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Smrkovecit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate mit der chemischen Zusammensetzung Bi2 O OH PO4 3 und ist damit chemisch gesehen ein Bismut Phosphat mit zusatzlichen Sauerstoff und Hydroxidionen SmrkovecitWeisser Smrkovecit mit etwas gelbem Bismutoferrit Sichtfeld 3 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1993 040 1 IMA Symbol Skc 2 Chemische Formel Bi2 O OH PO4 3 Bi2O OH PO4 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 30 001 8 BO 15 41 11 06 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 5 Raumgruppe P21 c Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14Gitterparameter a 6 954 6 A b 7 494 4 A c 10 869 6 Ab 107 00 6 Formeleinheiten Z 4 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 bis 5 7 Dichte g cm3 berechnet 6 69 7 Spaltbarkeit undeutlich nach 010 7 Bruch Tenazitat schwach muscheligFarbe weiss hellgelbStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glas bis DiamantglanzKristalloptikBrechungsindizes na 2 050 8 nb 2 060 8 ng 2 090 8 Doppelbrechung d 0 040 8 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 58 bis 61 gemessen 62 berechnet 8 Smrkovecit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem entwickelt aber nur winzige Kristalle bis 0 1 mm Grosse mit einem glas bis diamantahnlichem Glanz auf den Oberflachen Smrkovecit findet sich ahnlich wie Atelestit auch in warzenformigen bis kugeligen Aggregatformen Die durchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle sind von weisser bis hellgelber Farbe die auch zoniert sein kann Seine Strichfarbe ist weiss Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Smrkovecit in einem Uran Bismut Silber Bergwerk nahe der ehemaligen Siedlung Smrkovec deutsch Schonficht im Slavkovsky les Kaiserwald in der tschechischen Region Karlovarsky kraj Karlsbad Die Erstbeschreibung erfolgte durch Tomas Ridkosil Jiri Sejkora und Vladimir Srein die das Mineral nach dessen Typlokalitat benannten und es 1993 zur Prufung bei der International Mineralogical Association IMA einreichten Interne Eingangs Nr der IMA 1993 040 Nach Anerkennung durch die IMA als eigenstandige Mineralart erfolgte die Publikation der Erstbeschreibung 1996 in der Fachzeitschrift Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte Das Typmaterial des Minerals wird im Nationalmuseum in Prag unter der Katalog Nr P1N84596 aufbewahrt 7 Klassifikation BearbeitenDa der Smrkovecit erst 1993 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VII B 30 01 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort der Abteilung Wasserfreie Phosphate mit fremden Anionen F Cl O OH wo Smrkovecit zusammen mit Atelestit Hechtsbergit Petitjeanit Preisingerit Schlegelit und Schumacherit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 9 Die seit 2001 gultige und von der IMA bis 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Smrkovecit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen OH etc zum Phosphat Arsenat beziehungsweise Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich grossen Kationen OH etc RO4 1 1 zu finden ist wo es zusammen mit Atelestit und Hechtsbergit die Atelestitgruppe mit der System Nr 8 BO 15 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Smrkovecit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er zusammen mit Hechtsbergit in der Smrkovecitgruppe mit der System Nr 41 11 06 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit verschiedenen Formeln zu finden Chemismus BearbeitenDie theoretische Zusammensetzung von Smrkovecit Bi2 O OH PO4 enthalt 76 56 Bismut Bi 5 67 Phosphor P 17 58 Sauerstoff O und 0 18 Wasserstoff H 5 In den analysierten Mineralproben aus Smrkovec fanden sich zusatzlich geringe Fremdbeimengungen von 0 17 Arsen in der Form As2O5 0 03 Vanadium in der Form V2O5 sowie 0 02 Siliciumdioxid SiO2 6 Kristallstruktur BearbeitenSmrkovecit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 c Raumgruppen Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14 mit den Gitterparametern a 6 954 6 A b 7 494 4 A c 10 869 6 A und b 107 00 sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 6 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Weisser Smrkovecit auf kornigem gelblichbraunem Petitjeanit aus der Typlokalitat Smrkovec Tschechien Grosse 2 5 cm 1 5 cm 1 0 cm Smrkovecit bildet sich sekundar durch Verwitterung und findet sich unter anderem in alten Berge beziehungsweise Abraumhalden von Ag Bi As U Lagerstatten abbauenden Gruben Als Begleitminerale konnen Atelestit Bismutit Bismutoferrit Eulytin Metatorbernit Petitjeanit Preisingerit Pucherit Quarz Retgersit und Sillenit auftreten 7 Ausser an seiner Typlokalitat Smrkovec konnte das Mineral bisher Stand 2019 nur noch im etwa 40 km nordostlich gelegenen Bergbaubezirk Jachymov Sankt Joachimsthal entdeckt werden 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenT Ridkosil Jiri Sejkora und V Srein Smrkovecite monoclinic Bi2O OH PO4 a new mineral of the atelestite group In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte 1996 S 97 102 Kurzbeschreibung bei researchgate net abgerufen am 10 Juni 2018 John Leslie Jambor Vladimir A Kovalenker Jacek Puziewics Andrew C Roberts New mineral names In American Mineralogist Band 81 1996 S 1282 1286 englisch rruff info PDF 494 kB abgerufen am 21 Dezember 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Smrkovecite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Smrkovecit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 468 englisch Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2019 PDF 1720 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero November 2019 abgerufen am 21 Dezember 2019 englisch a b David Barthelmy Smrkovecite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 21 Dezember 2019 englisch a b c T Ridkosil Jiri Sejkora und V Srein Smrkovecite monoclinic Bi2O OH PO4 a new mineral of the atelestite group In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte 1996 S 97 102 Kurzbeschreibung bei researchgate net abgerufen am 21 Dezember 2019 a b c d e Smrkovecite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 66 kB abgerufen am 21 Dezember 2019 a b c d e Smrkovecite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 21 Dezember 2019 englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1816 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 21 Dezember 2019 englisch Fundortliste fur Smrkovecit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 21 Dezember 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Smrkovecit amp oldid 239000033