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Eine Freihandaufstellung ist eine fur die Benutzer einer Bibliothek frei zugangliche Aufstellung von Medien Im Gegensatz dazu sind die Medien in einer Magazinaufstellung etwa in einer Magazinbibliothek nur fur die Bibliotheksmitarbeiter zuganglich mussen vom Benutzer also eigens bestellt werden Eine Ausnahme bilden fur Benutzer ebenfalls zugangliche Freihandmagazine Bibliographien in Freihandaufstellung in der Universitatsbibliothek Graz Inhaltsverzeichnis 1 Freihandbereiche und Freihandbibliotheken 2 Geschichte 3 Literatur 4 FussnotenFreihandbereiche und Freihandbibliotheken BearbeitenEinige Bibliotheken haben ausschliesslich frei aufgestellte Medien man spricht dann von Freihandbibliotheken Relativ gross sind Freihandbereiche in offentlichen Bibliotheken wahrend wissenschaftliche Bibliotheken oft grosse Mengen an selten benutzter Literatur in Magazinen verwahren Zumindest Nachschlagewerke konnen in fast jeder Bibliothek in einer Freihandaufstellung durchgesehen und benutzt werden eher selten sind Bibliotheken die ausschliesslich uber unzugangliche Magazinbestande verfugen Die Aufstellung im Freihandbereich erfolgt in der Regel nach einer Bibliotheksklassifikation Neben der Haufigkeit der Benutzung kann auch der Wert oder die Seltenheit eines Buches entscheidendes Kriterium fur eine Aufstellung im Magazin sein hier sind Sicherheitsaspekte und konservatorische Grunde ausschlaggebend Grundsatzlich ist mit der Einordnung als Freihandaufstellung oder Freihandbestand noch keine Aussage daruber gemacht ob die Bucher zur Ausleihe zur Verfugung stehen also uber einen Bibliotheksausweis ausgebucht und mitgenommen werden konnen oder ob sie Prasenzbestand sind also nur wahrend der Offnungszeit in der Bibliothek eingesehen werden konnen Geschichte BearbeitenBibliotheken mit Freihandaufstellung gab es in Amerika und England 1910 wurde eine Freihandbibliothek in Hamburg eroffnet sie war bis 1916 die einzige in Deutschland Da dabei eine Ausleihe am Bibliothekar vorbei stattfinden konnte waren Bibliothekare um Missbrauch und Diebstahl besorgt Bennata Otten stellte sich damals die Frage ob das Volk reif genug sei die Freihand zu benutzen In dieser Hinsicht war sie zuversichtlich sie war uberzeugt dass der Leser zum richtigen Umgang mit der Freihand und verantwortlichen Gebrauch der Bucher erzogen werden konne man musse ihm nur vertrauen Freihand in der offentlichen Volksbibliothek ist ein wesentlicher Teil der Volkserziehung Die Bibliothek erstrebt die Hebung der Bildung und der Moral durch das Lesen nicht das wahllose Viellesen Bennata Otten Freihand in der offentlichen Bucherhalle S 72 Im sogenannten Richtungsstreit unter den Bibliothekaren seit den 1910er Jahren standen sich die Bucherhallenbewegung einerseits und das Leitbild einer erzieherischen Volksbucherei der Neuen Richtung andererseits gegenuber 1 fur die sich unter anderem Walter Hofmann einsetzte Er pladierte anstelle einer Freihandaufstellung fur eine intensive Beratung des Lesers durch den Bibliothekar in erzieherischer Absicht Dass sich Bibliotheken seit den 1970er Jahren mehr und mehr fur die Freihandaufstellung entschieden war nicht zuletzt dem Einsatz von Franz Kroller dem Vorsitzenden der Section for Library Building and Equipment der International Federation of Library Associations and Institutions IFLA und Prasidenten der Ligue des Bibliotheques Europeennes de Recherche LIBER zu verdanken 2 Literatur BearbeitenBennata Otten Freihand in der offentlichen Bucherhalle In Blatter fur Volksbibliotheken und Lesehallen 16 Jg 1915 ZDB ID 500414 7 S 69 74 Fussnoten Bearbeiten Gerhard Thorn Die Entwicklung des Lesesaals in Offentlichen Bibliotheken In Bibliothek Forschung und Praxis Jg 4 1980 Heft 2 S 116 138 Edith Fischer Franz Kroller und das osterreichische Bibliothekswesen In Bulletin der Ligue des Bibliotheques Europeennes de Recherche LIBER Jg 1989 Nr 32 33 S 3 Normdaten Sachbegriff GND 4155309 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freihandaufstellung amp oldid 238852533