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Smolin deutsch Mohleis ist ein Ortsteil der Stadt Pohorelice Pohrlitz im Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Der Ort ist als ein Strassendorf angelegt SmolinSmolin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk Brno venkovGemeinde PohoreliceFlache 626 haGeographische Lage 49 0 N 16 32 O 49 007092 16 53986 254 Koordinaten 49 0 26 N 16 32 23 OHohe 254 m n m Einwohner 221 1 Marz 2001 Postleitzahl 691 23Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Medlov Pohorelice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Brauchtum 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSmolin befindet sich am linken Ufer der Jihlava Igel in Sudmahren Nachbarorte sind im Suden Pohorelice Pohrlitz im Westen Odrovice Odrowitz im Nordwesten Malesovice Malspitz und im Norden Medlov Modlau Ostlich des Ortes fuhrt die Schnellstrasse R 52 E 461 vorbei Geschichte BearbeitenDie ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 1 In der ersten urkundlichen Erwahnung des Ortes im Jahre 1353 ist von einem Otto von Mohleis die Rede Im Jahre 1590 kommt das Dorf unter die Herrschaft Seelowitz und verblieb in dieser bis zum Jahre 1848 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges litten die Bewohner neben Plunderungen auch unter der Pest welche im Jahre 1645 so stark wutete dass der Ort nur noch 36 Einwohner hatte Nach dem Krieg wird der Ort langsam wieder aufgebaut so dass im Jahre 1652 nur noch drei Hauser leer stehen Die Matriken des Ortes werden seit 1712 und die Grundbucher seit 1748 bei der Nachbarortschaft Modlau gefuhrt Ebenso ist Mohleis in Modlau eingepfarrt Seit 1864 wurde in Mohleis am Tag des Kirchenpatrons eine Messe gelesen Im Jahre 1871 wurde durch den Umbau des Gemeindegasthauses eine Schule eingerichtet Davor waren die Kinder des Ortes in Modlau eingeschult Die Kinderanzahl wachst jedoch schnell und so musste 1907 eine zweite Klasse eingerichtet werden Der grosste Teil der Einwohner lebten von der Landwirtschaft wobei der sonst in Sudmahren wichtige Weinbau eine untergeordnete Rolle spielte Aufgrund des warmen Klimas wurden neben verschiedenen Getreidearten Mais Kartoffeln Zuckerruben und Luzerne angebaut Zusatzlich wurde von den Einwohnern Honig gewonnen im Jahre 1910 80 Bienenstocke Ebenso gab es Kleingewerbe in Form eines Schmiedes eines Schusters und eines Schneiders im Ort Die Molkerei in Pohrlitz hatte in Mohleis eine Milchsammelstelle eingerichtet Eine Besonderheit des Ortsgebietes waren die Erdschwalben welche sich dort eingenistet hatten Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Saint Germain 2 1919 wurde der Ort dessen Bewohner im Jahre 1910 zu 94 der deutschen Sprachgruppe angehorten Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik In der Zwischenkriegszeit kam es durch neue Siedler und die Neubesetzung von Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Identitat 3 Infolgedessen existierte von 1919 bis 1938 eine einklassige tschechische Schule in Mohleis Im Jahre 1925 wurde zu Ehre der Gefallenen ein Kriegerdenkmal errichtet und ein Jahr spater die Elektrifizierung des Ortes durchgefuhrt Nach dem Munchner Abkommen 1938 kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgau Niederdonau Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 19 Opfer unter den Mohleisern forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Schon vor der Potsdamer Erklarung August 1945 das den geordneten und humanen Transfers der deutschen Bevolkerungsteile aus der Tschechoslowakei legitimierte fluchteten Teile der Ortsbevolkerung vor den einsetzenden Drangsalen nach Osterreich Kurz nach der Erklarung wurden insgesamt 104 deutsche Einwohner uber die nahe Grenze nach Osterreich wild vertrieben Mehrere Mohleiser wurden verhaftet wobei drei in tschechischen Lagern umkamen 4 Laut dem Benes Dekret 108 vom 25 Oktober 1945 wurde das Vermogen der deutschen Einwohner konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt Die restlichen 101 Einwohner wurden zwischen Marz und Oktober 1946 uber Nikolsburg aus ihrer Heimat vertrieben 5 6 Smolin wurde 1976 nach Pohorelice eingemeindet Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 84 Hausern Seit Beginn des Jahres 2007 gehort das Dorf zum Okres Brno venkov Wappen und Siegel BearbeitenDas erste Dorfsiegel durfte im Jahre 1656 entstanden sein Der einzige Abdruck dieses Siegels ist jedoch im schlechten Zustand Eine Nachzeichnung aus dem Jahre 1910 zeigte in einer Umschrift drei Fruchte mit Zwischentrieben welche von schnorkeligen Verzierungen umgeben sind Im 19 Jahrhundert anderte sich das Siegel Es zeigte nun ein dreieckiges Auge Gottes und zwei schraggekreuzte Palmzweige Die Umschrift lautete GEMEINDE MOHLEIS POL BEZ NIKOLSBURG 7 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohnergesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 356 138 218 01890 394 303 91 01900 407 390 16 11910 391 368 22 11921 358 274 82 21930 390 283 105 21991 2352001 221 8 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle des hl Cyrill und Method errichtet 1758 Kapelle hl Anna Kapelle Immaculata Kriegerdenkmal 1925 Gedenkstein fur einen deutschen RennfahrerBrauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Der kleine Kirtag fand immer am 5 Juli statt Vormittags wurde am Hochamt gefeiert und abends getantz Der grosse Kirtag war am dritten Sonntag im Oktober Literatur BearbeitenGustav Gregor Geschichte der Ortsgemeinde Mohleis 1967 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden S 146 Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 217 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z S 128f Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2006Weblinks BearbeitenOrtsbeschreibung des Dachverbandes der Sudmahrer in Osterreich deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 217 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Gustav Gregor Geschichte der Gemeinde Mohleis 1967 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Band 9 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Smolin amp oldid 223519259