibliothek fur Musik der DDR stammt eine umfangreiche Sammlung von Publikationen der DDR zum Fachgebiet Musik die Phonothek besitzt eine sehr umfangreiche Tontragersammlung die Musik und Theaterabteilung der Universitatsbibliothek Frankfurt am Main mit wichtigen Bestanden an Handschriften und alten Drucken Briefen und Nachlassen Die Bibliothek betreut das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geforderte Sondersammelgebiet Theaterwissenschaft und eine Programmsammlung grosser deutscher Opernhauser Weitere Musikabteilungen von Bedeutung befinden sich in der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg der Wurttembergischen Landesbibliothek in Stuttgart der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe der Hessischen Landes und Hochschulbibliothek Darmstadt in den Landesbibliotheken in Schwerin Speyer Coburg und Detmold mit Handschriften und Drucken besonders des 19 Jahrhunderts und in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbuttel mit einer sehr reichen Sammlung vornehmlich von Drucken des 16 und 17 Jahrhunderts Die genannten Bibliotheken in Hamburg Stuttgart und Darmstadt hatten grosse Kriegsverluste zu beklagen Bedeutende Altbestande u a aus Berlin und Dresden werden heute noch in Polen und Russland aufbewahrt bzw vermutet Ausserdem gibt es grossere Musikalienbestande unterschiedlichster Provenienzen in Bremen Kassel und Regensburg Archivgut von 16 Musikverlagen darunter so bedeutenden wie Breitkopf amp Hartel C F Peters C F Kahnt oder dem VEB Deutscher Verlag fur Musik befindet sich mit einem Gesamtumfang von rd 700 laufenden Metern im Sachsischen Staatsarchiv Staatsarchiv Leipzig Es umfasst Musikalien Manuskripte Stichvorlagen Drucke ebenso wie Korrespondenz mit Komponisten Musiktheatern und Musikwissenschaftlern und interne Geschaftsunterlagen der Musikverlage z B Plattenverzeichnisse Die Deutsche Nationalbibliothek mit ihren Standorten Frankfurt am Main Leipzig Deutsche Bucherei und Berlin Deutsches Musikarchiv bis 2010 in Berlin danach in Leipzig sammelt als Pflichtexemplarbibliothek Musikschrifttum aller Art Musikdrucke und Tontrager und ediert die Deutsche Nationalbibliographie Reihe M Musik und Reihe T Tontrager Wahrend die Pflichtstucke der Musikdrucke von 1906 bis 1945 in der Staatsbibliothek zu Berlin liegen befinden sich die zwischen 1945 und 1990 in der DDR erschienenen Musikbucher und Musikdrucke in der Deutschen Bucherei Leipzig sie besitzt auch sehr viele Neuerscheinungen aus der fruheren Zeit der Bundesrepublik Deutschland da das Deutsche Musikarchiv erst 1973 mit dem Sammeln der Pflichtstucke aus der Bundesrepublik Deutschland und Berlin West begann Die von 1945 bis 1972 erschienenen Musikdrucke erfasst das Deutsche Musikarchiv retrospektiv u a aus dem von der GEMA erhaltenen Bestand Bei der Tontragersammlung ist besonders der historische Bestand aus der Zeit vor 1945 zu erwahnen Seit 1991 erhalt Die Deutsche Bibliothek von Musikdrucken und Tontragern je zwei Pflichtstucke eines fur Berlin und eines fur Leipzig Seit dem Umzug des Deutschen Musikarchivs liefern die Verleger von jeder Neuerscheinung beide Pflichtexemplare in Leipzig ab Ein jeweils drittes Pflichtstuck erhalten die regionalen Pflichtexemplarbibliotheken dies sind in der Regel Staats und Landesbibliotheken An der Stelle sind auch einige Spezialbibliotheken zu nennen die nur einen bestimmten Sektor der Musik betreuen Staatliches Institut fur Musikforschung Preussischer Kulturbesitz Berlin Spezialbibliothek fur Musikinstrumentenkunde musikalische Akustik und Musiktheorie Ibero Amerikanisches Institut Preussischer Kulturbesitz Berlin Spezialsammlung zur Musik aus Lateinamerika Spanien und Portugal Musikalien Literatur AV Medien Internationales Musikinstitut Darmstadt Spezialbibliothek zur zeitgenossischen Musik des In und Auslandes ab 1946 Deutsches Musikgeschichtliches Archiv Kassel Mikrofilmsammlung von Musikhandschriften und Musikdrucken des 15 bis 18 Jahrhunderts aus uber 500 offentlichen und privaten Musikbibliotheken Internationaler Arbeitskreis Frau und Musik Archiv Frankfurt am Main Internationale Komponistinnen Bibliothek Unna Westfalen Klaus Kuhnke Archiv fur Populare Musik Bremen 1975 gegrundetes Archiv fur Populare Musik Deutsches Komponistenarchiv im Europaischen Zentrum der Kunste Hellerau Dresden Lippmann Rau Musikarchiv Eisenach internationales Archiv fur Jazz und populare Musik Deutsches Centrum fur Chormusik Limburg internationales Archiv fur Chornoten mit ca 300 000 Exponaten von Chorliteratur Weiterhin haben Forschungsinstitute Musikinstrumentenmuseen und Musikergedenkstatten Bibliotheken und Archive die ebenfalls fur Spezialfragen bzw fur die lokale Musikgeschichte von Bedeutung sein konnen z B Bach Archiv Leipzig Beethoven Haus Bonn Handel Haus Halle Saale Richard Wagner Gedenkstatten Bayreuth Schliesslich sind die auf internationaler Ebene von der AIBM und der Internationalen Gesellschaft fur Musikwissenschaft ins Leben gerufenen quellenkundlichen Unternehmen zu nennen RISM Repertoire International des Sources Musicales mit Sitz der Zentralredaktion in Frankfurt am Main Universitatsbibliothek und der Zentrale fur Deutschland in Munchen Bayerische Staatsbibliothek und Dresden Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek fur Musikdrucke vor 1800 und Musikhandschriften bis circa 1850 RILM Repertoire International de Litterature Musicale mit Sitz der deutschen Zentrale in Berlin Staatliches Institut fur Musikforschung Preussischer Kulturbesitz fur alle Publikationen im Fachgebiet Musik und Musikwissenschaft Monographien Dissertationen und Zeitschriftenaufsatze mit Sitz der Zentralredaktion in New York RIdIM Repertoire International d Iconographie Musicale mit Sitz der deutschen Zentrale in Munchen Bayerische Staatsbibliothek und der Zentralredaktion in Paris RIPM das Repertoire International de la Presse Musicale hat zurzeit keine deutsche Vertretung Aufgabe dieses Unternehmens mit Sitz in College Park MD und Parma ist die inhaltliche Erschliessung von wichtigen Musikzeitschriften vornehmlich des 19 Jahrhunderts durch Register Musikhochschulbibliotheken BearbeitenMusikhochschulbibliotheken nehmen insofern eine Sonderstellung ein als sie im Gegensatz zu fast allen anderen Musikbibliotheken oder Musikabteilungen selbstandig arbeiten und seit vielen Jahren im Bestandsaufbau mehr und mehr wissenschaftlich orientiert sind daruber hinaus betreuen sie in grossem Masse Auffuhrungsmaterialien Wie bei den Bibliotheken der Universitatsinstitute auch ist die Benutzung der Musikhochschulbibliotheken nur Hochschulangehorigen vorbehalten Externen Interessenten wird es aber bei begrundeten Anliegen nicht verwehrt Bestande einer Musikhochschulbibliothek im Lesesaal zu benutzen Von den 24 Musikhochschulen verfugen vor allem diejenigen uber einen musikwissenschaftlichen Sammelschwerpunkt die das Promotionsrecht besitzen Ansonsten ist die Ausstattung der Musikhochschulbibliotheken in Bezug auf den Erwerbungsetat und den Personalbestand recht unterschiedlich Sofern stadtische Konservatorien und Musikschulen uber kleinere Bibliotheken verfugen spielen diese aber im Musikbibliothekswesen keine grossere Rolle und sie sind meist nicht in die Strukturen des deutschen Bibliothekswesens integriert Rundfunkbibliotheken BearbeitenRundfunkbibliotheken stehen in der Regel nur Mitarbeitern der Rundfunkanstalten zur Verfugung und sind oft aufgeteilt in die Bereiche Musik Bibliothek Notenarchiv und Schallarchiv Ein wichtiger Bestandteil fur die journalistische Recherche ist ein Presseausschnittarchiv Nur das Deutsche Rundfunkarchiv DRA in Frankfurt am Main und Potsdam steht gegen Gebuhr auch externen Benutzern offen Es ist zentrale Nachweisstelle fur archivierte Produktionen der ARD und des ZDF Die Archive des DDR Rundfunks befinden sich am Standort Potsdam Dagegen wurde das bedeutende Notenarchiv des DDR Rundfunks dem Deutschlandradio Kultur ubergeben Der Sender RBB in Berlin Potsdam verwaltet u a auch Bestande der ehemaligen Reichsrundfunkgesellschaft Weitere Musikbibliotheken BearbeitenWeitere Musikbibliotheken und Musikarchive aber auch andere Einrichtungen mit musikbezogenen Bestanden sind im Handbuch der Musikbibliotheken in Deutschland enthalten welches in Verbindung mit der AIBM Gruppe Bundesrepublik Deutschland vom Deutschen Bibliotheksinstitut DBI in Berlin herausgegeben worden ist Beim DBI erschienen u a die Deutsche Bibliotheksstatistik DBS und Einzelpublikationen zum Musikbibliothekswesen darunter in Verbindung mit der AIBM Gruppe Bundesrepublik Deutschland die Zeitschrift Forum Musikbibliothek Auf internationaler Ebene der AIBM informiert die Zeitschrift Fontes Artis Musicae Noch vor der Schliessung des ehemaligen DBI erschien dort im Jahr 2000 mit dem Handbuch der Musiknachlasse in Deutschland ein weiteres wichtiges musikbibliothekarisches Nachschlagewerk Seitdem wird die Zeitschrift Forum Musikbibliothek in eigener Regie von der AIBM fortgefuhrt Im Rahmen eines Uberblicks des deutschen Musikbibliothekswesens seien noch Bemerkungen zu den Themen Leihverkehr und Ausbildung hinzugefugt Leihverkehr BearbeitenMusikbucher sind in den Datenbanken der regionalen Gesamtkataloge verzeichnet Die von der Staatsbibliothek zu Berlin und der Deutschen Bibliothek gemeinsam betreute Zeitschriftendatenbank weist Musikzeitschriften mit Besitznachweisen bundesweit nach Leider existieren fur Musikdrucke und Tontrager keine Zentralkataloge Allerdings sind Musikdrucke und Tontrager die seit etwa 1985 erschienen sind in den oben erwahnten Datenbanken fur Bucher enthalten Fur die Offentlichen Musikbibliotheken des Landes Nordrhein Westfalen gibt es das Sondersammelgebiet Musik Jede grossere Musikbibliothek hat dort einen bestimmten Schwerpunkt nach Gattung Ausgabeform oder Komponisten Diese Titel sind inzwischen in der Datenbank des Hochschulbibliothekszentrums Nordrhein Westfalen in Koln enthalten und auch uber das Internet abrufbar Da ein sehr grosser Teil der im Fernleihverkehr gesuchten Musikdrucke aber vor 1985 erschienen ist und ein Zentralkatalog fur die alteren Bestande nicht existiert mussen die Musikabteilungen der Staatsbibliotheken in Berlin und Munchen diesen Mangel auszugleichen versuchen vor allem auch im internationalen Fernleihverkehr Ausbildung BearbeitenDie meisten Bibliotheken werden von der Offentlichen Hand Bund Lander und Gemeinden oder Stiftungen finanziert entsprechend sind die dienstlichen Strukturen im Bibliotheksdienst gestaltet Fur den hoheren Dienst an Wissenschaftlichen oder Offentlichen Bibliotheken wird ausser dem Fachstudium Musikwissenschaft an einer Universitat zusatzlich die zweijahrige bibliothekarische Ausbildung verlangt Die Absolventen der vierjahrigen Ausbildung zum so genannten Diplom Bibliothekar fur den gehobenen Dienst an Wissenschaftlichen oder Offentlichen Bibliotheken mussen als Voraussetzung dafur das Abitur vorweisen Neben anderen Ausbildungsstellen bietet die Hochschule der Medien Stuttgart einen integrierten Studiengang an der musikbibliothekarische Belange berucksichtigt dieser ersetzt das bisherige mit einem Praktikum verbunden gewesene einsemestrige Aufbaustudium zum Musikbibliothekar fur den gehobenen Bibliotheksdienst Die Voraussetzung fur eine zweijahrige Ausbildung fur den mittleren Bibliotheksdienst ist der Abschluss der mittleren Reife Musikinstrumentensammlungen und Museen BearbeitenZu den bedeutendsten Musikinstrumentensammlungen in Deutschland zahlen das Germanische Nationalmuseum Nurnberg die Musikinstrumentensammlung des Staatlichen Instituts fur Musikforschung Preussischer Kulturbesitz Berlin das auf der Privatsammlung Georg Neuners grundende Musikinstrumentenmuseum 2 im Stadtmuseum Munchen die Musikinstrumentensammlung des Deutschen Museums Munchen die Musikinstrumentensammlung der Universitat Leipzig das Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen das Musikinstrumentenmuseum der Staatlichen Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz das Museum fur Volkerkunde und die Abteilung Musikethnologie des Uberseemuseums in Bremen Im Gegensatz zu den Musikbibliotheken gibt es unter den Musikinstrumentenmuseen viele privat gefuhrte Einrichtungen Hier handelt es sich meist um Spezialsammlungen zu bestimmten Musikinstrumenten die auch regionalen Bezug haben konnen Die circa 90 Museen und Sammlungen mit Musikinstrumenten bewahren etwa 30 000 Instrumente auf Allerdings konnen aus Platzgrunden oft nur Teile der Sammlungen gezeigt werden Viele stadtische historische Museen und einige Landesmuseen besitzen ebenfalls kleinere Musikinstrumentensammlungen die teilweise auch einen regionalen Bezug haben Hier sind daruber hinaus auch oft Materialien zur Musik und Theatergeschichte einer Stadt zu finden Zu erwahnen sind auch eine Reihe Musiker Gedenkstatten die ebenfalls Musikinstrumente und Quellen zur Musikgeschichte einer Stadt oder Region zeigen bzw sammeln so z B in Arnstadt Eisenach Halle Saale Leipzig und Weissenfels Nur eingeschrankt zuganglich sind die Musikinstrumentensammlungen der Musikwissenschaftlichen Institute der Universitaten in Erlangen Gottingen und Koln Es verbleibt die Vielzahl an Museen die nur bestimmte Instrumentengruppen sammeln so das Glocken und Stadtmuseum Apolda das Trompetenmuseum Bad Sackingen das Geigenbaumuseum Bubenreuth das Harmonika Museum Hamburg das Geigenbau und Heimatmuseum Mittenwald das Glockenmuseum Eiserfeld Siegen und das Deutsche Harmonikamuseum Trossingen Museen fur mechanische Musikinstrumente Drehorgeln Spieluhren automatische Klaviere Orchestrions gibt es u a in Ettlingen Hannover Linz Rhein Rudesheim Rhein und in Wohlhausen Vogtland In manchen Musikinstrumentensammlungen sind auch phonographische Gerate mit eingeschlossen diese sind aber ebenso in Musikbibliotheken mit Bestanden historischer Tontrager zu finden wenn auch nicht direkt als Ausstellungsstucke Als selbstandige Sammlung ist bisher nur das Phonomuseum in St Georgen Schwarzwald bekannt Dazu seien noch das Deutsche Rundfunkmuseum und die Stiftung Deutsche Kinemathek in Berlin erwahnt die derartige Gerate besitzen bzw auch Materialien zum Thema Filmmusik sammeln Eine besondere Stellung unter den Museen nehmen diejenigen ein die u a auch Musikinstrumente besitzen deren Sammelschwerpunkt dies aber nicht ist Dazu gehoren das Sangermuseum Feuchtwangen das Beatles Museum Hattersheim Main das Deutsche Hirtenmuseum Hersbruck das Bayerische Armeemuseum Ingolstadt und das Beatles Museum Halle Wegen der Vielfalt derartiger und oft nur lokal bekannter Einrichtungen kann dies nur eine Auswahl sein Siehe auch BearbeitenListe von MusikarchivenLiteratur Bearbeiten Offentliche Musikbibliotheken Wissenschaftliche Bibliotheken Archive und Forschungsinstitute in Deutscher Musikrat Hg Musik Almanach 2007 08 Daten und Fakten zum Musikleben in Deutschland Regensburg ConBrio 2006 S 652 713 Kurt Dorfmuller Markus Muller Benedict Musik in Bibliotheken Materialien Sammlungstypen musikbibliothekarische Praxis Elemente des Buch und Bibliothekswesens Bd 15 Reichert Wiesbaden 1997 ISBN 978 3 88226 887 4 Marion Sommerfeld Handbuch der Musikbibliotheken in Deutschland 2 Aufl Deutsches Bibliotheksinstitut Berlin 1998 ISBN 3 87068 587 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Musikbibliothek Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Offentliche Musikbibliotheken und Wissenschaftliche Bibliotheken Archive und Forschungsinstitute aus dem Bereich Musik in Deutschland Liste des Deutschen Musikinformationszentrums Kartografische Darstellung der offentlichen Musikbibliotheken in Deutschland des Deutschen Musikinformationszentrums PDF 693 kB Deutsches Centrum fur Chormusik in Limburg an der LahnEinzelnachweise Bearbeiten Musikbibliothek Nicht mehr online verfugbar In Munchner Stadtbibliothek 2002 archiviert vom Original am 7 September 2006 abgerufen am 25 September 2006 Stefan Lieser Musikstadt Koln Ein Musikinstrumentenmuseum soll entstehen In Gitarre amp Laute 8 1986 Heft 1 S 28 35 hier S 30 f Normdaten Sachbegriff GND 4128838 5 lobid OGND AKS LCCN sh85088932 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musikbibliothek amp oldid 237518152